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DanielaK82

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2019

komplex und spannend

10 Stunden tot
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Nachdem Komissar Fabian Risk familiär eingebunden ist, ermitteln Irene Lilja und Klippan im aktuellen Mordfall an einem ausländischen Kind und finden sich inmitten einer rechten Bewegung wieder.
Nachdem ...

Nachdem Komissar Fabian Risk familiär eingebunden ist, ermitteln Irene Lilja und Klippan im aktuellen Mordfall an einem ausländischen Kind und finden sich inmitten einer rechten Bewegung wieder.
Nachdem Fabian Risks Tochter Mathilda aus dem Koma erwacht ist, verspürt auch er wieder den Drang Verbrechen aufzuklären und macht sich daran, einer geheimen Spur seines ehemaligen Kollegen zu folgen und stößt dabei auf Ungereimtheiten.

Dies ist bereits der 4. Teil aus dieser Reihe um den Ermittler Fabian Risk.

Das Cover ist geheimnisvoll und weckte bereits meine Neugierde. Nur mit dem Titel konnte ich bis zum Schluss keine Verbindung herstellen.

Die Geschichte startet mit einem spannenden Prolog. Ein grausamer Mord. Man bekommt bereits einen Vorgeschmack auf die abgrundtiefe Boshaftigkeit dieses Täters.
Fabian Risk ist zu Anfang des Buches vorerst mit privaten Problemen beschäftigt, die sich aus seinem letzten Fall ergeben. Man muss die vorherigen Teile nicht zwangsläufig gelesen haben, um hier folgen zu können. Wie bei allen Ermittlerreihen hilft es einem aber dabei die Entwicklung der Protagonisten zu verfolgen.
Gut gefallen hat mir das aktuelle Thema Rassismus, dass der Autor hier aufgreift.
Die vielen Perspektivwechsel und Zeitsprünge waren manchmal schwer nachzuvollziehen, hielten aber die Spannung dadurch konstant hoch.
Auch die vielen Namen und verschiedenen Handlungsstränge sind gerade zu Anfang etwas wirr.
Wer hier aber aufpasst erlebt einen sehr ausgeklügelten und spannenden Thriller, der trotz seiner fast 500 Seiten nicht langatmig wurde.
Am Ende fügt sich alles zusammen. Nur die geheime Ermittlung wurde nicht zu Ende gebracht und endet mit einem Cliffhanger. Somit ist wohl auch ein 5. Teil zu erwarten.

Fazit: Ein sehr gut durchdachtes Konstrukt aus Täuschung und Hass. Absolut lesenswert, wenn man ausführliche und verstrickte Konstrukte mag.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Es ist noch nicht vorbei

Wer die Furcht kennt
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Gwen Proctor hat sich gerade etwas entspannt, als sie erfährt, dass ihr Ex-Mann Melvin Royal aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Jahrelang hat er ein Doppelleben geführt und zahlreiche Frauen gequält und ...

Gwen Proctor hat sich gerade etwas entspannt, als sie erfährt, dass ihr Ex-Mann Melvin Royal aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Jahrelang hat er ein Doppelleben geführt und zahlreiche Frauen gequält und getötet, bis er durch einen Zufall geschnappt wurde.
Seither leben Gina und ihre Kinder in der ständigen Angst vor Melvin.
Gina beschließt, dass das Versteckspiel aufhören muss und erklärt ihrem Ex-Mann den Krieg. Sie will ihn ein für alle mal vernichten, um endlich wieder ein "normales " Leben für sich und ihre Kinder zu haben. Doch ahnt sie nicht, dass Melvin bereits Kontakt zu ihrem gemeinsamen Sohn aufgenommen hat und die Bedrohung näher ist, als sie denkt.

Ich habe bereits den 1. Teil " die Angst schläft nie" mit Begeisterung gelesen und hatte dementsprechend hohe Erwartungen an diesen 2. Teil.
Der Titel ist sehr passend gewählt für die Fortsetzung und auch das Cover fand ich ansprechend.
Man muss nicht zwangsläufig den ersten Teil gelesen haben, um hier folgen zu können, es ist aber für den Einstieg in das Buch doch ratsam.
Leider dauerte es ca. 100 Seiten, bis endlich einmal etwas Spannung aufkam. Das ließ den Einstieg sehr langatmig wirken. Das war ich so vom ersten Teil nicht gewohnt.
Gina plant ihren Rachefeldzug und begibt sich auf die Suche nach Melvin. Die Protagonisten, die ich im ersten Teil so authentisch fand, ist mir in diesem Teil etwas zu überspitzt dargestellt, die Suche nach Melvin zu ausgedehnt, so dass nur wenig Spannung aufkommt.
Durch die vielen Wendungen schafft es die Autorin aber, dass mich die Geschichte spätestens zur Mitte dieses Buches packt. Ich wollte unbedingt rausfinden, ob Gina es diesmal schafft sich endgültig von Melvin Royal und ihrem ehemaligen Leben zu befreien. Die Boshaftigkeit und Täuschung dieses Mannes hat mich schon im ersten Teil fasziniert.
Das Ende ist mit seinem Cliffhanger das Highlight dieses Buches und macht Lust auf Teil 3.

Fazit: Nach einem holprigen Start eine solide Fortsetzung, die aber nicht an den Erfolg des ersten Teils anknüpfen kann, aber trotzdem unterhaltsam ist.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen

Ich - Im Dunkel der Angst
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Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen?

Hannah und Pia sind Schwestern. Beide haben einen Schicksalsschlag hinter sich und wollen im beschaulichen Warningen ein neues Leben beginnen. Während Hannah, ...

Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen?

Hannah und Pia sind Schwestern. Beide haben einen Schicksalsschlag hinter sich und wollen im beschaulichen Warningen ein neues Leben beginnen. Während Hannah, Schuld am Unfalltod eines 4jährigen Mädchens, versucht wieder in ein " normales" Leben zu finden, versucht auch Pia ihre Fehlgeburten zu verdrängen und beginnt einen neuen Versuch schwanger zu werden, indem sie sich einer Hormontherapie unterzieht.
Doch da gibt es noch jemanden, der kein Interesse daran hat, dass es den beiden "gut" geht.
Sie will Rache und Bestrafung für die Geschwister, die sie mitverantwortlich für den Freitod ihrer Tochter macht.

Das Cover finde ich ansprechend, hätte mir aber einen besseren Bezug zum Plot gewünscht. Dennoch bewirkt es eine düstere Atmosphäre.
Der Titel hingegen ist sehr passend, denn "Ich" ist in ihrer Dunkelheit gefangen und verbreitet Angst.
Die Autorin wechselt in Zeit und Erzählperspektive. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, da zu folgen, man kommt dann aber doch schnell rein.
Die Hauptfiguren sind allesamt sehr tief gezeichnet und ich empfand mit jeder dieser Frauen tiefstes Mitgefühl. Jede hat auf ihre Art eine schreckliche Erfahrung machen müssen, die die Psyche erst einmal verdauen muss. Und so hat man auch ein Stück weit Verständnis mit dem irrationalen Verhalten, die einige Figuren ausleben.

Die kurzen Kapitel mit den immer wieder wechselnden Perspektiven lassen einen nur so durch das Buch fliegen. Ein Buch voll mit Schmerz, Rache und Schuld. So mitreißend und ergreifend, dass meine Emotionen Achterbahn fuhren.
Ich musste das Buch in kürzester Zeit zu Ende lesen, da ich unbedingt wissen wollte, wer "Ich" ist und, ob ein happy end möglich ist.
Letztendlich hat wohl jeder seinen Frieden gefunden.
Äußerst lehrreich finde ich, dass Menschen, denen so schwere Schicksale widerfuhren, unbedingt professionelle Hilfe und Unterstützung benötigen, um wieder ins Leben zu finden.
Und das sich jeder dringend vor Augen halten sollte, was Mobbing anrichten kann.
Nicht jeder der um sich schlägt ist böse, sondern braucht vielleicht einfach Hilfe.

Fazit: Ein sehr erschütternder Thriller, der noch lange nachhallt. Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Sie wird dich finden und dann wirst du büßen

Sadie
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Sadie wächst in einer tristen Kleinstadt namens Cold Creek auf. Jeder dem sich die Chance bietet rauszukommen aus diesem Loch, nutzt sie. Doch das schaffen die wenigsten.
Sadies Mum ist alkohol- und ...



Sadie wächst in einer tristen Kleinstadt namens Cold Creek auf. Jeder dem sich die Chance bietet rauszukommen aus diesem Loch, nutzt sie. Doch das schaffen die wenigsten.
Sadies Mum ist alkohol- und drogenabhängig, so dass Sadie früh lernen musste, sich um sich selbst zu kümmern.
Oft werden neue Liebhaber angeschleppt, die nicht alle nett zu den Mädchen sind.
Als Sadies Schwester Mattie geboren wird, kümmert sie sich wie eine Mutter um sie. Endlich hat sie einen Menschen, für den sie wichtig ist.
Als jedoch ihre Mutter die beiden im Stich lässt und abhaut, kann Mattie den Schmerz nicht ertragen und begibt sich auf die Suche nach ihr.
Kurz darauf wird ihr kleiner geschundener Körper ermordet aufgefunden. Und Sadie schwört Rache.
Zitat S.23
"Detective Alfonso: Es war uns anfangs nicht klar, dass wir es mit einem Mord zu tun hatten. Wir wurden wegen eines Feuers gerufen und unglücklicherweise wurde der Tatort bei den Löschversuchen verunreinigt und viele Spuren durch die Feuerwehr verwischt.
West McCray: Die DNA Spuren waren uneindeutig und konnten nicht zugeordnet werden. Bis jetzt gibt es keinen echten Kreis von Verdächtigen, um weiterzuermitteln."

Das knallrote Cover springt einen förmlich an. Darauf das Gesicht eines Mädchens mit dem Titel "Sadie". Es geht also um sie.

Das Buch beginnt mit einem Podcast im Radio über die Suche nach Sadie. Niemand weiß, was mit ihr passiert ist und der Radiomoderator versucht die Wahrheit herauszufinden.
Im zweiten Erzählstrang lässt Sadie uns an ihrer Geschichte teilhaben und nimmt uns mit auf ihre emotionale Reise voller Rachegefühle.
Zitat S. 82
"Man kann Leute nicht mit Schmerz kaufen - stimmt. Das heißt jedoch nicht, dass man sie gar nicht kaufen kann. Ich halte sie hoch und Frage es noch einmal: "W-was ist mit I-ihrem B-bruder?"

Die Idee mit dem Podcast finde ich toll. Die einzelnen Dialoge der Interviewten waren gut zu lesen und zu verstehen. Ich hab mich selbst dabei ertappt, wie ich beim lesen meine Stimme verstellt habe und so jeder Person eine Persönlichkeit verliehen hab.
Die Geschichte ist keine neue, aber erschüttert zutiefst. Ich habe mit Sadie mitgefühlt und sie ist mir im Verlauf des Buches mit ihrem Mut, aber auch mit ihrer authentischen "Unvollkommenheit" ans Herz gewachsen.
Einzig der Schluss ließ mich unbefriedigt zurück, da längst nicht alle Geheimnisse gelüftet werden konnten.

Fazit: solider Plot, der auf eine spannende und ganz andere Weise das Schicksal eines Mädchens erzählt. Emotional ergreifend und unterhaltend. Klare Leseempehlung.

Veröffentlicht am 13.04.2019

viel Roman wenig Krimi

Schwarze Seele
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Der Tod des Iren soll schnellstmöglich als Unfall zu den Akten gelegt werden, doch Patsys Instinkt sagt ihr, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Sie bekommt eine kurze Frist gesetzt, um Gegenteiliges ...



Der Tod des Iren soll schnellstmöglich als Unfall zu den Akten gelegt werden, doch Patsys Instinkt sagt ihr, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Sie bekommt eine kurze Frist gesetzt, um Gegenteiliges zu beweisen.

Unter Druck beginnt sie also zu ermitteln und stößt auf immer mehr Ungereimtheiten und verschiedene Motive.

Der unerfüllte Kinderwunsch belastet sie privat zudem so sehr, dass Ihr Verstand nicht klar arbeiten kann.

Um sich von ihren privaten Problemen abzulenken versucht sie ihren vollen Fokus auf die Ermittlung zu legen und diesen Fall zu klären. Doch dieser wird immer komplexer.

„Schwarze Seele“ ist bereits der 2. Band der Patsy Logan-Reihe und erschien am 14. Januar 2019. Man muss den ersten Teil aber nicht zwangsläufig gelesen haben, um sich in diesem Buch zurecht finden zu können.

Das Cover ist düster und zeigt einen Ausschnitt des englischen Gartens in München, dem Schauplatz des Verbrechens. Das lässt bereits eine unheimliche Stimmung aufkommen.

Der Text ist zum Großteil in der Ich-Perspektive von Patsy geschrieben und lässt den Leser sehr ausführlich an ihren Gedanken teilhaben.

Das führt zumindest anfangs dazu, dass sich die Geschichte hauptsächlich um Patsy und ihre privaten Probleme dreht und das eigentliche Thema vernachlässigt wird.

Die Hauptprotagonistin der Reihe muss man natürlich besser kennenlernen, für meinen Geschmack rückt der Kriminalfall aber zu sehr in den Hintergrund.

Der Prolog begann so spannend und war dann aber bis kurz vor Schluss die einzige Spannung im Buch.

Allerdings ist der Schreibstil unterhaltsam, teilweise auch witzig und mit den kurzen Kapiteln auch angenehm zu lesen. Die Figur „Patsy“ ist durch ihre besondere Art authentisch und sympathisch. Auch die anderen Charaktere sind sehr gut beschrieben und die einzelnen Charaktere detailliert gezeichnet, wobei nicht alle nur sympathisch sind. Die authentischen Darstellungen der einzelnen Figuren hat mir gut gefallen.



Zitat S. 15

Und da war er, sein Ludwig, auf halbem Weg zwischen dem Ufer und einer von Stauden und Bäumen überwucherten kleinen Insel, die den Schwabinger Bach spaltete. Er paddelte gegen die Strömung an, seine Kiefer verbissen in einen dicken Ast, den er mit sich an Land zu bringen versuchte. Prustete vor Anstrengung und kam doch kaum voran. Der Ast hing irgendwo unter der Wasseroberfläche fest.

Fazit: Ein solider Kriminalroman für jeden, der gerne die Schicksale seiner Hauptprotagonisten genauestens kennenlernen möchte und weniger Blut und Spannung braucht, um gut unterhalten zu werden. Viel Roman und ein bisschen Krimi.