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Veröffentlicht am 24.04.2019

Die Wölfe des Grunewalds

Schattenblüte: Die Verborgenen
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Vor kurzem erst verlor Luisa ihren Bruder. Die meiste Zeit hat er sie genervt, geärgert und war irgendwie im Weg, doch jetzt wo er weg ist, merkt sie, wie viel er ihr eigentlich bedeutet hat. Ihr Leben ...

Vor kurzem erst verlor Luisa ihren Bruder. Die meiste Zeit hat er sie genervt, geärgert und war irgendwie im Weg, doch jetzt wo er weg ist, merkt sie, wie viel er ihr eigentlich bedeutet hat. Ihr Leben ist jetzt ein ganz anderes. Weder sie noch ihre Eltern kommen mit der neuen Situation zurecht. Alle leben für sich ohne die anderen wirklich zu beachten und Luisa will eigentlich gar nicht mehr leben. Um sich abzulenken und weder denken noch fühlen zu müssen geht sie laufen, im Wald. Als eines Tages einfach alles zu viel wird, kommt sie in Versuchung sich umzubringen. Nicht wirklich geplant, aber es hat sich so ergeben, dass sie kurz davor ist sich von der Brüstung eines Turms mitten im Wald zu stürzen, als ein Junge ihren Arm packt und ihr leben rettet. Thursen nennt er sich und er lässt Luisa schwören es nicht wieder zu versuchen oder gar durchzuziehen. Und so wird bald Thursen zum Mittelpunkt von Luisas Leben, ein Junge, der ein gefährliches Geheimnis hat: er ist ein Werwolf. Der Leitwolf eines ganzes Rudels genauer gesagt, ein Rudel bestehend aus Jugendlichen, die sich umbringen wollten, sich aber dann dem Rudel angeschlossen haben. Sie leben im Grunewald, keiner weiß von ihrer Existenz. Doch wenn man zum Werwolf wird zahlt man einen Preis: man vergisst. Je länger jemand Wolf ist, desto mehr von seinem Leben vergisst er, er wird immer mehr Wolf, wird immer grauer, bis er am Ende kaum noch wie ein Mensch wirkt und sich irgendwann auch nicht mehr zurück verwandeln kann. Bei Thursen dauert es nicht mehr lange bis er ganz Wolf wird und Luisa vergisst. Kann sie ihn noch retten? Wird Luisa einen Weg finden die Verwandlung aufzuhalten? Oder ist sie machtlos gegen die Macht der Wölfe?

Mir hat das Buch gut gefallen, ich fand es sehr gut und interessant geschrieben. Schade fand ich allerdings die teilweise doch sehr langatmigen Schilderungen von Luisas Gefühlswelt. Es gibt dadurch immer wieder Kapitel die sich sehr ziehen. Aber ansonsten fand ich das Buch wirklich sehr gut. Und wenn die Autorin es schafft diese langatmigen Passagen in ihrem nächsten Buch zu vermeiden oder zumindest zu verringern, dann wird das bestimmt sehr gut und nicht "nur" gut.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Wie immer: einfach genial!

Feuer
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Als ausgesprochener Fan der Bücher von Karen Rose, die alle in gewisser Weise zusammen hängen, kann ich nur sagen: Endlich! Endlich bekommt David 'sein Buch'. Immer wieder erschien er als Nebenfigur, zuletzt ...

Als ausgesprochener Fan der Bücher von Karen Rose, die alle in gewisser Weise zusammen hängen, kann ich nur sagen: Endlich! Endlich bekommt David 'sein Buch'. Immer wieder erschien er als Nebenfigur, zuletzt in 'Todesstoß' und ich habe mich immer wieder gefragt, wann er endlich seine Geschichte bekommt, das ist jetzt der Fall und ich bin begeistert.

Zum Buch:
Vier College Studenten zünden einen Neubau an, sie wollen ein Zeichen setzen. Doch was sie nicht wissen: ein Mädchen hielt sich im Haus versteckt, sie hatte keine Chance und starb. Die Studenten hätten sie retten können, hätten wenigstens die Polizei und die Feuerwehr rufen können, doch das taten sie nicht. Was sie nicht wissen: sie wurden beobachtet. Und so werden sie von jemandem erpresst immer mehr Feuer zu legen und geraten immer tiefer in einen Strudel aus Gewalt, Verschwörung und Tod.

David Hunter, Feuerwehrmann wird zu dem brennenden Neubau gerufen, er holt das Mädchen raus, aber sie ist bereits tot. Als die Mordkommission eintrifft erwartet David eine Überraschung: Olivia Sutherland ist für den Fall zuständig, die Frau mit der er einst eine Nacht verbrachte, die aber am nächsten Morgen verschwunden war. Schon lange will David wissen, warum sie damals verschwunden ist, aber noch viel mehr möchte er wissen, ob sie immer noch Gefühle für ihn hat, denn eines ist klar: er fühlt noch das gleiche wie damals.
Und so müssen David und Olivia nicht nur einen Mordfall aufklären, der sich bald zu einem größeren Fall entwickelt als beide es je erwartet hätten, nein, sie müssen auch noch heraus finden, ob sie eine gemeinsame Zukunft vor sich haben.

Ich fand das Buch einfach genial. Wie immer fesselt einen Karen Rose von der ersten Seite an. Ihre Bücher sind immer sehr komplex. Man erfährt viele verschiedene Dinge, bekommt Puzzleteil um Puzzleteil, aber irgendwie passen sie nie so ganz, bis man bei den letzten Kapiteln angekommen ist. Dann erst erfährt man das eine Puzzleteil ohne das, das Bild einfach nicht vollständig ist. Und immer wieder fragt man sich als Leser ihrer Bücher: warum bin ich da denn nicht selbst drauf gekommen? Und genau das macht den Reiz ihrer Bücher aus. Es sind nicht nur die Charaktere, die man einfach mögen muss (abgesehen von den 'bösen', die man natürlich nicht mag), oder die Liebesgeschichten, die einem wirklich nah gehen, nein, es ist die Tatsache, dass sie es immer schafft einen zu überraschen, was gar nicht so einfach ist und leider vielen Autoren nicht gelingt.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Willkommen auf der Albtraum-Insel

Overkill
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Eine Insel mit nur wenigen fast ausschließlich schwer reichen Bewohnern wird angegriffen. Maskierte stürmen die einzelnen Häuser, nehmen die Bewohner als Geiseln und schrecken auch nicht davor zurück zu ...

Eine Insel mit nur wenigen fast ausschließlich schwer reichen Bewohnern wird angegriffen. Maskierte stürmen die einzelnen Häuser, nehmen die Bewohner als Geiseln und schrecken auch nicht davor zurück zu töten. Anscheinend verfolgen sie einen gut durchdachten Plan, doch sie haben nicht damit gerechnet, dass sie einen ernstzunehmenden Gegner bekommen werden. Der Bodyguard Joe kehrt nach einem Angriff auf seine Schutzbefohlenen früher als gedacht auf die Insel zurück und merkt schnell, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Und bald stellt er fest: er ist die einzige Hoffnung für die Geiseln. Doch was keiner ahnt, es gibt noch jemanden auf der kleinen Insel, der seine ganz eigenen Pläne verfolgt, Pläne, die ziemlich tödlich enden könnten...

Ich fand das Buch gut, aber nicht so gut wie das erste Buch von Bale. Mir war die Geschichte zu unübersichtlich und zu weit her geholt. Aber wenn man davon absieht ist es sehr spannend und es hat auf jeden Fall einige sehr überraschende Wendungen. Ich kann es also guten Gewissens empfehlen.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Das einsame Mädchen im Moor

Totenpfad
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Vor zehn Jahren verwand die 5 jährige Lucy Downey. Sie war aus ihrem Bett heraus entführt worden und seit dem gab es keine Spur von ihr, abgesehen von Briefen die regelmäßig unregelmäßig bei der Polizei ...

Vor zehn Jahren verwand die 5 jährige Lucy Downey. Sie war aus ihrem Bett heraus entführt worden und seit dem gab es keine Spur von ihr, abgesehen von Briefen die regelmäßig unregelmäßig bei der Polizei von Norfolk eingingen. Briefe, voller Hinweise und Anschuldigungen.

In der Gegenwart wird eine Leiche im Moor gefunden, die eines Kindes. Die Archäologin Ruth, die sich mit ihrem 39 Jahren für viel zu dick hält und vor dem Schlafen gehen Eisenzeitgrabstätten zählt wird um Hilfe gebeten. Die Leiche stellt sich als Eisenzeitleiche heraus, also nicht Lucys. Bald darauf verschwindet jedoch ein weiteres Mädchen, Scarlett Henderson. Wieder sind die einzigen Hinweise die Briefe an die Polizei. Sie sind an den ermittelnden Detective Chief Inspector Harry Nelson gerichtet. Er und Ruth kommen sich während den Ermittlungen immer näher, obwohl Harry verheiratet ist. Als Ruths Katze mit durchgeschnittener Kehle vor ihrer Haustür abgelegt wird wird klar, dass sie nicht mehr nur eine relativ unbedeutende Expertin für Knochen ist, sie steckt mitten drin. Die Handlung verdichtet sich, es gibt mehr und mehr Verdächtige und mehr und mehr Zusammenhänge werden klar, Dinge die unwichtig erschienen und plötzlich wichtig werden, als Scarletts Leiche gefunden wird. Wer also ist der Mörder? Warum mordet er? Und was hat das alles mit dem Salzmoor zu tun?

Ich fand das Buch sehr gut. Es ist gut aufgebaut, und die Einschübe mit den Gedanken eines Mädchens, das eingesperrt ist machen das ganze deutlich mysteriöser und spannender. Richtig Spannung kommt eigentlich erst gegen Ende des Buches auf, aber es hat trotzdem großen Spaß gemacht es zu lesen, ich kann es also guten Gewissens empfehlen, vor allem wegen den vielen Informationen über Archäologie wirkt es sehr realistisch.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Wie weit würde man für das Leben seines Kindes gehen?

Das Herz ihrer Tochter
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Vor 11 Jahren verlor June ihren zweiten Mann und ihre Tochter Elizabeth. Ihr erster Mann war bereits bei einem Verkehrsunfall durch die Schuld eines anderen Autofahrers getötet worden. Und genau hier setzt ...

Vor 11 Jahren verlor June ihren zweiten Mann und ihre Tochter Elizabeth. Ihr erster Mann war bereits bei einem Verkehrsunfall durch die Schuld eines anderen Autofahrers getötet worden. Und genau hier setzt die Handlung ein.
Shay Bourne steht vor Gericht. Er soll Junes zweiten Mann Kurt und ihre Tochter Elizabeth getötet haben. Michael ist einer der Geschworenen. Er beugt sich den anderen und stimmt mit ihnen für die Todesstrafe.
Jetzt 11 Jahre später steht die Urteilsvollstreckung bevor. June hat ihr Leben weiter gelebt für Claire, ihre zweite Tochter, Kurts Tochter. Doch Claire ist schwer krank, sie braucht dringend eine Herztransplantation. Shay sieht einen Bericht darüber im Fernsehen und fasst einen Entschluss: Nach seinem Tod soll Claire sein Herz bekommen.
Doch darf man es einem zum Tode verurteilten erlauben seine Organe zu spenden? Kann Claire mit dem Wissen leben, dass das Herz des Mannes in ihrer Brust schlägt, der ihr ihren Vater und ihre Schwester nahm? Kann ihre Mutter damit leben, dass ein Stück des Mannes in ihrer Tochter weiter leben wird, der ihr ihre Familie nahm? Und wie kann ein Mann, der ein solches Verbrechen begangen hat, nun plötzlich zu einem guten Menschen werden?
Shay ist nicht nur ein verurteilter Mörder, er kann auch Wunder vollbringen. Er kann Tote zum leben erwecken und kranke heilen. So scheint es zumindest. Was steckt hinter all dem? Das heraus zu finden, darum geht es in diesem Buch. In wie weit ist unsere Moral noch zeitgerecht? Ist die Todesstrafe gut oder schlecht? Wer hat das Recht zu entscheiden wer den Tod verdient hat? Welches Verbrechen ist schwer genug, dass derjenige der es verübt hat nicht weiter leben darf? Woran kann man glauben? Welche Religion ist die 'richtige'? Gibt es
überhaupt eine 'richtige' Religion, oder sind sogar alle falsch?

Die Handlung wird immer abwechselnd aus der Sicht von Michael, dem Geschworenen der später Priester geworden ist, June, der trauernden Hinterbliebenen, Maggie, der Anwältin und Lucius, dem Zellennachbarn von Shay erzählt und schließlich auch einmalig aus der Sicht von Claire. Diese Abwechslung sorgt dafür, dass jede mögliche Meinung des Lesers aufgegriffen und vertreten wird. Für jede Ansicht steht eine Person und gibt ihr ein Gesicht, eine Stimme, mit der man sich identifizieren kann. Aber genauso wichtig wie die Sichtweisen derer die Beschreiben ist die derer die eben nicht beschreiben. Keines der Kapitel ist aus der Sicht von Shay geschrieben, warum wohl? Das allein regt schon wieder zum Nachdenken an.
Jodi Picoult schafft es immer dafür zu sorgen, dass man als Leser am Ende des Buches alles hinterfragt. Sie bringt einen zum Nachdenken. Sie zwingt uns nicht ihre Meinung auf, sagt uns nicht was richtig und was falsch ist, lässt uns unsere Ideen, unseren Glauben, sie gibt uns nur eine Richtung vor, in die wir denken sollen, die wir hinterfragen sollen.

Dieses Buch steht ihren bisher erschienenen in nichts nach. Ich kann es nur empfehlen!