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Veröffentlicht am 06.10.2024

Hatte seine Momente, aber auch ein paar Längen

Game of Fear and Promise - Spannungsgeladene Dystopie ab 14 Jahren für alle Fans von "Squid Game" und "Tribute von Panem". Mit spektakulärer Metallicfolienveredelung auf dem Cover!
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Ich fand die Grundidee dieses Buches wirklich interessant und hab mich auch ein bisschen davon beeinflussen lassen, dass es als Dystopie für Fans von "Squid Game" und "Tribute von Panem" beworben wurde. ...

Ich fand die Grundidee dieses Buches wirklich interessant und hab mich auch ein bisschen davon beeinflussen lassen, dass es als Dystopie für Fans von "Squid Game" und "Tribute von Panem" beworben wurde. Das hörte sich einfach fantastisch an und ist genau das, was ich gerne lese. Die Parallelen zu Tribute von Panem fand ich zwischenzeitlich eigentlich sogar zu stark und für ein Standalone wollte das Buch einfach zu viel und hat damit Tiefe eingebüßt.

Zum Inhalt: Die Wand ist das Blutspiel mit der höchsten Einschaltquote und den brutalsten Todesfällen. Und doch treten jedes Jahr 100 Kandidaten an, in der Hoffnung auf sozialen Aufstieg und ein besseres Leben. Auch die 16-jährige Lisa erhofft sich von dem Gewinn und mit dem Preisgeld ein besseres Leben für sich und ihre Familie. Doch als Teilnehmerin sind die Schrecken der Wand plötzlich viel realer, als sie dachte.

Ich fand den Einstieg ins Buch leider etwas langatmig. Es braucht ungefähr bis zur Hälfte des Buches, bis die Teilnehmer überhaupt an der Wand waren. Das Worldbuilding war auch eher dürftig ausgelegt und es werden eher die Kandidaten selbst in den Fokus der Geschichte gerückt. Das ist für die Zielgruppe des Buches vielleicht insgesamt interessanter, als erwachsene Leserin muss ich aber sagen, dass viele der gelieferten Infos im weiteren Handlungsverlauf absolut überflüssig sind oder nicht weiterverfolgt werden. Insgesamt ist die Handlung auch recht vorhersehbar, vor allem, wenn man bereits die Tribute von Panem kennt.

Lissa als Protagonistin fand ich an sich gut angelegt, auch wenn sie natürlich oft unbedarft und übermütig handelt. Find eich gemessen am Alter schon auch authentisch, trägt aber gleichzeitig dazu bei, dass ich etliche Male den Kopf über sie geschüttelt habe. Trotzdem ist sie durchaus eine Protagonistin für die man sich Erfolg wünscht und die vor allem mit ihrer Empathie besticht.

Alles rund um die Wand selbst fand ich dann sehr gelungen und wirklich spannend und fesselnd angelegt. Hier wird es temporeich, tatsächlich auch etwas brutal und absolut mitreißend. Das hat mir richtig gut gefallen und mich total abgeholt.

Das Ende war für meinen Geschmack denn zu schnell abgefertigt und hat mich tatsächlich etwas enttäuscht, hier hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, die vielleicht auch auf den ganzen Hintergrundinfos vom Beginn der Geschichte aufbaut.
Insgesamt zügig und angenehm leicht zu lesen und hohem Spannungsbogen im Mittelteil und für Jugendlicht vermutlich auch nochmal interessanter als für mich.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Hat mich nicht erreicht

Das Wohlbefinden
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Das Buch befand sich auf der Longlist des deutschen Buchpreises und lockt außerdem mit einem wahnsinnig spannenden, historischen Setting, was mich direkt neugierig gemacht hat. Ich muss sagen, dass das ...

Das Buch befand sich auf der Longlist des deutschen Buchpreises und lockt außerdem mit einem wahnsinnig spannenden, historischen Setting, was mich direkt neugierig gemacht hat. Ich muss sagen, dass das Buch meine Erwartungen eher nicht erfüllt hat, sondern mich eher ratlos zurücklässt.

Zum Inhalt: Die Fabrikarbeiterin Anna erholt sich in den Heilstätten Beelitz von einer Lungenerkrankung und gilt unter den anderen Frauen als hellsichtig. Als die Schriftstellerin Johanna Schnellmann nach Beelitz kommt um für einen Roman zu recherchieren treffen die beiden Frauen aufeinander. Eine Bekanntschaft, die beide nicht loslassen und eine von ihnen ins Verderben stürzen wird.

Die Geschichte wird in drei Zeitsträngen erzählt, was ich anfangs schwierig zu verfolgen fand. Die Abschnitte sind zwar entsprechend überschrieben, sodass man sie immer eindeutig zuordnen kann, aber mich haben diese schnellen Sprünge sehr im Lesefluss gestört. Die Geschichte wird daher für mein Empfinden sehr zerrupft und episodisch erzählt, was nicht so ganz meinen Geschmack getroffen hat.

Die Geschichte fordert den Leser, es gibt viel zu erkunden und man muss schon konzentriert lesen, um alle Nuancen und Untertöne zu erfassen. Und trotzdem hatte ich zwischendurch immer das Gefühl etwas überlesen oder nicht mitbekommen zu haben.

Die Charaktere waren allesamt schwer greifbar, so ein richtiger Sympathieträger war für mich nicht dabei, was ich insgesamt nicht schlimm finde. Viel eher hat mich gestört, dass die Figuren selbst eher blass bleiben, ihre Motive bis zum Schluss nicht klar. Besonders am Ende blieb für mich alles irgendwie seltsam in der Schwebe oder wurde nur kurz abgehandelt anstatt ordentlich auserzählt zu werden und lässt zu viel Raum für Interpretation. Ich mag das ja eigentlich, wenn man sich als Leser selbst Gedanken machen kann, aber hier habe ich gefühlt immer wieder den roten Faden verloren und war am Ende nicht mal sicher, ob ich verstanden habe, was uns die Autorin eigentlich mitteilen wollte.
 
Was ich super interessant und erzählerisch gut umgesetzt fand war, die Heilstätten als Institution in Szene zu setzen. Die Beschreibungen der für ihre Zeit sehr modernen Einrichtung haben mir gut gefallen und ein tolles Setting gestellt. Daher fand ich es schade, dass man die Heilstätten ab circa der Hälfte des Buches als Schauplatz hinter sich lässt.

Insgesamt hat es das Buch nicht geschafft mich zu packen und mitzureißen. Ich hatte mir vom Setting und dem Thema Okkultismus irgendwie mehr erwartet. Sprachlich zwar schön erzählt, inhaltlich aber für mich nicht überzeugend.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

nicht mein Buch

Reise nach Laredo
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Ich habe Arno Geiger erst im letzten Jahr als Autor für mich entdeckt und mochte vor allem seine nahbare Erzählweise, „Reise nach Lareto“ fand ich vom Klappentext her für mich nicht ganz so ansprechend, ...

Ich habe Arno Geiger erst im letzten Jahr als Autor für mich entdeckt und mochte vor allem seine nahbare Erzählweise, „Reise nach Lareto“ fand ich vom Klappentext her für mich nicht ganz so ansprechend, war aber neugierig, welchen Ton Geiger für diese Geschichte anschlagen würde. Erzählerisch hats mir wieder gut gefallen, inhaltlich hat mich diese Geschichte aber nicht so ganz erreicht.

Zum Inhalt: Karl ist ein König im wahrsten Sinne. Doch er ist seiner Ämter und des Lebens allgemein müde. Von Krankheit und anderen Zimperlein geplagt, sich selbst und anderen überdrüssig, zieht sich Karl in Kloster in Spanien zurück. Dort trifft er auf einen Jungen und gemeinsam beschließen sie, zusammen nach Laredo zu reisen.

Sprachlich gewaltig, reflektiert und philosophisch erzählt die Geschichte vom Ende eines Lebens und dem Blick auf dieses. Die Geschichte strotzt vor eloquenten Weisheiten und Redewendungen. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und fand den Sprecher perfekt geeignet für die Vertonung dieses Werkes. Die ruhige, angenehm weiche Erzählstimme hat dazu beigetragen, Karls inneren Monolog, seine Beobachtungen und seine Sicht auf die Welt eindrücklich zu vertonen und mich als Zuhörer einzuhüllen.

Es gibt viele kleine, detailverliebte Beschreibungen, durch die ich Karl gut vor Augen hatte. Alles rund um Karls körperlichen Zustand war dagegen für mein Empfinden fast schon ordinär beschrieben, so viele Informationen hätte ich persönlich nicht benötigt. Auch die vielen Referenzen auf Gott, den Glauben und das Innere selbst waren nicht ganz leicht verdaulich, wodurch das Buch für mich keines war, dass ich mal eben in einem Rutsch durchlesen bzw. in meinem Fall hören konnte.
Gleichzeitig ist die Geschichte selbst eher handlungsarm, im Fokus stehen die Gespräche und Gedanken an denen Karl beteiligt ist.

Ich glaube ich habe mich einfach zu sehr in den sprachlichen Aspekten der Geschichte verloren und hatte öfter mal das Gefühl gar nicht verstanden zu haben, was der Autor hier eigentlich rüberbringen will. Vielleicht muss ich das Buch einfach nochmal selbst lesen, um den Kern des ganzen wirklich zu erfassen.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

So schön, so traurig

Alles, was ich geben kann – The Last Letter
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ch kannte von Rebecca Yaros bisher nur die Fantasy-Bücher und war gespannt, ob sie auch Romance kann. Da ich das Thema des Romans sehr ansprechend fand, hab ich mich richtig auf dieses Buch. Und ich wurde ...

ch kannte von Rebecca Yaros bisher nur die Fantasy-Bücher und war gespannt, ob sie auch Romance kann. Da ich das Thema des Romans sehr ansprechend fand, hab ich mich richtig auf dieses Buch. Und ich wurde nicht enttäuscht. So ein herzliches, aber auch tragisches Buch, einfach wundervoll.

Zum Inhalt: Als Ellas Bruder Ryan sie bittet, auch einem seiner Kameraden Briefe zu schreiben, fühlt sie sich schnell zu dem anonymen Soldaten Chaos hingezogen. Und als Ryan im Gefecht stirbt, braucht sie Chaos mehr denn je, doch er antwortet nicht mehr. Als plötzlich Ryan bester Freund Beckett bei ihr auftaucht, will sie nichts mit ihm zu tun haben. Dabei weiß sie nicht, dass er Chaos ist und eine große Last auf ihm liegt.

Ich liebe alles an dieser Geschichte und habe mich darin sofort Zuhause gefühlt. Die Figuren sind einfach so dermaßen herzlich und auch wenn Beckett und Ella einige Differenzen überwinden müssen, hatte ich zu keinen Zeitpunkt das Gefühl, dass es überdramatisiert wurde. Und oh mein Gott, diese Kinder sind einfach Zucker. Ich hatte eigentlich permanent Pipi in den Augen.

Die Briefe zwischen Chaos und Ella, die zwar nicht chronologisch, dafür aber passend zu den Kapiteln eingestreut werden, fand ich eine wundervolle Idee um das Innenleben der Protas zu offenbaren. Auch die wechselnden Perspektiven haben mir sehr gut gefallen.

Das Buch hat mich in absolutes Gefühlschaos gestürzt. Ich habe geweint, gelacht, geschmunzelt, mitgefiebert und mitgelitten. Bei Romance passiert mir das eigentlich eher selten, dass ich so dermaßen mitgerissen werde. Rebecca Yaros hat hier auf der emotionalen Schiene echt abgeliefert.

Ganz großes Kino, ich freu mich auf das nächste Buch von ihr

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Richtig coole, moderne Adaption einer absoluten Lieblings-Saga

Jewel & Blade, Band 1: Die Wächter von Knightsbridge (Knisternde New-Adult-Romantasy von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin von "Silver & Poison")
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Ich glaube König Artus und seine Ritter der Tafelrunde sind so ziemlich jedem ein Begriff, weil es eine der bekanntesten Sagen ist, die auch bis heute ihre Anziehungskraft nicht verloren hat. Anne Lück ...

Ich glaube König Artus und seine Ritter der Tafelrunde sind so ziemlich jedem ein Begriff, weil es eine der bekanntesten Sagen ist, die auch bis heute ihre Anziehungskraft nicht verloren hat. Anne Lück hat das Thema aufgegriffen und etwas absolut cooles und umwerfend magisches daraus gemacht. Ein Auftaktband voller Geheimnisse, Verrat und Spannung.

Zum Inhalt: nach dem Unfall ihrer Schwester hat Harper ihr Studium auf Eis gelegt und in der Goldschmiede ihrer Mutter ausgeholfen um die Familie zu unterstützen. Und dabei hat sie ihr Talent für Schmuck erkannt, doch ihr Leben nimmt eine ungeahnte Wendung, als ein gutaussehender Fremder aus London ihr einen Ring zeigt, der etwas tief in Harper Verborgenes zum Schwingen bringt.

Die Geschichte ging eher gemächlich los aber meine Güte nimmt sie schnell Fahrt auf. Anne Lück legt hier ein ordentliches Erzähltempo vor und ich war im Verlauf fast sicher, dass es sich gut um einen Standalone handeln könnte, aber es gibt so viele überraschende Wendung und so ein dermaßen geniales Finale, das gleichzeitig absolut gar nichts verrät, dass ich froh bin, dass noch mindestens ein weiterer Band erscheinen wird.

Die Figuren sind toll ausgearbeitet und besonders auch Harpers Visionen waren ein tolles Stilmittel, um nicht nur mehr über die Artus-Sage zu erfahren, sondern auch einige gut gehütete Geheimnisse zu lüften. Generell wird hier viel mit der Außenwirkung der Charaktere gespielt und einige verbergen mehr, als sich anfangs erahnen lässt, was ich toll umgesetzt finde.

Harper ist eine absolute Sympathieträgerin und eine Protagonistin, mit der man gut mitfiebern kann. Durch die Schicksalsschläge, die ihre Familie gezeichnet haben, wirkt sie nahbar und gleichzeitig sehr stark und selbstbewusst, was mir gut gefallen hat. Natürlich gab es auch Andeutungen einer Lovestory, aber ich mochte, dass sich das nicht in den Vordergrund der Geschichte gedrängt hat, sondern der Fokus ganz klar auf der Bestimmung der Wächter und der Erfüllung der Prophezeiung lag.

Ich fand die Geschichte sehr stimmig geplottet, die Fantasy-Elemente sind gut integriert und überfordern den Leser nicht, was das Buch auch super geeignet für Fantasy-Einsteiger macht. Ich fand den Handlungsverlauf durchgehend authentisch und trotzdem sehr spannend, was das Buch zu einem echten Lesegenuss macht.
Ich fieber jetzt definitiv Band 2 entgegen.

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