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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2019

facettenreicher Spannungsroman

Der Fund
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Ich habe bereits Bücher von Bernhard Aichner gelesen und fand bisher alle gut. Dieses Buch unterscheidet sich aber in Schreibstil und Aufbau von seinen Vorgängern.

Während Rita in der Gegenwart erzählt, ...

Ich habe bereits Bücher von Bernhard Aichner gelesen und fand bisher alle gut. Dieses Buch unterscheidet sich aber in Schreibstil und Aufbau von seinen Vorgängern.

Während Rita in der Gegenwart erzählt, was sie in dem Bananenkarton fand und wie ein Plan in ihr reifte, den sie eiskalt umsetzte, ist der zweite Erzählstrang als Vernehmungsgespräch zwischen dem Kommissar, Verdächtigen und Beteiligten dargestellt.
Es ist spannend zu verfolgen wie Aichner den Kontrast der Perspektiven und die jeweilige Sichtweisen wiedergibt.
In jedem Kapitel nähern sich die Ermittlungen der wahren Geschichte um Ritas Schicksal.
Und bald scheint, als wäre die Sache vielleicht doch eine Nummer zu groß für die Verkäuferin gewesen.
Immer weiter tauchen wir in die Welt, in der es nur um Macht und Geld geht. Und für die Rita mit dem Leben bezahlte, weil sie dazu gehören wollte.
Doch wer hat sie auf dem Gewissen, oder war die Geschichte in Wirklichkeit ganz anders?
Die Konstruktion und der Aufbau haben wir sehr gut gefallen und auch das Ende war überraschend, wenn auch etwas weit hergeholt.

Fazit: Ein spannender Roman über eine Frau, die facettenreich und auf interessante Weise versucht ihr tristes Leben zu ändern und einen Polizisten, dem Moral noch etwas wert ist.

Veröffentlicht am 29.09.2019

spannend und unterhaltsam

Hotel Cartagena
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Hotel Cartagena ist ein weiterer Teil aus der Feder von Simone Buchholz. Für mich das erste Buch der Autorin.

Simone Buchholz beginnt in vielen kurzen Kapiteln dem Leser einen Überblick über die verschiedenen ...

Hotel Cartagena ist ein weiterer Teil aus der Feder von Simone Buchholz. Für mich das erste Buch der Autorin.

Simone Buchholz beginnt in vielen kurzen Kapiteln dem Leser einen Überblick über die verschiedenen Protagonisten zu verschaffen. So beginnt sie mit einem Treffen, indem scheinbar die letzten Schritte eines Angriffs abgesprochen werden.

Im nächsten Abschnitt trifft sich das Team des Morddezernats und die Staatsanwältin in einer Bar am Hafen, um Geburtstag zu feiern.
Während die Autorin die sehr merkwürdigen Charaktere beschreibt, steigt bereits der Spannungsbogen, als plötzlich die ersten Schüsse fallen. Hier muss der Leser sich aber gedulden, denn die Autorin setzt Cliffhanger zu jedem Abschnitt und springt dann ins Jahr 1984 und beschreibt Henning, der mit seinem Leben in St. Pauli nichts mehr anzufangen weiß.
Kurzerhand heuert er auf einem Schiff an und landet in Kolumbien.
Dort lebt er ein angenehmes Leben, bis er eines Tages ein Angebot bekommt.

Mit dem ungewöhnlichen Schreibstil hatte ich anfangs Probleme, das legt sich aber recht schnell und man fängt an mitzufiebern.
Tatsächlich fand ich die Wortwahl und die Cliffhanger der einzelnen Kapitel, nachdem ich mich erst einmal eingefunden hatte, sogar sehr gelungen und unterhaltsam umgesetzt. Man wird förmlich ohne langes Ausschweifen durch die Geschichte getrieben.
Und so erklärt sich Kapitel um Kapitel, wie die Situation entstand und wie sie sie letztlich endet.

Fazit: Ein kurzweiliger Krimi, dessen besonderer Schreibstil sehr unterhaltsam ist.

Veröffentlicht am 14.09.2019

nach trägen Anfang ein doch spannendes Ende

Tagebuch meines Verschwindens
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Der Prolog beginnt spannend. Malin, damals noch ein Teenager findet mit ihren Kumpels eine Kinderleiche im Wald.

Acht Jahre später. Malin ist erwachsen und mittlerweile Polizistin. Sie arbeitet an einem ...


Der Prolog beginnt spannend. Malin, damals noch ein Teenager findet mit ihren Kumpels eine Kinderleiche im Wald.

Acht Jahre später. Malin ist erwachsen und mittlerweile Polizistin. Sie arbeitet an einem Cold Case. Ausgerechnet an dem, dessen Leiche sie damals selbst fand.
Während ihr Kollege Peter spurlos verschwindet, taucht seine Lebensgefährtin Hanne ohne Erinnerungen am Waldrand auf.
Jake, ein Nachbarsjunge, der ganz eigene Probleme hat , findet Hannes Tagebuch und erfährt Dinge, die er lieber nicht gewusst hätte.

So aufregend der Prolog beginnt, so langatmig ist die erste Hälfte des Buches. Die Perspektiven wechseln zwischen Jake und Malin.
Immer wieder gibt es Situationen, die den Spannungsbogen nach oben schnellen lassen, der aber dann auch schnell wieder abebbt. Die Autorin verliert sich meiner Meinung nach zu sehr in Nebensächlichkeiten.
Das erschwerte mir das Lesen enorm und ich konnte nicht viele Seiten am Stück lesen.
Erst auf dem letzten Drittel steigert die Autorin die Spannung plötzlich. Ab hier flog ich nur so durch die Seiten.
All die Spannung, die zu Anfang fehlte, tritt hier nun endlich gebündelt auf und beschert dem Leser ein sehr überraschendes und spektakuläres Ende.

Fazit: Eine cold case, der aufwendig gestrickt ist. Hier geht es weniger um blutige Brutalität, als um die Geschichte einzelner Schicksale, in der sich die Spannung nur langsam aufbaut, der Schluss aber absolut mitreißt.
Auch hat die Autorin ein brenzliges und vor allem aktuelles Thema eingebaut.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Blut und Boden

Die letzte Witwe
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Die letzte Witwe
Die letzte Witwe
Karin Slaughter
Rezension vom 02.08.2019 (0)
Das Buch ist bereits der 7. Teil der Reihe. Man sollte die vorherigen Bände gelesen haben, um die Entwicklung der Charaktere ...

Die letzte Witwe
Die letzte Witwe
Karin Slaughter
Rezension vom 02.08.2019 (0)
Das Buch ist bereits der 7. Teil der Reihe. Man sollte die vorherigen Bände gelesen haben, um die Entwicklung der Charaktere und ihre Beziehungen zu verstehen. Ohne diese Vorkenntnisse fehlen einem doch erhebliche Zusammenhänge.

So fängt die Geschichte auch bereits ohne große Einleitung an und behandelt die schwierige Beziehung zwischen Sara und Will.
Gleiche Situationen sind abwechselnd aus beider Perspektiven erzählt, so dass man als Leser gut verstehen kann, wo die Problematik und Missverständnisse liegen.
Und auch Wills Kollegin Faith ist wieder mit von der Partie.

Die Charaktere werden aber nicht zu sehr thematisiert, denn der Spannungsbogen schnellt bereits nach wenigen Seiten nach oben, als plötzlich die Erde zittert und die Situation in kürzester Zeit aus dem Ruder läuft.
In der Annahme Menschenleben zu retten versuchen Sara und Will zum Ort des Geschehens zu gelangen. Sie treffen auf mehrere Personen, die beim Versuch sich in Sicherheit zu bringen einen Autounfall verursacht haben. Sara will nach den Verletzten sehen, die berichten, dass an der Universität eine Bombe hochgegangen ist. Doch augenscheinlich stimmt etwas mit diesen Männern nicht. Als Will und Sara das begreifen, ist es aber bereits zu spät.

Zitat Position 803
Er blickte hinter sich und rechnete damit, Saras Leiche zu entdecken. »Wo …?« »Sie ist fort.« Ein Schluchzen kam aus Cathys Mund. »Will, sie haben sie mitgenommen.«

Sara wurde entführt und Will ist körperlich stark angeschlagen. Das GBI versucht verzweifelt Saras Entführern auf die Spur zu kommen und kreuzt damit FBI Ermittlungen.
Diese gestalten sich meiner Meinung nach dann jedoch viele Seiten lang etwas zäh und es fiel mir schwer Zusammenhänge der Gruppierung um die es geht, sowie Zuständigkeiten des FBI und GBI zu verstehen und nachzuvollziehen.

Weiterhin lässt die Autorin aus verschiedenen Perspektiven erzählen, was der jeweilige Protagonist erlebt.
Hier fand ich Saras Erlebnisse teils sehr schockierend. Und endlich begreift man auch, um was es geht.
Der Hintergrund der Gruppierung ist äußerst aktuell,interessant und könnte kaltblütiger kaum sein.Die Vorstellung, dass solch ein Szenario Realität würde, lässt einen bedrückt zurück.

Persönliches Fazit: Eine solide Fortsetzung der Reihe und Entwicklung der Hauptfiguren, abgerundet mit einem spannenden und mitreißenden Thema, die man als Fan natürlich gelesen haben muss.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Es ist nicht alles Gold was glänzt

Herrenhaus
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Sophie ist erst 53. Ihr bisheriges Leben verbrachte sie damit es ihrem Mann, den Kindern und schließlich Enkelkindern recht zu machen. Nachdem ihr Mann starb, zog sie zu der Familie ihrer Tochter, um nicht ...

Sophie ist erst 53. Ihr bisheriges Leben verbrachte sie damit es ihrem Mann, den Kindern und schließlich Enkelkindern recht zu machen. Nachdem ihr Mann starb, zog sie zu der Familie ihrer Tochter, um nicht ganz allein zu sein. Doch hatte sie sich das irgendwie einfacher vorgestellt. Als ihre Freundin Edith ihr dann von einer Wohngruppe erzählt, ist Sophie erstmal interessiert. Kurzerhand entschließt sie sich dort einzuziehen, doch die Sache hat einen Haken. Sie muss sich zu einem Begleitsevice verpflichten. Und die Bewohner haben ihre Geheimnisse.

Die Geschichte beginnt recht unterhaltsam. Was für ein grandioser Plot. Ein Haus voller älterer Menschen, die ihr luxuriöses Leben mit dem Verdienst aus einem Begleitservice finanzieren.
Der Schreibstil ist flüssig und die Perspektivwechsel lassen das Geschehene aus verschiedenen Blickwinkeln wirken.
Die Protagonisten sind interessante und authentische Figuren, deren Gedanken und Handlungen man nachempfinden kann.
Der Hausmeister Thieme ist ein Stalker, psychisch angeschlagen und zu Schlimmen fähig.
Sein Verhalten zu verfolgen war interessant. Wer hier jedoch einen spannungsgeladenen Thriller erwartet, kommt nur wenig auf seine Kosten.
Der Spannungsbogen ist eher gleichmäßig gediegen.

Zitat Position 364
Unter der Spalte »Haben« vermerkte er: »Sittsam gekleidet, keine Schminke«. Darunter folgte »freundlicher Mensch«. Zumindest das konnte er bereits über ihren Charakter aussagen. Hoffentlich veränderte sich die Lady nicht. Spontan fiel ihm eine weitere Bewertung ein: »Guter Geschmack«. Er hoffte, dass sie auch in Zukunft im »Haben-Bereich« blieb. Es widerstrebte ihm, sie eines Tages bestrafen zu müssen.

Dieser Psychothriller ist äußerst authentisch und kommt ohne viel Gewalt und Aufregung daher, ist damit aber nicht minder unterhaltsam.

Fazit: Ein eher leiser psychologischer Roman mit Krimielementen, der mir mit seinem besonderen Thema aber gut gefallen hat und im Vergleich zu anderen Büchern eine gelungene Abwechslung darstellte.