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Veröffentlicht am 09.09.2019

Ein spannender und eindringlicher Roman, der zu Tränen rührt

Am dunkelsten Tag
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Ein ganz normaler Sommertag wird zum Albtraum als drei Teenager in einem Einkaufszentrum samt Kino um sich schießen. Es gibt dutzende Tote und hunderte Verletzte.
Simone geht mit ihren beiden besten Freundinnen ...

Ein ganz normaler Sommertag wird zum Albtraum als drei Teenager in einem Einkaufszentrum samt Kino um sich schießen. Es gibt dutzende Tote und hunderte Verletzte.
Simone geht mit ihren beiden besten Freundinnen ins Kino. Doch sie muss auf die Toilette und als sie ins Kino zurückkehren will hört sie Schüsse und Schreie. Sie versteckt sich auf der Toilette und ruft den Notruf.
Reed arbeitet im Einkaufszentrum und nutzt seine Pause, um sich mit dem Mädchen vom Kiosk zu verabreden, ein Doppeldate mit seinem besten Freund und einer Freundin von ihr. Auf dem Rückweg zu seinem Arbeitsplatz rennen plötzlich schreiende Menschen auf ihn zu und Schüsse fallen. Er schnappt sich einen weinenden 4-jährigen und bringt ihn in Sicherheit, doch das Mädchen, mit dem er sich verabreden wollte, liegt tot in ihrem Blut.
Die Polizistin Essie McVee ist mit ihrem Partner als erstes am Tatort. Sie stellt sich einem der Angreifer und versucht ihn aufzuhalten, bevor es noch mehr Tote gibt.

3 Jahre später: Das Trauma sitzt bei allen die dabei gewesen waren tief. Auch die Hinterbliebenen spüren den Verlust noch immer.
Simone leidet an PTBS (englisch: PTSD) und geht scheinbar ziellos durchs Leben, bis sie ihre Großmutter CiCi zur Kunst ermutigt. Dabei bleibt aber die Beziehung zu ihrer restlichen Familie auf der Strecke, vor allem die zu ihrer egoistischen kleinen Schwester.
Reed wurde Polizist und versucht Menschen zu helfen.
Essie ist mittlerweile verheiratet und Detective.
Doch im Verlauf der nächsten 10 Jahre werden überall im Land Überlebende ermordet. Sind auch Reed, Simone und Essie in Gefahr?



Das Buch ist Anfangs aus der Sicht der „Opfer“ erzählt, also Simone, Reed, Essie und CiCi (Simones Großmutter, die indirekt betroffen ist). Später auch aus der des Mörders der Überlebenden. Identität und Motiv werden direkt genannt. Aber trotzdem bleibt es extrem spannend, denn man hat während des Amoklaufs die „Opfer“ kennen gelernt und nachdem sie schon diesen Horror überlebt haben, wünscht man ihnen, dass sie glücklich werden und jetzt zu lesen, dass sie möglicherweise nochmal im Visier eines Psychopathen sind, lässt den Puls in die Höhe schnellen. Man drückt ihnen die Daumen und hofft die ganze Zeit, dass Polizei und FBI endlich auf die richtige Spur kommen.
Je mehr man über den Täter liest, desto gruseliger wird das Buch. Der Charakter ist wirklich so richtig, richtig, richtig krank! Einfach unglaublich böse und manipulativ und eiskalt.


Ich glaube, ich habe noch nie bei einem Buch so viel geweint. Die Schilderung des Amoklaufs aus der Sicht der verschiedenen Charaktere, aber auch die Zeit danach hat mich unglaublich berührt.


Was mir am besten gefällt, kann ich leider nicht erwähnen, das wäre gespoilert. Ich sage nur so viel: es gibt auch eine super schöne Liebesgeschichte aber ich sage nicht wer mit wem, das würde zu viel verraten.


Ich habe aber auch Kritik:
Ich kann zum Beispiel nicht nachvollziehen, dass keinem außer Reed auffällt, dass es eine Mordserie sein könnte, das ist für mich unrealistisch.
Auf persönlicher Ebene hat es mich total aufgeregt, dass Simone ihrer Schwester so schnell verziehen hat und fast die gesamte Schuld für deren Verhalten auf sich genommen hat! Ich meine ernsthaft, sie ist ein verzogenes, selbstsüchtiges, bösartiges, die Wahrheit verdrehendes Miststück und auf einmal ist es Simones Schuld, weil sie nach dem Amoklauf zu traumatisiert war, um sich um ihre traumatisierte kleine Schwester zu kümmern?! Das hat mich so aufgeregt, dass ich eine Lesepause einlegen musste.


Fazit: Mir hat das Buch richtig, richtig gut gefallen! Es ist spannend, traurig, berührend, romantisch und witzig. Die Charaktere wirken total authentisch und sind sehr sympathisch. Der Täter ist absolut krank und man fragt sich immer wieder, wie jemand nur so unglaublich kalt und böse sein kann.
Mein absoluter Liebling ist Barney, wer Barney ist kann ich nicht verraten, aber sobald ihr ihn kennen lernt, werdet ihr mich verstehen.

Ich habe das Buch abwechselnd als eBook und Hörbuch gelesen bzw. gehört. Ich möchte an dieser Stelle das Hörbuch ausdrücklich empfehlen! Die Sprecherin spricht wirklich toll. Die Charaktere werden alle unterschiedlich gesprochen und passen jeweils sehr gut zu meiner Vorstellung.


Ich kann das Buch absolut und uneingeschränkt empfehlen! Aber es ist gerade am Anfang während des Amoklaufs emotional wirklich heftig.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Das außergewöhnliche Leben einer eigenwilligen Dame

Die Dame hinter dem Vorhang
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Vorab ein paar Worte zur Gestaltung. Das Buch ist auf „alt“ gemacht. Es hat einen Leinen-Buchrücken, die man heut zu Tage gar nicht mehr sieht und ein Lesebändchen, für die ich einfach eine Schwäche habe, ...

Vorab ein paar Worte zur Gestaltung. Das Buch ist auf „alt“ gemacht. Es hat einen Leinen-Buchrücken, die man heut zu Tage gar nicht mehr sieht und ein Lesebändchen, für die ich einfach eine Schwäche habe, erlauben sie einem doch das Lesen an jeglichem Platz, ohne an ein Lesezeichen denken zu müssen. Die jeweiligen Innenseiten vorne und hinten sind gemustert. Auf dem Cover ist eine Dame abgebildet mit einer Perlenkette, diese Perlenkette sieht man auch auf der Rückseite des Buches.
Das Buch ist auf „alt“ gemacht und ich finde das wirklich toll. Schon allein die Gestaltung wirft einen in die Goldenen Zwanziger Jahre und lässt Stimmung aufkommen. Die Seiten sind relativ dick und wirken wertig. Das Schriftbild ist ebenfalls sehr angenehm. Die Schrift hat eine sehr angenehme Größe und die Zeilenabstände sind groß genug, um nicht andauernd in der Zeile zu verrutschen.
Bei der Gestaltung hat man sich wirklich Mühe gegeben und Gedanken gemacht. Ich mag es total, wenn in die äußere Gestaltung eines Buches so viel Liebe gesteckt wird. Mir hat sie sehr geholfen mich in das Buch einzufühlen.


Zum Inhalt:

1964: Jane arbeitet schon seit vielen Jahrzehnten für Dame Edith, die zwar alt und krank aber dennoch immer noch eine Königin der Inszenierung ist. Ihr Verhältnis war immer durch den Standesunterschied geprägt, aber manchmal verwischen die Grenzen und Jane fungiert als Vertraute, fast als Freundin. Die beiden verbinden viele Erinnerungen.

1927: Jane stammt aus einfachen Verhältnissen, sie ist eine Dienstbotentochter, die nicht weiß, wer ihr Vater ist. Die offizielle Version kann nicht stimmen, so viel weiß Jane.
Ihre Familie dient der Familie von Dame Edith schon seit drei Generationen und jetzt ist es an ihr diese Tradition fortzusetzen, indem die 17-jährige Jane nach London zieht um Hausmädchen bei Dame Edith zu werden. Bald schon lernt Jane die faszinierendsten und berühmtesten Persönlichkeiten der Zeit (und nachfolgender) kennen, immer an der Seite Dame Ediths. Gleichzeitig lernt sie aber auch die „Dame hinter dem Vorhang“ kennen, die Edith, die außer Jane sonst keiner sieht. Die Frau, die trotz allem Glamour auch mal einsam ist, die die Kritik, die sie einstecken muss verletzt und die altert.



Das Buch spielt auf mehreren Ebenen: zwischen 1887 und 1964. Die Geschichte wird von Jane erzählt – ab 1927 aus ihren und davor aus den Erinnerungen ihrer Mutter. Janes Mutter Emma kennt Edith schon seit vor deren Geburt und war ihr während Kindheit und Jugend lange eine Freundin. Obwohl Jane die Erzählerin ist, geht es im Buch nur um Ediths Lebensgeschichte. Ab und an erfährt man auch etwas über Emma und Jane, aber immer nur Bruchstücke.


Fazit: Mit hat das Buch ganz gut gefallen. Allerdings fand ich es schade, dass ich, obwohl man Dame Edith sehr gut kennengelernt hat, ihre Geschichte, ihre Marotten, etc., nie das Gefühl hatte wirklich an sie heran zu kommen. Es gab für mich zu viele Lücken. Klar, es geht um die Verbundenheit von Janes Familie mit Dame Edith und wie sie quasi als Zeugen fungieren für deren Lebensgeschichte, aber trotzdem fehlte mir einfach etwas. Ebenso schade fand ich es, dass man nicht mehr über Janes Leben erfährt. Was hat sie für Pläne? Hat sie sich nie verliebt? Hat sie irgendwelche Wünsche oder Dinge, die sie erleben will?
Man erlebt Jane immer nur als jemand, der um Dame Edith kreist, aber die Jane, die nicht mit Dame Edith zusammen ist lernt man nicht kennen. Alles, was nicht in Gegenwart von Dame Edith passiert wird zusammengefasst und relativ unpersönlich geschildert. Ebenso finde ich es schade, dass man nichts mehr über Emma hört, nachdem Jane ihre Stellung antritt. Was wurde aus ihr? Wie sah ihr Leben aus? Man erfährt zwar oberflächliche Dinge aber nichts im Vergleich zu den Kapiteln, die ihrer Erinnerung folgten.
Ich hätte es schöner gefunden, wenn Jane und Emma mehr zu Wort gekommen wären und der Fokus nicht ausschließlich darauf gelegen hätte Dame Ediths Lebensgeschichte zu erzählen.

Das Buch ist etwas ganz anderes, aber es liest sich wirklich gut.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Leider so gar nicht mein Fall aber wunderschöne Gestaltung!

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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Achtung: Das Buch ist stellenweise wirklich extrem brutal! Wer also Folter, Hinrichtungen, Verstümmlung, etc. nicht lesen will, für den ist das Buch nichts.

Achtung: Cliffhanger!


Zuerst ein paar Worte ...

Achtung: Das Buch ist stellenweise wirklich extrem brutal! Wer also Folter, Hinrichtungen, Verstümmlung, etc. nicht lesen will, für den ist das Buch nichts.

Achtung: Cliffhanger!


Zuerst ein paar Worte zur Gestaltung, die für mich das Beste an diesem Buch war. Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Ich habe mich davon verführen lassen. Leider ist das Buch selbst nicht mein Fall, aber dazu später mehr.
Auf den Innenseiten des Buches sowohl hinten als auch vorne ist die jeweils gleiche Karte in schwarz/weiß abgedruckt, durch die man den Überblick über die Örtlichkeiten behalten kann. Ich finde die Karten wirklich schön!
Was mir zudem sehr geholfen hat, ist das Verzeichnis am Ende des Buches. Auch das Schriftbild hat mir sehr zugesagt und, dass die Kapitel der Personen immer mit einem jeweils anderen Symbol gekennzeichnet waren, das mit der Person zu tun hatte.
Die Gestaltung des Buches hat mich sehr angesprochen.


Nun zum Inhalt:

Prinzessin Catherine lebt in einem Königreich, in dem Frauen wertlos sind. Sie stehen unter allem, müssen zur Demut erzogen werden und entweder ignoriert oder wie Kinder behandelt. Catherine lebt in einer Welt aus Angst. Ihr Vater ignoriert sie oder ist, wie ihr bösartiger älterer Bruder grausam zu ihr und ihr kleiner Bruder scheint noch nicht so richtig zu wissen, wie er sie behandeln soll.
Eine unbedachte Äußerung gegenüber einer Zofe führt dazu, dass Catherine zu Beginn des Romans einer Hinrichtung beiwohnen muss. Ihre Familie denkt, ihr müsse eine Lektion erteilt werden. Gleichzeitig geht es aber auch darum herauszufinden, ob Catherine Gefühle für Ambrose, den Bruder der zum Tode verurteilten und Catherines Leibwächter hat. Dabei bleibt zunächst offen, ob die Verurteilte tatsächlich ein Verbrechen begangen hat, oder nur ausgewählt wurde, um sowohl Ambrose als auch Catherine zu verletzen.
Catherines einziger Wert für ihre Familie besteht darin, den angeblich missgestalteten Prinzen eines Nachbarreiches zu heiraten. Sie kennt ihn nicht und muss sich doch fügen. Würde sie sich auflehnen, wären die Konsequenzen fürchterlich.
Und über allem schwebt der drohende Schatten eines Krieges.


Das Buch ist aus der Sicht von fünf verschiedenen Charakteren geschrieben: Catherine, Ambrose, Tash, Edyon und March.
Anfangs dachte ich, dass das Buch vielleicht nach der Hinrichtungsszene schnell Fahrt aufnehmen würde, aber dem war leider nicht so. Ich habe mich mit dem Buch sehr schwergetan. Die fünf Protagonisten haben mich immer wieder ziemlich verwirrt und mir war leider auch keiner so richtig sympathisch.
Catherine tat mir anfangs sehr leid und ich dachte, ich könnte mit ihr sehr schnell warm werden, aber sie stellte sich recht bald als ziemlich naiv und idealistisch heraus. Sie hält sich selbst für das Gegenteil aber ist noch sehr jung. Andererseits ist es schwierig zu beurteilen, ob sie überhaupt je eine Chance hatte, ein anderer Mensch zu werden, angesichts der Behandlung seitens ihrer Familie.
Ambrose tat mir auch sehr leid. Er ist in Catherine verliebt und sieht sich von allen Seiten bedroht. Aber er war ebenso wie Catherine sehr naiv und versteckt seine Gefühle für sie in der Öffentlichkeit immer schlechter. Das war für mich unglaubwürdig.
Die anderen Charaktere waren für mich nur schwer greifbar, wobei ich sagen muss, dass mir da ein Nebencharakter fast noch am sympathischsten und integersten vorkam.

Dieses Buch erscheint wie ein Fantasy-Epos, im Endeffekt geht es aber nur um Jugendliche die unglücklich verliebt sind oder sich wünschen jemanden zu lieben und geliebt zu werden, das aber nicht haben können. Gleichzeitig geht es um einen wahnsinnigen bösartigen König mit ebenso so einem Sohn und um Krieg. Die Gründe für den Krieg sind allerdings an den Haaren herbei gezogen und haben bei mir nur für Augenrollen gesorgt.

Mir fiel es wirklich schwer bei diesem Buch bei der Stange zu bleiben. Ich habe es immer wieder unterbrochen und andere Bücher gelesen, weil ich mich zwischendrin oft gelangweilt habe. Ich bin immer wieder abgedriftet und durch die vielen Perspektiven fiel es mir nicht leicht den Überblick zu behalten.

Positiv fand ich das Personenverzeichnis – in dem ich regelmäßig nachschauen musste – und die Karte, die auf der Innenseite vorne und hinten gedruckt ist, dadurch fiel es leichter sich bei den Örtlichkeiten zurecht zu finden.


Fazit: Vielleicht liegt es ja an mir, aber ich habe mich mit dem Buch wirklich sehr schwergetan. Ich habe schon lange nicht mehr so lange für ein Buch gebraucht. Irgendwie habe ich oft die Orientierung verloren und tat mich schwer mit den Charakteren und der Welt, in der sie leben.
Was das Buch auf jeden Fall bietet ist Unterhaltung im Stil von Game of Thrones (eine Serie, mit der ich ebenfalls nicht warm werden konnte), es geht blutig zu und es gibt Fehden, die schon lange schwelen. Viele haben geheime Pläne, die sie verfolgen und es gibt einen durchgeknallten König der gern Gemetzel, Folter und Hinrichtungen befielt.

Leider war das Buch nicht mein Fall. In einigen Kapiteln dachte ich, könnte nun endlich meinen Weg ins Buch finden, aber ich habe es nie ganz geschafft. Vielleicht liegt es auch an mir und ich bin einfach nicht geschaffen für Fantasy-Epen.
Von mir bekommt das Buch 2 Sterne. Einen für den Inhalt und einen für die liebevolle Gestaltung.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Eine unheimlich gruselige aber eindringliche Zukunftsvision

Eve of Man (I)
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Vorneweg ein paar Worte zur Gestaltung: Das Cover und der Buchumschlag an sich sind wunderschön gestaltet und passen zur Geschichte, immerhin zeigen sie Eve als Retterin der Menschheit. Beinahe genauso ...

Vorneweg ein paar Worte zur Gestaltung: Das Cover und der Buchumschlag an sich sind wunderschön gestaltet und passen zur Geschichte, immerhin zeigen sie Eve als Retterin der Menschheit. Beinahe genauso schön finde ich aber auch das Buch an sich. Nimmt man den Schutzumschlag ab sieht man das eigentliche Buch, das meiner Meinung nach sehr wertig aussieht. Hier merkt man, dass sich jemand wirklich Gedanken gemacht hat. Das geprägte Symbol auf dem “Cover” finde ich toll, vor allem, weil es das Symbol aus dem eigentlichen Schutzumschlag-Cover aufnimmt. Dieses und der Titel am Buchrücken sind beim eigentlichen Buch, also unter dem Schutzumschlag mit goldfarbener Folie geprägt. Das sieht nicht nur schön aus, sondern fühlt sich auch toll an.


Aber nun zum Inhalt:

Fünfzig Jahre lang wird kein einziges Mädchen geboren, nirgendwo auf der Welt. Es sieht so aus, als stünde die Menschheit am Abgrund. Doch dann geschieht ein Wunder. Ausgerechnet eine Frau mit der keiner mehr gerechnet, die immer nur Fehlgeburten erlitten hatte, wurde mit 51 Mutter einer Tochter und starb kurz darauf. Diese Tochter, die man Eve nannte, ist nun die letzte Hoffnung der Menschheit.

Eve, mittlerweile 16, lebt in einer Glaskuppel, abgeschirmt von allem und jedem. Ihr einziger Kontakt sind die „Mütter“ die sie großziehen und Holly, ihre virtuelle beste Freundin, die von geschulten „Piloten“ gesteuert wird. Doch Eve weiß, dass sie von allen und jedem manipuliert wird. Sie ist ein „Ding“, ein menschlicher Brutkasten und nun soll sie ihrer „Pflicht“ nachkommen und mit einem von drei ausgesuchten Kandidaten die Welt neu bevölkern.

Bram ist einer der „Piloten“, genauer, der erste. Seit er 5 Jahre alt war, ist er im Kontakt mit Eve aber immer als „Holly“. Als er immer mehr Hinweise darauf entdeckt, dass nicht alles so ist, wie es scheint, muss er eine Entscheidung treffen.



Eve ist mir sehr sympathisch, aber sie tut mir auch sehr, sehr leid. Die Zukunft der Welt ruht auf ihren Schultern und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dass sie sich aus drei Kandidaten ihren Partner aussuchen soll, mit dem sie die Welt wieder mit weiblichen Wesen bevölkern muss - mit 16 Jahren! Ich meine, was für ein unglaublicher Druck!
Eve ist eine Gefangene. Ihre Welt besteht aus Erwartungen, Regeln, Verboten und Manipulationen.

Die Art, wie sie behandelt wird ist so grausam und oftmals schlicht widerwärtig, dass ich unglaublich wütend geworden bin. Ich wollte für sie in den Krieg ziehen und Eve befreien!

Man merkt direkt von Anfang an, dass Bram anders ist. Er ist, ebenso wie Eve ein Gefangener. Sein Vater hat ihn mit nur 5 Jahren seiner Mutter weggenommen, um ihn für seine Zwecke zu benutzen. Er ist für ihn nichts anderes als ein – entbehrliches – Werkzeug.



Ich hatte die ganze Zeit beim Lesen Gänsehaut! Vor allem, wenn man bedenkt, wie viele weibliche Babys noch heute in einigen Ländern abgetrieben oder ausgesetzt werden, in denen nur Söhne zählen. Dort kann man schon sehen, wie sich Frauenmangel auswirkt. Natürlich ist das noch längst nicht so extrem, wie die Situation im Buch. Es werden viele Fragen aufgeworfen, die allesamt bislang unbeantwortet bleiben. Ich bin gespannt, ob sie im zweiten oder dritten Band beantwortet werden, aber selbst wenn nicht, finde ich das Szenario, dass hier entworfen wird einfach unglaublich.

Was steckt wohl dahinter, dass nur noch Jungs geboren werden? Eine Mutation oder eine Art Krankheit? Wieso konnte Eve als einziges weibliches Baby die Schwangerschaft überleben?

Ich bin ein großer Dystopie Fan. „Eve of Man“ zeigt eine Zukunft, die gleichzeitig erschreckend und nur allzu möglich erscheint. Ich hoffe einfach, dass dies nur eine Zukunftsvision bleibt, die nicht real wird. Sie ist so schon gruselig genug.



Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich fand Eve und Bram total sympathisch und beide taten mir unheimlich leid. Mich hat die Art, wie beide, aber vor allem Eve behandelt wurden extrem wütend gemacht. Ich bin gleichzeitig erschüttert und fassungslos.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich kann es wirklich empfehlen!



Aufgepasst Dystopie- und Science-Fiction-Fans, hier seid ihr genau richtig!

Veröffentlicht am 06.09.2019

Für mich leider stellenweise zu übertrieben

Mehr als Worte sagen können
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Ninas Leben verläuft eigentlich gerade genau so, wie sie es sich wünscht. Sie hat einen Job, den sie liebt – sie arbeitet für einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt von New York –und ist mit dem Mann ...

Ninas Leben verläuft eigentlich gerade genau so, wie sie es sich wünscht. Sie hat einen Job, den sie liebt – sie arbeitet für einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt von New York –und ist mit dem Mann zusammen, der seit ihrer frühesten Kindheit immer ihr bester Freund war. Doch ihr Vater ist schwer krank und Nina muss sich langsam mit den Gedanken anfreunden, nach dessen Tod das Familienunternehmen, ein erstklassiges New Yorker Hotel zu übernehmen. Zudem beginnt sie zunehmend ihre Beziehung mit Tim zu hinterfragen, als ihr klar wird, dass sich ihre Gefühle für ihren Chef und Bürgermeisterkandidaten, Rafael verändern.

Als Ninas Vater stirbt muss sie sich in einer anderen Welt zurechtfinden. Zudem tauchen immer mehr Geheimnisse aus der Vergangenheit auf und Nina muss sich fragen, ob sie ihren Vater überhaupt kannte.


Mich lässt das Buch zwiegespalten zurück. Einerseits hat mich Ninas Verlust zu Tränen gerührt und sie tat mir furchtbar leid. Andererseits macht sie mich so wütend, wenn sie alle Energie darauf verwendet den – imaginären – Erwartungen ihres Vaters gerecht zu werden, statt ihr Leben so zu gestalten, wie sie es will und braucht.

Tim ist ein Beispiel dafür. Sie liebt ihn nicht, nicht wirklich, er war einfach immer da und er ist wie ein gemütlicher, aber durchgesessener Sessel. Er ist bequem und man hat viele gute Erinnerungen, die man mit ihm verbindet, aber der ist einfach durchgesessen, so durchgesessen, dass er irgendwann nicht mehr bequem und gemütlich ist, aber man möchte sich der Erinnerungen wegen trotzdem nicht trennen. Rafael dagegen bringt alles in Nina zum Vibrieren. Und obwohl sie diese Gefühle hat, stürzt sie sich mit Feuereifer in die Beziehung zu Tim.

In meinen Augen macht sie sich vorsätzlich unglücklich. Woher will sie wissen, dass ihr Vater Rafael nicht gemocht und vielleicht sogar gutgeheißen hätte? Immerhin wollte er als ihr Vater, dass sie glücklich wird, so wie er es mit ihrer Mutter war.


Mittlerweile reagiere ich auf so ein Hin und Her ziemlich empfindlich bei Büchern. Es kommt einfach viel zu häufig vor. Dieses „sie wollen einander, aber es geht nicht!“ nervt. Ich kann verstehen, warum Nina nach dem Tod ihres Vaters versucht das zu tun, was sie denkt, dass er von ihr wollte, aber was ist mit davor? Ihr Vater war lange krank und sie war schon länger am Zweifeln. Das frustriert mich.



Fazit: Leider war das Buch nicht so wirklich mein Fall. Ich fand es teilweise stark übertrieben. Es war nicht schlecht, aber eben auch nicht richtig gut. Ich fand Ninas Verhalten nach dem Tod ihres Vaters (und eigentlich auch schon davor) sehr wütend gemacht. Ich empfand das als unrealistisch und übertrieben. Rafael dagegen fand ich wirklich ganz toll. So jemanden wünscht sich doch wirklich jede Frau! Tim konnte ich dagegen so gar nicht leiden.

Von mir bekommt das Buch, vor allem wegen Rafael 2 Sterne. Mehr war leider nicht drin.