Profilbild von DanielaK82

DanielaK82

Lesejury Star
offline

DanielaK82 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DanielaK82 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2019

tolle Geschichte

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL
0

Manuel ist Autor und schreibt, völlig in Gedanken versunken, an seinem neuen Buch, als es an der Tür klingelt.
Vor der Tür steht die Polizei, die ihm mitteilt, dass sein Mann Álvaro in Lugo einen tödlichen ...

Manuel ist Autor und schreibt, völlig in Gedanken versunken, an seinem neuen Buch, als es an der Tür klingelt.
Vor der Tür steht die Polizei, die ihm mitteilt, dass sein Mann Álvaro in Lugo einen tödlichen Autounfall hatte.
Manuel denkt an eine Verwechslung, denn sein Álvaro ist bei einem Geschäftsmeeting in Barcelona.
Doch der Tod seines geliebten Mannes ist tragische Wirklichkeit. Genauso wie zahlreiche andere Lügen.
Manuel reist nach Galicien, um an Álvaros Beisetzung teilzunehmen, die auf seinen letzten Willen hin im Gut As Greileras seiner adligen Familie stattfinden soll.
Auch das Testament von Álvaro ist überraschend.
Völlig verstört von all den Lügen und Dingen, die ihm Álvaro verschwiegen hat, findet sich Manuel inmitten einer durchtriebenen Familie wieder, die irgendetwas verheimlicht.
Und bald ist Manuel nicht mehr sicher, ob Álvaros Tod wirklich ein Unfall war.
Kannte er seinen Mann überhaupt richtig?
Mit Hilfe eines pensionierten Polizisten und eines Pfarrers versucht er rauszufinden, warum sein Geliebter sterben musste.

Das Cover passt hervorragend zu den tollen bildlichen Beschreibungen von Galicien. Genauso stelle ich mir das Anwesen der Familie vor. Auch wenn ich aufgrund meiner Lesevorliebe für Thriller, wohl ohne weitere Informationen nicht zu diesem Buch gegriffen hätte. Es wirkt einfach zu "unaufregend", aber genau da liegt die Überraschung. Denn der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die vielen Wendungen über Álvaros Leben lassen einiges an Spannung aufkommen.
Trotz der hohen Anzahl von 600 Seiten, fühlte ich mich durchweg gut unterhalten und hineinversetzt in diese Landschaft und die mysteriöse Geschichte der Familie Muñiz de Dávila.
Im Laufe des Buches lernt man immer mehr Figuren kennen. Diese sind allesamt sehr fein gezeichnet, so dass man sich selbst ein Bild der einzelnen Charaktere bilden kann. Durch die jeweils gekonnten Umschreibungen, kam man hier mit den Namen jedoch nicht durcheinander und konnte gut folgen. Die Autorin schafft es jedoch bis zum Schluss, dass man an der Vertrauenswürdigkeit jeder einzelnen Person zweifelt, aber auch mit dem ein oder anderen sehr sympathisiert.
Wer lügt und wer sagt die Wahrheit?
Man konnte die Verzweiflung von Manuel richtiggehend nachvollziehen. Genauso wie die Entwicklung seiner Gefühlslage. Dieses Buch ist durch Emotionen geprägt und lässt einen an vielen Stellen nicht kalt.

Fazit: Ein sehr detailliert beschriebener Spannungsroman, der mich positiv überrascht hat.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Die Vergangenheit wiederholt sich

Sündenkammer: Thriller
0

Kommissar Oliver Bergmann ermittelt im jüngsten Mordfall in der Stadt Zons. Eine junge Frau wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Und alles deutet auf einen Hexenzirkel hin.
500 Jahre zuvor ermittelt ...

Kommissar Oliver Bergmann ermittelt im jüngsten Mordfall in der Stadt Zons. Eine junge Frau wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Und alles deutet auf einen Hexenzirkel hin.
500 Jahre zuvor ermittelt Bastian Mühlenberg als Stadtwache, nachdem zwei Leichen auftauchten. Beide trugen sie ein Büßerhemd und wurden augenscheinlich vergiftet. Die Spur führt ins Franziskanerkloster, doch was haben die Mönche damit zu tun?
Beide Ermittler stehen vor einem Rätsel.

Dies ist bereits der 9. Teil der Zonsreihe und der erste für mich, doch das stellte kein Problem dar, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist.
Erst hatte ich Zweifel, ob mir ein Thriller aus dem Mittelalter gefallen wird. Diese wurden aber schnell zerstreut.
Durch die abwechselnden Perspektiven und Zeitsprünge findet man schnell in die Geschichte, die rasant an Spannung aufnimmt.
Die Charaktere sind sehr fein gezeichnet, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Und auch die Probleme und Sichtweisen der Menschheit im Mittelalter werden hier gut dargestellt und sind absolut nachvollziehbar und authentisch.
Die Spannung hielt sich bis zuletzt und die Autorin lockte mich oft auf falsche Fährten.
Fazit: Ein kurzweiliger Spannungsroman, gespickt mit viel geschichtlichen Wissen, den ich in kürzester Zeit durchgelesen hatte.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Das Unterbewusstsein vergisst nicht

Seelenschnitte
0


Victoria Bachmann hat ihre Karriere als Krisenfotografin hintenan gestellt, um sich ganz der Erziehung ihrer Tochter und dem Familienleben zu widmen.
Sie arbeitet daher nur noch Teilzeit bei einer kleinen ...


Victoria Bachmann hat ihre Karriere als Krisenfotografin hintenan gestellt, um sich ganz der Erziehung ihrer Tochter und dem Familienleben zu widmen.
Sie arbeitet daher nur noch Teilzeit bei einer kleinen örtlichen Zeitung.
Ihr Mann Christian ist ein angesehener Chirurg und der Ruhepol in Victorias Leben. Denn diese quält sich nach einem Albtraum mit fürchterlichen Vorhersehungen um das Leben ihrer zehnjährigen Tochter.
Doch ist diese Angst begründet oder steigert sich Victoria zu sehr in ihre Träume und Vorahnungen rein?

Das Buch beginnt mit dem Ende und ist daher bereits äußerst mysteriös. Doch was ist überhaupt passiert?

Zitat Seite 9
Ich kann kaum atmen. Ich sitze auf einer Parkbank. Und neben mir ein Monster.

In Teil 1 erzählt uns die Autorin von Victoria und ihrer Familie. Victoria kommt mir paranoid vor und leidet offensichtlich unter Verfolgungswahn. Ihre Denkweise ist absolut nicht nachvollziehbar und ihre Handlungen total überzogen.

Zitat S. 23
Alles schien perfekt. Doch dann fing es an. Kurz nachdem ich mit Emma aus dem Krankenhaus gekommen und im Alltag gelandet war. Unter meiner Haut kratzte es, mein Herzschlag polterte unentwegt. Unruhe machte sich in mir breit, mündete in Schweißausbrüchen, Heulkrämpfen, Angst und Panik.

Im Laufe der Geschichte erfahren wir aber mehr über die psychischen Krankheiten, unter denen Victoria schon seit Kindheitstagen leidet, und so war ich mir relativ sicher, dass sie sich alles nur einbildete.
Doch schon bald kommen einem Zweifel, denn die Vorkommnisse sind nicht mehr bloß Zufall und häufen sich zunehmends.
Und plötzlich taucht ein zweiter Erzählstrang auf. Emma in der Gewalt von jemand Unbekannten. Allerdings spielt dieser Teil scheinbar nicht in der Gegenwart, denn Emma ist nicht entführt worden.
Victoria kommt jemanden auf die Spur und verbeißt sich in ihre eigenen Ermittlungen.
Diese sind mir jedoch etwas zu intuitiv als durch Fakten nachvollziehbar.
Dennoch hält die Autorin die Spannung hoch, indem sie einen dazu drängt diese völlig verwirrende Geschichte verstehen zu wollen.

Zitat Seite 240
»Wenn es nichts mehr in einem gibt, das sterben kann«, sagte er schließlich, den Blick auf den reißenden Fluss gerichtet, seine freie Hand klopfte leise auf sein Sternum, »ist der eigene Tod nicht das schlimmste Los.«

Dieses Buchkonstrukt ist völlig anders, als alles was ich bisher gelesen habe. Claudia Giesdorf springt von Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück und man fiebert die ganze Zeit der Auflösung entgegen.
Was ich während des Lesens als nicht nachvollziehbar und unrund hielt, ergibt zum Ende einen Sinn, den ich so nicht erwartet hätte. Die Tragik dahinter hat mich noch lange Zeit beschäftigt.


Fazit: Ein absolut spannender Psychothriller mit einer interessanten Geschichte über das Unterbewusstsein, das nicht vergisst. Eine Geschichte, die ganz anders ausgehen wird, als man vermutet.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Rein kommen alle, aber kommst du auch wieder raus?

DIE KATAKOMBEN
0


Eigentlich ist Will nicht begeistert, als Danièle ihn zu einem Ausflug in die Katakomben einlädt. Danièles Bekannter Pascal fand bei seinem letzten Ausflug ein Video einer Frau, die schreiend und scheinbar ...


Eigentlich ist Will nicht begeistert, als Danièle ihn zu einem Ausflug in die Katakomben einlädt. Danièles Bekannter Pascal fand bei seinem letzten Ausflug ein Video einer Frau, die schreiend und scheinbar völlig verängstigt ihre Kamera zurückließ. Was ist wohl mit ihr passiert?
Hat sie sich verlaufen? Hat sie sich retten können? Oder finden sie tatsächlich ihre Leiche dort unten ? Welche Gefahren lauern dort wirklich?
Will hält es für völlig wahnsinnig da rein zu gehen,
aber als seine ehemals große Liebe ihm erzählt, dass sie von ihrem neuen Freund schwanger ist und ihn heiraten will, ist ihm alles egal. Auf keinen Fall will er heute Nacht alleine bleiben, und vielleicht lenkt ihn der Ausflug von seinem Liebeskummer ab. So macht er sich also auf, mit Danièle und ihren Kumpanen Pascal und Rob, ganz tief unter die Erde - in die Katakomben.

Dies ist bereits der zweite Teil der Reihe über die beängstigendsten Orte der Welt.
Es geht um die unterirdischen Tunnelsysteme unter der Stadt Paris, in der 6. Millionen Leichen liegen. Nur ein kleiner Teil der Katakomben ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Aber es gibt die Kataphilen, die sich nicht davor scheuen, in unbekanntes Terrain vorzudringen. Einige finden nie wieder raus oder verunfallen in den Tunneln.

Auch in diesem Teil gelingt Jeremy Bates eine fantastische Verknüpfung von realem Schauplatz und fiktiver Geschichte.
Der Prolog ist bereits sehr gruselig und durch die geschickten Verbindungen von Liebesgeschichte und Abenteuer packte mich die Geschichte bereits von Anfang an.
Die Protagonisten lernte ich durch die Perspektivwechsel schnell einzuschätzen.
Das Einbauen von verschiedenen Zeitungsartikeln erhöht zudem den wahren Gruselfaktor.

Zitat S.62
Der Sunday Telegraph,29.7.2011
Drei Briten vermutlich in den Pariser Katakomben verschollen.

Auch dieses Mal ist das Buch im Stil von Blair witch project gehalten und lässt einen durch die guten Beschreibungen fast denken, man wäre inmitten der Geschichte.

Zitat S.180
Pascal erstarrte. Alles in ihm erstarrte.
Wer machte dieses Geräusch?
Was machte dieses Geräusch? Verschwinde von hier! Geh! Jetzt!
Er wirbelte zur Flucht herum.
Und schrie.

Jeremy Bateś spannender Schreibstil fesselte mich, so dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.

Fazit: Ein solider Horrorthriller mit Gänsehautfeeling, der gespickt mit viel Wissen sehr flüssig zu lesen ist.
Hoffentlich gibt es bald einen 3. Teil.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Mord aus Überzeugung

Die Essenz des Bösen
0

Max Ist alleinerziehender Vater einer siebenjährigen Tochter und arbeitet in einer Spezialeinheit der Londoner Polizei.Das alles unter einen Hut zu bekommen, als seine Exfrau sich neu orientierte, war ...

Max Ist alleinerziehender Vater einer siebenjährigen Tochter und arbeitet in einer Spezialeinheit der Londoner Polizei.Das alles unter einen Hut zu bekommen, als seine Exfrau sich neu orientierte, war nicht einfach. Auf der Suche nach einem Geschenk für seine Tochter, wird ausgerechnet in diesem Einkaufszentrum ein Terroranschlag verübt und unzählige Menschen sterben.Max kommt glücklicherweise mit dem Leben davon, konzentriert sich aber nun darauf die Terroristen dingfest zu machen und merkt erst zu spät, dass er mittlerweile selbst zum Ziel geworden ist.Das Cover war ausschlaggebend für meinen Lesewunsch. Es übermittelte ganz klar den religiösen Hintergrund dieses Buches.Das Thema ist nicht nur in England, sondern auch bei uns immer noch aktuell.Die Geschichte ist aus Max Sicht erzählt und beginnt sofort mit einer großen Katastrophe, die einen die Luft anhalten lässt.Die Zusammenhänge sind gut recherchiert und ließen die Protagonisten authentisch rüber kommen.Auch die private Geschichte um Max und seine Tochter war sympathisch und unterhaltsam.Das Ende war nicht in allen Richtungen ein happy end, sondern erschütterte noch einmal zum Abschluss.Fazit: Sehr gelungener und gut recherchierter Spannungsroman, der absolut lesenswert ist.