Das versunkene Dorf
Kalte WasserNach einer schwierigen Zangengeburt ihrer Zwillinge schläft Lauren unruhig.
Als sie nachts im Krankenzimmer von einer fremden Stimme erwacht, erblickt sie eine Frau, die ihr einen unmöglichen Handel vorschlägt. ...
Nach einer schwierigen Zangengeburt ihrer Zwillinge schläft Lauren unruhig.
Als sie nachts im Krankenzimmer von einer fremden Stimme erwacht, erblickt sie eine Frau, die ihr einen unmöglichen Handel vorschlägt. Sie will eines ihrer Kinder gegen eines von Lauren eintauschen. Als Lauren sich nicht darauf einlässt, droht sie ihr damit beide Kinder zu holen.
Völlig verängstigt verständigt sie die Polizei.
Doch niemand glaubt an die Existenz der Frau und selbst ihr Ehemann tut ihr nächtliches Erlebnis als Hirngespinst ab.
Einzig die Polizistin Jo Harper hat ein ungutes Gefühl bei der Sache, darf offiziell den Fall aber nicht weiter verfolgen.
Laurens Angst, dass den Babys etwas zustoßen könnte wird immer größer.
Ist die Bedrohung echt oder Lauren einfach nur überfordert in ihrer neuen Rolle als Mutter zweier Babys?
Doch dann sind die Zwillinge wirklich verschwunden und der Albtraum beginnt erst richtig...
Der Prolog beginnt mit dem Anfang vom Ende und treibt damit die Spannung bereits an, wie es soweit kommen konnte.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Lauren und Jo erzählt.
Während wir Lauren bei ihrer schweren Geburt beistehen, lernen wir auch ihren Mann kennen. Dieser war mir anfangs unsympathisch, aufgrund seines egoistischen Verhaltens. Er zwingt ihr jedwede Verantwortung für die Babys auf und bevormundet sie bei sämtlichen Entscheidungen. So einen Mann wünscht sich wahrscheinlich keine frisch gebackene Mutter.
Aber auch aus dem Privatleben von Jo erfahren wir so einiges und es wird rasch klar, warum sie diesen Fall betreffend so empfindsam ist.
Ein Grossteil der Geschichte beruht auf einer alten Sage, die das Schicksal von Zwillingen beschreibt. Hierzu gibt es etliche Auszüge verschiedener Autoren und Erzählungen, die immer wieder im Buch auftauchen.
Zitat Position 2044
Der Nickert sitzt im Wasser und ist ein kleines graues Männchen, das großes Verlangen nach den Menschenkindern trägt und sie stiehlt, solange sie noch nicht getauft sind; statt ihrer schiebt er die seinen unter.
Adalbert Kuhn und Wilhelm Schwartz,
Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche
Diese Sagen geben der Geschichte eine ganz mystische Atmosphäre, die die Autorin sehr gut beschreibt.
Auch schafft sie es mir als Leser zu verdeutlichen, wie beängstigend diese Erlebnisse für Lauren gewesen sein müssen. Als Mutter kann man sich nur allzu gut in ihre Gefühlslage versetzen.
Verzweifelt versucht sie alles, um ihre Kinder zu beschützen.
Immer wieder zweifelte ich selbst eine realistische Auflösung an, da die Autorin einen auf falsche Fährten lockt und verunsichert.
Doch das Ende ist realistisch, als auch mystisch und überlässt es dem Leser dieses zu interpretieren.
Fazit: Ein sehr gelungener Spannungsroman mit mystischen Aspekten, der mich sehr gut unterhalten hat