Bildgewaltiger Fantasyepos
Das Reich der VampireIch bin eigentlich kein übermäßiger Fantasyfan. Aber ich mag diese Mischung aus Fanatsy und History, die schon große Franchises wie „Game of thrones“ berühmt machte. Genau in diese Sparte würde ich auch ...
Ich bin eigentlich kein übermäßiger Fantasyfan. Aber ich mag diese Mischung aus Fanatsy und History, die schon große Franchises wie „Game of thrones“ berühmt machte. Genau in diese Sparte würde ich auch „Das Reich der Vampire“ stecken. Es ist nah genug an unserer realen Welt dran, um irgendwie mittelalterlich zu wirken. Gleichzeitig ist es eine Welt voller Gefahren, mystischer Wesen und Magie. Jay Kristoff hat mit dem Auftakt seiner Reihe ordentlich abgeliefert.
Zum Inhalt: vor 27 Jahren ging die Sonne unter. Und mit der Dunkelheit kamen die Schrecken der Nacht. Vampire sind über das Land gefallen und eine Armee der Untoten zieht gegen die Menschen. Die Bruderschaft der Silberwächter stellt sich ihnen im Kampf entgegen. An ihrer Spitze Gabriel de Leon, der alles verloren hat, was ihm einst etwas bedeutete.
Das Buch ist unglaublich hochwertig gestaltet. Ich liebe die Illustrationen im Buch, die dem ganzen einen besonderen, gothicmäßigen Touch geben. Muss gestehen, ich hätte mir Gabriel selbst ganz anders vorgestellt, als auf den Illustrationen, aber sie haben mir geholfen, mich auf die Vision des Autors einzulassen. Das Worldbuilding hat mir gut gefallen, die Welt der Menschen wirkt düster und trostlos. Schutzlos sind sie dem Blutdurst der Vampire ausgeliefert, ne die letzten Bastionen stehen noch.
Ich finds genial, wie Gabriel selbst seine Geschichte erzählt. Er befindet sich in Gefangenschaft und im Gespräch mit einem Chronisten der Vampire. Wie es dazu kam erfährt der Leser nicht, aber ich finde den Schlagabtausch zwischen den Beiden köstlich. Außerdem wirkt es so, als würde Gabriel damit auch dem Leser seine Geschichte aus erster Hand erzählen, was mir gut gefallen hat.
Gabriel selbst ist ein klassischer Antiheld, verfolgt von denen Dämonen seiner Vergangenheit und getrieben vom Rachedurst. Trotzdem lässt er immer wieder hohe ideale und moralische Grundsätze unter seiner zynischen Art durchblicken. Neben ihm gibt es viele weitere spannende Charaktere, die aber vergleichsweise ziemlich blass bleiben. Nach und nach deckt Gabriel nicht nur die Geheimnisse seiner eigenen Herkunft auf, sondern auch dessen, wie man die ewige Nacht vielleicht verhindern kann.
Das Buch endet mitten in der Geschichte, als die erste Nacht des Erzählens quasi vorbei ist.
Bin total neugierig auf den Fortgang der Geschichte, die ich sehr spannend finde. Gelungener Reihenauftakt, der Raum für Charakterentwicklungen lässt