toller Schwedenkrimi für die kalten Tage
Totenwinter
Tiefster Winter und klirrende Kälte bestimmen seit Wochen das Leben in dem kleinen verschneiten Nest in Värmland. Es sind Tuva Moodysons letzten Tage als Journalistin bei dem kleinen örtlichen Wochenblatt. ...
Tiefster Winter und klirrende Kälte bestimmen seit Wochen das Leben in dem kleinen verschneiten Nest in Värmland. Es sind Tuva Moodysons letzten Tage als Journalistin bei dem kleinen örtlichen Wochenblatt. Ihr plan ist es, sich in Ruhe von Freunden und Kollegen zu verabschieden und ihre letzte Ausgabe in Ruhe herauszugeben. Als dann aber der Inhaber der ortsansässigen Lakritzfabrik von einem Schornstein in den Tod stürzt, gerät der ganze Ort in Aufruhr. Als sich die Vorkommnisse häufen, beschließt Tuva diesen auf den Grund gehen und bringt sich damit selbst in Gefahr. War es wirklich ein Selbstmord, oder stecken noch viel dunklere Geheimnisse hinter den Mauern der Lakritzfabrik?
Natürlich habe ich, wie könnte es anders sein, die Sache mal wieder von hinten aufgerollt. Denn „Totenwinter“ ist bereits das zweite Buch um die junge Journalistin Tuva Moodyson. Wem es aber rein um diesen einen Kriminalfall geht, wird sich daran weiter nicht stören. Zwar gibt es einige Andeutungen auf Geschehnisse aus dem ersten Teil, diese tragen aber nicht entscheidend zu dem hier behandelten Selbstmord des Fabrikbesitzers bei und unterbrechen somit weder das Verständnis noch den Lesefluss. Wem es aber um die Entwicklung der Figuren geht, sollte definitiv mit „Totenstille“ beginnen. Mich haben die Andeutungen jedenfalls so neugierig gemacht, dass ich auch dieses Buch lesen werde.
Will Dean versteht gekonnt Spannung aufzubauen und seine Leser mitzureißen. Er erzählt seinen Kriminalroman flüssig und in einer eingängigen Sprache aus der Sicht der jungen Redakteurin. Nicht zuletzt dadurch wird Tuva zu der Sympathieträgerin schlechthin. Dean zeichnet seine Figuren facettenreich, detailliert und realistisch. Sie überzeugen durch ihre Vielschichtigkeit. Alle von Ihnen haben ihr Päckchen zu tragen und so habe ich besonders Tuva sofort ins Herz geschlossen und mit ihr mitgefiebert.
„Totenwinter“ kommt ohne große Action und aus dem Hut gezauberten Überraschungen aus. Der Krimi hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Pageturner entwickelt, den ich einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Will Dean hat mir mit „Totenwinter“ definitiv eines meiner Lesehighlights 2020 beschert. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.