gelungener Fantasyroman
Tinte & SiegelSo auffällig und stilistisch extravagant wie das Cover daherkommt, ist auch der Tonus der Story. Trotz einer teilweise schwermütigen Sprache, liest sich der erste Teil der Siegelmagierchronik flüssig und ...
So auffällig und stilistisch extravagant wie das Cover daherkommt, ist auch der Tonus der Story. Trotz einer teilweise schwermütigen Sprache, liest sich der erste Teil der Siegelmagierchronik flüssig und leicht verständlich.
Al MacBharris ist ein Sonderling. Gesegnet mit einem ungewöhnlich schönen Schnurrbart und einem ausgeprägten Sinn für kunstvoll gemixte Cocktails, verkörpert er den ehrbaren Schotten. Doch in ihm steckt mehr, als man zunächst vermuten würde. Al besitzt ein einzigartiges magisches Talent: das Schreiben von Zaubersprüchen mit einer Geheimtinte. Diese macht aus den Zauberphrasen starke und nützliche Waffen im Kampf gegen das Böse. Al ist nämlich so etwas wie ein Siegelagent, und er ist es, der gerufen wird, als man einen Schüler tot in dessen Wohnung findet. Erstickt an einem Rosinenscone. Es gibt wohl spektakulärere Wege, ins Jenseits zu gelangen, aber ich fand das wirklich sehr witzig und mal was anderes. Der Humor bleibt auch im weiteren Verlauf erhalten und lockert die Story deutlich auf. Besonders die Dialoge zwischen Al und einer anderen tragenden Figur, Nadia, gefielen mir. Da folgte ein Kalauer dem anderen.
Zitat
"Und was jetzt?", fragte sie.
"Du stellst dich hin und riechst schmackhaft. Du bist der Köder."
Das Ende ist insgesamt stimmig und rund. Man wird also nicht mit einem fiesen Cliffhanger zurückgelassen, was ich sehr begrüße. Ich bin definitiv kein Freund von offenen Enden.
Fazit: Zugegebenermaßen ist dies ein Fantasyroman, der inhaltlich an manch anderen erinnert, und doch überzeugt er mit einem unverwechselbaren Charakter, der allein es definitiv wert ist, dass man die Reihe weiter verfolgt. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und wurde gut unterhalten.