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Veröffentlicht am 07.12.2024

Graphic Novel zum Nachdenken

Zeit heilt keine Wunden
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Ernst Grube über dessen Leben diese Graphic Novel erzählt ist als alter Mann auf den Cover abgebildet. Neben den Judenstern ist sein Mitgliedbuch der KPD und ein Abzeichen der FDJ abgebildet. Zunächst ...

Ernst Grube über dessen Leben diese Graphic Novel erzählt ist als alter Mann auf den Cover abgebildet. Neben den Judenstern ist sein Mitgliedbuch der KPD und ein Abzeichen der FDJ abgebildet. Zunächst ist ein Zitat von Gerty Spies übet „Des Unschuldigen Schuld“ abgedruckt, dass mich wieder sehr nachdenklich macht.
Der erste Teil des Buches ist „Die Kindheit überleben“ überschrieben. Herr Grube erzählt Schüler*innen eines Gymnasium von sich. Einige große Illustrationen bilden verschlungen menschliche Augen ab, dazu ist eine Verordnung aus dem Jahr 1935 zu lesen, die beschreibt, wer zu dieser Zeit als Jude gilt. Clementine Grube, Ernsts Mutter, wirkt mit ihrer Brille sehr streng. Sie ist mit einem Arier verheiratet und hat mit ihm drei Kinder, die beiden großen Jungen und ein Mädchen, das im Laufe der Erzählung geboren wird. Hier taucht zum ersten Mal der Hahn auf, der im weitesten Sinne für die Nazis steht. Da die Wohnsituation für die Familie immer schwieriger und die Nahrungsbeschaffung immer schlimmer wird, entscheiden sich die Eltern ihre Kinder in eine jüdisches Kinderheim zu geben. Hier werden die Kinder sehr gut versorgt und die Erzieherin ist sehr gewissenhaft. Die Illustrationen werden zu Ende immer krasser und aufrüttelnder. Am Ende sehen wir die Sowjetische Fahne und den Satz „Wir sind frei.“
Im zweiten Teil wird „Eine deutsche Karriere“ geschildert, er geht um den Juristen Kurt Weber, den seine jüdische Verlobte verlässt, weil ihm seine Kariere wichtiger ist als alles sonst. So tritt er, trotz seiner Bedenken in die NSDAP ein und fordert Urteile im Namen des NS-Staates. Doch er schafft es nach Ende der NS-Zeit als „Entlasteter“ anerkannt zu werden.
„Der lange Prozess“ berichtet vom inzwischen erwachsenen Ernst Grube, der sich in der FDJ verstanden und anerkannt fühlt. So wird der als verheirateter Mann und Vater Flugblätter in der inzwischen verbotenen KPD transportieren. Er wird angeklagt und trifft so auf den Richter Kurt Weber.
Einiges in diesem Buch war für mich unbekannt und wenn ich inzwischen weiß, dass dieselben Menschen in der NS-Zeit und danach Ämter bekleideten, wurde diese Geschichte doch intensiver geschildert, schon aufgrund der vielen aufrüttelnden Bilder. Und sie Frage, wie hätte ich mich verhalten? Bleibt wieder lange Zeit im Kopf.

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Netter Effekt

Klopf, klopf! Bald ist Weihnachten!
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Mit Büchern, mit denen man mehr machen kann, als sie nur vorzulesen, locke ich immer wieder gerne Kleine zum Vorlesen. Hier können sie einen Knopf drücken und dann hören sie eine Stimme, die sie auffordert ...

Mit Büchern, mit denen man mehr machen kann, als sie nur vorzulesen, locke ich immer wieder gerne Kleine zum Vorlesen. Hier können sie einen Knopf drücken und dann hören sie eine Stimme, die sie auffordert an die Tür zu klopfen. Danach öffnen sie das Tor, oder wie bei ersten Bild, den Iglu und dann ertönt ein Weihnachtslied.
Auf der ersten Seite lernen wir Ella, das kleine Engelchen kennen. Sie ist auf der Suche nach dem Weihnachtsmann, sie wollten gemeinsam zu den Kindern gehen. Also helfen wir Ella bei der Suche. Zunächst schauen wir in den Iglu, doch dort schmücken zwei Eisbären ihren Baum. Danach kümmern sich die Wichtel um die Geschenke und im Stall sind dann die Rentier zu finden. Nach offenen der Türen finden wir auch auf ihrer Innenseite noch einen kleinen erklärenden Satz.
Die Kinder hatten wieder viel Spaß mit diesem Buch, es darf allerdings nicht zu laut sein.

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Verträumte Illustrationen

Der kleine Prinz
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Der kleine Prinz ist sicher eines der am häufigsten zitierten Bücher, die Zitate eignen sich zur Geburt, zur Hochzeit und für Todeannoncen. Ebenso vertraut ist uns die gezeichnete Figur mit den gelbblonden ...

Der kleine Prinz ist sicher eines der am häufigsten zitierten Bücher, die Zitate eignen sich zur Geburt, zur Hochzeit und für Todeannoncen. Ebenso vertraut ist uns die gezeichnete Figur mit den gelbblonden Haaren, die immer etwas verloren, wirkt.
Diesmal sehen wir einen Jungen mit Krone, der verträumt auf einen Globus mit Sternenbildern schaut, davor die Rose, schon ganz aufgeblüht. Nach einer etwas längeren Widmung sehen wir, passend zum Text, einen Hut, der aber eine Boa ist, die einen Elefanten verschlingt. Danach fliegt ein Pilot mit einem Papierflieger, den der Junge in der Hand hält. Nach der Buchlandung sehen wir den Prinzen, ohne Krone auf dem großen Kopf und Spanngenschuhen an den kleinen Füßchen. Er hält ein Schaf im Arm, das die Krone auf dem Kopf hat. Später sehen wir den Piloten mit dem Prinzen, beide im zarten Mondlicht, fast durchscheinend. In Kapitel XII geht es um einen Säufer, der inmitten der Flaschen seinen Kopf gegen den eines Fisches lehnt, allerdings bestehen alle Fische nur aus Gräten, ein wirklich trauriges Bild.
Da ich davon ausgehe, dass die Geschichte allen bekannt ist, habe ich mich hier auf die ungewöhnlichen neuen Illustrationen beschränkt. Ich finde sie sehr gelungen und der Geschichte würdig. Allerdings taucht vor meinem inneren Auge, wenn ich den Text lese, der kleine Prinz auf, wie Antoine de Saint-Exupéry ihn erschaffen hat.

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Witzige Erlebnisse

Ziemlich beste Schwestern – Mit Karacho in den Winter (Ziemlich beste Schwestern 3)
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Wie immer berichtet uns Mimi, die schon in die Schule geht, von ihren Erlebnissen mit ihrer kleinen Schwester Flo, die immer tolle Ideen hat. Auf dem Cover sehen wir sie mit einem Schlitten, der von einem ...

Wie immer berichtet uns Mimi, die schon in die Schule geht, von ihren Erlebnissen mit ihrer kleinen Schwester Flo, die immer tolle Ideen hat. Auf dem Cover sehen wir sie mit einem Schlitten, der von einem Kälbchen gezogen wird. Auch Kater Kalle, der immer wieder in den Geschichten auftaucht, ist hier zu sehen.
In dem ersten der fünf Kapiteln schneit es endlich, allerdings, wie wir Großstadtmenschen es kennen, nur kurz und wenig. Doch die beiden Schwestern sind schon ganz früh am Morgen unterwegs und wollen einen Schneemann bauen. Leider reicht der Schnee dafür nicht und so bauen sie kleine Männchen, später ganze Familien und noch einiges drumherum. Aus Angst, dass die Kleinen tauen könnten, bringen sie sie in den Gefrierschrank. Dazu müssen sie allerdings den Inhalt ausräumen. Als Papa den großen Lachs angetauten findet, ist er wenig erfreut. Doch als ihm seine Töchter ihre Beweggründe erklären, weiß er, dass sie nicht böses im Sinn hatten und er kocht einfach alles, was aufgetaut ist im Laufe des Tages. So endet das Kapitel mit dem Satz „Und sind ganz und gar froh.“
Es gibt bunte Bilder anzuschauen und die große Schrift verleitet vielleicht auch zum Selbstlesen. Zum Vorlesen eignen sich die Geschichten auf jeden Fall, denn der Erwachse hat mindestens genau so viel Spaß an den Abenteuern der Mädchen, wie die Kleinen.

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Plötzlich Ninja

Ninja Kid, Bd. 1: Ninja Kid
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Auf dem Cover sehen wir einen Jungen im Hoodie, der einen Rucksack mit eigenartigen technischen Dingen auf dem Rücken hat und der eine blaue Socke als Maske trägt. Ganz oben sehen wir eine große blaue ...

Auf dem Cover sehen wir einen Jungen im Hoodie, der einen Rucksack mit eigenartigen technischen Dingen auf dem Rücken hat und der eine blaue Socke als Maske trägt. Ganz oben sehen wir eine große blaue Spinne.
Ja, und genau diese Spinne sitzt beim Aufwachen auf Nelson Kanes Nasenspitze und so springt er an seinem 10. Geburtstag mit ein „AAAAHHHHH!“ (fest gedruckt in Riesenbuchstaben) aus dem Bett. Eigentlich ist Nelson etwas tollpatschig, aber heute mach er eine „UNGLAUBLICHE doppelte Vorwährtsdrehung“. Nelson ist dünn, unsportlich und ein Nerd. Aber als er dann bemerkt, dass er seine Brille nicht mehr benötigt, weiß er, dass heute etwas ungewöhnliches mit ihm passiert.
Seine Oma, seine Mutter und sein immer essender Cousin Kenny warten schon am Frühstückstisch auf ihn und weder Oma noch Mama erstaunen Nelsons Veränderung. So erzählen ihm, dass sein Vater, der schon lange verschollen ist, kein Fischer sondern der letzte Ninja war. Nelson wird nun ebenfalls diesen Titel tragen und seine Oma macht sich gleich mit einfachen Mitteln und ihren tollen Erfindungen, die nicht immer funktionieren, daran Nelson auszubilden.
Ein herrlich verrücktes Buch mit vielen Bildern und acht kurzen und kurzweiligen Kapiteln. Das Ende lässt auf eine Reihe schließen und im Angebot sind inzwischen 14 Bände.

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