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Veröffentlicht am 08.06.2022

Dein Körper ist toll!

Körper sind toll
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Schon auf dem Titel sehen wir Menschen, die wir zumeist nicht an dieser Stelle sehen würden. Dick, bebrillt, mit Pigmentflecken und einer Beinprothese sind sie dort abgebildet. Im Einband machen Smileys ...

Schon auf dem Titel sehen wir Menschen, die wir zumeist nicht an dieser Stelle sehen würden. Dick, bebrillt, mit Pigmentflecken und einer Beinprothese sind sie dort abgebildet. Im Einband machen Smileys und bunte Herzchen gut Laune. Ein Vierzeiler beschreibt jede Doppelseite und endet immer mit „Körper sind toll“.
Eine Gruppe Menschen fährt Bahn und viele, die dort zu sehen sind sehen wir alltäglich. Eine dünne Frau hat sehr behaarte Beine, eine dicke Frau sitz hinter einen Mann im Rollstuhl. Auffällig auch ein sehr kleiner Mann mit Bart. Die nächste Seite zeigt eine Tanzgruppe, auch hier sind die Menschen sehr unterschiedlich. Ein Kind hat keine Haare, ein anders keine Pigmente. Eine alte Dame hat eine Beinprothese. Generell sehe ich eine Frauengruppe, aber eine Person würde ich nicht einordnen können. Eine Wand wird angemalt und es geht im Text um „Braune Haut und rosa-bleiche, dunkle, helle, nie die gleiche.“ Die Szene im Park bezieht sich auf die Haare. Auf dem Bild sind Hunde verschiedener Rassen zu sehen, einer ist ein Servicehund, die Dame am anderen Ende der Leine ist blind. Weiter geht es mit den Haaren, die nicht auf dem Kopf wachsen. Im Feuer werden Marshmallows gegrillt, die Frau in der Hängematte stillt ihr Baby. Am Wasser liegt ein Mann mit vielen Tattoos auf der dunklen Haut. Aber auch unsere Augen sind unterschiedlich. Die Menschen sitzen im dunklen Kino, tragen Brillen, ein Augenpflaster und aus einem Augen fließt eine Träne. „Bucklige Nasenrücken, … Schlapp und Segelohr’n“ Auf diesem Herbstmarkt sind alle zu sehen. Dann geht es um fleckige Haut. In der Eisdiele gibt es dunkle Haus mit hellen Flecken, helle Haut mit Sommersprossen und ein Feuermal im Gesicht. Auch unsere Hände unterscheiden uns. Auf der nächsten Doppelseite sehen wir nackte Menschen unter der Dusche. Sie sind von unterschiedlichem Körperbau und Geschlecht. Eine Peron mit langen dunklen Haaren hat einen kleinen Busen und einen Penis. Auch im Schwimmbad sehen wir viele Körper, danach sehen wir Beine unter dem Tisch. Eine Strandszene folgt und am Ende wird zunächst gegrillt und dann gefeiert.
Mir scheint jeder kann sich in diesem Buch wiederfinden und sagen „Körper sind toll!“

Veröffentlicht am 08.06.2022

Mutiges Trans-Kind

Florian
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Wunderschön ist das Kindergesicht auf dem Cover gezeichnet. Trotz des leichten Lächelns sehen die Augen etwas traurig aus.
Auf dem Spielplatz steht ein Mädchen mit dunkler Haus, ihre krausen Haare sind ...

Wunderschön ist das Kindergesicht auf dem Cover gezeichnet. Trotz des leichten Lächelns sehen die Augen etwas traurig aus.
Auf dem Spielplatz steht ein Mädchen mit dunkler Haus, ihre krausen Haare sind mit bunten Spangen gebändigt. Doch der Text erzählt etwas anderes „Seit ich denken kann, weiß ich, dass ich eine Junge bin.“ So zeichnet sich das Kind auch auf Bildern, kurze Haare und eine Jungenbadehose. Vor dem Sommerurlaub bei den Großeltern überwindet er sich und erzählt seinen Eltern sein Empfinden. „Ich bin ein Junge – ein Junge in meinem Herzen und in meinem Kopf.“ Traurig presst er seinen Schmuselöwen an sich. Doch sowohl die Eltern als auch die Großeltern verhalten sich sehr verständnisvoll. Es wird neue Kleidung gekauft und ins Schwimmbad geht Florian, so sein ausgewählter neuer Name, in Badehose. Zuletzt werden die Haare geschnitten. In der Nacht vor dem Schulbeginn macht sich Florian große Sorgen, eine wunderbare Zeichnung machen seine Ängste sichtbar. Aber in der Schule steht schon überall sein neuer Name und alle nehmen ihn so wir er ist.
Außer dieser glücklichen Geschichte, kann man in dem Buch noch viele andere Situationen sehen, die leider noch nicht alltäglich sind. So sind die Eltern und Großeltern von Florian von unterschiedlicher Hautfarbe, der Lehrer gehört zu PoC, ebenso seine Freundin. In der Klasse sitzt ein Kind im Rollstuhl und eines hat ein implantiertes Hör-System.
Ein Bilderbuch, dass sich einfühlsam und mit wundervollen Bildern dem Thema der Transkinder annimmt. Wollen wir hoffen, dass alle so glücklich werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2022

Ab in die Natur

Pettersson und Findus – Mein Abenteuerbuch
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Auf ins Abenteuer! Zunächst gibt es Tipps für die richtige Ausrüstung von der Kleidung bis zum Schlafsack. Dann wird der Rucksack gepackt und es gibt eine lange Liste mit sinnvollem Inhalt. Es gibt so ...

Auf ins Abenteuer! Zunächst gibt es Tipps für die richtige Ausrüstung von der Kleidung bis zum Schlafsack. Dann wird der Rucksack gepackt und es gibt eine lange Liste mit sinnvollem Inhalt. Es gibt so viel Möglichkeiten ein Abenteuer zu erleben. Vielleicht fängt man mit einem Zelt im Garten an? Wie finden wir den richtigen Weg? Die Tipps gehen von der Nutzung eines Kompass bis zum Eigenbau. Natürlich spielt auch das Wetter eine Rolle. Petterson kennt sich auch mit dem Sternenhimmel aus. Dann geht es los mit dem Zelten. Da bin ich ganz unerfahren und hier gibt es viele praktische Ratschläge zum Lager. Da Hygiene immer wichtig ist gibt es ein Rezept für Findus‘ Lieblingsduschgel. Das kann man sicher auch zu Hause ausprobieren. Auf einer Doppelseite gibt es Bilder zu Wildfrüchten, denn nicht alles sind essbar. Feuer machen sollte man sich nur mit Erwachsenen, aber auch die können Tipps brauchen. Über das Rezept für Stockbrot freut sich sicher jeder. Eine Nachtwanderung ist sicher ein besonders spannendes Abenteuer. Auf den letzten Seiten wird es noch einmal richtig spannend, da wird geforscht, Tierspuren bestimmt und eine Schatzkiste gebastelt.
Ich befürchte, wenn die Kinder dieses Buch in Händen halten, gibt es kein Halten mehr. Dann geht es in die Natur den Abenteuer entgegen.

Veröffentlicht am 08.06.2022

Mutmachgeschichten

Das Vorlesebuch für starke Kinder
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18 kurze Geschichten über Kinder, die sich was trauen. In „Der mittelgroße Superhase“ meldet sich das Sandwich-Kind zu Wort, immer wir der Große und der Kleine angesprochen, nie der Mittlere. Juli braucht ...

18 kurze Geschichten über Kinder, die sich was trauen. In „Der mittelgroße Superhase“ meldet sich das Sandwich-Kind zu Wort, immer wir der Große und der Kleine angesprochen, nie der Mittlere. Juli braucht keine Windel mehr, doch wegen eines Monsters traut er sich nicht aufs Klo. „Mama, was soll ich spielen?“ ist eine Frage, die wir Mutter alle kennen. Lena lernt Anna kennen und die hat so viel Fantasie, da kann man toll spielen. „Toll gemacht!“ sagt Mama, weil die Kinder zum ersten Mal alleine einkaufen gehen. In der nächsten Geschichte heißt „Der Wutanfall“ Timmi ist bekannt für seine Wutanfälle, aber seine Freunde können ihn kurieren. Was macht man gegen Schluckauf, in „Holperdingerschluckauf“ gibt es einige Tipps. Kann man seine Familie mit einem „Wobber“ locken? Charlotta macht den Versuch. Felix macht mit seinem Papa einen Abenteuer-Urlaub. „Das Traumfresserchen“ ist ein Märchen von Michael Ende. Das „Osterpicknick“ findet im Wohnzimmer statt. In „Das ist so ungerecht“ geht es um einen Sommertag am Meer. Die letzte Geschichte erzählt von „Fridolin und der Zauberspiegel“
Viele Bekannt Autoren sind in diesem Buch vertreten und die Geschichten eignen sich aufgrund ihrer Kürze gut als Gute-Nacht-Geschichten. Starke Kinder haben sicher ihre Freude daran und andere werden vielleicht ein wenig stärker.

Veröffentlicht am 31.05.2022

Ein naiver Mann wächst mit seinen Problemen

Die Schwebfliege
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Das Buch beginnt mit einer eigenartigen kafkaesken Szene in der Hinnerk, ein Angestellter des Umweltamtes, sich verfolgt fühlt, aber gleichzeitig vom Verfolger zu einem Ziel gelockt wird. Dort trifft er ...

Das Buch beginnt mit einer eigenartigen kafkaesken Szene in der Hinnerk, ein Angestellter des Umweltamtes, sich verfolgt fühlt, aber gleichzeitig vom Verfolger zu einem Ziel gelockt wird. Dort trifft er auf eine alte Kollegin, seine damalige Geliebte Tatjana. Die rettet sich einige Tage später zu ihm in seine Wohnung. Durch sie lernt er die Prostituierte Cindy kennen, die in einem Lokal für den Luden Piet Mikkelsen genannt Bulli im Bluntschi anschafft. So wohl Cindy als auch Tatjana sind in allen Wassern gewaschen, sie betrügen und versuchen immer ihren Vorteil zu bekommen. Trotzdem sind sie von ihren Zuhältern abhängig. Das geht sogar so weit, dass Cindy auf Druck von Dritter Seite an einen anderen Zuhälter weitergereicht werden soll.
Die geschilderten Situationen sind gewalttätig und brutal, Alkoholgenuss bis zum Koma sind die Tagesordnung. Jeder hofft auf den großen Coup, aber letztlich nutzen sich alle nur gegenseitig aus.
Hinnerk der Nerd, dessen Interesse der Schwebefliege gilt, verhält sich meist sehr naiv, kann aber auch plötzlich schlitzohrige Tricks anwenden. Seine Gedankengänge lassen mich als Leserin oft schmunzeln.
Eine traurige Gesellschaft wird das beschrieben, aber sowohl im Amt als auch in der Politik wird hier mitgemischt.
Trotz der manchmal etwas verworrenen Handlung baut die Geschichte immer mehr Spannung auf und endet mit einem Show-down.
Ein Krimi mit Blick hinter die Fassaden.

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