Profilbild von Dark_Rose

Dark_Rose

Lesejury Star
offline

Dark_Rose ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dark_Rose über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2019

Für mich leider ein absoluter Flop - schade ums Geld!

Das Geschenk
1

Achtung: Triggerwarnung: Folter und Vergewaltigung!


Das Buch ist unglaublich schön gestaltet. Die Limitierte Sonderausgabe ist als Geschenk verpackt. Öffnet man die Schleife – die in Wirklichkeit zusammengesteckt ...

Achtung: Triggerwarnung: Folter und Vergewaltigung!


Das Buch ist unglaublich schön gestaltet. Die Limitierte Sonderausgabe ist als Geschenk verpackt. Öffnet man die Schleife – die in Wirklichkeit zusammengesteckt ist, dann befindet sich darin das Buch, das in rot gehalten ist. Die Seiten sind relativ dick und das ganze Buch macht einen sehr wertigen Eindruck.


Milan wird im Gefängnis vergewaltigt. Die Männer, die ihn entführt haben und ihm so schreckliches antun, drohen, ihm noch schlimmeres an. Er hat nur eine Chance: ihnen seine Geschichte erzählen, dass er angeblich unschuldig ist, und hoffen, dass der Anführer, Zeus, ihm glaubt. Also erzählt er.

Milan ist Analphabet. Für ihn verschwimmen Wörter zu einem unleserlichen Chaos. Früher war er ein Krimineller, aber mittlerweile hat er sich durch seine Freundin gebessert.
Eines Tages sitzt er auf seinem Fahrrad und wartet an einer roten Ampel. Neben ihm hält ein Auto und ein Mädchen hält einen Zettel gegen die Scheibe und weint. Leider kann er aber nicht lesen, worum es dabei geht. Dennoch spürt er, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und folgt dem Wagen so gut er es auf dem Fahrrad eben kann. Er ahnt nicht, dass er damit eine Kette von Ereignissen auslöst, die ihn Auge in Auge mit dem Tod befördern.


Ich habe mich von der wunderschönen Aufmachung und dem Klappentext verführen lassen. Das Buch klang einfach so gut! Leider gefiel es mir aber gar nicht. Ich fand schon den Anfang schrecklich mit der Vergewaltigung, hoffte aber, dass das restliche Buch, das vielleicht noch rausreißt. Doch dem war nicht so.

Mir waren die Charaktere alle nicht sympathisch. Mir tat Milan leid, ja, ich kann mir gar nicht vorstellen wie es ist Analphabet zu sein und dann auch noch in so eine Situation zu kommen. Doch er wirkte auf mich nicht glaubhaft. Die ganze Story entwickelte sich mehr und mehr zu einer Aneinanderreihung von unglaubwürdigen Erklärungen.

Ja, die Wendungen und Auflösungen waren überraschend, aber leider auch in meinen Augen an den Haaren herbeigezogen. Ich halte den Teil mit Milans Vater für absolut unrealistisch. Die Wendung mit dem Mädchen am Schluss fand ich da noch glaubwürdiger als das.

Mir wurde in dem Buch zudem auch zu viel gefoltert. Ich weiß noch in den ersten Fitzeks, die ich gelesen habe „Die Therapie“, „Amokspiel“ und „Das Kind“ konnte Fitzek gruselig sein ohne eklig zu werden, aber leider sind diese Zeiten scheinbar endgültig vorbei. Ich fand das Buch und einen Großteil der Charaktere einfach nur eklig.

Bei mir kam keine wirkliche Spannung auf bis zur finalen Wendung, die fand ich dann wieder interessant. Unglaubwürdig, aber interessant und spannend. Bis dahin war es aber ein weiter weg voller Verwirrung und auch Langeweile.


Fazit: Leider hat mir das Buch überhaupt nicht gefallen. Die Story war für mich viel zu konstruiert und realitätsfern. Ich werde definitiv keine Fitzek Bücher mehr lesen. Ich habe ihn früher wirklich geliebt, „Amokspiel“ und „Das Kind“ gehören noch immer zu meinen Lieblingsbüchern. Aber danach kam immer mehr Blut dazu, obwohl mir die beiden Augen-Bücher noch sehr gut gefielen, aber danach war es mir einfach zu extrem. Ich habe damals „Das Paket“ noch gelesen, war aber ebenfalls sehr enttäuscht von der total konstruierten Handlung. Ich hatte einfach gehofft, dass „Das Geschenk“ wieder ein Fitzek der alten Klasse sein würde, doch leider habe ich mich da getäuscht. Mir tut es ehrlich gesagt um das Geld leid, dass ich für das Buch ausgegeben habe.

Für mich ist das positivste an dem Buch seine Gestaltung. Und auch nur wegen der hat es noch 1 Stern geschafft. Die Handlung bekommt von mir nur 0,5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Ein zutiefst erschütterndes Buch

Alles still auf einmal
0

Ein paar Worte zur Gestaltung:

Das Cover sieht aus wie ein Zettel, der mal gefaltet war und zerknittert ist, die Schrift des Titels wirkt wie Kreide. Das passt beides sehr gut zur Thematik des Buches. ...

Ein paar Worte zur Gestaltung:

Das Cover sieht aus wie ein Zettel, der mal gefaltet war und zerknittert ist, die Schrift des Titels wirkt wie Kreide. Das passt beides sehr gut zur Thematik des Buches. Das Buch ist nicht glatt, sondern fühlt sich leicht grob oder rau an. Auch das hebt das Buch, wie schon das Cover von anderen ab. Der Vogel auf dem Cover soll vermute ich ein Spatz sein, was den Kosenamen aufgreifen würde, den die Eltern für ihre Kinder benutzen: Spätzchen oder Spatz. Ich finde die Gestaltung des Buches sehr gelungen und passend. Ich bin wirklich froh, dass mich das Cover auf das Buch aufmerksam gemacht hat!


Ein Amoklauf an einer amerikanischen Grundschule. Der sechsjährige Zach, seine Klassenkameraden und seine Lehrerin verstecken sich im Wandschrank. Sie lauschen immer wieder den PLOP-Geräuschen. Manchmal schreit jemand nach dem Geräusch. Ihre Lehrerin betet, manche Kinder weinen. Dann plötzlich ist es still. Zach und die anderen aus dem Wandschrank haben überlebt, doch sein 10-jähriger Bruder Andy ist tot. Seine Eltern drohen an diesem sinnlosen, grausamen Tod zu zerbrechen. Zach versteht das alles noch nicht richtig, er versteht nur, dass plötzlich alles anders ist.


Es ist ein heftiges Buch. Die Art zu erzählen, aus Zachs Sicht macht alles noch viel heftiger. Diese kindliche Art die Welt zu sehen und wie er versucht etwas, das selbst für Erwachsene unbegreiflich ist zu verstehen. Wie verwirrt er ist z.B., weil die älteren Kinder Blut im Gesicht und auf den Kleidern haben und weinen, obwohl die jüngeren Kinder kein Blut an sich haben und nicht weinen. Oder warum seine Eltern so komische Geräusche machen und wie sein Bruder tot sein kann.

Das Buch führt uns den Wahnsinn vor Augen, der vor allem in den USA so oft stattfindet. Es ist schlimm genug, wenn Kinder Kinder töten, aber wer läuft an einer Grundschule Amok? Ich weiß noch, als der Amoklauf an der Grundschule in den USA war, an der Sandy Hook Grundschule in Newtown, ich war fassungslos. Wer erschießt Grundschüler? Dieses Buch führt einem diese Fassungslosigkeit von damals wieder vor Augen. Natürlich heißt der Ort hier anders, aber die Verknüpfung ist sofort da. Doch hier erzählt ein Kind und das macht das alles ungleich eindringlicher. Wenn wir Erwachsenen schon nicht wissen, wie wir mit so einer Tat umgehen sollen, braucht es uns nicht zu wundern, wenn ein Kind erstrecht nicht versteht, was das alles zu bedeuten hat.

Es geht um Trauer, um Schuldgefühle, um Wut, um den Wunsch nach Vergeltung, nach Rache, aber auch darum, dass der Tod eines Kindes jeden in der Familie anders berührt, jeder geht damit anders um. Und es ist schwer in seiner Trauer genug Raum für das überlebende Kind zu finden.

Ich fand das Buch wirklich unglaublich gut. Es ist eindringlich, realistisch und führt einem nicht nur die grausame Tat, sondern auch die tragischen Folgen vor Augen. Wenn man in den Nachrichten von so einer Tat hört, denkt man „wie schrecklich“ und empfindet Mitleid für die Opfer. Dieses Buch zeigt einem aber auch die Zeit danach. Wie es ist mit so einem Verlust leben zu müssen, wenn die Welt sich weiterdreht für alle nur für dich nicht.


Fazit: Mich hat das Buch wirklich zutiefst berührt und erschüttert. Ich kann es wirklich empfehlen, es ist etwas ganz anderes. Aber es ist wirklich emotional heftig. Ich würde zu Tempos raten, massenweise – ich habe so einige verbraucht. Zach bricht einem einfach das Herz. Man leidet mit ihm und mit seiner Familie. Es ist einfach schrecklich, was an der Schule passiert ist, unvorstellbar und unbegreiflich. Ebenso wie die Trauer und was sie mit einem machen kann.
Es ist erschreckend, dass selbst ein Buch wie dieses es nicht vermag ein Umdenken in den USA zu erreichen. All der Schmerz und all das Leid wird nie genug sein und das ist wirklich tragisch.

Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.11.2019

Viel, viel besser als Band 1 - ich bin begeistert!

Save me from the Night
0

Für Seanna ist das kleine Örtchen Castledunns ein Neuanfang. Hier kennt niemand ihre Geschichte, niemand weiß, wie schrecklich ihr Vater sie behandelt hat und wie sehr sie sich dafür hasst nicht länger ...

Für Seanna ist das kleine Örtchen Castledunns ein Neuanfang. Hier kennt niemand ihre Geschichte, niemand weiß, wie schrecklich ihr Vater sie behandelt hat und wie sehr sie sich dafür hasst nicht länger durchgehalten zu haben, wenigstens so lange, bis sie ihre Schwester hätte mitnehmen können. Doch sie weiß, dass Pippa niemals mitgekommen wäre. Wie Seanna früher, versucht Pippa nun ihre Mutter vor ihrem Vater zu beschützen oder zumindest das schlimmste zu verhindern. Dabei ist es nur eine Frage der Zeit bis auch Pippa verletzt wird und das ist Seannas größte Angst.
In Castledunns hat sie Freunde, wenige, aber es werden langsam mehr, sie hat einen Job, der ihr Spaß macht und das Meer, zu dem sie sich in einer unbeschreiblichen Art und Weise hingezogen fühlt.
Als ihr Chef ihr eröffnet, dass er zu seiner Freundin ziehen wird und den Pub ein Freund von ihm übernehmen soll, weiß Seanna nicht, was sie davon halten soll. Doch als sie Niall kennenlernt sprühen die Funken, dabei wollte Seanna sich doch nie mehr auf einen Mann einlassen. Ist sie überhaupt dazu fähig, oder hat ihre Vergangenheit sie zu sehr verletzt? Und dann ist da auch noch ein kleines Mädchen, dass Seannas Herz in Stücke reißt, aber gleichzeitig auch die Macht hat es wieder zu kitten.


Das erste Buch der Reihe war ja nicht so wirklich mein Fall. Ich hatte einiges an Kritik. Das zweite Buch gefällt mir viel besser. Ich fand Seanna total sympathisch. Sie tat mir sehr leid, aber gleichzeitig bewundere ich sie dafür, dass sie den Mut hatte zu gehen. Ich kann auch ihre Schuldgefühle verstehen, sie sind unbegründet logisch betrachtet, aber jeder Mensch neigt ja zu unbegründeten Schuldgefühlen, die einfach hartnäckig sind.
Ich fand auch Niall total sympathisch, am Anfang sehr undurchsichtig, aber sobald man dann seine Enthüllung erfahren hat, konnte ich mich ihm nicht mehr entziehen.
Emmy tat mir unglaublich leid. Ich wollte sie einfach nur die ganze Zeit in den Arm nehmen. Sie ist so süß und so verletzt. Es wundert mich nicht, dass sie und Seanna sich zueinander hingezogen fühlen, sie sind beide verletzt, sie wissen, wie es sich anfühlt mit einem gebrochenen Herzen zu leben.

Dieses Buch hat mich zutiefst berührt. Kurz vor Schluss kam eine Passage, bei der ich die Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte, aber das hat mich jetzt auch nicht so gestört, dass ich dafür Sterne abziehen würde.

Für mich waren die Charaktere alle glaubhaft. Mehr noch, ich habe mich in dieses kleine Örtchen verliebt und in seine Bewohner. Durch Seannas Arbeit im Pub lernt man das halbe Dorf kennen und lieben. Am liebsten würde ich sofort meinen Koffer packen und durch das Buch in diesen Ort reisen.

Das Meer spielt auch hier wieder eine wichtige Rolle. Seanna, Niall und Emmy fühlen sich alle drei davon angezogen und es ist ständig präsent als Ort der Heilung und der Ruhe. Ich liebe das Meer auch und kann diese Gefühle sehr gut nachvollziehen.


Fazit: Das Buch ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Es ist deutlich heftiger als Band 1. „Save me from the Night“ ist definitiv kein locker flockiger Liebesroman, es steckt viel mehr darin. Mir haben die Charaktere mehrmals das Herz gebrochen. Ich war von Seite 1 an „drin“ und habe ihnen die Daumen gedrückt und mit ihnen gelitten. Endlich mal ein Buch, dass nicht alle gängigen Klischees abfrühstückt, sondern neue Wege geht.

Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.11.2019

Für mich leider viel zu vorhersehbar und klischeehaft

Everything I Didn't Say
3

Jamie ist 19 Jahre alt und hat einen Job als Praktikantin bei einer Fernsehserie erobert. Für sie ist das ein wichtiger Schritt zu ihrem großen Traum, am Theater zu arbeiten. An ihrem ersten Tag rennt ...

Jamie ist 19 Jahre alt und hat einen Job als Praktikantin bei einer Fernsehserie erobert. Für sie ist das ein wichtiger Schritt zu ihrem großen Traum, am Theater zu arbeiten. An ihrem ersten Tag rennt sie buchstäblich in Carter. Er ist einer der Schauspieler der Serie und hält sie für einen Fan. Jamie kennt ihn aber nicht, da sie die Serie selbst nicht ansieht und geigt ihm die Meinung. Es knistert gewaltig zwischen ihnen, aber Carter hat eine Klausel im Vertrag: er darf keine Beziehungen haben, sonst verliert er seinen Job. Doch beide können der Anziehungskraft nicht lange widerstehen und landen im Bett. Diese eine Nacht, die der Anfang von etwas sehr Schönem sein könnte, verändert ihrer beider Leben für immer.



Das Buch spielt im ersten Teil auf zwei Zeitebenen. 2015 und 2019. Die Handlung wechselt immer wieder und in den 2019-Kapiteln gibt es so viele Andeutungen darüber, was 2015 passiert ist und auch was das große Geheimnis ist, dass man es nur erraten konnte. Ich fand es schade, dass da zunehmend mit der Brechstange Hinweise auf den Leser eingehämmert werden.



Das Buch gefiel mir die ersten 25% sehr gut, aber dann hat es leider für mich spürbar nachgelassen. Mir war Carter am Anfang sympathisch, er war charmant, hat Jamie in gewisser Weise umsorgt und umworben, war aber natürlich auch, wie es sich für einen Schauspieler gehört arrogant. Die beiden haben sich viel gestritten, aber Jamie hat sich immer wieder behauptet, zwar als rote Tomate, aber immerhin.



Die zweiten 25% haben mir schon deutlich weniger gut gefallen. Die Art, wie Carter mit der gemeinsamen Nacht umging hat mich genervt. Ich kann verstehen, dass er Druck verspürte, aber er hätte auch einfach den Mund aufmachen und Klartext reden können, statt sich wie ein A... zu benehmen. Dieses Problem zieht sich auch durch das gesamte weitere Buch. 90% der Missverständnisse und Dramen hätten vermieden werden können, hätte einer von beiden – meistens Carter – einfach mal den Mund aufgemacht, oder der andere – meistens Jamie – keine voreiligen Schlüsse gezogen.



Bei mir hat Carter zunehmend verloren und ich konnte auch bis zum Schluss, als sich das wieder umkehren sollte, nicht mehr sonderlich mit ihm warm werden. Er hat sich in meinen Augen oft wie ein bockiges Kind verhalten, oder wie ein Teenie. Er übernimmt für nichts die Verantwortung, immer sind die anderen Schuld und er das Opfer.

Jamie fand ich am Anfang toll, doch ihr Dasein als Tomate war irgendwann einfach zu übertrieben. Niemand darf erfahren, dass etwas zwischen ihnen läuft und sie läuft rot an, wenn er nur an ihr vorbei geht oder sie anschaut?!

Die Jamie der Gegenwart gefiel mir da etwas besser, aber auch hier leider nur am Anfang. Bald fand ich auch ihr Verhalten kindisch. Sie könnte auch mal den Mund aufmachen und Klartext reden, aber nein, kaum trifft sie auf Carter spielt sie wieder Tomate, oder sie streiten sich.



Die Handlung war für mich leider total vorhersehbar. Mir war schon nach den ersten 25% klar, wo die Reise hingehen sollte und das ist auch alles eingetroffen, ebenso, wie die ganzen Missverständnisse und Dramen. Die haben sich alle lange angekündigt und sind dann auch genau so passiert.



Mich hat auch genervt, dass in einem Moment die Fetzen flogen und im nächsten Moment rumgemacht wurde und auch dieses aus dem Nichts „verliebt sein“ war für mich unglaubwürdig. Ebenso, wie die Handlungen beide Protagonisten in meinen Augen immer wieder unlogisch waren. Ich kann ihre Gefühle füreinander und auch andere betreffend oft einfach nicht nachvollziehen.

Mir war das alles oft einfach viel zu übertrieben. Ich mag ja eigentlich keine Anglizismen, aber hier muss es sein, mir war das Buch in vielen Bereichen „too much“ und „over the top“. Die Leseprobe und der Anfang waren wirklich gut, aber dann driftete das Buch immer mehr in die Richtung Teenie-Dauer-Missverständnis-pseudo-große-Romanze-Schiene ab – ich weiß einfach nicht, wie ich das besser beschreiben soll.



Fazit: Leider war das Buch für mich viel zu vorhersehbar. Der Anfang war super, danach ging es aber leider nur noch bergab. Es gab zwar auch schöne Szenen, aber insgesamt war die Handlung für mich von zu vielen Klischees durchsetzt, zu vorhersehbar und durch immer neue Dramen und Missverständnisse künstlich in die Länge gezogen. Aus der Story hätte wirklich etwas werden können, wenn das Buch nicht jedes Mal den altbekannten Weg genommen hätte.

Ich habe lange überlegt, wie ich dieses Buch bewerten soll. Ich habe zwischen 2 und 3 Sternen geschwankt und mich schließlich doch für 3 Sterne entschieden, aber es war wirklich knapp, ob es nicht doch 2,5 werden. Aber die schönen Szenen haben das Buch dann doch noch auf 3 Sterne gerettet, mehr ist für mich aber leider nicht drin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2019

Eine Liebeserklärung an die Welt der Literatur - ein unglaublich charmantes Buch

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
0

Martinique, die von ihrer Schwester schamlos ausgenutzt und manipuliert wird, hat vor kurzem ihre beste Freundin Sara verloren, sie ist überraschend gestorben. Nun soll deren Nichte Charlotte ihre Buchhandlung ...

Martinique, die von ihrer Schwester schamlos ausgenutzt und manipuliert wird, hat vor kurzem ihre beste Freundin Sara verloren, sie ist überraschend gestorben. Nun soll deren Nichte Charlotte ihre Buchhandlung erben. Martinique hat Angst, dass Charlotte das Haus an den Höchstbietenden verkaufen könnte und gibt sich Mühe, alles soweit es geht in Schuss zu halten. Für sie ist die Buchhandlung ein Zufluchtsort.
Charlotte führt eine erfolgreiche Firma in Schweden. Seit dem Tod ihres Mannes vergräbt sie sich in Arbeit. Sie hat nie Kontakt mit ihrer Tante Sara gehabt, daher ist es für sie eine große Überraschung nun von der Erbschaft zu hören. Charlotte hat kein Interesse daran in London zu leben und will das Haus schnellstmöglich verkaufen. Doch auf dem Haus liegen hohe Hypotheken und wenn sie keine Verluste machen will, muss sie den Buchladen so weit bringen, dass er endlich wieder Gewinn abwirft. Gleichzeitig bietet sich ihr die Gelegenheit die Geschichte ihrer Mutter und deren Schwester, die sich einst so nahestanden, nur um dann jahrzehntelang kein Wort mehr zu wechseln, zu erforschen.

1980er Jahre: Sara und ihre jüngere Schwester Kristina sind aus Schweden nach London geflohen. Sie hoffen inständig, dass sie ihr Vater hier niemals finden wird, denn sollte er es schaffen, wird er ihnen schreckliches antun. Sara verliebt sich in den Iren Daniel, durch den sie an die Buchhandlung kommt.


Das Buch hat etwas. Die Beschreibung der Buchhandlung ist wirklich unglaublich schön. Dieser Laden ist gemütlich und urig und einfach etwas ganz Besonderes. Ich hatte das Gefühl dort zu sein und habe mir gewünscht, dass er wirklich existiert.
Die Charaktere sind ebenfalls etwas Besonderes. Martinique ist eine sehr nette Frau, die es aber nicht schafft „nein“ zu sagen und von den Bedürfnissen ihrer Familie und ihren an sich selbst gestellten Erwartungen aufgerieben wird.
Charlotte trauert um ihren vor einem Jahr verstorbenen Mann Alex und tat mir sehr leid. Ich finde es faszinierend, wie man sich mit Charlotte zusammen in den Buchladen langsam, aber sicher verliebt und in die Menschen, die mit ihm zu tun haben – und auch in den alten Kater, der der festen Meinung zu sein scheint, es sei sein (!) Buchladen.
Sam war mir als einzige überhaupt nicht sympathisch. Ich fand sie ehrlich gesagt bis kurz vor Schluss schrecklich.
William war mir dafür wieder sympathisch, obwohl ich seine dramatische Art nicht immer nachvollziehen konnte.

Das Buch hat definitiv seine Längen. Besonders die Rückblenden in die 1980er Jahre ziehen sich. Aber es lohnt sich durchzuhalten, denn die (größtenteils) sympathischen Charaktere und die überall spürbare Liebe zu Büchern, auch Büchern, die es nie auf eine Bestsellerliste geschafft haben, machen jede Länge wieder wett. Ich musste irgendwann aufhören mir die erwähnten Titel zu merken, sonst würde mein Wunschzettel endgültig ins Unendliche wachsen.

Die Wendungen haben mir auch sehr gut gefallen – also die Erklärung für das Zerwürfnis der Schwestern und die andere Wendung, über die ich nichts verraten werde. Ich finde sie passt super zum Buch. Es ist im Grunde genommen ein wohlfühl-Buch aber durch die Geschichte der Schwestern ist es etwas „härter“ als man vielleicht erwarten würde.

Fazit: Wer urige Charaktere und Familiengeheimnisse mag, vor dem Hintergrund eines Buchladens, den man am liebsten sofort selbst besuchen würde, der kann mit diesem Buch nichts falsch machen. Die Rückblenden ziehen sich zwar etwas, aber es lohnt sich wirklich dranzubleiben. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es gibt zwar keine überraschende Wendung, sie waren im Großen und Ganzen relativ vorhersehbar, zwar nicht en detail aber in der Richtung, in die sie gehen würden, dennoch ist das Buch für mich stimmig und es hat wirklich Spaß gemacht es zu lesen.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.