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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2022

So viel Liebe

Für immer und noch ein bisschen länger
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Ich hatte Barbara Leciejewski als Autorin ehrlich gesagt gar nicht so auf dem Schirm. Aber das hat sich mit diesem Buch geändert- ich bin jetzt Fan und hoffe, dass sie ganz bald nachlegt. Denn "Für immer ...

Ich hatte Barbara Leciejewski als Autorin ehrlich gesagt gar nicht so auf dem Schirm. Aber das hat sich mit diesem Buch geändert- ich bin jetzt Fan und hoffe, dass sie ganz bald nachlegt. Denn "Für immer und noch ein bisschen länger" ist ein ganz wundervolles Buch, das mir unglaublich gut gefallen hat.

Zum Inhalt: seit sechs Jahres steht Annas Leben still. Seit sechs Jahren, als ihr Verlobter starb, ist sie ein Schatten ihrer selbst, klammert sich an die Erinnerungen an Leben, das sie hätte führen können. Bis ihr die Wohnung gekündigt wird und Anna gezwungen ist, ist sich nach einer Perspektive umzusehen. Und in einer skurrilen WG landet, die nicht nur Annas Leben für immer verändern soll.

Das Cover ist ja tatsächlich eher nicht so mein Fall, ich mag einfach keine Personen auf Buchcovern. Wäre der Klappentext nicht so interessant gewesen, wäre ich wohl an dem Buch vorbeigegangen- und hätte es bitterlich bereut. Denn dieses Buch ist eine echte Perle, voller Freundschaft, Liebe, Hoffnung und Verständnis.

Anna, die mir am Anfang nicht mal sonderlich sympathisch war, ist mir im Verlauf der Handlung immer mehr ans Herz gewachsen, hat die Leben ihrer Mitbewohner berührt und indem sie anderen so viel gegeben hat, hat sie letztendlich auch zu sich selbst gefunden. Natürlich sind alle Charaktere ein bisschen übertrieben klischeehaft dargestellt, aber am Ende hat es die Story und die schöne Botschaft dahinter nur unterstrichen.

Die Autorin hat einen schönen, ruhigen Schreibstil, dem es aber nicht an bildhaften Beschreibungen und großen Emotionen mangelt. Ich habe mich in der Geschichte direkt wohlgefühlt. Natürlich ist die Geschichte insgesamt relativ vorhersehbar, das sind Romane dieser Art ja aber immer und das stört mich auch nicht im Geringsten. Es ist einfach ein Buch für gemütliche Lesestunden.

Es war einfach eine Freude dieses Buch zu lesen, das so herzlich und voller Wärme ist. Und zwischendurch habe ich Krokodilstränen geweint, so schön und traurig war die Story.
Ich liebe dieses Buch und kann es nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Bewegender Roman

Solange es ein Morgen gibt
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„Solange es ein Morgen gibt“ ist ein bewegender Roman über ein Thema, das eigentlich zum Alltag gehört und über das trotzdem zu wenig geredet wird. Brustkrebs ist etwas, das man Flyern kennt, vllt auch ...

„Solange es ein Morgen gibt“ ist ein bewegender Roman über ein Thema, das eigentlich zum Alltag gehört und über das trotzdem zu wenig geredet wird. Brustkrebs ist etwas, das man Flyern kennt, vllt auch aus dem erweiterten Bekanntenkreis, das man aber viel zu selten auf sich selbst bezieht. Und das obwohl es jede treffen kann.

Zum Inhalt: Jessica hat den absoluten Traumjob ergattert: Chefredakteurin einer bekannten Frauenzeitschrift. Doch dann erhält sie die Diagnose Brustkrebs und mit Anfang 30 wird ihr Leben plötzlich völlig auf den Kopf gestellt. Während ihr Freundinnen heiraten, Kinder kriegen und sich mit dem Alltag rumschlagen, fragt sich Jessica ob sie jemals Kinder kriegen können wird, ob sie ihren Beruf weiter ausführen kann und ob es ihr gelingt den Krebs zu besiegen. An ihrer Seite hat sie auf einmal neue Weggefährten, allen voran Krebspatientin Annabel und ihren Bruder Joe.

Im Nachwort erfährt man, dass die Autorin selbst vor zehn Jahren die Diagnose Brustkrebs erhalten hat. Und ich finde, man merkt diesem Buch an, wie viel Wahrheit und Erlebtes in der fiktiven Handlung stecken. Die Emotionen, die Behandlung, die Nebenwirkungen und die Zweifel werden sehr authentisch und nahbar geschildert. Als Leser hatte ich beinahe das Gefühl eine Freundin bei ihrer Behandlung und dem Kampf (Sorry Jess) gegen den Krebs zu begleiten.

Jessica ist eine bemerkenswerte Protagonistin, die sich von der Diagnose und den Widrigkeiten des Lebens nicht unterkriegen lässt und gleichzeitig Inspiration und Motivation für so viele Frauen in ihren Leben ist. Dabei bekommt man als Leser kurzzeitig den Eindruck, als wäre Jess einfach vom Pech verfolgt. Aber sie nimmt ihr Schicksal selbst in Hand gibt nicht auf.

Neben der Krebserkrankung stehen Freundschaft, Familie, Zusammenhalt und Entfremdung im Fokus der Handlung und geben ihr einen sehr menschlichen, emotionalen Rahmen, der mich gut abgeholt und mitgenommen hat.

Das Buch ist keine leichte Kost und kann auch mal gut ernst sein. Mir hat es aber gut gefallen und mich tief berührt.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Starker Reihenauftakt

Prison Healer 1: Prison Healer. Die Schattenheilerin
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„Prison Healer- die Schattenheilerin“ ist der Autfakt einer neuen Fantasy-Reihe, wobei ich sagen muss, dass sich der Fantasy-Part zu meiner Freude sehr in Grenzen hält. Ich mag diese sehr nah an unsere ...

„Prison Healer- die Schattenheilerin“ ist der Autfakt einer neuen Fantasy-Reihe, wobei ich sagen muss, dass sich der Fantasy-Part zu meiner Freude sehr in Grenzen hält. Ich mag diese sehr nah an unsere Welt angelehnten Fantasy-Bücher, bei denen man meint, sie könnten genauso der Realität entspringen und nur eine Prise Übersinnlichkeit enthalten.

Zum Inhalt: Kiva ist Heilerin, angelehnt durch ihren Vater. Und sie ist gut in ihren Job und könnte großes bewirken- wäre sie nicht Insassin des Gefängnisses Zalindov, einer gnadenlosen Strafanstalt in der Hoffnung ein Fremdwort ist. Als die Rebellenkönigin Tilda gefangen genommen wird, setzt Kiva alles aufs Spiel um sich auf die Seite der Gefangenen zu schlagen. Und könnte dies mit ihrem Leben bezahlen.

Die gesamte Handlung spielt im Gefängnis Zalindov, was ein unbeugsamer, grausamer Ort ist, der den Protagonisten nicht viele Möglichkeiten lässt. Und trotzdem ist dieses Gefängnis mit seinen Strukturen sehr vielschichtig, sodass es für den Leser viel zu entdecken gibt.

Die Schrecken die Kiva an diesem Ort erlebt waren sehr anschaulich beschrieben. So ist das Leben in Zalindov geprägt von Hunger, Krankheit, Demütigung und Schmerz. Trotzdem stellt sie sich der Herausforderung, hilft allen, wo sie nur kann und knüpft zarte Freundschaften und Bande zu dem Gefangenen Jaren und der Aufseherin Naari und stellt sich mutig an die Seite der Rebellenkönigin Tilda, die nicht für sich selbst einstehen kann. Kiva ist eine starke Protagonistin, die nicht aufgibt und sich nicht kleinhalten lässt.

Wie starke Kiva wirklich ist, erfährt der Leser erst ganz am Ende, als das Buch mit einem fiesen Cliffhanger endet, der mich wahnsinnig macht. Ich hatte einen richtigen WTF-Moment. Das habe ich absolut nicht kommen sehen und jetzt bin ich richtig aufgekratzt und kann nicht glauben, dass ich noch so lange auf den Folgeband warten muss.

Das Buch ist total packend und an den richtigen Stellen sehr detailliert beschrieben, ohne den Fokus auf die Gesamthandlung zu verlieren. Für mich ein sehr gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Zwischen Erheiterung und Erschütterung

New York und der Rest der Welt
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Fran Lebowitz ist mir natürlich ein Name, auch wenn ich mich bisher nicht tiefergehend mit ihr beschäftigt habe. Da sollte nun dieses Buchen, dessen Cover und Titel mich sehr gelockt haben, nun Abhilfe ...

Fran Lebowitz ist mir natürlich ein Name, auch wenn ich mich bisher nicht tiefergehend mit ihr beschäftigt habe. Da sollte nun dieses Buchen, dessen Cover und Titel mich sehr gelockt haben, nun Abhilfe schaffen. Ich maße mir nicht an zu Wissen wann und in welchem Kontext diese Sammlung von Texten, Listen und Anekdoten entstanden sind, aber einige der Gedankengänge wirken auf mich gewollt bissig, wenn nicht sogar aus der Zeit gefallen. Für mich war es ein stetes Schwanken zwischen Erheiterung und Erschütterung.

Zum Inhalt: in kurzen Kapiteln, die sich mit vielfältigen, alltäglichen Themen beschäftigen trägt Fran Lebowitz ihre Gedanken zusammen. So erstellt sie teils kurze Checklisten oder auch kleine Fragebögen, die ein bestimmtes Thema beleuchten und an denen sich der Leser „messen“ kann. In wieder anderen Kapiteln erzählt sie aus ihren eigenen Erfahrungen und Beobachtungen und betreibt kurze Sozialstudien. Die Themen reichen von sexueller Orientierung, Kindern, Karriere, Literatur, Musik, Autoren, Mode bis hin zu Lebensmitteln und sozialpolitischen Knackpunkten.

Die kürze der Kapitel ist sehr erfrischend, sodass man gut einzelne Kapitel oder Themenbereiche lesen kann. Die Art wie die Texte strukturiert sind, zB ab und so als eine Art Multiple Choice Test hat mir gut gefallen und mich auch sehr unterhalten.

Fran Lebowitz erzählt mit Biss, sie nimmt kein Blatt vor den Mund und ist mit vielen ihren Aussagen auch wirklich ob Point und trifft den Zahn der Zeit. Ich habe mich über einige Themenbereiche wirklich köstlich amüsieren können. Aber einigen Aussagen konnte ich allerdings nur fassungslos den Kopf schütteln und musste mich zwischendurch fragen, ob ich da nicht was falsch verstanden habe. Da dies aber in mehr als einem Kapitel geschah bin ich der Ansicht, dass Fran Lebowitz und ich da vielleicht einfach unterschiedlicher Ansicht sind oder ich einfach in manchen Fällen ihren Sinn für Humor nicht teile/verstehe.

Insgesamt war das Buch für mich mal was anderes und zeigte in bisschen, dass New York wirklich etwas anders tickt, als der Rest der Welt. Auf jeden Fall gibt es interessante Einsichten und hat auf jeden Fall meinen Horizont erweitert. Ich würde 3,5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Ein etwas anderer Fitzek-Thriller

Schreib oder stirb
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Schreib oder Stirb“ ist mal wieder eine Autorenkooperation von Fitzek, dieses Mal mit dem Journalisten und Moderator Micky Beisenherz. Das Buch erscheint außerhalb des gewöhnlichen Veröffentlichungs-Turnus ...

Schreib oder Stirb“ ist mal wieder eine Autorenkooperation von Fitzek, dieses Mal mit dem Journalisten und Moderator Micky Beisenherz. Das Buch erscheint außerhalb des gewöhnlichen Veröffentlichungs-Turnus von Fitzek (immer pünktlich zum Weihnachtsgeschäft) und wirbt damit Spannung und Witz zu verbinden. Die Aufmachung des Buches, inklusive illustrierter Autorenvorstellung am Ende hat mir erstmal sehr gut gefallen. Auch thematisch fand ich dieses Buch einen echten Kracher, die Umsetzung ließ in meinen Augen etwas zu wünschen übrig.

Zum Inhalt: Literaturagend David Dolla bekommt eine ungewöhnliche Anfrage. Ein Patient der geschlossenen Anstalt behauptet wichtige Informationen in einem aktuellen Vermisstenfall zu besitzen. Er will dieses aber nur mit David teilen und nur unter der Voraussetzung, dass dieser ihm einen Vertrag für eine True Crime Thriller mit einem Vorschuss von einer Million Euro verschafft. Im Falls von David Ablehnung droht er dessen Leben zu zerstören. Es beginnt eine perfide Hetzjagd gegen einen Killer, der eigentlich nicht auf freiem Fuß sein dürfte.

Die Idee, die hinter der Story steckt und sich langsam im Verlauf der Handlung entfaltet ist richtig stark und gefällt mir richtig gut. Ich hatte zuletzt eine kleine Fitzek-Flaute und das Gefühl immer das gleiche zu lesen. Hier hat mich die Story wirklich richtig überrascht und gefesselt.

Der Humor, den ich an Anfang noch charmant, wenn auch an einigen Stellen etwas over the top fand, hat mir allerdings im Verlauf der Handlung ein bisschen die packende und nervenaufreibende Stimmung verhagelt und die pseudo-lustigen Kommentare fand ich dann oft einfach nur noch unpassend.

Das Buch war mal eine nette Abwechslung zu den üblichen Fitzek-Thriller und Fitzek selbst hat ja im vergangenen Jahr bereits gezeigt, dass er auch andere Bücher schreiben kann. Für mich hat diese Kombination aus Komik und Thriller allerdings nicht so recht funktioniert.

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