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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2018

Erschütternd

So dunkel der Wald
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Michaela Kaste, So dunkel der Wald, Thriller
erschien 2018 im Emons Verlag, 301 Seiten

Klappentext:
"Ronja und Jannik führen ein Leben ohne Zukunft, seit sie als Kinder von einem gewissenlosen Entführer ...


Michaela Kaste, So dunkel der Wald, Thriller
erschien 2018 im Emons Verlag, 301 Seiten

Klappentext:
"Ronja und Jannik führen ein Leben ohne Zukunft, seit sie als Kinder von einem gewissenlosen Entführer tief in den Wald verschleppt wurden. Eines Tages gerät die Situation außer Kontrolle, und die langersehnte Freiheit ist zum Greifen nache,. Doch was so lange ein Wunschtraum war, erscheint ihnen plötzlich fremd und beängstigend. Und die Jagd auf sie hat bereits begonnen...

Eindringlich und schonungslos führt uns Michaela Kastel in eine klaustrophobische Welt aus Gewalt und Angst. Eine Ausnahme Thriller."


Ronja lebt seit 10 Jahren bei "Paps", Jannik sogar schon länger. Beide sind sie entführt worden und zu Gehorsam erzogen, genauso wie die anderen Kinder. Es geht um Gewalt, sexuellen Missbrauch an Minderjährigen und das "brechen" von Willen.

Als Ronja nach jahrelanger Angst endlich den Mut zur Flucht aufbringt, kann "Paps" sie jedoch zurückholen.
Die Situation eskaliert und das Monster kommt ums Leben.
Nun sollte man meinen, dass die ersehnte Freiheit zum Greifen nahe ist und die Kinder flüchten, doch das passiert nicht.Die Angst ist zu groß das Haus zu verlassen. Längst sind sie selbst alle zu sehr in "Paps" Machenschaften verstrickt.

Die Geschichte wird aus Ronjas Sicht erzählt und ist so bedrückend und ergreifend, dass mir mehrfach die Tränen in die Augen stiegen.
Michaela Kastel schafft es auf hervorragende Weise Wut, Abscheu und Mitleid beim Leser zu erzeugen.
Selten habe ich in einem Buch so viele Gefühle gehabt.
Die Ausdrucksweise ist stark und man fühlt absolut mit den Opfern, so dass man beim lesen regelrecht durch die Seiten fliegt.
Das Cover ist düster und beklemmend und passt so absolut zum Plot.
Ein richtiges Happy End hat dieses Buch nicht, vielleicht ist das aber auch am realistischsten.
Auf jeden Fall beschäftigt einen das Buch noch lange, nachdem man fertig gelesen hat.
So dunkel der Wald ist Michaela Kastels Debütroman und lässt somit auf viele grandiose Nachfolgeerscheinungen hoffen.
Für mich eines der Highlights in diesem Jahr.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Toller Plot

Die perfekte Unschuld
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Klappentext:

Den Unschuldigsten unter euch wird das Schlimmste widerfahren....

Zwei Mordfälle in ein und derselben Nacht erschüttern Edinburgh: Zuerst wird inmitten eines Rockfestivals ein junger Besucher ...

Klappentext:

Den Unschuldigsten unter euch wird das Schlimmste widerfahren....

Zwei Mordfälle in ein und derselben Nacht erschüttern Edinburgh: Zuerst wird inmitten eines Rockfestivals ein junger Besucher erstochen, und dem Täter gelingt es, in der Menge unterzutauchen. Dann wird nur wenige Stunden später die Leiche einer Krankenschwester entdeckt. Es gitb keine verwertbaren forensischen Spuren, doch eine Gemeinsamkeit: Beide Opfer werden von ihren Mitmenschen als "gute Seelen" beschrieben - und beide mussten unter besonders grausamen Umständen sterben. Detective Callanach steht vor dem Beginn einer Mordserie, die ihm das Blut in den Adern gefrieren lässt....


Darum gehts:

Detective Callanach und seine Kollegin Ava Turner haben alle Hände voll zu tun mit den Morden, die sich in kürzester Zeit in Edinburgh häufen.
Aber auch privat gibt es Unstimmigkeiten, als Luc Avas neuen Freund DI Joe Edgar kennenlernt.
Dieser arbeitet in der Cyber Crime Unit und zieht Luc auch noch das letzte Personal ab, um sich um die Belange der Reichen zu kümmern, deren Geldbonis bei einem Hackerangriff zum Teil an gemeinnützige Einrichtungen umgeleitet wurden.
Luc und Avas Ermittlungen laufen schleppend. In seiner Not arbeitet Luc mit einem Journalisten zusammen und stößt dabei auf Ben Paulsen. Nichts ahnend, dass dieser im laufenden Fall von DI Edgar der Hauptverdächtige ist, tritt Luc dem neuen Freund von Ava gewaltig auf die Füße.

Zitat S. 15
"Eine Frau in der Menge hatte die Musik mit ihrem Gelächter überlagert. Es war so laut gewesen, dass sie es sogar hatte hören können, als sie sich niedergekauert hatte, um dem Opfer zu helfen. Was Callanach sonderbar erschien, war Merels Beschreibung des Gelächters. Es war kein fröhliches Lachen, es hatte bösartig geklungen."

Meine Meinung:

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil ist recht lang und beeinhaltet die vielen ergebnislosen Ermittlungen, um die Morde aufzuklären. Es werden hier auch die Charaktere Luc und Ava und später auch weitere Rollen beschrieben.
Da ich den ersten Teil "Die perfekte Gefährtin" nicht gelesen habe, gefielen mir die sehr detaillierten Beschreibungnen der einzelnen Protagonisten sehr gut. Helen Fields versteht es die zwischenmenschlichen Beziehungen authentisch und interessant zu verdeutlichen.
Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass diejenigen Leser, die den ersten Teil bereits kennen, den ersten Teil dieses Buches etwas zu langatmig finden.
Bevor ich jedoch gelangweilt sein konnte, nahm das Buch im zweiten Teil an Fahrt auf. Auch das Ende war für mich so nicht hervorsehbar und gut durchdacht.

Mein Fazit:

Helen Fields hat mit "die perfekte Unschuld" in meinen Augen einen sehr gut recherchierten und durchdachten Thriller veröffentlicht, der sich für jeden lohnt, der auf etwas anspruchsvollere und detailreiche Ermittlungen Wert legt.
Hier geht es nicht einfach um kranke Menschen die morden, sondern um viel mehr.
Die Verstrickungen und die Komplexität der Handlung fand ich sehr gut. Man musste sich beim Lesen schon konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren, aber wurde dafür mit einer tollen Handlung belohnt.
Da sich die üblichen Ermittlergeschichten häufen und immer wiederholen, hatte ich nicht damit gerechnet, mit diesem Buch so positiv überrascht zu werden.

Von mir gibt es für diese tolle Ermittlergeschichte 5 von 5 Punkte.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Gelungener Auftakt

Verborgen
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Klappentext:
"Neuer Job, neue Stadt - Eva hofft, die Schatten ihrer Vergangenheit hinter sich zu lassen. Aber noch vor ihrem ersten Arbeitstag als Gefängnisärztin in einer Münchner Haftanstalt wird sie ...

Klappentext:
"Neuer Job, neue Stadt - Eva hofft, die Schatten ihrer Vergangenheit hinter sich zu lassen. Aber noch vor ihrem ersten Arbeitstag als Gefängnisärztin in einer Münchner Haftanstalt wird sie in einen Kriminalfall verwickelt: Die Frau eines Inhaftierten bittet sie verzweifelt um Hilfe. Eva weist sie zurück, doch am nächsten Tag ist die Frau spurlos verschwunden. Eva macht sich Vorwürfe: Was hatte sie ihr sagen wollen? Wovor hatte sie Angst? Auf eigene Faust versucht Eva, der Wahrheit auf die Spur zu kommen - ohne zu ahnen, dass der Täter sie längst im Blick hat und ihr schon ganz nah ist. Gefährlich nah... "

Worum gehts?
Die Ärztin Eva Korell ist neu in München und tritt ihre Stelle als Gefängnisärztin in der JVA hoch motiviert an. Bald schon muss sie jedoch feststellen, dass sie die Gepflogenheiten in einem Gefängnis unterschätzt hat.

Zitat S.55
"Der Häftling hatte eine Heckenschere in der Hand. Alamiert packte Eva ihren Schlüsselbund fester und tastete wieder nach ihrer Trillerpfeife. Der Mann behielt sie im Auge, beschleunigte weiter seinen Gang, er war jetzt nur noch wenige Meter von Hamid entfernt und rannte fast. Warum sah denn keiner hin?"

Durch einen Zufall wird Eva auf Nicole Arendt aufmerksam, die offensichtlich Opfer von häuslicher Gewalt ist und vor irgendetwas fürchterliche Angst hat. Eva will ihr helfen, als sie jedoch erkennt, dass Nicole die Ehefrau eines Häftlings aus ihrer JVA ist, weist sie Nicole, die bei ihr Hilfe sucht, vehement ab. Als Nicole einen Tag später spurlos verschwunden ist, macht sich Eva große Vorwürfe und bereut ihre Entscheidung zutiefst. Sie versucht bei der Aufklärung zu helfen und wird immer mehr in den Kriminalfall verwickelt.

Zitat S. 10
" Stell sie weg. Er wird merken, dass du reingeschaut hast."

Meine Meinung:
Verborgen ist der erste Teil einer neuen Reihe um die Gefängnisärztin Eva Korell von Claudia Toman, die dieses Buch unter dem Pseydonym "Anna Simons" veröffentlicht hat.

Das Cover zeigt eine Gefängnismauer, die sich materiell vom Rest des Buchcovers abhebt und somit eine beklemmende Atmosphäre schafft, die durch den Titel noch bestärkt wird. "Verborgen" regt die Fantasie hier noch düsterer an.
Das Buch ist in 3 Teile gegliedert.
Im ersten Teil beschreibt die Autorin detailliert die einzelnen Charaktere.
Eva mit ihrem Helfersyndrom, die scheinbar völlig naiv und unbedarft ihren neuen Job antritt und Ungerechtigkeit nicht ertragen kann.
Und auch Nicole, die schwach und hilflos beschrieben wird.
Die Charaktere werden allesamt sehr detailliert und authentisch vorgestellt, so dass man sich als Leser in die jeweilige Person gut einfühlen konnte.
In Teil 2 nimmt die Handlung dann etwas an Spannung auf und die Geschichte wird komplexer.
Hier hat mir gut gefallen, dass die Autorin es schafft den Leser glauben zu lassen, er wüsste was als nächstes passiert, um dann in Teil 3 in eine andere Richtung zu laufen.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind gut zu lesen. Die Geschichte ist gut recherchiert und am Ende fügt sich alles stimmig zusammen.

Mein Fazit:
Eine etwas andere Ermittlergeschichte aus Sicht der neugierigen Gefängnisärztin, die sich damit selbst in Schwierigkeiten begiebt.
Das Buch hat mich gut unterhalten und ist ein spannender Auftakt einer neuen Reihe.
Von mir gibt es 5 von 5 Punkten für diesen spannenden Krimi.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Erschütternde Geheimnisse

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Nach einer durchzechten Nacht anlässlich des doggerschen Austernfestes erwacht Kriminalkommissarin Karen Eiken Hornby in einem Hotelzimmer neben ihrem Chef Jounas Smeed.

Völlig schockiert darüber verschwindet ...


Nach einer durchzechten Nacht anlässlich des doggerschen Austernfestes erwacht Kriminalkommissarin Karen Eiken Hornby in einem Hotelzimmer neben ihrem Chef Jounas Smeed.

Völlig schockiert darüber verschwindet sie klangheimlich nach Hause, als schon bald das Telefon klingelt und ihr mitgeteilt wird, dass sie die Ermittlungen in einem Mordfall übernehmen muss.

Das Opfer ist Susanne Smeed, die Ex-Frau ihres Chefs. Erschlagen in ihrem Haus am Morgen nach dem Austernfest.

Karen soll Beweise sammeln, um ihren Chef zu entlasten. Will aber unter keinen Umständen preisgeben, dass sie selbst das Alibi ist .So beginnt sie fieberhaft nach Alternativen zu suchen und stößt dabei auf eine alte Geschichte über eine Kommune in den 70ziger Jahren. Was ist hier geschehen, dass fast 50 Jahre später deswegen jemand ermordet wird?



Zitat S.4

„Später am Tag, wenn sie ein paar Stunden Schlaf hatte, wird sie den gestrigen Abend nochmal Revue passieren lassen, sich alles, was geschehen ist, vor Augen führen, sich selbst Rechenschaft ablegen und zu Reue und Askese verurteilen.“



Der Anfang des Buches beginnt sehr unterhaltsam und zieht den Leser bereits mitten in die Geschichte. Der Schreibstil ist locker und gut lesbar. Das Cover springt einem förmlich mit seinem leuchtendem Grün auf fast schwarzem Untergrund an.

Mit dem Titel „Doggerland“ konnte ich zuerst nichts anfangen, es wird aber beim lesen relativ schnell klar, dass es sich hier um eine Insel handelt. Interessant finde ich den Ansatz, dass es diese Insel in der Nordsee zwischen Dänemark und Großbritannien in Wirklichkeit gar nicht mehr gibt, da sie bereits vor vielen Jahren überspült wurde.

Nach dem sehr unterhaltsamen Anfang bleibt der Spannungsbogen leider gleichbleibend niedrig, so dass sich die Ermittlungen auf den nächsten Seiten sehr lang hinziehen.

Gegen Ende nimmt die Geschichte jedoch nochmal an Fahrt auf und hat mich persönlich überrascht.

Die Protagonisten sind alle authentisch und wachsen einem im Laufe des Buches allesamt auf ihre Weise ans Herz.

Alles in allem finde ich diesen Roman ein gelungenes Debüt und gebe 4 von 5 Sternen. Ich werde die Fortsetzungen der Trilogie auf jeden Fall lesen.