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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2022

Gelungener Auftakt

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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„The lost crown- wer die Nacht malt“ ist ein Fantasy-Auftaktband von Autorin Jennifer Benkau. Das Cover halte ich ehrlich gesagt für eine Vollkatastrophe, das Design gefällt mir überhaupt nicht und wäre ...

„The lost crown- wer die Nacht malt“ ist ein Fantasy-Auftaktband von Autorin Jennifer Benkau. Das Cover halte ich ehrlich gesagt für eine Vollkatastrophe, das Design gefällt mir überhaupt nicht und wäre der Klappentext nicht schon so spannend gewesen, hätte ich keinen zweiten Blick riskiert. Was wirklich schade gewesen wäre, denn es versteckt sich ein fantastischer, magischer und spannender Reihenauftakt dahinter.

Zum Inhalt:Kaya ist in dem Wissen aufgewachsen anders zu sein als die Dorfbewohner und wurde dazu angehalten, ihre wahre Natur zu verstecken. Denn Kaya kann Magie malen und damit mächtige Zauber wirken. Wie mächtig erfährt sie, als sie mit ihrer Macht den Anführer der Rebellenbewegung von Eshrian heilt, wodurch sie sich angreifbar macht. Aber nicht nur vertraut sie ihm damit ein wichtiges Geheimnis an, sie verliert auch ihr Herz an ihn. Aber kann er es schützen? Oder wird er es seinem Kampf um die Krone opfern?

Im Einband befindet sich eine Karte des Kontinents, wo Eshrian und auch Kayas Heimat Amisa verzeichnet sind. Das finde ich bei Fantasybüchern immer hilfreich um mich besser in der Handlung orientieren zu können. Generell finde ich das Worldbuilding sehr gelungen, es kommt ohne langwierige Beschreibungen aus, vieles wird dem Leser nebenbei gezeigt und beschrieben, was ich gut gelöst finde. Die Welt und die Systeme nach der sie funktioniert sind nah genug an unserer, dass es ohne größeres Vorwissen möglich ist, in die Handlung einzutauchen.

Kaya und ihr Magie finde ich einfach unglaublich spannend und faszinierend. Es ist fast schon betörend, wie sie mit Farben, Symbolen und Gesängen Magie wirkt. Die Szenen in denen sie Miru behandelt, wirken fast schon ätherisch. Der hingegen hat eine raue, wilde Macht in seinem Inneren, die sehr gegensätzlichen zu der von Kaya ist aber gleichzeitig sehr symbiotisch mit ihrer zusammenarbeitet. Beide suchen nach sich selbst, nach ihrem Platz in dieser Welt, einer Art Daseinsberechtigung und finden einander. Die Entwicklung ihrer Beziehung ist gemächlich, vorsichtig tastend und trotzdem sehr intensiv. Es macht einfach Spaß von den beiden zu lesen.

Die Geschichte entwickelt eine echte Sogwirkung, die Mythen und Legenden um Eshian und seine Krone haben mich richtig in ihren Bann gezogen und ich liebe die Lebendigkeit und den Kampfgeist der Wälder.
Das Buch ist ein starker Auftakt und ich kanns kaum erwarten mehr zu lesen

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Stürmisch und unberechenbar

We Are Like the Sea
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„We are like the sea“ hat ein traumhaft schönes Cover, es macht direkt Lust auf Urlaub an der Küste und ein bisschen hatte ich beim Lesen das Gefühl selbst sie Wellen rauschen hören zu können. Im Zentrum ...

„We are like the sea“ hat ein traumhaft schönes Cover, es macht direkt Lust auf Urlaub an der Küste und ein bisschen hatte ich beim Lesen das Gefühl selbst sie Wellen rauschen hören zu können. Im Zentrum dieser Geschichte steht für mich das Gefühl von Heimat, vom Ankommen und angenommen werden und das Wissen, dass jeder Sturm irgendwann vorbeizieht. Eine schöne Young Adult Geschichte.

Zum Inhalt: Als Lavender auf Malcom Island ankommt, ist es nicht nur eine Flucht vor ihrem abgebrochenen Studium, dem Zorn ihres Vaters und ihren Zukunftsängsten- es ist auch eine Flucht vor sich selbst und dem Schmerz in ihrem Inneren. Dass sie diesen ausgerechnet dort bekämpfen will, wo er seinen Ursprung fand, hat einen ganz einfachen Grund: sie weiß nicht, wo sie sonst hinsoll. In dem Haus, in dem sie als Kind die Ferien verbracht hat und den sie nun nur noch mit Schmerz und Verlust verbindet, will Lavender wieder zu sich selbst finden. Doch dann ist da noch Jonne mit seinen Gewitteraugen. Und der ist alles andere als begeistert von Lavenders Ankunft auf der Insel…

Ich liebe ja Geschichten, die in diesen urigen kleinen Orten spielen, wo die Nachbarn einander kennen, wo Gemeinschaft noch einen echten Wert hat und man nie ganz auf sich allein gestellt ist. Und genauso ist Malcom Island. Ich habe seine Bewohner und ihre schrulligen Marotten direkt von Beginn geliebt und mich direkt irgendwie auch heimisch gefühlt. Die vielen bunten Charaktere sind das, was diese Geschichte so lebendig und herzerwärmend macht.

Die Liebesgeschichte zwischen Lavender und Jonne ist reichlich vorhersehbar, auch wenn er es ihr zugegebenermaßen anfangs sehr schwer macht. Den inneren Sturm, den Lavender laut Klappentext in sich trägt, hab ich ehrlich gesagt beim Lesen nicht so recht gespürt. Ja, sie macht sich Vorwürfe, warum genau erfährt der Leser erst ziemlich am Ende, auch wenn es sich recht früh erahnen lässt. Besonders das Ende fand ich dann aber auch unnötige überdramatisch und es wird auch gar nicht mehr richtig aufgegriffen, bevor es zum obligatorischen Happy Ende kommt. Hier hätte man mehr draus machen oder es andernfalls einfach weglassen können.

Ansonsten fand ich die Geschichte einfach schön geschrieben. Es geht viel um Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt und das füreinander da sein. Für mich eine Cozy Romance für die stürmisch kalten Tage.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Interessante Einblicke in eine andere Kultur

Miss Kim weiß Bescheid
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Die asiatische Kultur unterscheidet sich mitunter gravierend von unserer. Da ich bisher in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gar keine Berührungspunkte mit Korea hatte, habe ich beim Lesen viel neues ...

Die asiatische Kultur unterscheidet sich mitunter gravierend von unserer. Da ich bisher in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gar keine Berührungspunkte mit Korea hatte, habe ich beim Lesen viel neues erfahren und interessante Einblicke gewonnen. Und trotz aller Unterschiede sind die Sorgen und Nöte koreanischer Frauen dieselben, die auch ich und meine Freundinnen kennen. Sehr nahbare Geschichten, in die man sich gut hineinversetzen kann und die zum Nachdenken anregen.

Zum Inhalt: in acht kurzen Geschichten werden die Schicksale von acht unterschiedlichen koreanischen Mädchen und Frauen beschrieben. Und obwohl es sich um acht sehr unterschiedliche Alters- und Sozialprofile handelt, sind die Themen universell und nahbar. Es geht um Liebe, um Familie und Karriere, um die Anforderungen an Frauen als Ehefrau, Mutter, Tochter und Schwiegertochter. Es geht aber auch um Mobbing, sexuelle Belästigung, Gewalt und Unterdrückung durch die Männer in der Familie, um soziale und bildungspolitische Benachteiligung von Frauen.

Das Cover ist sehr treffend für die Geschichte gewählt, die gesichtslose Frau könnte jeder sein, denn genau das spiegeln auch die angesprochenen Themen wider. Es sind Alltagsszenarien, wie sie vermutlich viele erleben oder bereits erlebt haben. Das Buch schlägt covertechnisch auch direkt die brücke zum ersten buch aus Cho Nam-Joos Feder und schafft einen Wiedererkennungswert.

Das Buch besteht aus acht Kurzgeschichten, in denen die Autorin auch ihr eigenes Schicksal eingeflochten hat. Obwohl die Geschichten aufgrund der Alltagsthematik nicht spannend im herkömmlichen Sinne waren, so war ich doch gefesselt, von den Einblicken in diese Leben die so anders und gleichzeitig so ähnlich dem meinen waren, dass ich das Buch fast nicht aus der Hand legen konnte.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und die dargestellten Szenarien wirken absolut authentisch. Das Buch hat sich toll lesen lassen und mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Unglaublich fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

Rachejagd - Gequält
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Ich kannte das Autorenduo vorher nicht und frage mich jetzt im Nachhinein ganz stark, wie das sein kann. Denn „Rachejagd“ ist ein Hammerbuch. Genau so, wie ein Thriller sein muss. Das Buch ist rasant, ...

Ich kannte das Autorenduo vorher nicht und frage mich jetzt im Nachhinein ganz stark, wie das sein kann. Denn „Rachejagd“ ist ein Hammerbuch. Genau so, wie ein Thriller sein muss. Das Buch ist rasant, nervenaufreibend und genial verzwickt. Klare Leseempfehlung von mir.

Zum Inhalt: Journalistin Anna lebt für ihren Job, hat sich aber ansonsten vor der Welt zurückgezogen, nachdem sie vor drei Jahren das Martyrium einer Entführung durchmachen musste. Als sie einen Brief von ihrem ehemaligen Peiniger bekommt, bricht ihre kleine Welt in sich zusammen. Denn er ist da draußen und er kommt sie holen.

Das Buch ist genial geschrieben. Der personale Erzähler hat zwar einen klaren Fokus auf Anna, gibt aber auch die Perspektiven des Polizisten Nick und des Täters wieder. Besonders die Täterperspektiven sind raffiniert und elektrisierend geschrieben und tragen erheblich zur Spannung bei.

Das gesamte Buch ist ein riesiges Katz-und-Maus Spiel, bei dem Nick den Killer jagt, der Killer Anna und die Autoren den Leser. Denn genauso habe ich mich gefühlt: getrieben, angespannt, unter dem Druck weiterzulesen. Ich konnte das Buch nicht weglegen- ein echter Pageturner, wie ich ihn schon lange nicht mehr gelesen habe. Könnte mir das Buch fantastisch auch als Verfilmung vorstellen.

Die Sprache ist schon eher derb, was aber gut ins Thrillergenre passt, an ein paar Stellen werden Verletzungen und Todesursachen auch etwas bildhafter beschrieben, grundsätzlich kommt das Buch aber gänzlich ohne übermäßigen Ekel aus, der Terror ist zu großen Teilen eher psychischer Natur.

Mir hat das Buch unfassbar gut gefallen und der Twist am Ende macht mich fertig. Ich brauche Band 2 jetzt. Sofort.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Die Unbarmherzigkeit des Nordens

Das Leuchten der Rentiere
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Wenn wir an Lappland denken, denken wir an endlose Weiten, malerische Winterlandschaften und Rentierschlitten. „Das Leuchten der Rentiere“ ist ein ruhiger Roman über die Schattenseiten der Rentierhaltung, ...

Wenn wir an Lappland denken, denken wir an endlose Weiten, malerische Winterlandschaften und Rentierschlitten. „Das Leuchten der Rentiere“ ist ein ruhiger Roman über die Schattenseiten der Rentierhaltung, über Abgrenzung und die Unbarmherzigkeit des Landes.

Zum Inhalt: Elsa ist neun Jahr als, als die beobachtet wie ihr Rentierkalb getötet wird. Dieses Ereignis soll sie bis ins Erwachsenenalter begleiten und steht stellvertretend für alles, was in Elsas Dorf schief läuft: die Abneigung der Dorfbewohner, die Ignoranz der Polizei, die einfach wegsieht, wenn Rentiere grausam abgeschlachtet werden und die Verzweiflung der Sami, die ihren Platz in der Gesellschaft suchen.

Das Cover des Buches ist traumhaft schön und passt perfekt zu den unendlichen Weiten des Nordens und Wildheit der Natur. Optisch ist das Buch sehr ansprechend und weckt die Luft aufs gemütliche Lesen.

Thematisch hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Die dunkle und beklemmende Atmosphäre des hohen Nordens, die Aussichtslosigkeit die Gesamte Herde durch den Winter zu bringen und das Unverständnis der übrigen Dorfbewohner werden gut rübergebracht und sehr plastisch vermittelt. Elsas Erlebnisse und die Auswirkungen auf ihr leben sind sehr berührend, wenn aufgrund der Tragik auch irgendwie sehr beklemmend. Ich hatte das Gefühl unfreiwillig Zeuge von etwas zu werden, das nicht für meine Augen bestimmt war.

Ich hab mir sehr schwer damit getan in die Geschichte reinzukommen und zwischendurch hatte das Buch immer wieder erzählerische Längen, in denen die Handlung so vorbei driftete und eigentlich nichts wesentliches passiert. Ansonsten trägt die Erzählstruktur gut dazu bei, die Ausweglosigkeit und Hoffnungslosigkeit gut rüberzubringen. Die Story wird sehr ruhig, aber eindringlich erzählt. Trotzdem ist bei mir der letzte Funke nicht so ganz übergesprungen und ich musst mich streckenweise beinahe zwingen weiterzulesen. Daher 4 Sterne von mir.

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