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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2018

Eine tragische Geschichte

Die verlorene Schwester
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2008 - Anna erfährt durch Zufall, das sie adoptiert wurde. Sie ist geschockt und hin- und hergerissen. Auf der einen Seite möchte sie wissen, wer ihre leibliche Mutter war und warum sie weggegeben wurde ...

2008 - Anna erfährt durch Zufall, das sie adoptiert wurde. Sie ist geschockt und hin- und hergerissen. Auf der einen Seite möchte sie wissen, wer ihre leibliche Mutter war und warum sie weggegeben wurde - zumal das Verhältnis zu ihrer Adoptivmutter nicht sehr innig ist. Auf der anderen Seite fühlt sie sich wie eine Verräterin ihrem verstorbenen Adoptivvater gegenüber, der sie sehr geliebt hat.

1969 - die Schwestern Marie (13) und Lena (11) werden ihrer Mutter von der Fürsorge weggenommen nachdem diese nach dem Tod des Vaters depressiv geworden ist. Wie damals in der Schweiz üblich kommen die Mädchen als Verdingkinder in Pflegefamilien. Marie scheint es noch gut getroffen zu haben, doch Lena erlebt auf einem Bauernhof die Hölle.

Ich hatte bis zu diesem Buch noch nie von den Verdingkindern der Schweiz gehört. Und ich bin entsetzt! Vor allem, wenn man bedenkt, das dieser Umgang mit den Kindern noch gar nicht allzu lange her ist. Die Kinder wurden behandelt wie Menschen 2. Klasse und wie Sklaven "verkauft". Lenas Geschichte zu lesen war schrecklich, vor allem mit dem Wissen, das es damals vielen Kindern so erging. Doch auch Maries Geschichte lässt einen zum Ende hin fassungslos zurück.

Die Geschichte um Anna hat mir ebenfalls gefallen - ihre Zerissenheit, ihr Schock. Eine junge Frau, die nicht mehr weiß, wo sie hingehört und wer sie ist. Da ich selber meine leibliche Mutter erst als Erwachsene kennenlernte, kann ich sagen, das Annas Gefühle "echt" sind.

Eine berührende, tiefsinnige Geschichte, die ich absolut empfehlen kann.

Veröffentlicht am 29.11.2018

Eine oberflächliche Geschichte

Der Winter der Wunder
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Katherine kann den Psychologen Wynn Jeffries nicht leiden, da ihre Nichten kaum noch zu bändigen sind, seit ihre Schwester dessen Erziehungsempfehlungen verfolgt. Er empfiehlt in seinem Buch "Das freie ...

Katherine kann den Psychologen Wynn Jeffries nicht leiden, da ihre Nichten kaum noch zu bändigen sind, seit ihre Schwester dessen Erziehungsempfehlungen verfolgt. Er empfiehlt in seinem Buch "Das freie Kind" Kinder selber über sich bestimmen zu lassen. Und was in Katherines Augen absolut unverzeihlich ist, er empfiehlt, Kinder vom Märchen des Weihnachtsmannes zu verschonen. Doch dann sitzt sie ihm bei ihrer Nachbarin LaVonne auf einmal gegenüber und muss sich eingestehen, irgendwie zieht dieser Mann sie an. Doch werden ihre gegensätzlichen Meinungen eine Beziehung nicht unmöglich machen?

Die Autorin hat eine ganz nette Geschichte geschrieben. Sie war stellenweise recht lustig, was mir auch gut gefallen hat. Aber dann waren die Charaktere wieder so überspitzt dargestellt, das mir das einfach zu viel war. Mich konnte das ganze einfach nicht ergreifen, weder die Charaktere, noch die Thematik, noch die Umgebung.

Dies war für mich der 2. Band dieser Reihe, aber leider konnten mich beide nicht gefangen nehmen. Auch habe ich keinerlei innerliche Bilder von der Blossom Street. Mich hat die Rose-Harbor-Reihe der Autorin absolut begeistert. Und dort hatte ich auch immer Bilder der Umgebung im Kopf. Auf jeden Fall wird dies für mich der letzte Versuch gewesen sein, in dieser Reihe Fuß zu fassen. Da geniesse ich lieber die Rose-Harbor-Reihe ein zweites Mal ...

Veröffentlicht am 26.11.2018

Ein wunderschönes Weihnachtsmärchen

Das Weihnachtswunder
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Kathi arbeitet in einer Werbeagentur als Sekretärin. Gerne würde sie offiziell Werbekonzepte erstellen, tut dies auch in ihrer Freizeit, doch ihre Chefin nutzt das gnadenlos aus. Als sie von der Weihnachtsfeier ...

Kathi arbeitet in einer Werbeagentur als Sekretärin. Gerne würde sie offiziell Werbekonzepte erstellen, tut dies auch in ihrer Freizeit, doch ihre Chefin nutzt das gnadenlos aus. Als sie von der Weihnachtsfeier der Firma flüchtet, weil alles schiefläuft, fällt sie hin - und erwacht mit ihrem Schutzengel an ihrer Seite. Der möchte ihr einen Wunsch erfüllen. Doch was ist ihr größter Wunsch? Ein neuer Job? Das der Fotograf Jonas sich in sie verliebt? Oder das sie gerne schlank wäre?

Kathi ist eine junge Frau mit einem großen Herz. Nein zu sagen fällt ihr schwer. Noch dazu hat sie kein besonders großes Selbstbewusstsein. Sie meint, nur wenn sie schlank wäre, wäre sie liebenswert. Ihr Schutzengel Angelo will ihr die Augen öffnen - das sie ein toller Mensch ist, der lediglich auch mal mehr für seine eigenen Interessen eintreten sollte.

Mir hat dieses Buch sehr gefallen. Die Geschichte war sehr gefühlsvoll, der Schreibstil flüssig, so das ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Außerdem habe ich Kathi sehr gerne gemocht - genauso wie Herrn Pham, ihren Nachbarn, und auch Jonas. Und auch die Idee des Schutzengels war ganz toll umgesetzt.

Was mir auch gut gefallen hat, das waren die Rückblendungen in die Zeit als Kathis Eltern sich kennengelernt haben. So erfährt man warum Kathi ohne Vater aufwachsen musste.

Ich kann dieses Buch für gemütliche Stunden auf der Couch sehr empfehlen - allerdings sollte man das Päckchen Taschentücher nebendran nicht vergessen.

Veröffentlicht am 20.11.2018

Eine äußerst emotionale Geschichte

Das Leuchten unserer Träume
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Als Sophie 15 Jahre alt ist, stirbt ihr Bruder bei einem Motorradunfall. Sie kann diesen Verlust nicht verkraften und fängt an, sich zurückzuziehen.

16 Jahre später bricht nach einer Party in dem Haus, ...

Als Sophie 15 Jahre alt ist, stirbt ihr Bruder bei einem Motorradunfall. Sie kann diesen Verlust nicht verkraften und fängt an, sich zurückzuziehen.

16 Jahre später bricht nach einer Party in dem Haus, in dem sie lebt, ein Feuer aus. Sie kann sich aus ihrer Dachgeschosswohnung nicht selber befreien, doch dann wird Ben, der zufällig vorbeifährt, auf die junge Frau am Fenster aufmerksam und rettet sie. Er zeigt sich ihr gegenüber extrem fürsorglich. Er sucht mit ihr ihren geliebten Kater, kümmert sich um sie und bietet ihr eine Wohnung in seinem Haus an. Sophie fängt an, sich Ben gegenüber zu öffnen. Doch er verbirgt mehr als eine Wahrheit vor ihr.

Sophie und Ben sind Charaktere, die ich sofort mochte. Sophie, die noch immer mit ihrer Trauer zu kämpfen hat, den Unfalltod nie verarbeitet hat. Und Ben, der einfach nur nett ist - manchmal schon zu nett, so das ich mir von Anfang an dachte, hier stimmt doch was nicht. Auch Bens Freunde, allen voran Clara, waren Menschen fürs Herz. Genauso Sophies Freundin Julia.

In diesem Buch werden schwere Themen behandelt - Trauer, Krankheit, Abschied - und eine innige Liebe.

Aktuell würde ich behaupten, ich habe noch kein so emotionales und trauriges Buch wie dieses gelesen. Es gab wohl auch Szenen zum Lachen, vieles zum Nachdenken, doch auch vieles zum Weinen. Diese Geschichte hat mich völlig gefangen genommen und ich konnte das Buch zum Ende hin kaum aus den Händen legen.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Eine wunderschöne, emotionale Liebesgeschichte

Verliebt bis in die Fingerspitzen
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Fliss lebt mit ihrer Zwillingssschwester Harriet in Manhattan. Dort betreiben sie einen gut laufenden Hundesitterservice. Fliss ist eigentlich recht zufrieden, nur Gefühle lässt sie nicht an sich heran. ...

Fliss lebt mit ihrer Zwillingssschwester Harriet in Manhattan. Dort betreiben sie einen gut laufenden Hundesitterservice. Fliss ist eigentlich recht zufrieden, nur Gefühle lässt sie nicht an sich heran. Und dann hört sie eines Tages von ihrem Bruder, das ihr Exmann Seth in einer Tierarztklinik arbeitet, in der sie selber ein- und ausgehen. Fliss bekommt Panik, da sie auch nach 10 Jahren noch nicht wirklich mit dieser Beziehung abgeschlossen hat. Kurzerhand fährt sie zu ihrer Großmutter in die Hamptons, da diese nach einem Sturz Hilfe braucht. Doch was sie nicht weiß, Seth lebt nicht in New York, sondern in den Hamptons. So bleibt es nicht aus, das sie sich mit ihm und ihren Gefühlen auseinandersetzen muss - zumal er es darauf anlegt.

Dieses Buch war einfach wunderschön geschrieben. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Da ich von der Autorin bereits die Puffin-Island-Reihe gelesen habe, bin ich natürlich mit großer Erwartung an das Buch gegangen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, ich war sogar noch begeisterter. Da dies der erste Band dieser Reihe ist, den ich gelesen habe, werde ich nun wohl auch noch die anderen lesen müssen - vor allem die, in denen es um die Geschwister von Fliss geht. Auch die Kurzstory über Mathilda habe ich mir gekauft, da ich Mathilda einfach zu herzlich finde und noch ein bisschen begleiten möchte.

Was mir an dieser Geschichte sehr gefallen hat, das war der Tiefgang. Fliss hatte eine schwere Kindheit mit einem Vater, der sie als wertlos bezeichnet hat. Fliss hat dadurch gelernt, Mauern um sich zu bauen, möglichst keine Gefühle zu zeigen. Noch dazu hat sie einen extremen Beschützerinstinkt ihrer Zwillingssschwester gegenüber. Auf diese Gefühle und wie schwer es für Fliss ist Gefühle zu zeigen, zuzulassen, das sie geliebt wird und etwas wert ist, wird ziemlich gut eingegangen. Und es ist sehr emotional, mit Fliss diese Schritte zu gehen. Dieser psychologische Aspekt hat mich begeistert.

Noch dazu bin ich Hundeliebhaber und natürlich haben mir die vielen Hunde in der Geschichte gefallen. Eigentlich waren sie sogar der Auslöser, das ich das Buch lesen wollte. Welch ein Glück. Noch dazu gibt es Charaktere wie Mathilda und die Großmutter, die man beide einfach lieben muss. Und besonder klasse waren auch die Freundinnen der Großmutter. Das sind Szenen zum herzhaft Lachen.

Ein wunderschönes Buch, das ich nur empfehlen kann.