Fesselnder altenglischer Who-Dunnit-Krimi
Die Toten von Fleat HouseLucinda Riley ist natürlich ein Name, den man in der Welt der Literatur kennt- wenn auch nicht unbedingt in Bezug auf Krimis. Denn dieses Buch ist nicht nur die letzte Veröffentlichung der verstorbenen ...
Lucinda Riley ist natürlich ein Name, den man in der Welt der Literatur kennt- wenn auch nicht unbedingt in Bezug auf Krimis. Denn dieses Buch ist nicht nur die letzte Veröffentlichung der verstorbenen Autorin, sondern auch ihr einiger Kriminalroman. Lucinda Riley hat eine riesige Fangemeinde und da sie sich mit diesem Buch eher auf meinem literarischen Interessengebiet bewegt, wollte ich es unbedingt wagen. Und ich muss sagen: ich bin richtig traurig, dass es keine weiteren Fälle geben wird, denn was Lucinda Riley hier abliefert ist echt spitze.
Zum Inhalt: ein englisches Internat in Norfolk, elitäre Umgangsformen und ein altehrwürdiges Gebäude. Was wie der Traum reicher Eltern für ihre verziehenen Sprösslinge klingt, entwickelt sich schnell zum Albtraum, als binnen zweier Tage zwei Tode in Fleat House gefunden werden. Was zuerst noch nach einem Unfall aussieht, entwickelt sich schnell zur Mordermittlung, zu der auch Scotland Yard hinzugezogen wird. Jazz wollte eigentlich den Polizeidienst quittieren, doch dieser ungewöhnliche Fall, lässt sie ihre Entscheidung überdenken. Kann sie den Fall lösen?
Das Cover ist toll gestaltet und passt perfekt zum Inhalt; genauso stelle ich mir so ein privates Internat auf dem Land vor. Das Setting wird gleichermaßen respekt- wie furchteinflößend. Das Buch beginnt unmittelbar vor den ersten Todesfall, es gibt also nicht viel Vorgeplänkel, was aber auch gar nicht nötig ist. Die Spannung wird direkt hochgehalten.
Schon zu Beginn gibt es eine düstere Grundstimmung, die daher rührt, dass scheinbar etwas zu verbergen versuchen. Es wird viel unterschwellig angedeutet, ohne dem Leser aber konkrete Hinweise zu machen, die ihm eine Lösung des Falles ermöglichen. Trotzdem habe ich versucht mitzuraten und zu kombinieren, was wohl vor sich gehen könnte. Vom Aufbau her ist das Buch ein typischer Who-Dunnit-Krimi, voller Befragungen und polizeilicher Ermittlungen, die am Ende das Gesamtbild ergeben.
Generell passiert in diesem Buch ziemlich viel, sodass auf einige Erkenntnisse gar nicht weiter im Detail eingegangen wird. Hier hätte ich mir gerne noch ein paar Seiten mehr gewünscht. Auch weil mir das Buch so gefallen hat und ich gerne noch weiterlesen wollte.
Ich finde es schade, dass wir wohl nie erfahren werden, wie die Geschichte um Jazz weitergeht, einen Folgeband hätte ich liebendgerne gelesen. Dieses Buch zeigt einfach, wie toll Lucinda Riley auch abseits ihres Roman-Genres schreiben konnte.
Ein fantastisches Buch