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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2022

Toll erzählte Lebensgeschichte

Kerl aus Koks
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Markus Brandner ist ehrlich gesagt kein Name, der mir vorher bekannt war. Aber ich fand das Cover und den Titel so ansprechend, dass ich es trotzdem lesen wollte. Als ich gesehen habe, dass der Autor sein ...

Markus Brandner ist ehrlich gesagt kein Name, der mir vorher bekannt war. Aber ich fand das Cover und den Titel so ansprechend, dass ich es trotzdem lesen wollte. Als ich gesehen habe, dass der Autor sein Buch für das Hörspiel selbst gelesen hat, habe ich mich für das Hörbuch entschieden. Und ich muss sagen: die Beziehung vom Sprecher zum Inhalt ist absolut spürbar. Ein besonderes Hörerlebnis. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Buch fiktiv ist, dass der Autor aber seine eigenen Erfahrungen und Erinnerungen hat einfließen lassen.

Zum Inhalt: Paul wird als kleiner Junge von Bayern in den Ruhrpott verfrachtet. Seinen Vater kenn er nicht, seine Wohngegend zählt nicht zu den klassischen Arbeiterbauten. Seine Familie hat nicht viel, aber es reicht zum Leben. Paul wächst zum Teenager heran, wechselnde Liebesgeschichten, erste Drogenkontakte und der tragische Verlust von Freunden zeichnen sein Leben aus. Eine Geschichte übers Voranstolpern, erwachsen werden, ankommen.

Die Geschichte ist wirklich toll geschrieben und wird im Hörbuch sehr authentisch und nahbar erzählt. Michael Brandner hat wohl viel aus seinem eigenen Leben und seinen Erfahrungen in dieses Buch einfließen lassen, alle Erzählungen wirken dadurch sehr plastisch und hatte stellenweise das Gefühl, wirklich live dabei zu sein. Brandners Bezug zum Text ist im Hörbuch auch absolut bemerkbar und macht das Buch zu einem echten Hörerlebnis.

Paul ist mir richtiggehend ans Herz gewachsen. Seine Familie hatte es nie leicht, trotzdem waren sie ein gütiger, großherziger Haufen. Paul selbst lebt sein Leben eher planlos und vom Zufall bestimmt, was für herrliche Situationskomik sorgt. Pauls Lebensweg ist dabei so vielfältig, wie chaotisch, seine Liebschaften wechseln sehr regelmäßig, selbst als junger Mann bleibt er ruhelos.

Die Geschichte wird flüssig erzählt, so ein bisschen im Stile „Opa erzählt Anekdoten aus seinem Leben“. Das Buch ist wirklich kurzweilig zu lesen/hören und weiß zu unterhalten. Ich hatte viel Spaß mit diesem Buch und hoffe, dass es nicht bei diesem Erstlingswerk bleiben wird.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Das Leben ist bunt

Alle Farben meines Lebens
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„Alle Farben meines Lebens“ ist ein sehr besonderer und bewegender Roman von Cecelia Ahern. Ich mag ihre Bücher schon immer sehr gerne, da sie oft große Emotionen transportieren und Geschichten erzählen, ...

„Alle Farben meines Lebens“ ist ein sehr besonderer und bewegender Roman von Cecelia Ahern. Ich mag ihre Bücher schon immer sehr gerne, da sie oft große Emotionen transportieren und Geschichten erzählen, mit denen ich mich verbunden fühlen kann. Ich fand dieses Buch besonders zu Anfang keine leichte Kost, habe die Geschichte aber schnell lieben gelernt.

Zum Inhalt: seit ihrem achten Lebensjahr kann Alice die Farben von Menschen sehen. Sie sieht das tiefe Blau ihrer alleinerziehenden Mutter, das dunkle Rot ihres wütenden kleinen Bruders. Für die anderen Kinder ist Alice ein Freak. Erst als sie als Erwachsene auf Andy trifft, der ganz ohne Farbe ist, kann Alice lernen sich und die Farben zu lieben.

Die erzählte Geschichte umfasst quasi die gesamte Spanne von Alices Leben. Da das ein ziemlich langer Zeitraum ist, gibt es immer wieder größere Sprünge in der Zeitschiene. Zwischendurch gibt es Rückblenden zu wichtigen Erlebnissen aus Alices Kindheit, die auch viele Schlüsselereignisse für ihre weitere Entwicklung enthalten. Die Erzählstruktur lässt inhaltlich nicht allzu viel Tiefe zu, diese wird aber durch die starken Emotionen und teils sehr einschneidenden Erlebnisse trotzdem erzeugt.

Alice ist eine Protagonistin, die durch ihre Verhaltensweisen oft unnahbar wirkt. Gleichzeitig wird die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt, wodurch direkte Nähe zu ihr geschaffen wird, was ich in diesem Fall sehr clever umgesetzt finde. Ihre innere Zerrissenheit, ihre Zweifel und Verzweiflung kommen dadurch gut rüber.

In diesem Buch geht es viel um die Liebe zu sich selbst, so wie man ist und die Erkenntnis, dass man nicht alleine ist, auch wenn es einem so vorkommen mag.
Ich habe dieses Buch wirklich gern gelesen und die Geschichte hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Träume ich, oder passiert das wirklich

Das Schlaflabor
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Ich mag Bücher von Marc Meller, die immer eine gute Kombination aus spannend und unbehaglich sind. In „Das Schlaflabor“ setzt er nochmal eine Schippe drauf und schafft ein Szenario, das eigentlich undenkbar ...

Ich mag Bücher von Marc Meller, die immer eine gute Kombination aus spannend und unbehaglich sind. In „Das Schlaflabor“ setzt er nochmal eine Schippe drauf und schafft ein Szenario, das eigentlich undenkbar scheint. Der Protagonist zweifelt an der Realität, traut sich selbst nicht mehr, ist er ein Mörder?

Zum Inhalt: Seit Monaten leidet Tom an Schlafproblemen, sie machen ihn mürbe, lähmen seinen Alltag. Eine Privatklinik in der Schweiz will eine Heilmethode dafür entwickelt haben und Tom sieht darin seinen letzten Ausweg. Die ungewöhnlichen Methoden schrecken ihn ab, dich scheinen sie Wirkung zu zeigen. Bis Tom mit einem Blackout aufwacht, mit dem mulmigen Gefühl, dass irgendwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Dann taucht eine Leiche auf.

Der Start in die Geschichte war für mich unglaublich zäh. Durch die ersten 100 Seiten musste ich mich regelrecht durchkämpfen, die ärztlichen Gespräche in der Klinik, voller Fachbegriffe, fand ich langatmig und für den Kontext auch im Nachhinein ein bisschen unnötig. Das ist alles eher konfus, als wirklich zur Handlung beizutragen. Aber dann geht es endlich los und mit dem Auftauchen der ersten Leiche wird die Handlung auch endlich spannend.

Das Buch ist auch verschiedenen Perspektiven beschrieben, woran man sich, wie ich finde, erstmal gewöhnen muss. Nicht immer es direkt ersichtlich, um wessen Perspektive es sich handelt. Durch die vielen Personen und die wechselnden Schauplätze zwischen Deutschland und der Schweiz fand ich es besonders anfangs etwas unübersichtlich und schwer durchschaubar. Aber die Figuren und Handlungsorte nähern sich im Verlauf an und dann lässt es sich auch leichter der Geschichte folgen.

Das Thema des Buches und auch die Auflösung fand ich einen echten Knaller. Am Ende wirkt vielen rückblickend betrachtet offensichtlich, aber ich hatte echt keine Idee und habe mich gut in die Irre führen lassen. Der Spannungsbogen ist gut hochgehalten worden und die Geschichte hat mich nach den Startschwierigkeiten wirklich in ihren Bann geschlagen

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Emotional fordernd

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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„Meet me in Maple Creek“ kommt in einer wunderschönen Aufmachung daher, die mich direkt angesprochen hat. Die herbstlich Farben, das Ahorn-Design und der Farbschnitt haben mich absolut überzeugt. Für mich ...

„Meet me in Maple Creek“ kommt in einer wunderschönen Aufmachung daher, die mich direkt angesprochen hat. Die herbstlich Farben, das Ahorn-Design und der Farbschnitt haben mich absolut überzeugt. Für mich war dieses Buch ein klarer Coverkauf. Aber auch die Geschichte selbst hat viele Stärken und macht Lust auch Band 2 zu lesen.

Zum Inhalt: Mira führt ein ruhiges, beschauliches Leben in Maple Crrek. Bis sie durch Zufall erfährt, dass sie einen Zwillingsbruder hat. Lilac ist bei ihrer Mutter in New York aufgewachsen und hatte einen weniger behüteten Start ins Leben. Als die New Yorker Unterwelt ihren Tribut fordert, ist Maple Creek seine letzte Chance. Und ihre Welten prallen aufeinander.

Ich liebe ja diese Cozy-Kleinstadt-Geschichten, wo die Nebenfiguren echt Charakter haben, es süße Dorffeste und handfesten Dorftratsch gibt. So ein Buch ist das hier auch. Und so sehr mir das gefallen hat, fand ich die Szenen aus New Yorks Unterwelt sogar noch interessanter und spannender.

Lilac spielt dabei bisher in der Geschichte eher eine Nebenrolle, neben seinem Freund Joshka, die eigentlich allen anderen Charakteren die Show stiehlt. Über Lilacs Vergangenheit selbst erfährt der Leser nur Ausschnitte, die aber ausreichen um sich ein grobes Bild zusammenzusetzen. Generell bleiben die Beziehungen der Charaktere untereinander eher schwammig, hier hätte ich mir mehr gewünscht und hoffe Band 2 reizt sein Potential da mehr aus.

An einigen Stellen, besonders als es um die Triggerthemen ging, fand ich das Buch emotional schon ziemlich fordernd, was natürlich auch für den bildhaften Schreibstil der Autorin spricht. Die geschaffenen Bilder und Szenarien wirken authentisch und haben mich teilweise auch sehr mitgenommen.

Insgesamt ein solider Auftakt, ich freu mich auf Band 2

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Komplex und stellenweise etwas zäh

Heat 2
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Ich habe „Heat“ vor Jahren mal gesehen und im Gedächtnis geblieben ist er mir hauptsächlich aufgrund der Starbesetzung. Mit diesem Buch gibt es nun eine Fortsetzung der Ereignisse. Am Anfang des Buches ...

Ich habe „Heat“ vor Jahren mal gesehen und im Gedächtnis geblieben ist er mir hauptsächlich aufgrund der Starbesetzung. Mit diesem Buch gibt es nun eine Fortsetzung der Ereignisse. Am Anfang des Buches gibt es eine kurze Zusammenfassung, sodass man den Film in meinen Augen nicht unbedingt kennen muss.

Zum Inhalt: Detective Vincent Hanna ist in L.A. kriminellen Banden auf der Spur, die mit Drogen, Mord und Gewalt die Stadt in Atem halten. Die Kreise der Gangs ziehen sich bis über die Grenze hinweg mach Mexiko, wo Vorbereitungen für das nächste große Ding laufen.

Besonders zu Anfang fand ich es ziemlich schwer der Handlung zu folgen, was den vielen Figuren und Schauplätzen geschuldet ist. Die Handlungsstränge laufen über weite Strecken parallel und vereinen sich erst am Ende des Buches.

Für meinen Geschmack passiert in diesem Buch fast schon zu viel und die Handlung wird unübersichtlich. Ja, die einzelnen Handlungsstränge sind an sich schon spannend und authentisch beschrieben, aber irgendwie hat es bei mir mit diesem Buch einfach nicht geklickt. Ich hab zu keiner der Figuren eine Beziehung aufbauen können, teilweise hatte ich völlig den Faden verloren, wer jetzt wie genau mit wem zu tun hat.

Ich glaube das Buch hat durchaus Potential, war aber einfach nicht meins. Würde es verfilmt werden, würde ich es mir definitiv ansehen, denn ich glaube dieser bildgewaltige Thriller wirkt auf Leinwand richtig gut

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