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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2019

Einfach ein richtig schöner Liebesroman mit Witz und Spannung!

Auch Engel mögen's heiß
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Camela und drei weitere Mädchen, die vermutlich wie sie minderjährig sind, werden aus Mexiko nach Amerika geschmuggelt. Sie glauben, sie würden nun endlich ein besseres Leben beginnen, doch sie landen ...

Camela und drei weitere Mädchen, die vermutlich wie sie minderjährig sind, werden aus Mexiko nach Amerika geschmuggelt. Sie glauben, sie würden nun endlich ein besseres Leben beginnen, doch sie landen in einem Albtraum.

Daisy ist 34 Jahre alt und will endlich ihr Leben ändern. Sie will nicht mehr die langweilige altjüngferliche Bibliothekarin ihrer Kleinstadt sein, sie will endlich den Einen finden und heiraten. Doch damit es dazu kommt muss sie aus sich heraus gehen und ihren Kleidungsstil ändern. Daisy ahnt allerdings nicht, dass dieser Wunsch dazu führt, dass sie eines Nachts unwissend ein Verbrechen beobachtet, dass sie in Lebensgefahr bringt. Ihre einzige Chance: Jack Russo, der Polizeichef von Hillsboro mit dem Daisy schon mehr als einmal aneinandergeraten ist.


Daisy ist unglaublich naiv. Sie war noch nie in einem Club, hat sich noch nie geschminkt und trägt Klamotten, wie eine 80-jährige. Doch dann wird sie umgestylt und auf einmal wird sie auch von der männlichen Bevölkerung wahrgenommen, allen voran Jack Russo, der sie aber schon vorher faszinierend fand, einfach, weil man mit ihr so gut streiten kann. Daisy wird schnell rot und nimmt wirklich jedes Fettnäpfchen und jede unfreiwillig zweideutige Bemerkung mit.
Jack Russo ist froh in eine Kleinstadt gezogen zu sein. Er hat als Junge seine Sommer in Hillsboro bei seiner Großtante verbracht. Daisy treibt ihn abwechselnd zur Weißglut und reizt ihn als Mann, was er beides eigentlich nicht erwartet hatte. Doch als er mitbekommt, dass sie auf Männerjagd geht, kann er einfach nicht zulassen, dass sie mit einer anderen Beute nach Hause geht als ihm.
Daisy ist sehr sympathisch, wenn auch manchmal nervtötend naiv und unbedarft was die Zweideutigkeit mancher ihrer Äußerungen anbelangt. Sie bringt sich regelmäßig in Situationen, in denen sie sich nach einem Loch zum drin versinken umsehen muss. Manchmal war mir das zu extrem und zu viel, andererseits macht sie das aber durch die Art, wie sie mit Jack umgeht wieder wett.
Jack finde ich auch total sympathisch. Er ist oft mit Daisy überfordert aber kann nicht anders, als sie faszinierend zu finden. Er hat Hillsboro adoptiert und sieht es als seine Pflicht an „seine“ Stadt und „seine“ Bürger zu beschützen, egal, was es ihn auch kosten mag.

Achtung: Das Buch ist sehr (!) witzig, es gibt Stellen, da kann man einfach nicht anders als laut zu lachen und manchmal kann man kaum noch aufhören. Wenn man also schlafen will (oder andere in der Nähe) sollte man das Buch besser erst am nächsten Tag lesen, sonst wird das nichts mehr mit Schlaf – ich spreche aus Erfahrung!
Das letzte Drittel des Buches ist extrem spannend. Ich meine Fingernägelkauen spannend! Ich finde das wirklich faszinierend, wie Linda Howard es geschafft hat ein Buch, dass zuvor so witzig war plötzlich in einen spannenden Pageturner zu verwandeln. Das Buch wurde wirklich ohne Vorwarnung fast schon zu einem Light-Thriller – light deswegen, weil kein Blut fließt aber die Spannung so groß ist, dass man wirklich nicht mehr zu lesen aufhören kann. Und dann, ebenso plötzlich kommt aus dem Nichts wieder eine witzige Stelle. Ich liebe dieses Buch, ich glaube, es wird eines von denen, die ich einfach immer wieder lesen kann. Es hat einfach alles: Spannung, Witz, Romantik!


Fazit: ich kann dieses Buch aus vollem Herzen empfehlen! Es hat sehr sympathische Charaktere, einen interessanten Plot, inklusive Spannung, Witz und einer ordentlichen Portion Romantik. Ich habe es kaum geschafft das Buch aus der Hand zu legen. Für mich wird es höchst wahrscheinlich zu einem „immer wieder lesen“-Buch.
Zwar empfand ich Daisys Mission einen Ehemann zu jagen anfangs etwas übertrieben, aber sobald das Buch richtig in Gang kam, spätestens ab der Hälfte, war ich vollends darüber hinweg und habe das Buch einfach nur genossen.

Wer spannende Liebesromane mit vielen witzigen Momenten mag, ist hier absolut richtig!

Veröffentlicht am 29.08.2019

Leider so gar nicht meins - ich habe es nicht geschafft mit den Protagonisten warm zu werden

Long Night - Ich will nur dich!
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Achtung: Band 5 einer Reihe!



Vor Jahren war Henley Max Lehrling, bis er sie eines Tages einfach gefeuert hat, weil sie „Drama“ gemacht hat. Kein Wunder also, dass sie ihm gegenüber nicht gerade freundlich ...

Achtung: Band 5 einer Reihe!



Vor Jahren war Henley Max Lehrling, bis er sie eines Tages einfach gefeuert hat, weil sie „Drama“ gemacht hat. Kein Wunder also, dass sie ihm gegenüber nicht gerade freundlich gesinnt ist. Als die beiden dann jedoch einen sehr wichtigen und großen Auftrag gemeinsam übertragen bekommen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich zusammen zu raufen. Oder verstecken sich hinter all den scharfzüngigen Kommentaren und blöden Sprüchen etwa echte Gefühle?



Das Buch ist, bis auf To Do-Listen gänzlich aus Max Sicht erzählt. Leider war er mir von Anfang an unsympathisch. Allein schon seine derbe Wortwahl – wie sexistisch er über Henley denkt, obwohl sie doch der feuchte Traum seiner Nächte ist, etc.

Ich fand es gut, dass sie ihm die erste Zeit über ständig Kontra gab und sich nichts gefallen ließ. Immerhin hat sie es geschafft sich in einer Männerdomäne durchzubeißen und sich einen Namen zu machen.

Max gab sich dafür andauernd größtmögliche Mühe noch mehr in meiner Achtung zu sinken, indem er sich oftmals wie ein A... benahm. Er hat mich einfach tierisch aufgeregt. Zwar wurde er später etwas netter, aber das ging mit steigendem Kitsch-Faktor einher.



Das Buch spielt in der Welt der Mechaniker und Autoliebhaber. Leider so gar nicht meins. Ich habe trotzdem versucht mich darauf einzulassen, aber vergeblich. Es gelang mir leider nicht im Buch zu versinken. Das lag zum Teil am Setting, zu einem großen Teil aber auch an Max, den ich einfach nur im Namen aller Frauen verprügeln wollte. Mich hat sein gehabe wirklich extrem gestört.

Ich habe von Anfang an nicht in das Buch hineingefunden und konnte mich emotional weder auf Max (außer Wutgefühlen) noch auf Henley einlassen. Ihre ständigen Schlagabtäusche haben mich bald genervt. Für mich wurden hier einfach möglichst viele Klischees aneinandergereiht.



Fazit: Ich bin leider von diesem Buch sehr enttäuscht. Ich habe mich von dem schönen Cover und dem interessant klingenden Klappentext verführen lassen, aber leider war das Buch so gar nicht meins. Ich konnte mit den Protagonisten nicht warm werden und auch das Setting konnte mich nicht begeistern. Ich habe mehrmals überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll, aber mich dann doch durchgebissen. Es kamen bei mir null Gefühle an.

Die Idee ein Buch komplett aus der Sicht des männlichen Protagonisten zu erzählen ist mal etwas ganz anderes. Leider war er mir aber von Anfang an unsympathisch und hat es auch nicht geschafft mich später im Roman für sich zu gewinnen.

Ich hatte mich auf einen schönen Liebesroman gefreut aber leider hat mich das Buch enttäuscht und ich kann leider nicht mehr als 1 Stern geben.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Einfach nur extrem verwirrend

Nichts wird dir bleiben
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Eine Frau, sie scheinbar psychisch krank ist bringt Zwillinge zur Welt, zwei Jungen. Einen will sie behalten, den anderen nicht. Jennifer, eine Patientin, die der Psychiater Thomas nur ein einziges Mal ...

Eine Frau, sie scheinbar psychisch krank ist bringt Zwillinge zur Welt, zwei Jungen. Einen will sie behalten, den anderen nicht. Jennifer, eine Patientin, die der Psychiater Thomas nur ein einziges Mal gesehen hat, bringt sich vor seinen Augen um, er konnte sie nicht davon abhalten. Die Polizei behauptet, Jennifer habe einen Brief hinterlassen, indem sie ihn beschuldigt sie vergewaltigt zu haben. Jessica sieht, so glaubt sie zunächst, einem Mann beim Sterben zu, weil ein anderer, den sie Krake nennt, das so will. Sie kannte Jennifer und will nach deren Tod fliehen. Doch Krake scheint seine Tentakel überall zu haben. Der Privatdetektiv Werner leidet an Erektionsstörungen. Er bietet Thomas seine Hilfe an, im Gegenzug behandelt er ihn.

Verwirrt? Ja, das war ich auch. In nur wenigen Seiten lernt man sehr viele Charaktere kennen und alle überfahren einen irgendwie in extrem kurzen Kapiteln. Später werden es übrigens noch mehr Charaktere. Die Verwirrung soll hier wohl als Stilmittel dienen, um für Spannung zu sorgen. Bei mir sorgt sie aber nur dafür, dass ich es kaum erwarten kann, bis das Buch zu Ende ist. Nicht, weil ich wissen will, wie es ausgeht, sondern, weil es mich so sehr verwirrt, dass ich Kopfweh bekomme, wenn ich versuche der Handlung zu folgen.

Leider hat mich das Buch überhaupt nicht begeistern können, im Gegenteil, ich habe das Ende herbeigesehnt. Die Grundidee fand ich gut, ein Psychiater, der zu Unrecht eines Verbrechens beschuldigt wird von einer Toten, niemand glaubt ihm und alle wenden sich gegen ihn. Das wäre auch ein sehr interessantes Buch geworden, aber leider gerät diese tolle Grundidee vollkommen aus dem Fokus. Die vielen Charaktere, die alle extrem kurze Kapitel aus ihrer Sicht erzählen, die scheinbar nur am Rande zusammenhängen und manchmal auch gar nicht, sondern erst später in der Handlung Sinn ergeben, das ist viel zu verwirrend! Ich bin wirklich hart im Nehmen und bin immer bereit auch Bücher zu lesen, die von der „Norm“ abweichen, aber leider weicht dieses für mich in einer Art ab, die mir nicht entgegenkommt.

Ich konnte keine emotionale Bindung zu einem der Charaktere aufbauen. Die Wechsel kamen so schnell und meistens auch sehr plötzlich, aber die Charaktere blieben die ganze Zeit sehr flach und oberflächlich.


Fazit: Leider war das Buch so gar nicht mein Fall. Die Grundidee war gut, aber die Gestaltung für mich zu verwirrend. Es gab zu viele Charaktere in zu kurzer Zeit, die in extrem kurzen Kapiteln immer nur Fitzelchen ihrer Geschichte zeigten und genauso schnell wurde man plötzlich in das Leben des nächsten geworfen und bevor man richtig verarbeiten oder begreifen konnte, worum es bei diesem Charakter geht, schon kam wieder der nächste. Ich war einfach nur total verwirrt.
Ich kann dem Buch leider nicht mehr als 1 Stern geben. Die Bewertung wäre ohne die gute Grundidee noch schlechter ausgefallen.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Ein ungewöhnliches, aber stellenweise anstrengendes Buch

Find mich da, wo Liebe ist
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8 Jahre lang war Grace mit David zusammen und wartete darauf, dass er für sie seine Frau verlässt. Doch ein Ereignis ändert alles. Eine Frau stürzt auf die U-Bahn Gleise und David rettet ihr das Leben. ...

8 Jahre lang war Grace mit David zusammen und wartete darauf, dass er für sie seine Frau verlässt. Doch ein Ereignis ändert alles. Eine Frau stürzt auf die U-Bahn Gleise und David rettet ihr das Leben. Die Überwachungsbilder gehen durch die Medien und outen die beiden als Paar.

Früher wollte Grace Cellistin werden, aber dazu kam es nicht. In der Musikhochschule hat ein Lehrer sie so lange drangsaliert, bis sie Panikattacken entwickelte. Sie spielt noch immer überragend, aber kann es nicht mehr tun, wenn sie weiß, dass ihr jemand zuhört. Stattdessen restauriert und baut sie jetzt dieses von ihr so sehr geliebte Instrument und andere Streicher.



Mir wurde Grace anfangs von Seite zu Seite sympathischer. Zwar fiel es mir schwer ihre Beziehung mit David nachzuvollziehen, aber wenn sie erzählt, wie es ihr in der Musikhochschule ergangen ist, möchte ich sie nur in den Arm nehmen. Ihr Selbstvertrauen wurde dort komplett zerstört. Allein ihre Wortwahl „Cello-Hochstaplerin“ sagt alles. Sie glaubt, ihr Lehrer hatte recht und sie hatte dort nichts zu suchen, immerhin wurde sie ja auch von der Schule geworfen. Sie sieht nicht, dass es nicht an ihr lag, sondern an ihrem Lehrer. Sie war schon überragend, bevor sie bei ihm Unterricht hatte und sie ist es noch immer. Aber die Angst sitzt so tief, dass sie schon fast einer Phobie gleichkommt. Ich finde es so schrecklich, dass sie nicht mehr das tun kann, wovon sie immer geträumt hat.



Kurz vor der Hälfte des Buches kam bei mir der Tiefpunkt. Ich konnte einfach nicht verstehen, was Grace in David sieht, oder anders, warum sie nicht sieht, was ich sehe. Sie war mir viel zu gutgläubig und naiv. Ich wollte sie schütteln. Für mich stand das in zu krassem Gegensatz zu ihren Selbstzweifeln. Kurz vor Schluss wird es wieder besser, aber der Tiefpunkt war für mich wirklich sehr, sehr tief.



Die Auflösung am Schluss fand ich sehr gut gemacht. Es werden einige Geheimnisse gelüftet, aber es wirkt echt und nicht krampfhaft konstruiert.



Dieses Buch lebt von der Liebe zur Musik und diese Liebe verbindet Grace mit den Nebencharakteren. Anfangs unterschätzt man sie sehr, aber je weiter das Buch voran schreitet, desto deutlicher wird, was für tolle Menschen sie sind und wie bedingungslos sie lieben können.



Fazit: Ich bin was dieses Buch angeht sehr zwiegespalten. Einerseits fand ich die Liebe zur Musik wirklich toll und all das Wissen über Instrumente und Celli im Besonderen. Andererseits hat für mich Grace ziemlich unerwartet plötzlich immer weiter abgebaut, bis ich sie einfach nicht mehr verstehen konnte. Sie tat mir leid, ja, aber ich fühlte mich ihr nicht mehr so verbunden, wie zu Beginn. Dafür beneide ich sie aber um ihre Freunde, die Nebencharaktere. Sie sind so unglaublich nett und bedingungslos unterstützend. Wer wünscht sich nicht solche Freunde?

Die Handlung gefiel mir zum Ende hin wieder besser, konnte mich aber nicht über den Mittelteil hinwegtrösten, der mich Grace dauerhaft entfremdet hat.



Das Buch ist durchaus lesenswert, vor allem, wenn man sich für Musik und Instrumentenbau interessiert. Aber die unfassbar naive Protagonistin macht es einem manchmal sehr, sehr schwer.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Ein Roman mit vielen Facetten, aber leider zunehmend unsympathischen Charakteren

Der Verrat
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1998: Renate Soffas beobachtet einen schweren Autounfall. Jemand war die Serpentinen zu schnell heruntergerast. Aber warum? Die Einheimischen wissen doch, wie gefährlich sie sind!


2018: Pia von Manthey ...

1998: Renate Soffas beobachtet einen schweren Autounfall. Jemand war die Serpentinen zu schnell heruntergerast. Aber warum? Die Einheimischen wissen doch, wie gefährlich sie sind!


2018: Pia von Manthey lebt mit Mann und Tochter auf einem Weingut. Alles erscheint nach außen absolut perfekt.

Nane, eine von Pias zwei Schwestern wird nach 20 Jahren Haft wegen Mordes auf Bewährung entlassen. Sie sieht sich einer vollkommen veränderten Welt gegenüber und die Schuld den Tod eines Menschen verursacht zu haben nagt schwer an ihr. Wie soll sie damit leben? Doch sie trägt auch seit 20 Jahren Zweifel mit sich herum: ist sie wirklich eine Mörderin?

Beide Schwestern, so ungleich sie auch sein mögen, sind durch ein Geheimnis verbunden, von dessen Existenz keine von ihnen etwas ahnt.

Was geschah vor 20 Jahren?

 

Wieder erfährt man bei Ellen Sandberg einiges über die Charaktere. Man ist ihnen sehr schnell sehr nah und wenn langsam aber sicher die disharmonischen Töne hörbar werden und die Puzzle Teile nicht mehr zusammenpassen und die in den Schatten lauernden Geheimnisse langsam ans Licht kommen, merkt man, dass man nur eine Seite von Ihnen zu sehen bekommen hat. 

 

Regel Nummer eins bei diesem Buch: nichts und niemand ist wie es scheint! 

 

Wie immer bei Ellen Sandberg bekommt man viele Hinweise, so viele, dass man manchmal das Gefühl hat in Details zu ertrinken, aber diese Details sind wichtig für die Handlung, denn nur dadurch versteht man, was wirklich los ist. Zwischendrin sorgen aber diese scheinbar unwichtigen Details für Längen in denen man aber nicht abdriften darf.

Bleibt man dran wird man mit einem Buch belohnt, dessen Genre sich kaum einordnen lässt. Einerseits ist es ein Krimi, andererseits fast ein Psychothriller, wenn man bedenkt, was für Psychospielchen der eine oder andere Charakter da treibt. Manchmal ist es aber auch mehr ein Roman und manchmal ein Familiendrama. Es steckt vieles in diesem Buch. Wie auch seine Charaktere, hat dieses Buch viele Facetten. 

 

Das Problem ist aber, dass je weiter der Roman fortschreitet, desto weniger sind einem die beiden Protagonistinnen noch sympathisch. Bald hat man das Gefühl, dass es ihnen eigentlich immer nur darum ging, der anderen das Leben zu vermiesen. 

Ganz schrecklich fand ich die Erotikszenen und das darüber nachgrübeln, warum es im Bett nicht gut läuft – gerade dieser Punkt wird für mich zu oft thematisiert.

Die Idee von einem Familienfluch, der auf den Frauen der Familie liegt, finde ich an sich nicht schlecht, nur liegt es hier eindeutig nicht an einem Fluch, sondern an der Ichbezogenheit der betreffenden Frauen, dem Neid, der Eifersucht und der Missgunst. Manchmal fragt man sich: sind die wirklich so doof? Ja, sind sie. Alle drei Schwestern fühlen sich immer im Recht, egal welche Regeln oder Gesetze sie brechen. Wenn es dann schief läuft, wird der Familienfluch bemüht, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man selber Schuld ist. Gut, manchmal hat auch eine der Schwestern die Hand mit im Spiel, aber die eigentlichen fatalen Entscheidungen, treffen sie selbst.

Die Auflösung lies sich erahnen, aber trotzdem ist sie nicht weniger erschreckend. Mich hat sie fassungslos gemacht. Manchmal fällt es einem echt schwer den Glauben an das Gute im Menschen zu bewahren. 

 

Ein paar Worte noch zum Buch selbst. Das Cover gefällt mir wirklich gut, es passt perfekt zum Buch. Das idyllische, wunderschöne Weingut und die dunklen, bedrohlichen Wolken darüber. Besser hätte man den Kern der Handlung nicht darstellen können.

Die Broschur fühlt sich wertig an, was mit aber besonders gut gefällt, ist das Schriftbild. Die Schriftgröße empfinde ich als sehr angenehm, ebenso, wie den Zeilenabstand. Im Vergleich zu „Die Vergessenen“, dass ich als Taschenbuch gelesen habe, empfand ich das Schriftbild hier als um Längen besser. Ich würde also im Zweifelsfall bei Ellen Sandberg immer zur Broschur raten. Ob der Unterschied beim Penguin Verlag immer so groß ist, weiß ich nicht, aber bei diesen beiden Büchern war er wirklich extrem.

 

Fazit: Mir hat das Buch teilweise sehr gut gefallen, teilweise aber auch weniger. Ich fand es spannend und mysteriös aber manchmal sind mir die Protagonistinnen tierisch auf den Nerv gegangen. 

Die Auflösung lies sich zwar erraten, aber war dennoch in ihrer Tragweite atemberaubend. Was mich gestört hat, waren sie Erotikszenen. Ich fand sie nicht gelungen, daher gibt es von mir einen Stern Abzug. Einen weiteren Stern Abzug gibt es wegen der Entwicklung der Charaktere. Am Ende konnte ich leider keine der Protagonistinnen mehr wirklich leiden. Das Buch selbst ist nicht schlecht, aber leider auch nicht so gut, wie „Die Vergessenen“ oder die Krimi Reihen, die nicht unter dem Pseudonym Ellen Sandberg, sondern als Inge Löhnig veröffentlicht werden. Ich werde in Zukunft denke ich, mehr Inge Löhnig lesen und eher weniger Ellen Sandberg.