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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2019

Liebenswerte Geschichte mit Spannung

Speed of Sound - Das Echo der Erinnerung
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Eddi wohnt seit vielen Jahren im Harmony house. Einer Forschungseinrichtung für Patienten mit einer autistischen Spektrumsstörung. Er leidet unter dem Asperger Syndrom und hat einen IQ von 200. Seit er ...

Eddi wohnt seit vielen Jahren im Harmony house. Einer Forschungseinrichtung für Patienten mit einer autistischen Spektrumsstörung. Er leidet unter dem Asperger Syndrom und hat einen IQ von 200. Seit er acht Jahre alt ist, arbeitet er an der Erfindung der " Echo box". Diese soll Schallwellen rekonstruieren.
Was er nicht weiß ist, dass das Interesse an ihm damit begründet ist, dass seine Erfindung manchen Leuten Millionen bringen würde.
Als seine neue Ärztin Skylar dahinter kommt, versucht sie die Machenschaften dieser skrupellosen Einrichtung aufzudecken und begibt sich damit in Lebensgefahr.

Der Text ist gut leserlich und die Kapitel angenehm kurz. Man muss jedoch sehr aufmerksam lesen, um sämtliche Zusammenhänge zu verstehen.
Das Cover hat mich nicht sichtlich beeindruckt. Hier hätte es sicherlich eine bessere Alternative gegeben.
Das Buch hat mich gut unterhalten, obwohl es gerade zu Anfang sehr anstrengend war, den Zusammenhang zu verstehen. Die Geschichte wies viele Emotionen und auch gerade zu Ende kam viel Spannung auf.

Fazit: Ein actionreicher Thriller mit vielen Facetten. Absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Ergreifende Story

Ich soll nicht lügen
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Rezension zu "Ich soll nicht lügen" von Sarah J. Naughton
erschien im September 2017 im Ullstein Verlag, 380 Seiten

Mags hat seit 14 Jahren mit Ihrer Familie abgeschlossen, abgesehen von einer Weihnachtskarte ...

Rezension zu "Ich soll nicht lügen" von Sarah J. Naughton
erschien im September 2017 im Ullstein Verlag, 380 Seiten

Mags hat seit 14 Jahren mit Ihrer Familie abgeschlossen, abgesehen von einer Weihnachtskarte einmal jährlich, hört sie auch von Ihrem Bruder Abe nichts.

Bis sie einen Anruf bekommt, dass Abe von einer 12 Meter hohen Treppe gefallen ist und nun im Koma liegt.
Mags, die mittlerweile als renommierte und eiskalte Firmenanwältin eher den Luxus gewöhnt ist, zieht vorübergehend in die Sozial Wohnung ihres Bruders.
Mags kann einfach nicht glauben, dass ihr Bruder Selbstmord begangen haben und gesprungen sein soll. Die Polizei ermittelt jedoch nicht in diese Richtung, und auch Abes Verlobte Jody ist überzeugt, dass er schlimme Depressionen hatte und keinen Ausweg mehr sah.
Mags ist überzeugt, dass Jody lügt, kann sich aber auch nicht vorstellen, dass diese was mit dem Tod zu tun hat.
Sie macht sich daran die Wahrheit herauszufinden und stößt schon bald auf Ungereimtheiten.

"Unsere Englischlehrerin sagte immer, die Höhlenmenschen hätten Geschichten erfunden, um einer grausamen, chaotischen Welt einen Sinn zu geben."
Zitat S. 153

Das Buch wird aus mehreren Sichtweisen geschrieben. Mags, sowohl Jody, als auch andere Charaktere, die während der Geschichte im Buch auftauchen und eine Bedeutung haben, erzählen hier Ihre Gedanken.
Parallel wird immer wieder die Geschichte eines Mädchens erzählt. Diese Geschichte muss jedoch älter sein. Als Leser begreift man aber erst später, wessen Geschichte da erzählt wird.
Die Kapitel sind recht kurz und die Sprache gut zu lesen. Die Spannung hält sich bis zum Schluß, da es die Autorin schafft, den Leser auf eine falsche Fährte zu locken.
Als man denkt, das Buch müsse jetzt zu Ende sein, stehen einem jedoch noch ca. 100 Seiten bevor, und man fragt sich, was jetzt noch kommt.

Die "Schlussgeschichte" ist vielleicht etwas unrealistisch, nichtsdestotrotz habe ich als Leser tiefe Genugtuung dabei empfunden.

Viele Male stiegen mir Tränen in die Augen, viele Male war ich auch wütend. Sarah J. Naughton hat viele Gefühle absolut authentisch rüber gebracht und bei mir als Leser geweckt.

Ich fand das Buch sehr gut und gebe eine klare Leseempfehlung für alle, die gern über die Psyche eines Menschen lesen.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Was ist Wahrheit und was Einbildung?

Tote Asche
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Kira ist am Boden zerstört, als sie nun auch noch ihre Mutter verliert.
Alles was ihr geblieben ist, ist die Wohnung und zwei Kartons voller Erinnerungen.
Sie hat Angst, dass sie sich in ihrer Trauer wieder ...

Kira ist am Boden zerstört, als sie nun auch noch ihre Mutter verliert.
Alles was ihr geblieben ist, ist die Wohnung und zwei Kartons voller Erinnerungen.
Sie hat Angst, dass sie sich in ihrer Trauer wieder in eine Psychose flüchtet, die zum ersten Mal zum Vorschein kam, als ihr Vater starb.
Damals versuchte er ihr Leben zu retten und hat mit seinem eigenen dafür bezahlt.
Kira konnte mit ihren Schuldgefühlen nicht leben und hatte ihre Psyche so wenig unter Kontrolle, dass sie mit ihrem unberechenbaren Verhalten auch noch das Leben ihres Bruders gefährdete.
Nur schwer schaffte sie es mit Hilfe ihres Bruders und ihrer geliebten Mutter zurück in ein normales Leben.
Und nun ist ihre Mutter tot.

Als eines Tages die Urne ihrer Mutter auf dem Küchentisch steht, glaubt Kira es geht wieder los.
Sie halluziniert wieder. Oder doch nicht?

"Mitten auf dem Tisch stand eine graue Urne aus Keramik, auf die eine rote Rose mit dunkelgrauen Blättern gemalt war. Darüber war in geschwungener Schrift eingraviert: Maria Roth 26.06.1972 - 19.05.2018 Kiras Puls schoss in die Höhe. Sie trat an den Tisch und bemerkte erst jetzt das zusammengefaltete Blatt Papier, das von der Urne beschwert wurde. Mit zitternden Händen Griff sie danach und öffnete es. Es waren nur zwei Sätze, die darauf standen: Sie war nicht deine Mutter. Und du verdienst es nicht zu leben! " Zitat Position 222

Im Prolog wird dem Leser bereits der tragische Grund für Kiras psychische Probleme in der Vergangenheit erläutert.
Damit hat die Autorin mich bereits emotional gefesselt und ich musste unbedingt weiterlesen.

Die Geschichte spielt dann in der Gegenwart.
Die 27jährige Kira nahm ich als verunsicherte und im Umgang mit Menschen zurückhaltende Persönlichkeit wahr. Immer wieder verängstigt, dass ihre psychischen Probleme ans Tageslicht kommen und die Leute sie dafür verurteilen und meiden, vertraut sie sich nur ihrem Bruder Ben an. Die von ihr als liebenswürdig beschriebene "Stütze" empfand ich jedoch kalt und herzlos.
Auch ihre beste Freundin Sarah scheint eigene Probleme zu haben.
Einzig der ehemalige Pfleger ihrer Mutter scheint Verständnis aufzubringen und ist für sie da.

Viele Entscheidungen und Reaktionen von Kira sind nicht ganz nachzuvollziehen, wobei man nun einmal nicht weiß, wie man in der gleichen Situation reagieren würde.
Der Schreibstil ist flüssig und ohne viele Fremdwörter und Geschnörkel, jugendlich und aktuell verfasst und hat mir auch mit den kurzen Kapiteln gut gefallen.
Patricia Walter schafft es mich bis kurz vor Schluß zu verunsichern. Trachtet jemand nach Kiras Leben oder ist sie wirklich verrückt geworden.
Dieses hin- und her hielt für mich die Spannung während des gesamten Buches über hoch.

Im Dialog gibt es hin und wieder Einwürfe zu politischen Geschehen und Tierschutz. Themen, die der Autorin offensichtlich am Herzen liegen und das Werk damit noch authentischer und aktueller machen.

Der Schluß war dann noch eine Überraschung und lässt Hoffnung auf eine Fortsetzung aufkeimen.

Fazit: ein gelungener Thriller, der verwirrt und lückenlos aufklärt und mit einer tiefsinnigen Aussage emotional berührt.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Die Apokalypse naht

Dry
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Von Schaf und Wolf - ein Kampf ums Überleben

Zitat Position 68
»Arizona und Nevada sind gerade aus dem Stausee-Hilfsprogramm ausgestiegen«, erklärt Mom. »Sie haben die Schleusentore aller Dämme geschlossen. ...


Von Schaf und Wolf - ein Kampf ums Überleben

Zitat Position 68
»Arizona und Nevada sind gerade aus dem Stausee-Hilfsprogramm ausgestiegen«, erklärt Mom. »Sie haben die Schleusentore aller Dämme geschlossen. Sie brauchen das Wasser selbst, sagen sie.« Das bedeutet, der Colorado River kommt nicht mehr in Kalifornien an. Onkel Basil versucht, das Gehörte zu begreifen. »Den ganzen Fluss abdrehen wie einen Wasserhahn? Können die das?« Mein Vater zieht eine Braue hoch. »Sie haben es gerade getan.«

Es kommt kein Wasser mehr aus den Leitungen und die Vorräte in den Supermärkten sind innerhalb von wenigen Stunden ausverkauft. Die allgemeine Stimmung kippt. Wie sollen wir bloß überleben?

Wir begleiten hauptsächlich Alyssa, ihren Bruder und den Nachbarsjungen Kelton auf ihrer Suche nach Sicherheit.
Was diese Kinder dabei erleben kann einen einfach nicht kalt lassen.

Der Titel ist passend gewählt, denn alle sitzen im wahrsten Sinne auf dem Trockenen.
Bereits nach wenigen Seiten wird einem das Ausmaß dieser Katastrophe bewusst.
Der Autor schafft es bereits zu Beginn die aufkommende und beklemmende Situation zu beschreiben. Diese steigert sich im Laufe des Buches noch.
Die völlige Hilflosigkeit ist zum Greifen nahe. Die folgenden Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln lassen einen verängstigt zurück, denn so abwegig und unrealistisch ist diese Geschichte bei Weitem nicht.
Durch die vielen Perspektivwechsel bekommt man gute Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonisten und kann deren Ängste und ihr Verhalten gut nachvollziehen. Wenn es auch erschreckend ist, wozu Menschen fähig sind, wenn es ums Überleben geht.
Der Schreibstil ist durchweg flüssig und die Spannung konstant hoch, weil man die sich ausbreitende Gefahr förmlich spüren kann.

Fazit: Als Jugendthriller deklariert ist diese Geschichte für mich eine Mischung aus "die Wolke" und "the walking dead". In keinster Weise unrealistisch, sondern eine Zukunftsvision der Apokalypse. Das spannende und bedrückende Thema sollte auf jeden Fall zum Nachdenken anregen.

Veröffentlicht am 08.05.2019

solide Fortsetzung

Blutacker
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Blutacker von Lorenz Stassen

Seit seinem letzten Erfolg ist der Anwalt Nicholas Meller sehr begehrt. Schon findet er sich in der Welt der Schönen und Reichen wieder. Teure Möbel, teures Auto und teure ...

Blutacker von Lorenz Stassen

Seit seinem letzten Erfolg ist der Anwalt Nicholas Meller sehr begehrt. Schon findet er sich in der Welt der Schönen und Reichen wieder. Teure Möbel, teures Auto und teure Anzüge. Erfolgreich auf ganzer Linie.
Doch die nächste Bedrohung steht ins Haus, als ein Paketbote ermordet wird für ein Paket, das an Nicholas adressiert war.
Und so gerät er erneut ins Visier eines Mörders.

Dies ist bereits der zweite Teil um den Anwalt Nicholas Meller.
In "Angstmörder" gerieten der damals noch erfolglose Nicholas und seine jetzige Freundin Nina in große Gefahr, konnten das Blatt aber zum Guten wenden.
Ich war gespannt darauf, ob es Lorenz Stassen schafft mit der Fortsetzung an seinen ersten Thriller anzuknüpfen.

Der Titel und das Cover sind sehr passend und optisch ansprechend.
Der Prolog beginnt zudem bereits mit einem mysteriösen Mord. Der Auslöser ist ein Päckchen.
Hier hatte mich die Neugierde bereits gepackt.
Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitel angenehm kurz. Zum Großteil erzählt Nicholas Meller in der Ich- Perspektive seine Erlebnisse in der Gegenwart.
Durch seinen beruflichen Aufstieg hat er nunmehr Kontakte zu den verschiedensten Leuten. Dieser Aspekt bringt ganz abwechslungsreiche Charaktere auf den Spielplan. Und so folgt ein undurchsichtiges Spielchen auf das andere.
Der Schluß ist mir persönlich dann etwas zu unaufregend und vorhersehbar, aber dennoch gut unterhaltend.

Fazit: Ein solider Thriller, der ohne viel Blutvergießen auskommt. Im Rampenlicht zur Abwechslung mal kein Ermittler, sondern ein frischer Anwalt.