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Veröffentlicht am 02.05.2017

Herzzerreißend

Ich, Eleanor Oliphant
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Bei Ich, Eleanor Oliphant" handelt es sich um den Debüt-Roman von Gail Honeyman. Ihr ist ein Roman mit einer unvergesslichen Hauptfigur gelungen. Die durch ihre teilweise naive aber auch manchmal sehr ...

Bei Ich, Eleanor Oliphant" handelt es sich um den Debüt-Roman von Gail Honeyman. Ihr ist ein Roman mit einer unvergesslichen Hauptfigur gelungen. Die durch ihre teilweise naive aber auch manchmal sehr pausible Art einem ans Herz wäschst
Das Cover passt sehr gut zur Geschichte. Man sieht einen bunten Farbklecks und eine Person ganz oben auf einem schwarzen Flecken stehen. Dies soll wahrscheinlich Eleanor sein, mit ihrer traurigen Vergangenheit, mit ihrem trostlosen Leben.

Inhalt:
Eleanore´s Geschichte ist, wie der Titel vermuten lässt , in der Ichform geschrieben,
Eleanore wuchs bei verschiedenen Pflegeeltern auf, anschließend ist sie in eine Sozialwohung gezogen, arbeitet als Buchhalterin, lebt sehr zurückgezogen nur ihre Zimmerpflanze Polly ist seit 10 Jahren ihre treue Begleiterin. Soziale Kontakte hat sie keine. Ihre Arbeitskollegen machen sich über sie lustig, weil sie nicht "normal" ist. Eleanor sieht anders aus, denkt anders, zieht sich anders an, Freunde hat sie auch keine. Nur einmal im Jahr wird sie von einer Sozialarbeiterin und von einem Mann der den Stromzähler abliest besucht. Ach ja, jeden Mittwoch telefoniert sie mit ihrer Mutter. Die Mittagspausen verbringt sie alleine und löst Kreuzworträtsel, die Wochenende verbringt sie mit einer Flasche Wodka.
Alles ändert sich als sie auf der Arbeit Raymond kennen lernt und sie sich in einen Musiker verliebt. Für "Ihren" Musiker ändert sie ihr leben. Sie geht abends Tanzen, geht auf Konzerte und auch mit Raymond verbringt sie viel Zeit. Langsam kommt sie aus ihrer Routine heraus und wird selbstbewusster.

Von der ersten Seite an, war mir Eleanor sehr sympathisch, gerade weil sie nicht ist wie alle anderen.
Gail Honeyman beschreibt Eleanore sehr realistisch, beim Lesen kam ich ihr immer näher und fieberte richtig mit, wenn sie mal wieder in ein Fettnäpfchen getreten ist. Dadurch, dass sie sehr zurückgezogen lebt, fehlt ihr die Erfahrung im Umgang mit Menschen. Besonders an ihr mochte ich, dass sie vor nichts zurückschreckt.
Dadurch, dass Eleanor im Laufe der Geschichte immer mehr neue Erfahrungen macht, neue Menschen kennen lernt, zu einer Psychologin geht um ihre schreckliche Kindheit aufzuarbeiten und vor allem durch Raymond wird Eleanor immer selbstbewusster und hat zum ersten Mal Spass in ihrem Leben.

Der Erzählstil ist fantastisch. Gail Honeyman hat den Dreh heraus, dass alle Figuren realistisch herüberkommen. Die Figuren sind so gut ausgearbeitet und werden so gut beschrieben, dass man das Gefühl hat, dass man sie kennt.
Der Spannungsaufbau ist ihr wirklich gelungen. Bis zum Ende, weiss man nicht warum Eleanor in Pflegefamilien aufgewachsen ist, warum ihre Mutter bei ihren wöchentlichen Telefonaten sie immer so erniedrigt, woher sie ihre Narben hat usw.

Eleanor´s Gedanken über Personen , Dinge werden mit so viel Witz und Humor beschrieben, dass ich oft Lachen musste. Teilweise habe ich sogar meine Gedanken wiedererkannt.


Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Humor
  • Originalität
Veröffentlicht am 29.04.2017

Sehr schön

Zwischen den Bäumen das Meer
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Zwischen den Bäumen das Meer von Janne Mommsen ist im März 2017 im Rohwolt Verlag erschienen.

Tom, ein Einsiedler, sieht keinen Sinn mehr im Leben und möchte sich umbringen. Da kommt ihm Annkathrin in ...

Zwischen den Bäumen das Meer von Janne Mommsen ist im März 2017 im Rohwolt Verlag erschienen.

Tom, ein Einsiedler, sieht keinen Sinn mehr im Leben und möchte sich umbringen. Da kommt ihm Annkathrin in die Quere.
Einige Zeit später, Annkathrin hat in der Zwischenzeit sehr viel erleiden müssen, sehen sie sich wieder. Beide arbeiten für Thekla und sollen für einen verwöhnten Musiker die richtigen Konzertplätze suchen.
Beide haben Gefühle für den jeweilig Anderen, aber so richtig trauen sie sich nicht ihre Gefühle zu zeigen, da jeder sein gesundheitliches Päckchen zu tragen hat.
Janne Mommsen ist ein sehr guter Roman gelungen, indem nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist. Tom hat sehr mit seiner Schwermut zu kämpfen, Annkathrin ist schwer erkrankt und noch dazu droht die Bank, den Hof von ihr und ihren Schwestern zu pfänden.
Man kommt sehr gut in die Geschichte hinein, es bleibt von der ersten Seite bis zur letzen Seite sehr spannend und man möchte immer Wissen wie geht es mit Tom und Annkathrin weiter.

Ich habe diesen Roman sehr genossen und er hat mich in einigen Punkten sehr nachdenklich gemacht.

Veröffentlicht am 15.04.2017

Super

Blindgänger
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Blindgänger von Moa Graven ist der sechste Fall für Jan Krömer und Lisa Bertholdt.
Ich habe die vorherigen Fälle nicht gelesen. Macht aber nichts, man erfährt im Laufe des Romans, dass Lisa im letzten ...

Blindgänger von Moa Graven ist der sechste Fall für Jan Krömer und Lisa Bertholdt.
Ich habe die vorherigen Fälle nicht gelesen. Macht aber nichts, man erfährt im Laufe des Romans, dass Lisa im letzten Fall ein paar Probleme hatte und deshalb bei Jan wohnt. Mehr, so finde ich muss man aus deren Vergangenheit nicht wissen.
Das in schwarz weiß gehaltene Cover deutet auf eine düstere Geschichte hin. Leider kann man den Klappentext sehr schlecht lesen, aber auf Seite 5 steht der gesamte Text noch einmal.


Inhalt:
Frerich wird vermisst, sein Hund liegt tot auf der Motorhaube. Lisa und Jan werden gerufen um den Fall zu untersuchen. Ein privater Suchtrupp wird gebildet und sucht ebenfalls nach Frerich. Kurz darauf macht die Polizei eine schreckliche Entdeckung. In einem verlassenen Hof werden die Leichen mehrerer Personen gefunden. Wer hat diese Menschen auf so unterschiedlichste und brutale Weise ermordet. Jan und Lisa haben es nicht einfach bei ihren Ermittlungen. Tatverdächtige verheimlichen viel und es kommt heraus, dass sich Personen, die vorher angaben noch nie etwas miteinander zu tun zu hatten, sich kennen und lieben.


Meinung:
Die gelassene norddeutsche Art von Jan und Lisa hat mir sehr gefallen. Endlich mal ein Krimi, in dem keine psychisch kranken und überarbeitete Polizisten vorkommen.
Der Schreibstil ist super. Einmal angefangen mit lesen, möchte man gar nicht mehr aufhören.

Veröffentlicht am 01.04.2017

sächsische Liebesgrüße

Liebesgrüße aus Meißen
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Liebesgrüße aus Meißen von Peter Brauckmann, erschienen im Bild und Heimatverlag, ist der Debütkrimi des Autors.


Inhalt:
Frau Overstolz, die Frau des Meißeners OB, bittet Privatermittler Schroeder um ...

Liebesgrüße aus Meißen von Peter Brauckmann, erschienen im Bild und Heimatverlag, ist der Debütkrimi des Autors.


Inhalt:
Frau Overstolz, die Frau des Meißeners OB, bittet Privatermittler Schroeder um Hilfe, da ihr Hund verschwunden ist. Schroeder findet nicht nur den toten Hund, sondern auch ein Päckchen Crystal Meth im Auto des OB. Schnell wird klar, dass der Hund an einer Überdosis gestorben ist. Wie kommt das Crystal in das Auto des OB´s?
Schroeder überwacht Overstolz. Dieser fährt nach Tschechien zu Prostituierten, aber er bezahlt nicht für ihre Dienste , sondern er bekommt Geld von den Prostituierten. Alles sehr merkwürdig, findet Schroeder. Dann geschieht auch noch ein Mord.
Auf seinen " Dienstreisen" verliebt sich Schroeder in Hana. Sie arbeitet für eine Escortservice. Schroeder ist sich nicht sicher, ob Hana ihn wirklich liebt , oder ob sie ein falsches Spiel spielt und verhindern möchte, dass er bei seinen Ermittlungen herausbekommt, dass der Escortservice und der Drogenschmuggelring etwas miteinander zu tun haben.


Meinung:
Peter Brauckmann hat einen sehr schönen Sachsen-Krimi geschrieben.
In die Geschichte bin ich sehr gut hinein gekommen. Alles liest sich sehr flüssig , der chronologische Aufbau stimmt. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben.
Man möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Die Spannung baut sich langsam auf und es entstehen immer mehr Fragen. Die sich Stück für Stück auflösen.
Der Autor hat ein ernstes Thema mit viel Witz und Humor in eine schöne Geschichte verwandelt.


Cover:
Das Cover passt sehr gut zum Titel.


Fazit:
Ich hatte sehr viel Spass beim Lesen und empfehle das Buch weiter.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Klasse

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
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Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte von Anna Basener ist eine lustige, tragische interessante Geschichte.
Schon der Titel und das Cover lassen erahnen, dass es sich um eine ungewöhnliche Geschichte ...

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte von Anna Basener ist eine lustige, tragische interessante Geschichte.
Schon der Titel und das Cover lassen erahnen, dass es sich um eine ungewöhnliche Geschichte handelt.


Inhalt:
Bianca´s Omma ist Wirtschafterin in einem Puff. Dort freundet sie sich mit Miezi an. Als Miezi mit ihrem Zuhälter Probleme bekommt, erschlägt Omma ihn und zündet, um den Mord zu vertuschen, den Puff an. Zusammen mit Miezi eröffnet sie danach eine Frühstückspension. Als Miezi überraschend stirbt, zieht Omma zu ihrer Enkelin nach Berlin. Wäre dies nicht schon genug für Bianca taucht auch noch ihr Vater bei ihr auf. Bianca fragt sich warum alle bei ihr auftauchen und ihren Fragen ausweichen. Besonders . Omma weicht auf Bianca´s Frage nach der Todesursache von Miezi immer wieder aus.
Dies macht Bianca stutzig und sie fährt nach Essen und buddelt die Urne von Miezi aus. Die Überraschung ist gross und es tauchen noch mehr Fragen auf.

Meinung:
Am Anfang hatte ich mit dem Ruhrpott Dialekt von Omma etwas Schwierigkeiten, was sich aber nach ein paar Seiten gab. Anne Basener´s Schreibstil ist sehr kess, teilweise nicht ganz jugendfrei und die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund.. Genau dieser Schreibstil macht die Geschichte einzigartig.
Sie entwickelt sich von einer Lebenserinnerung von Omma zu einer Familengeschichte (Omma, Bianca und Papa) zu einem Krimi.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben mit all ihren Tick´s, Probleme- sie kommen sehr real rüber.


Fazit:
Ich würde Jedem zu diesem Buch raten. Einen "normalen" Roman hat Jeder schon gelesen, aber dieser ist etwas Besonderes.

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