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Veröffentlicht am 22.01.2023

Nicht alle Kinder sind gleich

HIRNSALAT
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„Neurodivergente Kinder ticken anders“ gefällt mir als Erklärung besser als z.B. Autismus oder ADHS. In diesem Buch lernen wir Kinder kennen, auf die diese Bezeichnung irgendwie passt.
Oskar möchte sein ...

„Neurodivergente Kinder ticken anders“ gefällt mir als Erklärung besser als z.B. Autismus oder ADHS. In diesem Buch lernen wir Kinder kennen, auf die diese Bezeichnung irgendwie passt.
Oskar möchte sein Pausenbrot immer an derselben Stelle auf einer Mauer sitzend essen. Doch heute sitzt da Max und der will nicht weggehen. Obwohl er es als falsch empfindet setzt Oskar sich an einen anderen Platz, aber als dann die falsche Marmelade auf dem Brot ist, „ist viel zu viel falsch“ und es kommt in seinem Kopf zu Hirnsalat. Er schreit, alle starren ihn an und am Ende schämt er sich für sein Verhalten. Aber er traut sich nicht, sich bei Max zu entschuldigen.
Lea ist so vertieft in ihr Spiel, dass sie nicht begreift, dass sie jetzt aufräumen soll. Hirnsalat! Erst als die Erzieherin ihr mit einer Hand auf der Schulter und Augenkontakt genau sagt, was sie tun muss, macht sie mit. Aber sie kann nicht verstehen, warum die Lehrerin böse auf sie ist und meint „sie will nicht hören.“
Noah mag Lutz, einen größeren Jungen und spricht ihn mit „Lutzi-Frutzi“ an. Weil er nicht versteht, was Lutz verärgert, lacht er und will damit zeigen, dass er es lustig gemeint hat. Als Lutz noch grimmiger schaut, „bekommt Noah ein ganz komisches Gefühl.“ Und sein Hirnsalat führt sogar zu Gewalt.
Hirnsalat ein tolles Wort, um zu beschreiben, wie durcheinander es in den Gedanken aussieht. Irgendwo tief in sich, weiß man, es ist falsch jetzt so zu handeln, aber man macht es doch. Trotz meines Alter steigt in mir immer noch ein unbezähmbare Wut auf, die ich nachher oft selbst nicht erklären kann. Jetzt weiß ich, dass ist wohl auch Hirnsalat.
In dem Buch helfen sich diese und noch einige andere Kinder gegenseitig mit dem Codewort Hirnsalat und da so auch viele tolle Eigenschaften haben, ergänzen sie sich hervorragend als Hirnsalatclub.
Ein wunderbares Buch, das zunächst die chaotischen Situationen beschreibt, dann aber auch eine hervorragende Lösung anbietet. Gegenseitige Hilfe bei Hirnsalat und dann die Stärken stärken. Ein guter Schritt aus der Einsamkeit diese Kinder. Sehr empfehlenswert, damit man sich gegenseitig besser verstehen kann.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Schön dargestellt

Immer wenn der Rappel kommt
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Niedlich ist er der kleine Rappel. Vorne im Einband kann man ihn sich genau anschauen und seine Körperteile werden von den freundlichen Äuglein bis zum Schwänzchen beschrieben.
Das kleine Mädchen mit ...

Niedlich ist er der kleine Rappel. Vorne im Einband kann man ihn sich genau anschauen und seine Körperteile werden von den freundlichen Äuglein bis zum Schwänzchen beschrieben.
Das kleine Mädchen mit den roten Haaren springt ziemlich wild auf ihrem Bett herum, da taucht plötzlichen der kleine Rappel auf. Zusammen mit dem kleinen Bruder bemalt er Wände und Decke im Wohnzimmer, in der Küche, wo er Mama nicht von der Seite wich, war er schon gewachsen. Papa regte sich über den leeren Tank auf und er Rappel wuchs weiter. Holz hacken mit Opa, da war der Rappel dabei und erst recht, als Oma das ganze Werkzeug aus dem Schuppen warf. Dann tauchte noch die Nachbarin auf und der Rappel wurde riesig, so groß wie ein Haus. Dann es zog noch ein neuer Nachbar ein, der im Möbelwagen seinen Rappel mitbrachte. Die beiden Nachbarn hatten immer etwas zu bemängeln und regten sich darüber auf. Als die beiden sich aber immer besser verstanden, schrumpften die Rappel wieder.
Das kann passieren, dass man einen Rappel bekommt, aber dass er so niedlich ist, war mir nicht klar. Ein lustiges Buch mit herrlichen Bildern und bei der Frage „Was hast du denn für `nen Rappel?“ wird man immer an das niedliche Tier denken und dann ist er vielleicht schon vorbei.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Jugenderinnerungen

Man vergisst nicht, wie man schwimmt
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Auf den fast 400 Seiten erzählen Pascal, den alle Krüger nennen, vom 31.8.1999. Dass das mein 44 Geburtstag ist kommt ihn dem Buch nicht vor, aber es zeigt, dass ich die Zeit, entgegen der meisten anderen ...

Auf den fast 400 Seiten erzählen Pascal, den alle Krüger nennen, vom 31.8.1999. Dass das mein 44 Geburtstag ist kommt ihn dem Buch nicht vor, aber es zeigt, dass ich die Zeit, entgegen der meisten anderen Leserinnen kenne. Für mich war vieles ein Wiedertreffen, keine Museumsbesuch. Aber auch 1999 waren die Gefühle eines 15-Jährigen nicht einfach.
Eigentlich wollte Pascal gar nicht aufstehen, den Tag im Bett verbringen, den letzten Sommertag des Jahres. In dem kleinen bayrischen Ort ist ehe nichts los. Aber Viktor sein langjähriger Freund holt ihn ab und so erleben die beiden einen ungewöhnlichen Tag. Erst Playstation spielen bei Müller, dann taucht dort Jacky, das rothaarige Zirkusmädchen auf. Sie zeigt den Jungen den Zirkus und das Messerwerfen. Später ziehen alles drei los, ihr Ziel ist eine angesagte Party, für die sie keine Einladung haben.
Der erste Teil des zog sich ziemlich in die Länge und ich glaube, dass einige Leser
innen sicher aufgeben werden. Am Ende nimmt das Buch sehr an Fahrt auf und es wird richtig spannend. Aber man muss schon Geduld haben, wenn man wissen will, warum Pascal sich nicht verlieben will und warum er nicht mehr schwimmen will. Allerdings ahnt man es schon recht früh, ich wollte aber wissen, wie es genau war, damals mit Krüger.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Wie geht man hier mit Armut um?

Feuerwanzen lügen nicht
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Nits, das ist die Abkürzung seinen komplizierten indischen Vornamens, wohn mit seinem großen Bruder und seinen Eltern in einem Eigenheim und die beiden Jungen verfügen über ein großzügiges Taschengeld. ...

Nits, das ist die Abkürzung seinen komplizierten indischen Vornamens, wohn mit seinem großen Bruder und seinen Eltern in einem Eigenheim und die beiden Jungen verfügen über ein großzügiges Taschengeld. Seit der Grundschuldzeit ist er mit Mischa befreundet. Mischa, der im Gegensatz zu dem wibbeligen Nits, nicht nur korrekt gekleidet ist, der auch in sich zu ruhen scheint.
Doch dann fallen Nits Lügen auf, die sein bislang ehrlich erscheinender Freund, erzählt. Dadurch entsteht Misstrauen und als Nits seinen Freund in die Enge treibt, erfährt er die ganze traurige Wahrheit. Mischa schämt sich für seinen Vater, seine nicht vorhandene Mutter und für die Geldnöte, die die kleine Familie ständig begleitet.
Erstaunlich, wie Mischa es über Jahre geschafft hat, die kaputte Jacke und den fadenscheinigen Rucksack als Kult zu verkaufen, sich ungesehen in die Tafel zu schleichen und die Geschichten über seine Mutter glaubhaft weiterzuerzählen.
Zum Glück ist die Freundschaft der Jungen so stark, dass sie all die Lügen und peinlichen Situationen übersteht. Eine einfühlsam erzählte Geschichte, die uns gut situierten Menschen zeigt, dass es Armut auch in unserer Gesellschaft gibt.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Das konnte ich nicht erwarten

Was du nicht erwartest
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Ein Buch, das in vielem überrascht und das eine unerwartete Geschichte erzählt. Erzählt wird das Buch abwechseln von Nik, dem Autisten und Maike, die für ihre Magersucht kämpft.
Beide begegnen sich in ...

Ein Buch, das in vielem überrascht und das eine unerwartete Geschichte erzählt. Erzählt wird das Buch abwechseln von Nik, dem Autisten und Maike, die für ihre Magersucht kämpft.
Beide begegnen sich in der geschlossenen Psychiatrie und trotz ihrer Verschiedenheit, laufen sie gemeinsam fort. Niks Denkweise und sein ständiges Zählen und alles aufzulisten wird sehr realistisch geschildert. Er kann körperliche Nähe nicht ertragen, auch eine Umarmung der Mutter ist für ihn der reinste Horror. Das Zimmer im Krankenhaus bringt ihn völlig aus dem Gleichgewicht, es entspricht nicht seinem Standard.
Maike will sich nicht helfen lassen und verweigert auch in der Klinik die Nahrung, wird aber ständig gezwungen viele Kalorien zu sich zu nehmen. Da Nik ihre Situation und die Todesgefahr, die damit verbunden ist, erst spät erkennt, kommen die beiden gut miteinander aus.
Ich fand es sehr spannend in die Köpfe der beiden Protagonisten schauen zu können und die für mich oft unbegreiflichen Beweggründe ihres Handels besser verstehen zu können.
Der Buchtitel erklärt sich am Ende auf eine ungewöhnlich Art, so wie sich einiges anders entwickelt als ich es erwartet habe.
Zu Beginn des Buches gibt es eine Triggerwarnung, die man auf jeden Fall beachten sollte.

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