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Veröffentlicht am 17.12.2022

Bildgewaltiger Fantasyepos

Das Reich der Vampire
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Ich bin eigentlich kein übermäßiger Fantasyfan. Aber ich mag diese Mischung aus Fanatsy und History, die schon große Franchises wie „Game of thrones“ berühmt machte. Genau in diese Sparte würde ich auch ...

Ich bin eigentlich kein übermäßiger Fantasyfan. Aber ich mag diese Mischung aus Fanatsy und History, die schon große Franchises wie „Game of thrones“ berühmt machte. Genau in diese Sparte würde ich auch „Das Reich der Vampire“ stecken. Es ist nah genug an unserer realen Welt dran, um irgendwie mittelalterlich zu wirken. Gleichzeitig ist es eine Welt voller Gefahren, mystischer Wesen und Magie. Jay Kristoff hat mit dem Auftakt seiner Reihe ordentlich abgeliefert.

Zum Inhalt: vor 27 Jahren ging die Sonne unter. Und mit der Dunkelheit kamen die Schrecken der Nacht. Vampire sind über das Land gefallen und eine Armee der Untoten zieht gegen die Menschen. Die Bruderschaft der Silberwächter stellt sich ihnen im Kampf entgegen. An ihrer Spitze Gabriel de Leon, der alles verloren hat, was ihm einst etwas bedeutete.

Das Buch ist unglaublich hochwertig gestaltet. Ich liebe die Illustrationen im Buch, die dem ganzen einen besonderen, gothicmäßigen Touch geben. Muss gestehen, ich hätte mir Gabriel selbst ganz anders vorgestellt, als auf den Illustrationen, aber sie haben mir geholfen, mich auf die Vision des Autors einzulassen. Das Worldbuilding hat mir gut gefallen, die Welt der Menschen wirkt düster und trostlos. Schutzlos sind sie dem Blutdurst der Vampire ausgeliefert, ne die letzten Bastionen stehen noch.

Ich finds genial, wie Gabriel selbst seine Geschichte erzählt. Er befindet sich in Gefangenschaft und im Gespräch mit einem Chronisten der Vampire. Wie es dazu kam erfährt der Leser nicht, aber ich finde den Schlagabtausch zwischen den Beiden köstlich. Außerdem wirkt es so, als würde Gabriel damit auch dem Leser seine Geschichte aus erster Hand erzählen, was mir gut gefallen hat.

Gabriel selbst ist ein klassischer Antiheld, verfolgt von denen Dämonen seiner Vergangenheit und getrieben vom Rachedurst. Trotzdem lässt er immer wieder hohe ideale und moralische Grundsätze unter seiner zynischen Art durchblicken. Neben ihm gibt es viele weitere spannende Charaktere, die aber vergleichsweise ziemlich blass bleiben. Nach und nach deckt Gabriel nicht nur die Geheimnisse seiner eigenen Herkunft auf, sondern auch dessen, wie man die ewige Nacht vielleicht verhindern kann.

Das Buch endet mitten in der Geschichte, als die erste Nacht des Erzählens quasi vorbei ist.
Bin total neugierig auf den Fortgang der Geschichte, die ich sehr spannend finde. Gelungener Reihenauftakt, der Raum für Charakterentwicklungen lässt

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Veröffentlicht am 13.12.2022

eine richtig schöne Romanbiografie

Astrid Lindgren
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Wer kennt sie nicht- Astrid Lindgren, die Schöpferin von Pippi Langstrumpf und vielen anderen kunterbunten Figuren, die Kinder begeistern. Auch ich habe als Kind die Bücher von Astrid Lindgren geliebt ...

Wer kennt sie nicht- Astrid Lindgren, die Schöpferin von Pippi Langstrumpf und vielen anderen kunterbunten Figuren, die Kinder begeistern. Auch ich habe als Kind die Bücher von Astrid Lindgren geliebt und auch als Erwachsene Greife ich noch immer gerne zu den Lieblingsbüchern meiner Kindheit. Susanne Lieder hat hier eine ganz tolle Romanbiografie geschaffen, die das Leben von Astrid Lindgren gut zur Geltung bringt.

Zum Inhalt: Von ihren Eltern verstoßen, weil sie als unverheiratete junge Frau schwanger geworden ist, muss Astrid Lindgren ihren Sohn Lasse fortgeben. 1929 hat sie endlich eine feste Anstellung und sieht sich in der Lage ihren Sohn zu sich zu nehmen. Für ihn will sie es schaffen. Als sie dann auch noch Sture heiratet, den sie glühend liebt, scheint das Glück von einer richtigen Familie für sie und Lasse perfekt. Doch in der Ehe kriselt es und Astrid flüchtet sich in ihre Geschichten, die sie weltberühmt machen sollen.

Die Buchreihe "mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" lese ich total gerne. Auch hier wurde wieder eine wunderbare, inspirierende Geschichte geschaffen über das Leben einer starken und mutigen jungen Frau. Astrid Lindgren kommt in diesem Buch total sympathisch rüber. Sie hatte es nicht leicht im Leben und hat es aber hervorragend gemeistert.

Das Buch liest sich wirklich flüssig und ich bin geradezu durch die Seiten geflogen. Es gibt immer mal wieder kleinere Zeitsprünge, was dem Lesefluss aber keinen Abriss tut. Die Geschichte wird sehr nahbar erzählt, ich hatte beim Lesen wirklich das Gefühl hinter die Kulissen zu schauen und Astrid kennenzulernen. Dadurch fühlt man sich als Leser auch gleich viel stärker mit der Geschichte verbunden.

Es hat mir großen Spaß gemacht, der Entstehung von Pippi Langstrumpf beizuwohnen und zu sehen, wie sich Astrid Lindgrens Bekanntheit und Erfolg entwickelt. Sie war eine bewundernswerte Frau und Schriftstellerin und das Buch macht ihr alle Ehre.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

irgendwie beunruhigend

Mimik
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Ich bin großer Fan von Fitzek und hab jedes seiner Bücher gelesen. Mimik kommt im gewohnt hochwertig coolen Design daher und mach rein optisch direkt neugierig. Auch der quasi nicht vorhandene Klappentext ...

Ich bin großer Fan von Fitzek und hab jedes seiner Bücher gelesen. Mimik kommt im gewohnt hochwertig coolen Design daher und mach rein optisch direkt neugierig. Auch der quasi nicht vorhandene Klappentext ist ein interessantes Stilmittel, das aufs Buch neugierig macht. Ich hatte auf jeden Fall direkt Bock das Buch zu lesen. Und was soll ich sagen, Fitzek hat mich mal wieder völlig überzeugt, auch wenn ich das Buch thematisch leicht beunruhigend fand.

Zum Inhalt: Hannah Herbst ist Mimikresonanz-Expertin. Es ist ihr ein leichtes Mikroausdrücke im Gesicht ihres Gegenübers zu erkennen und korrekt zu deuten. Doch nun wird sie vor ihre bisher schwerste Aufgabe gestellt: sich selbst zu deuten, nachdem sie den Mord an ihrer eigenen Familie gestanden hat. Was wird sie in ihrem eigenen Gesicht erkennen?

Die Prämisse dieses Buches finde ich tatsächlich total spannend, auch wenn man das thematisch ja schon aus Serien wie z.B. "Lie to me" kennt. Trotzdem habe ich darüber bisher noch nie einen Krimi gelesen- für mich also erstmal was neues, was ich immer direkt spannend finde.

Die Kapitel sind kurz und knackig, was ich generell sehr gerne mag. Die Perspektiven wechseln dabei zwischen den handelnden Personen, was hauptsächlich dazu dient, den Leser zu verwirren, denn potentiell könnte jede der namentlich genannten Figuren der "Bösewicht" sein. Das Buch lebt von den Twists die mit der nach und nach wiederkehrenden Erinnerung von Hannah einhergehen.

Ich finds total spannend, dass wir es in diesem Buch potentiell mit mehr als einem Täter zu tun haben, denn Hannah wird bei ihrer Suche nach der Wahrheit von einem entflohenen Mörder begleitet. Was ich schwach finde: dass dieser entlaufen ist, interessiert im Verlauf der Handlung offenbar niemanden. Warum er entlaufen ist und welche Konsequenzen sich daraus ergeben wird auch gar nicht weiter aufgegriffen.

Die Auflösung fand ich tatsächlich mindblowing, das hab ich im Leben nicht kommen sehen und finde es genial umgesetzt. Hatte nochmal richtig Gänsehaut am Ende des Buches. Ist das ganze etwas übertrieben? Aber sowas von. Hats mir trotzdem gefallen? Absolut. Insgesamt für mich wieder ein spannender Thriller mit kleinen Mankos.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Abenteuerliche Reise nach Catan

CATAN - Der Roman (Band 1)
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Ich bin großer Fan des Spiels Siedler von Catan und war entsprechend neugierig auf den Roman des Spieleschöpfers. Die hochwertige Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend und besonders die Karten am ...

Ich bin großer Fan des Spiels Siedler von Catan und war entsprechend neugierig auf den Roman des Spieleschöpfers. Die hochwertige Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend und besonders die Karten am Anfang und Ende des Buches fand ich sehr hilfreich um die Geschichte und ihren Verlauf zu verörtlichen. Das Buch selbst war eine abenteuerliche Reise, die mich total mitgerissen hat.

Zum Inhalt: Nachdem Thorolf seiner Geliebten Asla und deren Schwester zur Flucht vor ihrem Vater und einer ungewollten Heirat verhilft, droht Krieg zwischen den Stämmen. Daher werden er und seine Brüder für sieben Jahre aus ihrem Stamm verstoßen. Die nun heimatlosen Nordmänner beschließen das geschichtenumwobene Land der Sonne zu suchen und sich dort anzusiedeln. Mit einer Gruppe Siedler, die einen neuen Anfang wagen wollen, stechen sie in See. Unwissend, was die Zukunft für sie bereithält.

Was mir richtig gut gefallen hat, war wie stimmig das Gesamtbild des Buches war. Die Geschichte erscheint sehr gut recherchiert und die Sorgen und Nöte der Siedler sehr authentisch. Gleichzeitig blitzen immer wieder Aspekte durch, die man auch aus dem Spielekonzept kennt, was mir irgendwie wichtig war, weil es ja das Buch zum Spiel ist. Viele Beschreibungen wirken sehr szenisch und haben ein bisschen an historische Romane à la Ken Follett erinnert, sodass ich mir dieses Buch auch gut verfilmt vorstellen kann.

Das Buch beinhaltet eine Geschichte voller Gefahren und Gegensätze, aber auch Hoffnungen und Träume auf ein besseres Leben. Die Zwistigkeiten der gelandeten Siedler lassen schnell verschiedene Gruppen entstehen, die sich nicht nur in ihrer Gesellschaftsstruktur unterscheiden. In dieser Geschichte trifft neu auf alt, Fortschritt auf Tradition und Freiheit auf Unterdrückung.

Die Geschichte liest sich wirklich spannend und flüssig und es ist mir sehr leicht gefallen mit den Brüdern und ihrer Siedlergruppe mitzufiebern. Es gibt zwar ein paar klare Hauptcharaktere, allen voran Thorolf und seine Brüder, aber ich fand vor allem auch die vielfältigen Nebencharaktere sehr überzeugend und absolut großartig ausgestaltet. Vielen der Figuren machen im Einzelnen eine Entwicklung durch, die dann dafür sorgt, dass sich auch die Gesellschaft als Ganzes weiterentwickelt. Das ist wirklich spannend zu verfolgen. Ein kleines Manko ist vielleicht, dass die Geschichte an einigen Stellen etwas langatmig war; bis es tatsächlich losgeht nach Catan, ist das Buch schon ein gutes Viertel fortgeschritten. Und auch in der zweiten Hälfte, wo wirklich viel Interessantes passiert, wird sich manchmal an Kleinigkeiten aufgehalten.
Alles in allem aber ein sehr überzeugender historischer Roman

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Herausragender zweiter Band

Der Salon
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Zweite Bände haben ja oft das Problem, dass sie einfach nicht mit Band 1 mithalten können, weil entweder dem Autor oder dem Leser die Puste ausgeht. Ganz anders bei „Der Salon- ein hoffnungsvoller Aufbruch“. ...

Zweite Bände haben ja oft das Problem, dass sie einfach nicht mit Band 1 mithalten können, weil entweder dem Autor oder dem Leser die Puste ausgeht. Ganz anders bei „Der Salon- ein hoffnungsvoller Aufbruch“. Das Buch knüpft mühelos an die Ereignisse 5 Jahre zuvor aus Band 1 an, den man in meinen Augen unbedingt vorher gelesen haben sollte. Eine packende, emotionale Familiengeschichte:

Zum Inhalt: fünf Jahre nach Habs Tod hat sich das Leben der Familie Landmann einigermaßen normalisiert. Aber Leni fühlt sich festgefahren. Als ihr Chef ihr dir Möglichkeit für ein Praktikum in London verschafft, zögert sie nicht lange und stürzt sich ins Abenteuer. Und auch Charlotte ist bereit nach Hans Tod endlich nach vorn zu Blicken. Da taucht der Modefotograf Walter auf und verdreht ihr gehörig den Kopf.

Ich habe mich wieder fanatisch in der Geschichte zurecht gefunden, auch wenn es schon eine Weile her ist, dass ich Band 1 gelesen habe. Aber für mich war das so eine Geschichte, die hängen geblieben ist und die mich auch mit Band 2 direkt wieder in ihren Bann geschlagen hat.

Julia Fischer steckt hier einfach ganz viel Herzblut in die Geschichte und quasi jede einzelne Seite lässt erkennen, wie toll die Geschichte recherchiert ist. Aktuelle gesellschaftliche und politische Ereignisse werden hier genauso aufgegriffen wie Trends und die Stimmung der Zeit. Neben altbekannten Figuren tauchen auch ein paar neue, spannende Charaktere auf, die entweder selbst aktiv in die Handlung eingreifen und so zu deren Zentrum werden, oder die die Hauptcharaktere auf ihrer Reise begleiten.

Der Fokus liegt wieder ganz klar auf Leni, die endlichen ihren Traum verwirklichen will und auch gleichzeitig auch wieder für die Liebe öffnet. Aber auch Charlotte macht noch einmal eine deutliche Entwicklung durch. Die Charaktere sind gewohnt liebenswert und das Buch hat sich ein bisschen nach Heimkehr angefühlt. Julia Fischer nimmt uns mit auf eine emotionale Reise ins München der 60er Jahre. Sehr lesenswert!

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