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Veröffentlicht am 06.09.2019

Total unrealistisch

In meinen Träumen seh ich dich
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Gerade hat sich Victoria mit ihrem Freund Brian verlobt, als ihr Leben in die Brüche geht. Die beiden werden überfallen, Victoria als Geisel genommen, fast vergewaltigt und schließlich angeschossen. Ihr ...

Gerade hat sich Victoria mit ihrem Freund Brian verlobt, als ihr Leben in die Brüche geht. Die beiden werden überfallen, Victoria als Geisel genommen, fast vergewaltigt und schließlich angeschossen. Ihr Verlobter wirft ihr vor plötzlich so distanziert und kalt zu sein, außerdem macht er sich Vorwürfe, weil er sie nicht beschützt oder versucht hat sie zu retten. Seine Lösung: er schläft mit Victorias Schwester und wird von ihr inflagranti erwischt. 

Victoria weiß, dass sie an PTSB leidet, aber diese Erkenntnis hilft ihr auch nicht viel, um über ihre Albträume hinweg zu kommen und den Verrat ihres Verlobten. Sie beschließt, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und an einen friedlichen See zu ziehen.

Dort begegnet sie bald ihrem geheimnisvollen Nachbarn Jude. Er taucht in den unmöglichsten Augenblicken auf und so sehr Victoria eigentlich ihre Ruhe will, genauso sehr scheint er einen Platz in ihrem Leben haben zu wollen. Doch während er recht bald alles über sie zu wissen scheint, gibt er im Gegenzug so gut wie nichts über sich preis. Was verheimlicht er vor ihr?

  

Das Buch ist in vier Teile eingeteilt, die die Stadien der Entwicklung eines Schmetterlings widerspiegeln und in gewisser Weise auch die Entwicklung bzw. Gesundung von Victoria.

 

Das Buch beginnt sehr gut – also die ersten 30 Seiten. Man erlebt alles aus Victorias Sicht, der Angriff, die Verzweiflung, den Neuanfang. Es fällt leicht, sich in sie hineinzuversetzen und man wünscht sich eigentlich nur, dass es ihr bald gelingt, den Schmerz und das Trauma hinter sich zu lassen. Ihren (Ex-)Verlobten möchte Frau dagegen erwürgen. Ich meine, ja gut, sie ist vielleicht distanzierter, aber das ist noch lange kein Grund ausgerechnet mit ihrer Schwester ins Bett – pardon! – in den Sessel zu hüpfen! Es geht ihr doch nun wirklich schon dreckig genug, warum so egoistisch sein und alles schlimmer machen, statt ehrlich zu sein und Schluss zu machen?

 

Leider wird das Buch nach den ersten 30 Seiten immer schlechter und schlechter. Ich habe schon nach 30 Seiten fast alles erraten. Ich bin zwar gut darin, zu erraten, wie es weitergeht oder was das große „Geheimnis“ oder die „Enthüllung“ oder die „Überraschung“ sein soll, aber so schnell war ich noch nie. 

Zudem wird das Buch von Seite zu Seite immer unrealistischer. Zum Beispiel steht ganz plötzlich Victorias beste Freundin aus Highschool-Zeiten vor ihrer Tür, halt zuvor hat sie sie noch auf dem Handy angerufen, um ihr zu sagen, dass sie vor der Tür steht. Aber woher hat sie ihre Handynummer oder weiß, wo sie wohnt, wenn sie doch jahrelang keinen Kontakt hatten und Victoria gerade erst eingezogen ist?

Mehr Beispiele kann ich nicht bringen, sonst würde ich spoilern. Aber es wird immer fantastischer, im Sinne von amoklaufender Fantasie. Und dann gibt es auch noch ein Fantasy-Element, das ich nun wirklich nicht erwartet hatte, als ich mit dem Lesen begonnen habe, aber relativ schnell vermutete.

Es gibt im Buch zu viele Zufälle, unrealistische Handlungsstränge und Klischees. Ich fand das einfach unheimlich schade. Die Grundstory hatte echt potential! 

 

Fazit: Leider war das Buch nicht mein Fall. Für mich wurde die Handlung einfach immer unrealistischer und unrealistischer. Die Zufälle waren zu extrem und fast die gesamte Story ließ sich schon nach wenigen Seiten erraten (ich sagte ja, zu extreme Zufälle). Mich hat das Buch total frustriert. Der Klappentext klang so toll und auch die ersten 30 Seiten gefielen mir sehr gut und dann ging es einfach nur sowas von Berg ab. Ich habe mich durch dieses Buch gequält, weil ich Bücher nicht gern abbreche, aber ich war so nah dran, wie selten zuvor. Ich habe beim Lesen andauernd den Kopf geschüttelt. 

Für mich waren das positivste an diesem Buch die ersten 30 Seiten und das wunderschöne Cover. Das war’s leider dann auch schon. Einfach nur schade! Aus dem Buch hätte man so viel machen können!

Mich hat das Buch einfach frustriert.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Ich hatte eine andere Art Buch erwartet

Finding Mr. Wright
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Als Emery ihren Freund / Professor / Doktorvater beim Fremdgehen erwischt steht für sie fest, dass es so nicht weitergehen kann. Sie gibt ihm den Laufpass, schmeißt die Uni hin und zieht wieder in ihre ...

Als Emery ihren Freund / Professor / Doktorvater beim Fremdgehen erwischt steht für sie fest, dass es so nicht weitergehen kann. Sie gibt ihm den Laufpass, schmeißt die Uni hin und zieht wieder in ihre Heimatstadt Lubbock in West-Texas. Ihre beste Freundin schleppt sie mit auf eine große Hochzeit und dort begegnet sie Jensen Wright wieder, dem großen Bruder ihres Ex-Freundes aus der Highschool. Nie wieder wollte Emery mit einem Wright-Bruder ausgehen, doch sie kann sich Jensens Charme nicht entziehen. Aber kann das gut gehen?


Ich bin bei diesem Buch ständig hin und her geschwankt. Zum einen fand ich die Chemie zwischen Jensen und Emery echt toll und wie gut sie zusammenpassen. Ich fand es auch sehr sympathisch, dass Emery so gar nicht dem Klischee entspricht und – anfangs – unkonventionell ist, was ihr Äußeres angeht.
Weniger gut hat mir die Tatsache gefallen, dass Emery Jensen nicht direkt gesagt hat, dass sie nach Lubbock zurückgezogen und ihre Dissertation abgebrochen hat. Mir kam das wie eine Lüge vor, um sich interessanter zu machen.
Davon abgesehen hat es mich gestört, dass Emery ewig dieselben Gedanken hatte „ich kann nicht mit ihm ausgehen, er ist ein Wright!“ und Jensens sich abgewechselt haben zwischen „sie war mit meinem Bruder zusammen!“ und „ich will mit ihr ins Bett“. Das besserte sich zwar später, aber dafür mutierte Jensen im letzten Drittel zu einem absolut irrationalen Vollidioten. Ich hasse es, wenn Charaktere der festen Meinung sind ganz genau zu wissen, wie eine Situation zu interpretieren ist, aber total falsch liegen, sich aber konsequent weigern, die andere Partei auch nur anzuhören. Sie haben recht und sie sind das Opfer Punkt. Ich hätte an diesem Punkt das Buch beinahe an die Wand geworfen! Das war für mich absolut unnötig! Genauso wie die letzte große Verwicklung.

Die Sex Szenen waren für mich auch größtenteils zu unrealistisch und zu viel.


Fazit: Anfangs dachte ich, dass mir das Buch echt gefallen könnte, aber leider kamen immer mehr Punkte, die mich aufregten. Leider ist für mich das Buch nur Mittelmaß. Was mich aber mit am meisten gestört hat, war, dass der Klappentext teilweise überhaupt nicht zum Inhalt gepasst hat. Ich suche mir Bücher überwiegend aufgrund des Klappentextes aus und wenn das dann nicht stimmt, dann regt mich das auf. Ich hatte eine andere Art Buch erwartet.

Von mir gibt es leider nur 2,5 Sterne. Dort, wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich ab auf zwei.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Ein wiederentdecktes Juwel der amerikanischen Literatur – wenn auch nicht konstant auf einem Level

Ein anderer Takt
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„Ein anderer Takt“ ist keineswegs eine Neuerscheinung im klassischen Sinne. Das Buch ist in den USA bereits 1962 erschienen, mitten in einer Zeit, in der sich die USA keineswegs durch ihren Umgang mit ...

„Ein anderer Takt“ ist keineswegs eine Neuerscheinung im klassischen Sinne. Das Buch ist in den USA bereits 1962 erschienen, mitten in einer Zeit, in der sich die USA keineswegs durch ihren Umgang mit der farbigen Bevölkerung des Landes hervortaten. Im Gegenteil, genau diese Missstände der damaligen Zeit greift Kelley in seinem Debütroman auf und zeichnet eine kontrafaktische Geschichte, die zum Nachdenken anregt, vor allem da das Thema Rassismus und Diskriminierung heute wieder so aktuell ist, wie schon lange nicht mehr.
Letztlich sorgte die Gewalt gegen die Bürgerrechtsaktivisten dafür, dass der aufstrebende Schriftsteller Kelley mit Frau und Kind das Land verließ.
Dieser Roman, der erst vor kurzem wiederentdeckt wurde, erschien nun, 57 Jahre später auf Deutsch und ist leider in gewissem Sinne sehr aktuell.
Das Buch beginnt mit einem Vorwort, in dem die Zusammenhänge erläutert werden. Wer war William Melvin Kelley? Welchen Hintergrund hatte er? Wie wurde sein Buch damals aufgenommen?


1957, in einer fiktiven Stadt, in einem fiktiven Staat, zwischen Alabama und Mississippi, mitten in den Südstaaten der USA gelegen, verstreut der farbige Farmer Tucker Caliban Salz auf seinen Feldern, tötet sein Vieh, brennt sein Haus nieder und verlässt den Staat gen Norden. Ihm folgen immer mehr und mehr Farbige, ein richtiger Exodus setzt ein und schließlich ist der Staat der einzige, in dem es keine farbigen Einwohner mehr gibt.
Zunächst bekümmert dies die Weißen nicht sonderlich, immerhin wollten sie sie ja eh nicht in ihren Schulen, in ihren Läden und allgemein nicht in ihrem Staat. Der Gouverneur verkündet: „Es gibt keinen Grund zur Sorge. Wir haben sie nie gewollt, wir haben sie nie gebraucht, und wir werden sehr gut ohne sie zurechtkommen; der Süden wird sehr gut ohne sie zurechtkommen. Auch wenn unsere Bevölkerungszahl um ein Drittel verringert ist, werden wir prima zurechtkommen. Es sind noch immer genug gute Männer da.“ (William Melvin Kelley: Ein anderer Takt (Leseexemplar), S. 36.)
Doch irgendwann wird den Weißen klar, dass nun niemand mehr da ist, der die Läden fegt oder die anderen Arbeiten macht, für die sich die nicht farbige Bevölkerung zu fein war. Was wird nun aus diesem Staat, ohne Farbige?


Die Handlung ist beinahe ausschließlich aus der Sicht der Weißen Bevölkerung erzählt und springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, je nachdem, welchem Charakter gerade gefolgt wird.
Mich hat das Buch am Anfang total begeistert. Ich muss vorneweg schicken, dass ich eine große Schwäche für kontrafaktische Geschichten habe, also „was wäre, wenn“-Szenarien. Ich liebe es sie selbst im Kopf durchzuspielen aber noch mehr liebe ich es, sie zu lesen.
Der Erzählstil ist sehr durchmischt. Er ist an jeden einzelnen Charakter angepasst. Man merkt teilweise gar nicht, wie die Seiten verfliegen. Teilweise zieht es sich aber auch sehr. Vor allem die Kapitel in der Vergangenheit haben sich für mich manchmal wie Kaugummi gezogen. Natürlich sind sie auch interessant und wichtig, immerhin sucht man ja nach Hinweisen auf das „Warum“. Aus heutiger Sicht fallen besonders bestimmte Sätze auf, in denen der unterschwellige Rassismus deutlich wird, die jeweiligen Protagonisten des Kapitels, sich dessen aber überhaupt nicht bewusst werden.
An dieser Stelle muss ich auch dem Übersetzer, Dirk van Gunsteren, ein großes Kompliment aussprechen! Es war bestimmt nicht einfach, diese vielen Stile so rüberzubringen.


Fazit: Dieses Buch ist ein unglaublich eindringliches Buch, dass einen vor allem am Schluss den Kopf schütteln lässt und für Gänsehaut sorgt.
Ich fand es allerdings sehr schade, dass der Hauptfokus nicht auf der Zeit des Exodus oder kurz danach lag, sondern vorwiegend auf der Vorgeschichte aller Charaktere, die am Schluss anwesend sind. Was da passiert kann ich natürlich nicht verraten.
Besonders die Kapitel über den Exodus und die Zeit kurz danach gefielen mir extrem gut. Wäre das restliche Buch auch so ausgerichtet gewesen, hätte es von mir ganz klare 5 Sterne bekommen. So hat es aber dazwischen sehr viele Längen. Die Kapitel sind wichtig, ganz klar, sonst versteht man die Charaktere und deren Handeln am Ende nicht, aber für mich haben sie sich gezogen wie Kaugummi.
Von mir bekommt das Buch deswegen 3 Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Für mich zu esoterisch / spirituell

Im Herzen berührt
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Ich muss vorneweg schicken, dass dies mein erstes Selbsthilfebuch bzw. Ratgeber ist. Ich habe noch nie zuvor ein esoterisches Buch gelesen. Ich dachte mir, ich versuche es einfach einmal aus.

Wie der ...

Ich muss vorneweg schicken, dass dies mein erstes Selbsthilfebuch bzw. Ratgeber ist. Ich habe noch nie zuvor ein esoterisches Buch gelesen. Ich dachte mir, ich versuche es einfach einmal aus.

Wie der Titel schon verrät, geht es in diesem Buch um das Herz bzw. die Kohärenz zwischen Herz, Gedanken und persönlichem Glück. Negative Gedanken blockieren uns mit negativer Energie, diese soll in positive Energie umgewandelt werden.

Ich hatte eigentlich auf einen Ratgeber gehofft, der einem dabei hilft, diese fiese kleine Stimme im Hinterkopf, die einem einflüstern will nicht gut genug zu sein, zu verscheuchen oder zumindest dazu zu bringen leiser zu werden. Ich dachte, mich erwarten Techniken zur Selbstbestätigung oder zum Gegensteuern bei negativen Gedanken.
Mir persönlich war das Buch leider viel zu spirituell. Ich bin nicht wirklich mitgekommen und konnte den Gedanken bzw. Theorien, wie Handauflegen und Meditation nicht viel anfangen, ebenso wenig wie mit Begriffen wie „Herzraum“, „Energiefelder“, „Herzmeditation“, „Herzemotion“, etc.

Ich habe von dem Buch etwas ganz anderes erwartet. Ich bin dafür leider nicht spirituell genug. Ich habe keinen Zugang zum Buch gefunden. Ein paar Tipps waren hilfreich, aber eher die allgemeinen Sachen.


Fazit: Ich habe mich bei dem Buch leider vergriffen. Ich bin dafür zu sehr verkopft. Das nächste Mal, wenn ich mich in die Welt der Ratgeber wagen will, schaue ich mich vorher genau um und lasse mich nicht so schnell verführen.
Von mir gibt es wegen der doch teilweise ganz brauchbaren Tipps 1,5 Sterne. Mehr ist leider nicht drin, weil für mich 90% zu esoterisch waren.

Wer ein spiritueller Mensch ist, oder spirituellem Gedankengut nicht abgeneigt ist, dem könnte dieses Buch durchaus von Nutzen sein. Ich bin es nicht, deswegen war für mich das Buch leider ein Fehlgriff.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Was, wenn dein ganzes Leben plötzlich verschwunden ist?

Was für immer bleibt
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Vorneweg ein paar Worte zur Gestaltung. Das Cover ist einfach unglaublich schön, schlicht und elegant. Da Blumen eine sehr wichtige Rolle im Buch spielen, passt es auch perfekt.

Was aber fast noch schöner ...

Vorneweg ein paar Worte zur Gestaltung. Das Cover ist einfach unglaublich schön, schlicht und elegant. Da Blumen eine sehr wichtige Rolle im Buch spielen, passt es auch perfekt.

Was aber fast noch schöner ist, ist die Gestaltung des jeweiligen Kapitelanfangs mit Löwenzahnblüten, oder wie ich sie als Kind nannte: Busteblumen. Es ist immer eine Blüte in der Mitte zu sehen, aus der sich langsam die kleinen Blüten lösen. Es sind immer so viele Blüten zu sehen, wie die Kapitelanzahl. Im späteren Verlauf des Buches breiten sich die Blüten auch über die benachbarte Seite mit aus, als hätte sie jemand verpustet, wie ich als Kind. Der Löwenzahn spielt auch im Buch eine wichtige Rolle, allein deswegen passt es schon so gut, aber es sieht auch einfach wunderschön aus. 

Für mich zählt die Gestaltung des Buches mit zu den schönsten, die ich je lesen durfte.

 

Aber nun zum Buch selbst:

Gracie und ihr Verlobter Blake haben einen schlimmen Autounfall, er kommt mit Kratzern davon, Gracie dagegen verliert ihre Erinnerungen. Sie kann sich weder an ihren Namen, ihren Geburtstag, ihre Familie erinnern, noch an Blake. Das einzige was ihr bleibt ist ihr Wissen über und ihre Liebe zu Blumen. 

Als ihr alles zu viel wird, beschließt sie wegzuziehen auf die Blumenfarm, die ihr ihre Mutter hinterlassen hat. Dort trifft sie auf ihren Nachbarn Flynn, der es irgendwie schafft, an sie heran zu kommen. Aber was ist mit Blake? Immerhin war er der Mann, den die alte Gracie hatte heiraten wollen.

Wird Gracie es schaffen sich an ihr Leben zu erinnern? Und welches Leben wird sie wählen, wenn sie sich irgendwann erinnern sollte?

 

Ich fand Gracie sehr sympathisch. Man kann mit ihr mitfühlen und versteht, wie sie sich fühlt. Sie tut mir schrecklich leid. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie beängstigend das sein muss in einem Krankenhausbett aufzuwachen, umringt von Fremden, die dir sagen, sie seien deine Freunde, oder sogar dein Verlobter und du weißt nicht einmal wie du heißt. 

Ich fand es umso toller, wie Flynn einfach ganz normal mit Gracie umgegangen ist und wie ihr diese Normalität gut tut und hilft in ein „normales“ Leben zurückzufinden, ohne den ständigen Druck sich erinnern zu müssen.

 

Was mich an dem Buch extrem gestört hat, war die Reaktion von Gracies Umfeld auf ihre Amnesie. Statt ihr mit Verständnis zu begegnen, wird ihr von allen Seiten Druck gemacht. Alle wollen, dass sie wieder die Gracie ist, die sie kennen, alles soll wieder sein, wie vor dem Unfall. Keiner zeigt Verständnis dafür, dass es einfach nicht so mir nichts dir nichts passieren wird. Wie soll sie einfach wieder da weitermachen, wo sie aufgehört war, wenn sie einfach gar nichts mehr von vorher weiß? Wie soll sie mit einem Mann zusammenleben, den sie nicht kennt, den sie nicht liebt? Die alte Gracie war mit ihm verlobt, aber die neue Gracie kennt ihn nicht. Ich hätte sie alle am liebsten geschüttelt! Kein Wunder, dass Gracie weg will! Dieses Verhalten ist mir absolut unverständlich!

 

Für mich war die komplette Handlung schon ziemlich schnell absehbar. Es gab fast gar keine Überraschungen. Und obwohl mir Gracie sympathisch war, genauso wie Flynn, hat mich das Buch nicht richtig mitgerissen. 

 

Fazit: Das Buch zählt optisch zu den schönsten, die mir je untergekommen sind. Inhaltlich hat es mich aber leider nicht von den Socken gehauen. Ich fand es nicht schlecht, aber es hat mich auch nicht wirklich mitgerissen. Ich habe nicht mitgefiebert oder Daumen gedrückt. 

 

Das Buch bekommt von mir 3,5 Sterne. Dort, wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf 3 Sterne ab.