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DanielaK82

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2019

Die Vergangenheit wiederholt sich

Sündenkammer: Thriller
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Kommissar Oliver Bergmann ermittelt im jüngsten Mordfall in der Stadt Zons. Eine junge Frau wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Und alles deutet auf einen Hexenzirkel hin.
500 Jahre zuvor ermittelt ...

Kommissar Oliver Bergmann ermittelt im jüngsten Mordfall in der Stadt Zons. Eine junge Frau wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Und alles deutet auf einen Hexenzirkel hin.
500 Jahre zuvor ermittelt Bastian Mühlenberg als Stadtwache, nachdem zwei Leichen auftauchten. Beide trugen sie ein Büßerhemd und wurden augenscheinlich vergiftet. Die Spur führt ins Franziskanerkloster, doch was haben die Mönche damit zu tun?
Beide Ermittler stehen vor einem Rätsel.

Dies ist bereits der 9. Teil der Zonsreihe und der erste für mich, doch das stellte kein Problem dar, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist.
Erst hatte ich Zweifel, ob mir ein Thriller aus dem Mittelalter gefallen wird. Diese wurden aber schnell zerstreut.
Durch die abwechselnden Perspektiven und Zeitsprünge findet man schnell in die Geschichte, die rasant an Spannung aufnimmt.
Die Charaktere sind sehr fein gezeichnet, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Und auch die Probleme und Sichtweisen der Menschheit im Mittelalter werden hier gut dargestellt und sind absolut nachvollziehbar und authentisch.
Die Spannung hielt sich bis zuletzt und die Autorin lockte mich oft auf falsche Fährten.
Fazit: Ein kurzweiliger Spannungsroman, gespickt mit viel geschichtlichen Wissen, den ich in kürzester Zeit durchgelesen hatte.

Veröffentlicht am 13.04.2019

aufwendig und ausgeklügelt

SCHWEIGEPFLICHT
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Emelie übernimmt als frischgebackene Anwältin den Fall von Benjamin. Schließlich hat er nach ihr verlangt und auch Teddy erwähnt. Teddy kennt Benjamins Vater von früher und fühlt sich verpflichtet diesem ...

Emelie übernimmt als frischgebackene Anwältin den Fall von Benjamin. Schließlich hat er nach ihr verlangt und auch Teddy erwähnt. Teddy kennt Benjamins Vater von früher und fühlt sich verpflichtet diesem jungen Mann zu helfen. Doch was genau ist passiert, bevor man Benjamin besinnungslos in der Nähe eines Toten gefunden hatte.
Und tritt Teddys Neffe Nikola in seine Fußstapfen und begeht die selben Dummheiten wie er?

Der Prolog beginnt spannend, wie es sich für einen guten Thriller gehört.
Es folgen jedoch viele verschiedene Figuren, so dass ich anfangs Schwierigkeiten hatte, diese auseinander zu halten. Nach einigen Seiten kam ich dann aber doch in die Geschichte rein.
Der Aufbau des Buches ist ganz interessant gewählt. Einerseits berichtet ein Erzähler über die einzelnen Protagonisten, andererseits wird ein Teil der Geschichte als Wiedergabe eines Verhörs wiedergegeben und ergibt am Ende ein großes Ganzes.
Der Schreibstil ist größtenteils flüssig, wobei mir die Umgangssprache, die für Nikola verwendet wird, nicht zugesagt hat. Einige Umschreibungen waren mir gänzlich unbekannt.
Die Kapitel sind angenehm kurz, mir fehlte jedoch die steigende Spannung. Diese stieg erst sehr spät an, so dass die Geschichte sich als sehr langatmig hinzog.
Nichtsdestotrotz ist der Plott aufwendig verschachtelt und überraschte mich mit dem Ende doch sehr.
Fazit: Empfehlenswert für alle, die gerne ausgeklügelte, raffinierte und detaillierte Thriller mögen.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Lügen, Lügen, nichts als Lügen

Wie tief ist deine Schuld
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Lügen, Lügen, nichts als Lügen!

Mit fünfzehn gingen sie zusammen aufs Internat. Eine Mädchenfreundschaft, die nichts trennen konnte. Kate, Fatima, Isa und Thea. Alle haben sie ihre eigenen Probleme in ...

Lügen, Lügen, nichts als Lügen!

Mit fünfzehn gingen sie zusammen aufs Internat. Eine Mädchenfreundschaft, die nichts trennen konnte. Kate, Fatima, Isa und Thea. Alle haben sie ihre eigenen Probleme in ihrer Familie und suchen Halt untereinander.
Bis zu diesem Tag, als Kate Ihnen allen eine SMS schreibt:" ich brauche euch".

Siebzehn Jahre später lebt Isa mit ihrem Lebensgefährten Owen in London und kümmert sich liebevoll um ihre sechs Monate alte Tochter Freya.
Sie scheint endlich angekommen und genießt ihr frisches Mutterglück. Doch plötzlich holt sie die Vergangenheit ein, als sie völlig unerwartet eine SMS von Kate erhält:"Ich brauche euch". Und die Erinnerung an damals stürzt über Isa herein.

Zitat S.28
"Es ist nicht ein Spiel" antwortete sie. " Es ist das Spiel. Das Lügenspiel".

Das Cover ist düster und lässt bereits in Verbindung mit dem Titel erahnen, dass hier ein finsteres Geheimnis verborgen ist.

Was ist bloß vor siebzehn Jahren geschehen, dass Isa und ihre Freundinnen heute noch, nach so langer Zeit, verängstigt. Und sie selbst ihr jetziges Dasein aufs Spiel setzen, um diese Lüge aufrechtzuerhalten.
Das fragt man sich jedoch ca. 200 Seiten lang, bevor überhaupt einmal etwas passiert.
Es wird sehr ausführlich die Beziehung der Mädchen untereinander beschrieben und wie sie gemeinsam ihre Zeit verbrachten, als alles noch " in Ordnung" war. Und wie es zu dieser "Lüge" kam.

Der Schreibstil von Ruth Ware ist angenehm leicht, so dass man, trotz der dürftigen Spannung, ersteinmal mehr erfahren möchte.
Die Figuren werden gut beschrieben und man kann bald verstehen, warum sie damals gelogen haben.
Das Verhalten von Isa als Mutter, die ihre Tochter ständig irgendwelcher Gefahren aussetzt, ist für mich als Mutter jedoch nicht nachvollziehbar und wenig authentisch.

Das Buch ist in fünf Regeln eingeteilt und die einzelnen Kapitel darin haben eine angenehme Länge.
1. Verbreite eine Lüge
2. Bleib bei deiner Geschichte
3. Lass dich nicht erwischen
4. Wir belügen uns nicht gegenseitig
5. Erkenne, wann es an der Zeit ist, mit dem Lügen aufzuhören

Und genauso ist die Geschichte aufgebaut.
Nach all den Erklärungen und Beschreibungen nimmt das Buch mit Erreichen der 4. Regel etwas an Spannung auf. Wer bis hier durchgehalten hat, wird nun mit einem unterhaltsamen Intrigenspiel belohnt.

Erst am Ende kommt die tragische Wahrheit ans Licht. Nicht ganz überraschend, aber trotzdem für mich der einzige Höhepunkt in dieser Geschichte.

Fazit: Ein psychologischer Roman voller Lügen und ihren Konsequenzen. Der durch die vielen Längen aber leider nicht an seine Vorgänger anknüpfen konnte.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Rein kommen alle, aber kommst du auch wieder raus?

DIE KATAKOMBEN
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Eigentlich ist Will nicht begeistert, als Danièle ihn zu einem Ausflug in die Katakomben einlädt. Danièles Bekannter Pascal fand bei seinem letzten Ausflug ein Video einer Frau, die schreiend und scheinbar ...


Eigentlich ist Will nicht begeistert, als Danièle ihn zu einem Ausflug in die Katakomben einlädt. Danièles Bekannter Pascal fand bei seinem letzten Ausflug ein Video einer Frau, die schreiend und scheinbar völlig verängstigt ihre Kamera zurückließ. Was ist wohl mit ihr passiert?
Hat sie sich verlaufen? Hat sie sich retten können? Oder finden sie tatsächlich ihre Leiche dort unten ? Welche Gefahren lauern dort wirklich?
Will hält es für völlig wahnsinnig da rein zu gehen,
aber als seine ehemals große Liebe ihm erzählt, dass sie von ihrem neuen Freund schwanger ist und ihn heiraten will, ist ihm alles egal. Auf keinen Fall will er heute Nacht alleine bleiben, und vielleicht lenkt ihn der Ausflug von seinem Liebeskummer ab. So macht er sich also auf, mit Danièle und ihren Kumpanen Pascal und Rob, ganz tief unter die Erde - in die Katakomben.

Dies ist bereits der zweite Teil der Reihe über die beängstigendsten Orte der Welt.
Es geht um die unterirdischen Tunnelsysteme unter der Stadt Paris, in der 6. Millionen Leichen liegen. Nur ein kleiner Teil der Katakomben ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Aber es gibt die Kataphilen, die sich nicht davor scheuen, in unbekanntes Terrain vorzudringen. Einige finden nie wieder raus oder verunfallen in den Tunneln.

Auch in diesem Teil gelingt Jeremy Bates eine fantastische Verknüpfung von realem Schauplatz und fiktiver Geschichte.
Der Prolog ist bereits sehr gruselig und durch die geschickten Verbindungen von Liebesgeschichte und Abenteuer packte mich die Geschichte bereits von Anfang an.
Die Protagonisten lernte ich durch die Perspektivwechsel schnell einzuschätzen.
Das Einbauen von verschiedenen Zeitungsartikeln erhöht zudem den wahren Gruselfaktor.

Zitat S.62
Der Sunday Telegraph,29.7.2011
Drei Briten vermutlich in den Pariser Katakomben verschollen.

Auch dieses Mal ist das Buch im Stil von Blair witch project gehalten und lässt einen durch die guten Beschreibungen fast denken, man wäre inmitten der Geschichte.

Zitat S.180
Pascal erstarrte. Alles in ihm erstarrte.
Wer machte dieses Geräusch?
Was machte dieses Geräusch? Verschwinde von hier! Geh! Jetzt!
Er wirbelte zur Flucht herum.
Und schrie.

Jeremy Bateś spannender Schreibstil fesselte mich, so dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.

Fazit: Ein solider Horrorthriller mit Gänsehautfeeling, der gespickt mit viel Wissen sehr flüssig zu lesen ist.
Hoffentlich gibt es bald einen 3. Teil.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Das Unterbewusstsein vergisst nicht

Seelenschnitte
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Victoria Bachmann hat ihre Karriere als Krisenfotografin hintenan gestellt, um sich ganz der Erziehung ihrer Tochter und dem Familienleben zu widmen.
Sie arbeitet daher nur noch Teilzeit bei einer kleinen ...


Victoria Bachmann hat ihre Karriere als Krisenfotografin hintenan gestellt, um sich ganz der Erziehung ihrer Tochter und dem Familienleben zu widmen.
Sie arbeitet daher nur noch Teilzeit bei einer kleinen örtlichen Zeitung.
Ihr Mann Christian ist ein angesehener Chirurg und der Ruhepol in Victorias Leben. Denn diese quält sich nach einem Albtraum mit fürchterlichen Vorhersehungen um das Leben ihrer zehnjährigen Tochter.
Doch ist diese Angst begründet oder steigert sich Victoria zu sehr in ihre Träume und Vorahnungen rein?

Das Buch beginnt mit dem Ende und ist daher bereits äußerst mysteriös. Doch was ist überhaupt passiert?

Zitat Seite 9
Ich kann kaum atmen. Ich sitze auf einer Parkbank. Und neben mir ein Monster.

In Teil 1 erzählt uns die Autorin von Victoria und ihrer Familie. Victoria kommt mir paranoid vor und leidet offensichtlich unter Verfolgungswahn. Ihre Denkweise ist absolut nicht nachvollziehbar und ihre Handlungen total überzogen.

Zitat S. 23
Alles schien perfekt. Doch dann fing es an. Kurz nachdem ich mit Emma aus dem Krankenhaus gekommen und im Alltag gelandet war. Unter meiner Haut kratzte es, mein Herzschlag polterte unentwegt. Unruhe machte sich in mir breit, mündete in Schweißausbrüchen, Heulkrämpfen, Angst und Panik.

Im Laufe der Geschichte erfahren wir aber mehr über die psychischen Krankheiten, unter denen Victoria schon seit Kindheitstagen leidet, und so war ich mir relativ sicher, dass sie sich alles nur einbildete.
Doch schon bald kommen einem Zweifel, denn die Vorkommnisse sind nicht mehr bloß Zufall und häufen sich zunehmends.
Und plötzlich taucht ein zweiter Erzählstrang auf. Emma in der Gewalt von jemand Unbekannten. Allerdings spielt dieser Teil scheinbar nicht in der Gegenwart, denn Emma ist nicht entführt worden.
Victoria kommt jemanden auf die Spur und verbeißt sich in ihre eigenen Ermittlungen.
Diese sind mir jedoch etwas zu intuitiv als durch Fakten nachvollziehbar.
Dennoch hält die Autorin die Spannung hoch, indem sie einen dazu drängt diese völlig verwirrende Geschichte verstehen zu wollen.

Zitat Seite 240
»Wenn es nichts mehr in einem gibt, das sterben kann«, sagte er schließlich, den Blick auf den reißenden Fluss gerichtet, seine freie Hand klopfte leise auf sein Sternum, »ist der eigene Tod nicht das schlimmste Los.«

Dieses Buchkonstrukt ist völlig anders, als alles was ich bisher gelesen habe. Claudia Giesdorf springt von Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück und man fiebert die ganze Zeit der Auflösung entgegen.
Was ich während des Lesens als nicht nachvollziehbar und unrund hielt, ergibt zum Ende einen Sinn, den ich so nicht erwartet hätte. Die Tragik dahinter hat mich noch lange Zeit beschäftigt.


Fazit: Ein absolut spannender Psychothriller mit einer interessanten Geschichte über das Unterbewusstsein, das nicht vergisst. Eine Geschichte, die ganz anders ausgehen wird, als man vermutet.