So wunderbar nahbar
Kummer aller ArtIch mag die Erzählungen von Mariana Leky, weil sie Figuren schafft, die mich berühren und mit denen ich mir identifizieren kann. „Kummer aller Art“ ist nun kein Roman, es sind kurze Erzählungen, die als ...
Ich mag die Erzählungen von Mariana Leky, weil sie Figuren schafft, die mich berühren und mit denen ich mir identifizieren kann. „Kummer aller Art“ ist nun kein Roman, es sind kurze Erzählungen, die als literarische Kolumnen in Psychologie heute erschienen sind. Das Cover passt perfekt zum gewohnten Zeichenstil der vorherigen Bücher, ist schlicht aber trotzdem ansprechend. Direkt von Beginn an habe ich mich gefragt, was es mit dem Krokodil auf sich hat und war erfreut, tatsächlich eine Antwort zu bekommen.
Zum Inhalt: dieses Buch ist eine Zusammenfassung kurzer Episoden des menschlichen Zusammenlebens, das sich um die namenlose Erzählerin rankt. Es sind alltägliche Begegnungen, Gedanken und Probleme, die die Figuren in diesen kurzen Geschichten beschäftigen und ihnen „Kummer aller Art“ bescheren.
Die Geschichten sind kurz uns knapp, auf meinen Ebook 2-3 Seiten pro Geschichte, was Sinn macht, wenn man bedenkt, dass es sich um eine Zeitschriftenkolumne handelt. Die Überschriften teasern schon grob an, worum es in der Geschichte geht, lassen aber ausreichend Spekulationsspielraum .
Wie schon in Lekys Romanen sind mir auch die vielseitigen, bunten Charaktere aufgefallen. Durch die kurzen Episoden und die Tatsache, dass es sich bei den meisten Figuren um Eintagsfliegen handelt, ist es schwerer eine Beziehung zu ihnen aufbauen, aber wiederkehrenden Figuren wie Herrn Pohl gelingt das trotzdem. Das liegt vor allem daran, dass die Geschichten so authentisch und aus dem Leben gegriffen sind. Alle diese Szenarien könnten sich auch in meinem Wohnhaus abspielen und ich glaube jeder hat sich schon einmal in ähnlichen Situationen befunden, wie die Figuren mit ihren alltäglichen Problemen wie zB Schlaflosigkeit und Liebeskummer.
Ich mag den Schreibstil der Autorin, der irgendwie malerisch wirkt. Sie benutzt Worte um mir klare Bilder in den Kopf zu setzen. Philosophiert mit ihren Figuren, spielt mit Worten, Metaphern, Redewendungen und menschlichen Emotionen. Die Anekdoten die sie schafft sind gleichsam unterhaltsam, zB die über den ersten April, wie berührend. Regen zum schmunzeln und grübeln an. Ich kann mir die Platzierung der Kolumnen in der Psychologie heute sehr gut vorstellen und bin fast traurig, dass ich nicht vier Wochen bis zur nächsten Erzählung warten musste.
Das Buch hat mir richtig gut gefallen und ich denke ich werde es bestimmt bald wieder zur Hand nehmen um die eine oder andere Geschichte erneut zu lesen.