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DanielaK82

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2019

gelungene Fortsetzung

R.I.P.
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Ein sechzehnjähriges Mädchen wird brutal ermordet. Der Täter filmt die bestialische Tat mit ihrem Handy und schickt mehrere Videos davon per Snapchat an ihren kompletten Freundeskreis. Doch die Leiche ...

Ein sechzehnjähriges Mädchen wird brutal ermordet. Der Täter filmt die bestialische Tat mit ihrem Handy und schickt mehrere Videos davon per Snapchat an ihren kompletten Freundeskreis. Doch die Leiche bleibt verschwunden.

Huldar und seine Chefin Erla, deren Verhältnis nach den Anschuldigungen im letzten Teil eher gestört ist, stehen vor einem Rätsel.
Für die Befragung der Mitschüler holen sie auch die Psychologin Freya wieder mit ins Boot.

Der Prolog beginnt mit dem Mord an der sechzenjährigen Stella. Schon hier wird einem klar, mit was für einem schonungslosen Mörder wir es zu tun haben. Die Beschreibungen sind ziemlich brutal und lassen auf einen von Hass erfüllten Mord schließen. Wie grausam muss es sein, ein Video davon zu sehen, wie die eigene Tochter, Freundin oder Schulkameradin um Entschuldigung bettelt und man Zeuge einer so brutalen Tat wird.
Der Schreibstil zieht einen sofort in einen Bann und die spannende Thematik, die aktueller nicht sein könnte, verleiht dem ganzen eine besondere Tragik.
Mehrmals musste ich um Fassung ringen, denn das Thema ist einerseits brutal und andererseits erschütternd und traurig.
Die Perspektivwechsel sind interessant gestaltet. Während wir aus Huldar und Freyas Sicht den Großteil der Geschichte erzählt bekommen, tauchen auch immer wieder Blogbeiträge auf.

Zitat S.204
Die Situation wurde mit jedem Jahr schlimmer. Und jedes Jahr dachte ich, jetzt sei der Tiefpunkt erreicht. Redete mir ein, dass die anderen Kinder sich bald besinnen würden. Das sie geknickt zu mir kommen und mich um Entschuldigung bitten. Sagen, dass sie selbst nicht verstehen, warum sie sich so verhalten haben, das hätte ich nicht verdient. Von nun an sollten wir alle Freunde sein. Doch nichts dergleichen geschah.

Der Spannungsbogen flach zur Mitte etwas ab und die Ermittlungen stagnieren. Doch das ändert sich dann schlagartig mit dem Auftauchen eines Schuldigen.

Fazit: Wieder einmal konnte mich Yrsa Sigurdardottir mit ihrem, diesmal wirklich kaltblütigen, Thriller überzeugen. Eine ausgereifte Geschichte, die sehr tragisch daherkommt und ein absolut realitätsnahes Problem unserer Gesellschaft aufgreift.

Veröffentlicht am 06.07.2019

must read

Achtsam morden
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Björn Diemel ist Strafverteidiger. Der Stress und die vielen Überstunden wirken sich negativ auf seine Familienbeziehung aus.
Und so setzt ihn seine Frau unter Druck ein Achtsamkeitsseminar zu besuchen. ...

Björn Diemel ist Strafverteidiger. Der Stress und die vielen Überstunden wirken sich negativ auf seine Familienbeziehung aus.
Und so setzt ihn seine Frau unter Druck ein Achtsamkeitsseminar zu besuchen. Doch seine Interpretation für "Achtsamkeit" ist anders, als man erwarten würde und so gibt es bald die ersten Leichen um ihn herum....


Der Schreibstil ist von schwarzen Humor durchzogen. Trotzdem steckt viel Wahrheit in den Worten des Beraters, als auch Realität in der Darstellung von Björns Leben. Wenn auch stark überzogen.
Das gibt dem Ganzen aber einen angenehm makabren Witz, der mich bereits auf den ersten Seiten sehr unterhalten hat.

Zitat S.39
"Wir fanden den jeweils anderen natürlich attraktiv, wir waren beide Singles. Wir konnten uns gut unterhalten, und im Bett hats auch Spaß gemacht. Wir kamen also zusammen."
"Eine VW-Golf Beziehung."
"Eine was?"
" Auf einen VW- Golf lässt man sich aus genau den gleichen Gründen ein. Der sieht nicht komplett hässlich aus, den holt man sich, wenn man nichts anderes hat, mit dem kann man gut von A nach B kommen und manchmal kann man damit auch rasen."

In den kurzen Kapiteln, die immer mit einem Ausschnitt aus einer Lektüre "Achtsamkeit für Führungskräfte" beginnen, erklärt uns Björn Driemel in der Ich- Perspektive wie erfolgreich er zuerst die neu gelernten Methoden umsetzt.

Zitat S.20
"Ein Mensch, der dauernd tut, was er nicht will, ist nicht frei. Allein die Vorstellung dauernd etwas tun zu müssen hält gefangen. Nur ein Mensch, der einfach mal nicht tut, was er nicht will, ist frei."

Doch recht bald gibt es Komplikationen. Man kann es kaum erwarten, wie Björn sich diesen Problemen stellt und kann förmlich gar nicht aufhören zu lesen.

Zitat S.138
Das hatte mir gerade noch gefehlt, dass ein diebischer Vogel lange Finger nach Dragans Pranken machte. (...) Mit dem Ringfinger samt Siegelring im Schnabel flog sie aus dem offenen Tor des Bootshaus und verschwand mit großen Flügelschwüngen in Richtung Nachbargrundstück. Das war...doof.

Die einzige Kritik sind Rechtschreibfehler, die so aber nicht weiter gestört haben.

Fazit: Ein satirischer Roman, gespickt mit wissenswerten Lebensweisheiten und unterhaltsamen Krimielementen. Ein absolutes must-read und einfach mal was ganz anderes.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Gelungener Auftakt

Die Gaben des Todes
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Ein Buch voller interessanter Protagonisten. Daniel Parkov ist total verkorkst und auch Marie Winter verbirgt so einige Talente.
In diesem Teil geht es um den Dezembermann.
Die Ermittlungen sind außergewöhnlich ...

Ein Buch voller interessanter Protagonisten. Daniel Parkov ist total verkorkst und auch Marie Winter verbirgt so einige Talente.
In diesem Teil geht es um den Dezembermann.
Die Ermittlungen sind außergewöhnlich und spannend.
Das Ende war dann auch nochmal überraschend.
Das Buch packte mich von der ersten bis zur letzten Seite und ich hatte es in kürzester Zeit durchgelesen. Teil 2 und 3 folgen jedenfalls umgehend.
Flüssiger Schreibstil, toller Spannungsboden - ein absolut gelungener Reihenauftakt.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Es ist nicht alles Gold was glänzt

Herrenhaus
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Sophie ist erst 53. Ihr bisheriges Leben verbrachte sie damit es ihrem Mann, den Kindern und schließlich Enkelkindern recht zu machen. Nachdem ihr Mann starb, zog sie zu der Familie ihrer Tochter, um nicht ...

Sophie ist erst 53. Ihr bisheriges Leben verbrachte sie damit es ihrem Mann, den Kindern und schließlich Enkelkindern recht zu machen. Nachdem ihr Mann starb, zog sie zu der Familie ihrer Tochter, um nicht ganz allein zu sein. Doch hatte sie sich das irgendwie einfacher vorgestellt. Als ihre Freundin Edith ihr dann von einer Wohngruppe erzählt, ist Sophie erstmal interessiert. Kurzerhand entschließt sie sich dort einzuziehen, doch die Sache hat einen Haken. Sie muss sich zu einem Begleitsevice verpflichten. Und die Bewohner haben ihre Geheimnisse.

Die Geschichte beginnt recht unterhaltsam. Was für ein grandioser Plot. Ein Haus voller älterer Menschen, die ihr luxuriöses Leben mit dem Verdienst aus einem Begleitservice finanzieren.
Der Schreibstil ist flüssig und die Perspektivwechsel lassen das Geschehene aus verschiedenen Blickwinkeln wirken.
Die Protagonisten sind interessante und authentische Figuren, deren Gedanken und Handlungen man nachempfinden kann.
Der Hausmeister Thieme ist ein Stalker, psychisch angeschlagen und zu Schlimmen fähig.
Sein Verhalten zu verfolgen war interessant. Wer hier jedoch einen spannungsgeladenen Thriller erwartet, kommt nur wenig auf seine Kosten.
Der Spannungsbogen ist eher gleichmäßig gediegen.

Zitat Position 364
Unter der Spalte »Haben« vermerkte er: »Sittsam gekleidet, keine Schminke«. Darunter folgte »freundlicher Mensch«. Zumindest das konnte er bereits über ihren Charakter aussagen. Hoffentlich veränderte sich die Lady nicht. Spontan fiel ihm eine weitere Bewertung ein: »Guter Geschmack«. Er hoffte, dass sie auch in Zukunft im »Haben-Bereich« blieb. Es widerstrebte ihm, sie eines Tages bestrafen zu müssen.

Dieser Psychothriller ist äußerst authentisch und kommt ohne viel Gewalt und Aufregung daher, ist damit aber nicht minder unterhaltsam.

Fazit: Ein eher leiser psychologischer Roman mit Krimielementen, der mir mit seinem besonderen Thema aber gut gefallen hat und im Vergleich zu anderen Büchern eine gelungene Abwechslung darstellte.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Toller Plot

Im Dunkeln bist du nie allein
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Janice hat ihre Freunde im Urlaub kennengelernt. Sie schlossen einen Pakt. sich nach 2000 Tagen wieder zu treffen. Und so macht sie sich auf nach Kreta, um endlich alle wiederzusehen. Doch sie erwacht ...

Janice hat ihre Freunde im Urlaub kennengelernt. Sie schlossen einen Pakt. sich nach 2000 Tagen wieder zu treffen. Und so macht sie sich auf nach Kreta, um endlich alle wiederzusehen. Doch sie erwacht gefesselt in einer dunklen Zelle und kann sich an nichts erinnern.

Bereits der Titel löste Gänsehaut bei mir aus und ich war ganz gespannt auf diesen vielversprechenden Thriller von einem mir noch unbekannten Autor.
Die Geschichte wird aus Janice Sicht in zwei Zeiten wiedergegeben.
Sie sitz in ihrem Verlies und versucht sich verzweifelt zu erinnern, was passiert ist. Der Autor lässt uns häppchenweise den Urlaub auf Kreta durchleben und erklärt so tiefer die Charaktere der einzelnen Protagonisten.
Es wird sehr schnell klar, dass Janice eine pathologische Lügnerin ist. Dieser Punkt hat mich selbst oft verunsichert. Gefallen hat mir dabei der Stil des Autors, der Janice den Leser direkt ansprechen lässt.
Man fühlte sich dadurch regelrecht anwesend unter den Freunden.
Trotz ihrer "Macken" war sie mir doch sympathisch und ich änderte nach einigen Kapiteln meine eher abgeneigte Meinung , denn scheinbar leidet sie an einem Trauma aus Kindheitstagen.
Nebenbei erfährt man sehr viel über die griechische Mythologie, die die Geschichte in ihrer Handlung sehr gut unterstreicht.
Bis zum Schluss ließ mich der Autor völlig im Dunkeln tappen.
Doch das Ende ist absolut plausibel und beantwortet alle offenen Fragen.

Fazit: Ein solider Thriller, der mich durch sein abwechslungsreiches und realistisches Konstrukt überzeugt und gut unterhalten hat