Profilbild von CynthiaM94

CynthiaM94

Lesejury Star
offline

CynthiaM94 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CynthiaM94 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2022

Jedes Lebewesen hat ein Recht auf seine Existenz

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
0

„Die Frauen von Schönbrunn“ besticht durch ein tolles Cover, das direkt neugierig macht. Ich liebe Zoos und Tierparks schon von klein an und ein Buch über den berühmten Wiener Tierpark konnte ich daher ...

„Die Frauen von Schönbrunn“ besticht durch ein tolles Cover, das direkt neugierig macht. Ich liebe Zoos und Tierparks schon von klein an und ein Buch über den berühmten Wiener Tierpark konnte ich daher nicht weglegen. Ich muss ja gestehen, dass das Outfit der Frau auf dem Cover mich einen etwas exotischeren Handlungsspielort erhoffeb ließ, aber letztendlich hätte ich mir keinen anderen Schauplatz gewünscht.

Zum Inhalt: Emma ist Tierpflegern mit Leib und Seele und nichts liegt ihr mehr am Herzen als das Wohl der Tiere. Sie träumt von einem Studium der Veterinärmedizin, aber 1914 ist das für eine Frau noch ein steiniger Weg dorthin. Als dann auch noch der Krieg beginnt rücken andere Themen in den Vordergrund und Emma muss in erster Linie Geld verdienen und sich und ihre schwangere Schwester zu ernähren, nachdem Vater und Ehemann eingezogen wurden. Als ein neuer Tierarzt auftaucht, bringt er nicht nur frischen Wind in den Tierpark, sondern auch in Emmas Leben.

Die Geschichte ist toll geschrieben und ich konnte mich direkt in die Handlung fallen lassen. Der Kriegshintergrund ist gut geschildert und die Auswirkung die ganze Geschichte über sehr präsent. Das macht die Story authentisch und gibt ihr eine zusätzliche Brisanz. Denn natürlich ist der Tierpark einigen ein Dorn im Augen, während die Bürger langsam verhungern.

Emma ist starke, selbstbewusste Protagonistin und es rührend zu erleben, wie sehr sie sich für die Tiere einsetzt. Dabei ist ihr Arbeitsalltag alles andere als leicht und überschattet von den eigenen Sorgen und den ungewollten Annäherungsversuchen des stellvertretenden Direktors. Aber Emma lässt sich nicht unterkriegen und geht den Weg, den sie für das richtige hält.

Das Ende kommt dann auf wenigen Seiten sehr abrupt, hier hätte man locker noch etwas strecken können, denn passieren dann dort recht viele glückliche Zufälle in kurzer Abfolge.

Ansonsten aber ein tolles Buch, dass ich guten Gewissens empfehlen kann

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2022

Besorgte Bürger ermitteln

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
0

„Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar“ ist ein Buch dass zu Recht Cozy Crime nennen darf, denn die Protagonistin ist eine nette ältere Frau, die es locker mit Miss Marple aufnehmen kann. Das Buch ist ...

„Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar“ ist ein Buch dass zu Recht Cozy Crime nennen darf, denn die Protagonistin ist eine nette ältere Frau, die es locker mit Miss Marple aufnehmen kann. Das Buch ist ein ruhiger Krimi, der durchaus Unterhaltungswert hat.

Zum Inhalt: Judith Potts ist eine nette ältere Dame, die im beschaulichen Marlow lebt und ihre Tage als Kreuzworträtselautorin bestreitet. Als sie beim Nacktschwimmen in der Themse unfreiwillig Zeugin des Mordes an ihren Nachbarn wird, beschließt Mrs Potts die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen und bekommt dabei Tatkräftige Unterstützung der örtlichen Hundesitterin und der Pastoren-Gattin.

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat, sind die liebevoll ausgestalteten, leicht schrulligen Charaktere. So ist das selbsternannte Ermittlertrüppchen eine bunte Truppe Frauen, die verschiedener nicht sein könnten. Das Miteinander der Frauen sorgt erheblich für den dezenten Humor der Handlung.

Die Geschichte ist natürlich eher weniger realistisch, denn nicht nur hütet auch Mrs Potts ein schwerwiegendes Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, die Polizei finde es auch überhaupt nicht schlimm, dass die selbsternannte Hobbydetektivin sich in den Fall einmischt. vielmehr werden die Frauen sogar aufgefordert, bei den Ermittlungen zu helfen und sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.

Trotzdem ist das Buch ein sehr kurzweiliges Vergnügen im Stile eines Who-dunnit-Krimi. Die Zusammenhänge sind so übersichtlich strukturiert und beschrieben, dass auch der Leser selbst ermitteln kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2022

Beziehungstipps von der Online-Omi

Liebe ist was, wo man durchmuss
0

Seit Jahren schon bin ich großer Renate Bergmann Fan. Ich bin mit der Omi in den Urlaub gefahren, hab die Gartenlaube aufgehübscht, hab mit ihr Weihnachten gefeiert und die Coronazeit durchlebt. Nun gibt ...

Seit Jahren schon bin ich großer Renate Bergmann Fan. Ich bin mit der Omi in den Urlaub gefahren, hab die Gartenlaube aufgehübscht, hab mit ihr Weihnachten gefeiert und die Coronazeit durchlebt. Nun gibt die Online-Omi in „Liebe ist was, wo man durch muss“ wertvolle Beziehungstipps, angereichert mit dem Wissen aus ihren diversen Ehen und dem typischen Witz einer Renate Bergmann

Zum Inhalt: das Buch ist kein klassischer Renate Bergmann Roman. Stattdessen sind es knappe, flotte Sprüche und Weisheiten, sowie kleine Anekdoten aus der Feder der Online-Omi. Den einen oder anderen Spruch kann man vielleicht auch schon aus einem ihrer diversen Bücher kennen. Es geht um die Liebe, die Ehe und die Männer im allgemeinen, aber auch um Renates eigene Erfahrungen.

Das kompakte Büchlein erinnert mich optisch an die Abreißkalender, die man von Renate Bergmann kaufen kann. Bunte, gemusterte Hintergründe, die an Geschenkpapier oder ähnliches erinnern, beschrieben mit einer Weisheit aus dem Leben der Renate Bergmann. So zusammengetragen ergeben sich 99 kleine Tipps für die Frau von Welt oder jeden, der Spaß an der kauzigen Alten mit dem Apfeltelefon hat.

Man muss schon zwischendurch mal schmunzeln, der Witz den die Romane ausstrahlen bleibt aber für mich aus. Ist auch schwer bei diesen kurzen poetischen Ergüssen im Stile einer 2Weisheit des Tages". Das Buch ist kurzweilig und unterhaltsam. Gut, zum einfach drin blättern und willkürlich eine Seite lesen. Den echten Charme der Renate Bergmann gibt es aber nur im Ansatz wieder.

Für eingefleischte Renate-Fans eine nette Ergänzung. Wer neu in die Welt der Online-Omi startet, sollte aber mit den Romanen beginnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2022

Sanft aber eindringlich

Erschütterung
0

„Erschütterung“ ist genau das, ein Buch, dass mich tief erschüttert hat und dass die Frage aufwirft, wie viel ein Mensch ertragen kann und worauf er noch hoffen darf. Es erzählt in einer ruhigen, rationalen ...

„Erschütterung“ ist genau das, ein Buch, dass mich tief erschüttert hat und dass die Frage aufwirft, wie viel ein Mensch ertragen kann und worauf er noch hoffen darf. Es erzählt in einer ruhigen, rationalen Weise vom Verlust, von Familie, von Schicksalsschlägen, von der Flucht vor dem Alltag.

Zum Inhalt: Zach Wells führt ein Durchschnittsleben. Als Paläontologe an der Universität genießt er ein gewisses Ansehen und er führt nach Außen hin ein stabiles Familienleben. Doch eigentlich hat Zach aufgegeben. Seine Ehe ist mehr Schein als Sein, Liebe gibt es darin schon lange nicht mehr und kurzzeitig wirkt auch eine Affäre mit einer Studentin als angenehme Versuchung, ist ihm aber letztendlich die Mühe nicht wert. Und obwohl Zach selbst erfährt, was Diskriminierung ist, so ist nicht mehr gewillt sich dagegen zu wehren. Man könnte sagen er hat sich und das Leben aufgegeben. Als eine Krankheit droht, ihm seine geliebte Tochter Sarah zu rauben, flüchtet sich Zach in die Wüste- einem obskuren Hilferuf folgend. Und eigentlich flüchtet er vor seiner Realität und vor sich selbst.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Christian Brückner hat die perfekte Stimme für diese Geschichte, er liest unaufgeregt aber mit einer Intensität in der Stimme, die mich tief beeindruckt. Er schafft es die Emotionen von Zach Wells gut rüberzubringen und es wirkt tatsächlich so, als würde der alte Mann seine Geschichte erzählen. Dadurch wirkt das Buch sehr eindringlich und die Geschichte sehr authentisch. Mir hat Zach Wells zunehmend leidgetan, als ihm seine ganze Welt entgleitet.

Die Geschichte wird sehr nachdenklich erzählt, Zach reflektiert über sein Leben, seine Ehe und den Verlust von Nähe und Verbundenheit darin, die Situation an der Uni, wo der Schrei nach Gleichberechtigung immer lauter wird und über Sarah, immer wieder Sarah. Sie ist sein Leitstern, der Mittelpunkt seines Universums.

Zwischenzeitlich entgleitet mir allerdings die Handlung und es werden Szenen geschildert, die ins abstruse gleiten und die ich in diesem Buch nicht gebraucht hätte. Ich will hier nicht spoilern aber besonders im letzten Drittel hat mich der Autor so ein bisschen verloren.

Insgesamt hat mir das Buch aber doch gefallen, einfach weil es, besonders im Hörbuch, eine packende Atmosphäre aus Leid und Verzweiflung hat und ich Brückners Stimme so toll fand. Die ganze Erzählart macht für mich den teils merkwürdigen Inhalt wett.

Ob ich es empfehlen kann, weiß ich nicht so richtig, das Buch ist sehr speziell und ich vermute nicht jeder findet Zugang zur Handlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2022

Fesselnd bis zum Schluss

Bis in den Tod hinein
0

Nachdem ich bei „Im Auge des Zebras“ schon dachte, dass Bösherz seiner Kollegin Olivia die Show stiehlt und aber trotzdem viel zu kurz kommt, war ich sehr froh als nun mit diesem Buch der Auftakt der Bösherz-Reihe ...

Nachdem ich bei „Im Auge des Zebras“ schon dachte, dass Bösherz seiner Kollegin Olivia die Show stiehlt und aber trotzdem viel zu kurz kommt, war ich sehr froh als nun mit diesem Buch der Auftakt der Bösherz-Reihe von Vincent Kliesch erschienen ist. Und dieser erste Band hat meine Erwartungen sogar übertroffen.

Zum Inhalt: ein Serienmörder treibt in Berlin sein Unwesen. Nach einem selbst auferlegten Kodex scheint er Leute für ihre Sünden zu betrafen und hinterlässt ab den Tatorten ominöse Zahlen. Das Team um Severin Bösherz und seine Kollegin Olivia Holzmann ermitteln in dem Fall.

Vincent Kliesch hat einfach eine tolle Art zu schreiben. Ich komme immer sehr leicht in die Handlung seiner Bücher rein und sie sind praktisch von Beginn an spannend, da er nicht lange fackelt und es quasi gleich zu Anfang einen Toten gibt. seine Thriller sind außerdem immer schön knackig konzipiert und kommen ohne unnötige Ausstaffierung aus. Der Leser bekommt alle nötigen Informationen ohne ausschweifend abgelenkt zu werden.

Bösherz finde ich einen faszinierenden Charakter und ich freue mich sehr, dass er jetzt eine eigene Reihe bekommt. Obwohl er in diesem Buch der Hauptermittler ist, teilt er sich das Rampenlicht bei diesem Fall mit seinen Kollegen und einer externen Beraterin. Mir persönlich ist er dadurch etwas zu kurz gekommen und ich hoffe das in den Folgebänden der Fokus mehr auf Bösherz selbst liegt.

Der Fall selbst ist schlüssig konstruiert ohne zu offensichtlich zu sein. Und das obwohl man den Täter quasi von Beginn an kennt. Trotzdem hält das Buch einige Überraschungen bereit. Die Aufklärung ist detailliert genug um alle offenen Fragen zu beantworten. Der Spannungsbogen hält sich über das gesamte sehr konstant, sodass ich das Buch gar nicht weglegen wollte. Das ist sicherlich auch der rasanten Tatabfolge geschuldet, die den Ermittlern und dem Leser keine Verschnaufpause gönnt.

Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere