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Veröffentlicht am 07.06.2022

Unterhaltsam aber vorhersehbar

Die andere Schwester
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„Die andere Schwester“ ist mein erstes Buch vom Autorenduo Mohlin&Nyström. Ich kann nicht genau festmachen woran es liegt, aber irgendwie finde ich, dass weder Cover noch Titel gut zum Buch passen. Auf ...

„Die andere Schwester“ ist mein erstes Buch vom Autorenduo Mohlin&Nyström. Ich kann nicht genau festmachen woran es liegt, aber irgendwie finde ich, dass weder Cover noch Titel gut zum Buch passen. Auf dem Klappentext steht was von einem zweiten Fall, ich habe Band 1 nicht gelesen, das kam mir aber nicht problematisch vor, ich habe gut in die Handlung reingefunden.

Zum Inhalt: Alicia und Stella sind nicht nur Schwestern, sie sind auch Geschäftspartnerinnen und haben eine innovative Dating-App hochgezogen. Als Stelle eines Nachts ermordet wird, gerät Alicia ins Visier der Ermittlungen und ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit droht ans Licht zu kommen. Aber auch der leitende Ermittler hat etwas zu verbergen. Kann Alicia ihn von ihrer Unschuld überzeugen?

Das Buch ist von Aufbau her ein klassischer Kriminalroman, bei dem in den ersten Seiten der Mord passiert, der im folgenden aufgeklärt wird. Die Kapitel tragen als Überschrift die jeweiligen Wochentage, sodass der Zeitliche Rahmen sich über knapp eine Woche erstreckt, mit einem Epilog einen Monat nach den Ereignissen der Haupthandlung. Ingesamt fand ich den Fall recht verstrickt, ab der Hälfte circa aber auch ziemlich vorhersehbar.

Gut finde ich die vielen Geheimnisse, die nach und nach gelüftet werden und die Handlung vor einem ganz neuen Licht stehen lassen. Das hat der relativ simplen Haupthandlung zusätzliche Spannung verliehen und die ein bisschen intensiver ausgestattet. Die Ermittlungsarbeit kam mir zwischendurch etwas unglaubwürdig vor, was aber am Ende halbwegs plausibel aufgelöst wurde.

Das Buch hat mich insgesamt nicht umgehauen, für einen Thriller war es mit dazu einfach zu ruhig. Das Buch ist aber durchaus sehr unterhaltsam und ich werde mal gucken, ob ich mir nicht auch den ersten Band noch hole. Solide, aber ohne große Überraschungen.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Atmosphärischer Mafia-Roman

City on Fire
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Don Winslow ist ein Name, den man unbedingt auf dem Schirm haben sollte, wenn man spannende, nostalgische Mafia-Geschichten mag. „City on fire“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe, der mir richtig ...

Don Winslow ist ein Name, den man unbedingt auf dem Schirm haben sollte, wenn man spannende, nostalgische Mafia-Geschichten mag. „City on fire“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe, der mir richtig gut gefallen hat.
Das Cover aus Dunkelgrau und Kupfer ist einfach nur cool und gefällt mir echt gut.

Zum Inhalt: Rhode Island, 1986. Die italienische und die irische tragen einen erbitterten Kampf und die Vorherrschaft in der Stadt aus. Als einer der Murphys eine Grenze überschreitet und einer Italiener die Frau ausspannt beginnt eine Blutfehde, die eine der Familien verschlingend wird, vielleicht auch beide. Inmitten des Chaos wird Danny Ryan plötzlich zum Anführer der Familie, obwohl er nicht mal sicher ist, ob er das überhaupt will. Aber wenn er seine Familie retten will, muss er sich entscheiden, wie er bereit ist zu gehen.

Mafia-Familien üben eine besondere Faszination aus, der Zusammenhalt, die Gefahr, die Kaltblütigkeit. Don Winslow hat das hier gut eingefangen, dieses Gefühl, dass die Familie über allem steht, bis sie es eben nicht mehr tut. Das Buch ist die ganze Zeit über sehr atmosphärisch geschrieben. Man kann sich die Docks, die dreckigen Geschäfte und die Hinterzimmertreffen gut vorstellen.

Mit Danny Ryan hat Don Winslow einen sehr ehrbaren, intelligenten und nahbaren Protagonisten geschaffen. Er ist nur ein kleines Licht, ein Mitläufer, der zur Nummer 1 aufsteigt, obwohl er das eigentlich nie wollte.
Außerdem gibt es wahnsinnig viele, sehr vielschichtige Nebencharaktere, deren Dynamik wirklich spannend ist.

Es gibt viele Intrigen, Racheakte und Vergeltungsschläge, sodass es eigentlich nie langweilig wird in diesem Buch. Trotzdem hat man als Leser das Gefühl einen guten Überblick über die Geschehnisse zu haben, es passiert nie zu viel gleichzeitig, die Handlung ist sehr fokussiert und gut getaktet, war für einen Mafiakrieg vielleicht etwas konstruiert, aber angenehm zu lesen ist.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich werde voller Spannung auf den nächsten Band warten.

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Veröffentlicht am 02.06.2022

Absolut fabelhafter Roman

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
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Ich bin riesiger Beth O‘Leary Fan und habe alle ihr Bücher gelesen. Daher habe ich mich wahnsinnig auf „Up to date“ gefreut. Das Cover finde ich wieder richtig gelungen, toll im Stile der anderen Bücher, ...

Ich bin riesiger Beth O‘Leary Fan und habe alle ihr Bücher gelesen. Daher habe ich mich wahnsinnig auf „Up to date“ gefreut. Das Cover finde ich wieder richtig gelungen, toll im Stile der anderen Bücher, sehr farbenfroh und einfach schön gestaltet. Tatsächlich finde ich aber bei diesem Roman das Englische Cover etwas treffender.

Zum Inhalt: Drei Dates am Valentinstag. Drei Frauen, die versetzt werden. Und alle drei warten sie auf Joseph Carter. Siobhan, Miranda und Jane könnten nicht unterschiedlicher sein und doch haben sie eins gemeinsam: sie sind in Joseph verliebt, doch der Mann scheint irgendwie zu gut um wahr zu sein. Wo war Joseph am Valentinstag und finden die drei Beziehungen ein Happy End?

Oh man, ich muss sagen von allen Beth O‘Leary Büchern hat mich dieses am meisten überrascht. Das liegt aber vor allem an den wechselnden Perspektiven, in der der Leser jede der drei Frauen besser kennen lernt und daran, dass man bis zum Ende im dunkeln tappt, was für ein Spiel Carter spielt. Ich habe mir die wüstesten Theorien ausgemalt, habe die Wahrheit aber meilenweit verfehlt- und das hat mir richtig gut gefallen.

Ich liebe, dass die Frauen alle so verschieden sind. Einfach ganz unterschiedliche Typen mit vielfältigen Charaktereigenschaften, sodass man sich als Leser in mindestens einer von ihnen wiedererkennen kann. Sie sind alle auf ihre jeweilige Art unglaublich sympathisch, sodass ich mir für alle drei ein Happy End gewünscht habe.

Beth O‘Leary schreibt wieder herrlich leicht, mit diesem ihr eigenen Humor, den ich einfach total gern mag. Sie schreibt sehr bildhaft und die Figuren wirken dadurch sehr plastisch und authentisch. Ich fand dieses Buch einfach fantastisch und das Ende auch richtig, richtig toll.

Für mich vielleicht sogar mein bisher liebstes Buch von Beth O‘Leary

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Detailreicher Roman mit wenig Krimi-Flair

Tiefes, dunkles Blau
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„Tiefes, dunkles Blau“ ist der Beschreibung nach ein Zürich-Krimi und Autorin Seraina Kobler hat auch alles gegeben, um dem Leber Zürich näher zu bringen und schmackhaft zu machen. Krimi-Stimmung ist bei ...

„Tiefes, dunkles Blau“ ist der Beschreibung nach ein Zürich-Krimi und Autorin Seraina Kobler hat auch alles gegeben, um dem Leber Zürich näher zu bringen und schmackhaft zu machen. Krimi-Stimmung ist bei mir dabei allerdings nicht aufgekommen.

Zum Inhalt: Rosa ist Seepolizistin in Zürich und nach dem Ende ihrer langjährigen Beziehung an einem Scheideweg. Da sie sich den Traum von der eigenen Familie nicht verwehren will beschließt sie, ihre Eizellen einfrieren zu lassen. Doch schon am nächsten Tag wird ihr behandelnder Arzt tot aufgefunden. Die Spur führt zunächst ins Rotlichtmilieu. Und dann gibt es da noch eine rätselhafte Verbindung zu einem Biotech-Startup. Und wie passen eigentlich seine Exfrau und seine Geliebte ins Bild?

Was mir total gut gefallen hat ist, wie bildhaft die Autorin schreibt. Alles wird sehr detailliert beschrieben, auch Gerüche und Geräusche werden gut rübergebracht und ergeben ein atmosphärisches Gesamtbild. Neben Zürich werden auch Rosas kulinarische Künste besonders facettenreich hervorgehoben und ich habe beim Lesen direkt Hunger und Lust aufs Kochen bekommen.

Die gewaltigen Details stehen allerdings leider ein bisschen der Spannung im Weg. Die Rahmenhandlung wird sehr ausladend beschrieben, während der Mordfall selbst eigentlich in den Hintergrund rückt. Bei mir ist leider zu keiner Zeit echte Spannung aufgekommen und der Fall plätschert eher gemütlich vor sich hin.
Dabei ist das Biotech-Thema um Crispr/Cas durchaus interessant, auch wenn die Brisanz des Themas inzwischen ziemlich ausgereizt ist. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin dem Fall selbst etwas mehr Tiefe verliehen hätte. Denn so hat er mich überhaupt nicht gepackt und die Auflösung war wenig überraschend.

Insgesamt finde ich, dass das Buch toll geschrieben ist, für mich aber kein Krimi war. Ich würde gute 3,5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Packend bis zur letzten Seite

Kaltherz
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Henri Faber ist inzwischen ein gefeierter Thriller-Autor, sodass sein neues Buch "Kaltherz“ schon unzählige Male über meinen Handydisplay geflackert ist, bevor es überhaupt erschienen ist. Das macht natürlich ...

Henri Faber ist inzwischen ein gefeierter Thriller-Autor, sodass sein neues Buch "Kaltherz“ schon unzählige Male über meinen Handydisplay geflackert ist, bevor es überhaupt erschienen ist. Das macht natürlich neugierig und so durfte „Kaltherz“ direkt am Erscheinungstag bei mir einziehen, was ich absolut nicht bereut habe. Der Thriller ist so hochgradig fesselnd, dass ich ihn einem Rutsch gelesen habe.

Zum Inhalt: ein kleines Mädchen verschwindet aus einem verschlossenen Auto. Die Mutter hat nur kurz nicht hingesehen und ist mit den Nerven am Ende. Es gibt keine Lösegeldforderung und auch nach Monaten bleibt das Mädchen verschwunden. Für Kommissarin Kim Lansky ist es die letzte Chance sich zu beweisen. Wenn sie diesen Fall löst, hat sie bei der Polizei vielleicht wieder einen Fuß in der Tür. Doch der Fall ist vertrackter als sie ahnen kann.

Das Buch spielt sehr gekonnt mit den Ängsten und Erwartungen der Leser. Vermisstenfälle von Kindern sind generell sehr aufwühlend und man mag sich gar nicht ausmalen, wie sie ausgehen könnten. Hinzu kommt, dass mit jeder verstreichenden Stunde die Wahrscheinlichkeit das Opfer lebend wiederzufinden, schwindet.

Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Eltern des vermissten Mädchens und der Ermittlerin. Durch den Ich-Erzähler ist man noch näher dran and er Handlungen und den Geheimnissen der handelnden Personen. Und davon gibt es einige. Dazu kommt die Perspektive des kleinen Mädchens Marie, die ich besonders eindringlich finde. Henri Faber schafft es die Personen sehr unterschiedlich und realitätsnah wiederzugeben. Durch die kurzen Kapitel und die schnellen Perspektivenwechsel bleibt es vom Beginn bis zum Ende durchweg sehr spannend.

Der Leser wird ein ums andere Mal hinters Licht geführt und es gibt mehr als eine große Enthüllung. Die Auflösung am Ende ist absolut schlüssig und es gibt keine losen Enden. Das hat mir total gut gefallen, denn oft habe ich bei Thrillern das Gefühl dass sie nach hinten hin ausbrennen und zu einem abrupten Abschluss kommen. Hier wird alles sorgfältig zu Ende geführt und letzte Fragen endgültig ausgeräumt.

Ein wirklich spannendes Buch, clever konstruiert und mit fantastischen Plottwists.

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