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Veröffentlicht am 05.03.2020

Ein emotional heftiges, eindringliches, spannendes, richtig, richtig gutes Buch!

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Achtung: Hausliche Gewalt – emotional und physisch!


Leighton lebt in der Hölle. Ihr Leben ist geprägt von seelischem Missbrauch und dem körperlichen Missbrauch ihrer Mutter. Sie weiß nie, wann ihr Vater ...

Achtung: Hausliche Gewalt – emotional und physisch!


Leighton lebt in der Hölle. Ihr Leben ist geprägt von seelischem Missbrauch und dem körperlichen Missbrauch ihrer Mutter. Sie weiß nie, wann ihr Vater das nächste Mal ausrasten wird, sie weiß nur, dass es ein nächstes Mal geben wird. Es gibt immer ein nächstes Mal. Sie weiß auch, dass keine Hilfe kommen wird, egal, wie schlimm es wird. Die Nachbarn wissen Bescheid, die Polizei weiß Bescheid, alle schauen weg.
Leighton versucht so gut sie kann ihre Schwestern zu beschützen, doch ihr ist klar, dass er sie irgendwann alle umbringen wird, es ist nur eine Frage der Zeit, wann er endgültig zu weit geht. Doch ihre Mutter will ihn nicht verlassen. Es tue ihm doch leid. Leightons Leben besteht nur aus Angst. Bis sie Liam kennenlernt. Er wird zu ihrem sicheren Hafen. Doch auch er kann sie nicht beschützen. Leighton versucht alles, ihre Mutter zu überreden, ihn zu verlassen. Aber wird sie das jemals tun? Ihre Töchter über ihren Mann stellen?


Leighton bricht mir das Herz. Sie ist so stark und gibt sich so große Mühe ihre Schwestern zu beschützen. Das Problem ist nur, dass sie nicht gewinnen können. Es gibt immer irgendetwas, dass sie nicht perfekt gemacht haben. Essen brennt an, oder Handtücher sind falsch gefaltet oder es hat gar nichts mit ihnen zu tun, aber seine Wut bekommen sie trotzdem ab.

Leighton beschreibt all das so eindringlich, dass einem mehrmals die Tränen kommen. Ich wäre so gern in das Buch gesprungen und hätte diesen Mistkerl aus dem Haus geworfen. Sätze, wie dieser sagen alles: „Vielleicht ist Angst ja der Preis, den Frauen dafür bezahlen müssen, überhaupt auf der Welt sein zu dürfen.“ (S. 266)

Leighton ist im letzten Jahr auf der Highschool. Eigentlich müsste sie sich Sorgen um College-Bewerbungen machen. Natürlich ist sie gespannt, ob sie es an ein College schaffen wird, aber diese Aufregung wird von Angst und Sorge überschattet. Wenn Leighton an die Uni geht, wer passt dann auf ihre Schwestern auf? Wer lenkt sie ab, wenn ihr Vater die Musik auf Anschlag dreht, um die Schreie ihrer Mutter zu übertönen? Wer versteckt sie, wenn er angreift? Wer lenkt die Wut auf sich, um von ihnen abzulenken?

Ihre Heimatstadt wird zeitgleich von einer Krähen-Plage heimgesucht. Zumindest nennen es die anderen eine Plage, Leighton und ihre Schwestern mögen die Krähen. Vor allem eine: Joe. Er ist ihr Freund. Sie geben ihm Futter und der schenkt ihnen Dinge. Dinge, sie verloren haben oder auch Dinge, die sie brauchen. Joe scheint Bescheid zu wissen, wie schrecklich es bei ihnen Zuhause ist. Er ist immer da, wenn sie ihn brauchen.
Joe ist nicht das einzig merkwürdige in dieser Stadt. Das Haus von Leightons Familie scheint sich nach jedem Wutanfall ihres Vaters selbst zu reparieren. Nichts erinnert am nächsten Morgen noch daran, dass Löcher in die Wände geschlagen, oder Dinge an den Wänden zerschellten, als sie nach den Mädchen geworfen wurden.
Das klingt merkwürdig, ja, aber es passt zur Message des Buches, dass beinahe jeder im Ort wegsieht. Auch das Haus sieht weg. Tut so, als wäre nichts gewesen. Das macht das Ganze in meinen Augen umso eindringlicher.


Fazit: Das Buch ist nicht leicht zu ertragen. Es macht einen emotional echt fertig, aber es ist ein wichtiges Buch. Ein Plädoyer dafür, nicht wegzusehen. 2018 wurden 122 Frauen von ihren Partnern getötet (https://www.zeit.de/2019/51/frauenmorde-gewalt-partnerschaft-bundeskriminalamt), die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher liegen. Wie viele Kinder in Haushalten leben, in denen physische oder psychische Gewalt herrscht, ist nicht ermittelbar. Darüber wird nicht geredet. Wie oft finden sich in Zeitungen Artikel über Kinder, die durch ihre Eltern zu Tode kommen? Zu oft und leider ist auch das nur die Spitze des Eisbergs. Über Kinder und Jugendliche wie Leighton und ihre Schwestern, die in einer Familie aufwachsen, die durch die Gewalt des Vaters geprägt ist, erfährt man nichts.
Dieses Buch fordert einen nicht nur dazu auf hinzusehen, sondern auch wenigstens nicht wegzusehen.

Leighton und Liam waren mir direkt sympathisch, ebenso, wie auch die Jugendlichen Nebencharaktere. Ich muss ehrlich sagen, dass ich Leightons Mutter dafür hasse, dass sie ihre Kinder nicht beschützt. Ich weiß, dass sie es vermutlich einfach nicht kann, sich nicht aus diesem Kreislauf befreien kann, aber dennoch, kann ich diese Gefühle nicht unterdrücken.
Die Verbindung mit den Krähen finde ich super. Der Zusammenhang zwischen der Anzahl der Krähen und der Eskalation ist wirklich toll gemacht!

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Ein wirklich richtig guter Roman über das Erwachsenwerden und die Bedeutung von Vorurteilen

Eine Farbe zwischen Liebe und Hass
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Jessup ist 17 und stammt aus schwierigen Verhältnissen, aber das tun die meisten dort, wo er herkommt. Football ist seine Welt und er hofft, dass ihm sein Sport helfen wird, Mississippi hinter sich zu ...

Jessup ist 17 und stammt aus schwierigen Verhältnissen, aber das tun die meisten dort, wo er herkommt. Football ist seine Welt und er hofft, dass ihm sein Sport helfen wird, Mississippi hinter sich zu lassen und damit auch die schwierigen Verhältnisse.
Gerade wurde sein Stiefvater aus dem Gefängnis entlassen. Er ist ein White Supremacist – ein Rassist – und saß im Gefängnis, weil er dabei war als sein anderer Stiefsohn, Ricky, zwei schwarze Studenten zu Tode geprügelt hat.
Jessup hält sich selbst nicht für einen Rassisten, immerhin ist seine Freundin schwarz! Dann kann er ja kein Rassist sein. Und er findet es ungerecht, dass er angefeindet wird für das, was sein Bruder und sein Stiefvater getan haben.
Ein Unfall verändert Jessups Leben für immer. Er muss sich jetzt entscheiden, woran er selbst glauben will und was für ein Mensch er sein möchte.


Alexi Zentner hat in diesem Buch ein tolles Bild vom immer noch offen gelebten Rassismus und der Instrumentalisierung von Geschehnissen und Menschen in den USA gezeichnet. Damit trifft er den Zeitgeist auch bei uns, da durch die AfD das Thema wieder deutlich präsenter geworden ist, allein schon, weil sich immer mehr Menschen trauen, ihren Rassismus offen zu zeigen.

Durch Jessup erkennt man sehr gut die Abstufungen, die es gibt. Sein Stiefvater ist zum Beispiel ein Rassist und lebt das ganz offen, er gehört zur „Heiligen Kirche des weißen Amerika“. Sein Bruder Ricky ist ebenfalls Rassist, er hat den Oberkörper voller entsprechender Tattoos und sitzt 16 Jahre im Gefängnis für den Mord an zwei schwarzen Studenten. Jessup glaubt die Version, die Ricky und sein Stiefvater erzählen und dass beide in Notwehr gehandelt haben, dass sie nur verurteilt wurden, weil der Staatsanwalt keinen Wirbel machen wollte und es Proteste gab. Wären die Studenten weiß gewesen, wären sie freigesprochen worden, da ist sich Jessup sicher.
Jessup glaubt, er sei kein Rassist. Doch schon sehr früh im Buch wird deutlich, dass es Graustufen gibt. Jessup hat eine farbige Freundin, also kann er kein Rassist sein, so seine Meinung. Doch gleichzeitig ist er sich sicher, dass er nur deswegen nicht Captain des Football Teams ist, weil er weiß ist und sein Trainer, der Vater seiner Freundin, schwarz und als Schwarzer würde er ihn niemals zum Captain machen, obwohl er der beste Spieler ist. Doch er ist eben auch der Sohn eines Rassisten und weiß. Jessup erkennt nicht, dass allein schon in diesen Gedankengängen Rassismus steckt.
Es ist auch faszinierend, wie das Thema unterschwellig immer wieder aufflackert und man oft erst in letzter Sekunde merkt, auf welcher Seite jemand steht. Manche Charaktere sind richtig gehende Fanatiker, andere „nur“ Mitläufer.

Alexi Zentner konfrontiert einen auch mit der „Geheimsprache“ der White Supremacists. Worte, die etwas anderes bedeuten können oder auch Begriffe, die man nie zuvor gehört hat, wie zum Beispiel „Rahowa“, ein Begriff der den „Heiligen Rassenkrieg“ bezeichnet. Ich finde es so toll, wie diese Begriffe gestreut und erläutert werden und man sitzt als Leser da und denkt sich: wie ungebildet bin ich eigentlich, dass ich all das nicht wusste? Oder muss ich froh darüber sein?

Das Buch ist ungewöhnlich gegliedert. Es gibt keine Kapitel, sondern nur Abschnitte, die wie Kapitel fungieren, aber nicht gezählt oder klar abgegrenzt werden, indem sie zum Beispiel auf einer neuen Seite beginnen. Es sind Abschnitte mit ein paar fett gedruckten Worten am Anfang. Durch die fehlenden Kapitel wird man nicht aus der Geschichte gerissen. Es gibt, wenn man so will keine Atempause. Auch wenn man durch Zeit und Raum springt, merkt man es nicht so sehr. Es gibt Romane, bei denen mich eine solche Gliederung sehr gestört hat, weil ich den Überblick verloren habe. Aber hier wird fast alles von Jessup erzählt, allerdings nicht als Ich-Erzählung, dadurch bleibt man in der Geschichte. Er springt zwar, aber da er als Konstante fungiert verliert man nicht den Überblick. Man muss sich nicht auf andere Charaktere einlassen oder mit deren Sichtweise klar kommen, man erfährt alles durch Jessup gefiltert, was einen als Leser umso aufmerksamer werden lässt. Kann man alles glauben, was Jessup einem erzählt? Oder sieht er vielleicht manches durch die Rassismus-Brille?

Während Jessup versucht herauszufinden, woran er wirklich glaubt, scheint ihn die Stadt und auch sein Umfeld in eine Schublade zu stecken. Er ist „der Sohn von“ und wird immer mehr in diese Ecke gedrängt und abgestempelt. Gleichzeitig muss man sich als Leser aber auch hier wieder fragen: passiert das wirklich, oder sieht Jessup Ungerechtigkeiten, die es gar nicht gibt? Und was ist mit der anderen Seite? Denn je weiter das Buch fortschreitet, desto mehr treten auch die Mitglieder der „Kirche“ in Erscheinung.

Eines ist auf jeden Fall klar bei diesem Buch: es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Vorurteile gibt es in jeder Gesellschaft und gegenüber jedem Menschen. Es geht nicht nur um die Rasse, sondern auch um die Familienzugehörigkeit, oder die Kirchenzugehörigkeit. Es gibt so viele Gründe, aus denen Menschen ein vorgefertigtes Urteil über andere Menschen ins Feld führen. Dieses Buch macht das sehr deutlich. Es zeigt aber auch, dass kaum ein Mensch wirklich frei von Vorurteilen oder auch Rassismus ist. Klar gibt es auch solche Menschen, die ihre Vorurteile kultivieren und so lange mit Verschwörungstheorien und gefühlten Ungerechtigkeiten nähren, bis daraus Hass entsteht.


Fazit: Mir hat das Buch wirklich richtig gut gefallen. Ich finde es so toll, wie es nicht den Zeigefinger erhebt, sondern den Leser selbst Misstöne hören lässt. Man wird gefordert sich selbst eine Meinung zu bilden, zu hinterfragen.
Jessup ist als Protagonist wirklich sehr interessant. Er wuchs auf in einer Welt, in der Rassismus gepredigt wurde. Er selbst weiß nicht genau wo er steht. Er ist 17 Jahre alt und ein Unfall zwingt ihn erwachsen zu werden. Er muss sich entscheiden was für ein Leben er führen will und ob die erlernten Vorurteile ein Teil davon sein sollen.

Ich fand es wirklich richtig gut, wie das Buch die Thematik eingefangen hat. Man erfährt alles aus Jessups Sicht und muss sich selbst ein Urteil bilden.

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Mein Lieblingsband der Reihe!

Gilde der Jäger - Engelsmacht
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Achtung: Band 8 einer Reihe!


Naasir ist anders. Er ist weder nur Vampir noch nur etwas anderes. Einst wurde er von einem wahnsinnigen Engel geschaffen, den er schon als Kind zu Fall brachte. Danach wurde ...

Achtung: Band 8 einer Reihe!


Naasir ist anders. Er ist weder nur Vampir noch nur etwas anderes. Einst wurde er von einem wahnsinnigen Engel geschaffen, den er schon als Kind zu Fall brachte. Danach wurde er in der Zufluchtsstätte inmitten von Engelkindern großgezogen. Aber dennoch ist er anders. Jetzt, das spürt Naasir, ist es Zeit seine Gefährtin zu finden. Er ist bereit. Dass er sie finden wird, daran zweifelt Naasir nicht, er wird sie an ihrem Geruch erkennen.
Ein Auftrag seines Sires, dem Erzengel Rafael, führt Naasir in die Zufluchtsstätte, dort soll er mit der Gelehrten Andromeda zusammenarbeiten.
Andromeda ist die Enkelin von Charissemnon, ein anderer Erzengel und unglaublich grausam und krank. Ihr war es gestattet worden einige Jahrhunderte als Gelehrte in der Zuflucht zu leben, jetzt ist es bald an der Zeit, dass sie den Blutschwur, den ihre Eltern in ihrem Namen geleistet haben zu erfüllen und sich an den Hof ihres Großvaters zu begeben, ein Ort, den sie vielleicht körperlich überleben, aber an dem ihre Seele zerbrechen wird.
Zuvor hat sie aber mit Naasir einen letzten Auftrag zu erfüllen: sie müssen den Ort finden, an dem der Uralte Erzengel Alexander schläft. Aber es gibt einige, die das um jeden Preis verhindern wollen.


Ich liebe Naasir! Er ist mein absoluter Liebling. Ich liebe seine Art die Welt zu sehen, allein schon seine Gedanken bringen mich so oft zum Lachen, aber auch die Geschichten aus seiner Kindheit. Er hat so witzige Dinge angestellt, weil er die Welt einfach anders sieht. Er ist ein Raubtier und benimmt sich so. Er knurrt und schnurrt und beißt. Er schnuppert an Menschen, Vampiren und Engeln. Er ist einfach ein Original. Wenn er will kann er so süß sein, aber er bestimmt, wen er mag und wen nicht und wenn er einen nicht mag, sollte man schnellstens aus der Reichweise seiner Krallen verschwinden.
Wenn er aneckt kann er sich eine „andere Haut“ überstreifen und zivilisiert sein, aber er hasst es. Der Kontrast ist wirklich krass. Natürlich mag ich den echten, wilden Naasir viel lieber.

Andromeda ist eine beeindruckende Frau. Sie ist ein Spielball im Spiel der Erzengel und weiß, um ihre Machtlosigkeit. Dennoch will sie kein hilfloses Opfer sein und um ihr Leben kämpfen. Sie liebt ihre Arbeit als Historikerin und ist wirklich gut darin. All das zählt aber nicht am Hof ihres Großvaters. Sie interessiert ihn an sich nicht besonders, sie ist einfach ein Ding, das durch seine bloße Existenz einen Wert darstellt. Andromeda will gar nicht darüber nachdenken, was er wohl mit ihr vor haben könnte. Aber ihre Eltern sind für sie das beste Beispiel dafür, was aus Engeln wird, die am Hof ihres Großvaters leben müssen. So will Andromeda auf keinen Fall enden. Doch sie weiß auch, dass sie keine Hilfe zu erwarten hat. Kein Erzengel, nicht einmal Rafael, der ein erklärter Feind ihres Großvaters ist, kann ihr helfen, denn das würde gegen uralte Engelsgesetze verstoßen.

Naasir ist verwirrt. Andromeda riecht gut, aber sie ist eine Historikerin. Seine Gefährtin kann keine Gelehrte sein! Er ist wild und seine Gefährtin muss deswegen doch auch wild sein! Aber auch diese Überlegungen helfen ihm nicht, sie riecht einfach so gut! Und je mehr Zeit er mit ihr verbringt, desto interessanter findet er sie.

Die Suche nach Alexander (und alles was dazwischen passiert) ist sehr spannend! Es geht wieder hoch her und wird vor allem für Andromeda sehr gefährlich. Ein Glück, dass Naasir so gut darin ist sich überall anzuschleichen und für Probleme zu sorgen. Viele unterschätzen ihn, sie sehen dieses Wesen, das sie nicht richtig einordnen können, weil er der einzige seiner Art ist und weil er eben wild ist, halten sie ihn automatisch auch für ein „Tier“ und nicht für einen extrem intelligenten Gegner. Doch genau das ist Naasir. Er ist nicht einfach nur ein Werkzeug, er ist sehr schlau und findet immer eine Lösung für die Probleme, mit denen er sich konfrontiert sieht, auch wenn diese meist sehr, sehr unkonventionell ist, aber dadurch passt sie zu Naasir.


Fazit: Ich liebe dieses Buch. Es ist mein absolutes Lieblingsbuch aus der Reihe. Ich liebe die anderen auch, aber Naasir ist und bleibt mein Liebling. Ich liebe einfach seine Art zu denken. Er denkt immer so witzige Dinge und sieht die Welt auf seine eigene Art. Er knurrt, beißt und schnurrt und kann unglaublich süß sein, wenn er will. Ich möchte ihn aber nicht zum Feind haben.
Ich finde es so toll, wie anders sich dieser Band liest, weil er eben Naasir folgt und der ist außergewöhnlich. Es ist schwer zu beschreiben, ich möchte ja auch nicht zu viel verraten. Wenn ihr das Buch lest bzw. das Hörbuch hört, werdet ihr merken, was ich meine.
Die Handlung ist wieder einmal sehr spannend, aber schon allein dadurch anders, weil Andromeda ein Keuschheitsgelübde abgelegt hat, also kein Sex, außer jemand findet ein bestimmtes, seit Jahrhunderten verschollenes Buch. Anders als in den anderen Bänden der Reihe, liegt der Fokus hier nicht auf dem körperlichen, sondern auf anderen Dingen. Davon profitiert das Buch in meinen Augen.

Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Wieder sehr spannend und romantisch - ein absolutes Muss für Liebesroman-Fans!

Wiedersehen in Virgin River
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Achtung: Band 2 einer Reihe!


Eigentlich ist Preacher, ein Ex-Marine, Einzelgänger. Doch dann taucht Paige an einem verregneten Abend in Jacks Bar auf, in der Preacher arbeitet und sofort ist klar, dass ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!


Eigentlich ist Preacher, ein Ex-Marine, Einzelgänger. Doch dann taucht Paige an einem verregneten Abend in Jacks Bar auf, in der Preacher arbeitet und sofort ist klar, dass sie dringend Hilfe braucht. Paige ist mit ihrem kleinen Sohn Christopher auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Er hat sie brutal verprügelt und um ein Haar hätte sie das Baby, mit dem sie im Moment schwanger ist, verloren. Preacher möchte ihr unbedingt helfen und bietet ihr Schutz an. Doch kann er sie wirklich vor dem Mann beschützen, der sie so schrecklich verletzt hat und nun droht sie zu töten?


Preacher mochte ich in Band 1 schon so gern. Er ist schweigsam und allein durch seine Größe und Masse wirkt er angsteinflößend. In Wirklichkeit ist Preacher aber grundgut. Er kann den Gedanken nicht ertragen, dass Paige so brutal verletzt worden ist und würde alles dafür tun, zu verhindern, dass das noch einmal passiert. Er fühlt sich wohl in ihrer Gesellschaft und ihren kleinen Sohn hat er in Rekordzeit ins Herz geschlossen, was zum Glück auf Gegenseitigkeit beruht. Doch er ist sich darüber im klaren, dass Paige Virgin River jederzeit für immer verlassen könnte.

Paige hat schreckliche Angst und das zu Recht. Ihr Mann ist ein abartiger, widerlicher Mistkerl! Ich würde ihm ja wirklich eine Begegnung mit Preacher, Jack und den anderen Marines wünschen, die Virgin River regelmäßig besuchen.

In diesem Band nehmen Rick, Jack und Mel und ein ehemaliger Kamerad von Jack und Preacher, Mick, eine große Rolle ein. Ich persönlich finde das immer toll, wenn man auch mehr über andere Charaktere erfährt, solange die Mehrheit der Geschichte sich um die Protagonisten dreht, wie es hier der Fall ist.

Preacher ist so ein toller Kerl! Echt er bringt mich immer wieder zum Schmelzen. Ich wäre mehr als einmal gern ins Buch hineingesprungen und hätte ihn gern in den Arm genommen, einfach, weil er so toll ist! Er ist die Art Mann von dem (fast) jede Frau träumt, aber rational gesehen weiß, dass es solche Männer wahrscheinlich im echten Leben gar nicht gibt. Trotzdem kann man ihn anschmachten.

In diesem Band geht es auch wieder emotional ziemlich ab. Also ich rate zu Taschentüchern! Es wird auch sehr spannend.


Fazit: Band 2 steht Band 1 der Reihe in nichts nach. Vor allem auch, weil man zwar neue Protagonisten hat, aber die Charaktere aus Band 1 ebenfalls zu Wort kommen. Man erfährt, wie es mit ihnen weitergeht und bekommt auch einen Tipp, worum es in Band 3 gehen wird. Es ist faszinierend wie schnell man sich in Virgin River Zuhause fühlt. Die Charaktere sind so nett und die Dorfgemeinschaft unglaublich. Jeder kümmert sich um jeden und niemand erwartet Lob oder Dank dafür. Es wird einfach getan, was ansteht. Ist jemand in Not rückt das Dorf zusammen und hilft, egal wie.
Auch hier passiert einiges, man geht mit allen Charakteren teilweise durch tiefe Täler und hofft einfach auf ein Happy End. Ich persönlich kann gar nicht sagen, wen ich am liebsten mag, ich finde alle so toll. Ich freue mich aber sehr, dass die Reihe über 20 Bände umfasst, ich mich also nicht so bald aus Virgin River verabschieden muss.

Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Ein richtig schöner Liebesroman!

Neubeginn in Virgin River
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Achtung: Band 1 einer Reihe!

Vor neun Monaten wurde Mels Mann Mark bei einem Raubüberfall auf einen kleinen Laden erschossen. Seit dem weiß Mel nicht mehr, was noch aus ihr werden soll. Nur eines ist ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!

Vor neun Monaten wurde Mels Mann Mark bei einem Raubüberfall auf einen kleinen Laden erschossen. Seit dem weiß Mel nicht mehr, was noch aus ihr werden soll. Nur eines ist ihr klar: in L.A. bleiben kann sie nicht. Also nimmt sie eine Stelle in dem kleinen Ort Virgin River an. Aber alles läuft schief: ihr Auto bleibt im Matsch stecken, die Ferienwohnung, die ihr zur Verfügung gestellt wird, ist eine dreckige Bruchbude, der Ort auch komplett anders als es ihr gegenüber behauptet worden war und der Arzt, den sie unterstützen soll, will keine Hilfe und schon gar nicht Mels.
Doch sie hat nicht mit den Dorfbewohnern, allen voran dem Barbesitzer Jack gerechnet, die alles daransetzen, dass Mel doch bleibt.


Virgin River ist ein unglaublich sympathisches Dorf. Die Einwohner sind fast alle sehr nett und führsorglich. Natürlich gibt es auch Deppen, aber die sind wenigstens nur dumm, aber nicht böse. In Virgin River erlebt man beide Seiten: die ländliche Idylle mit malerischer Landschaft und jede Menge Tieren und die Schattenseite der Armut und Verwahrlosung, in der manche Menschen leben.

Mel ist sehr sympathisch, wenn auch manchmal etwas sehr gefangen in den Dingen, die sie sich selbst einredet. Sie versucht immer wieder sich selbst zu etwas zu überreden und das ist nicht immer das Beste für sie. Aber sie blüht in Virgin River auf. Zwar muss sie auch Abstriche machen – es ist nun mal ein Dorf, hier gibt es keinen Starbucks – aber dafür ist sie ganz nah an den Menschen, die sie behandelt. Ihre Patienten haben alle das Potential bald auch Freunde zu sein.
Doch der Verlust ihres Mannes, ihre Trauer ist nach wie vor da und wird manchmal übermächtig.

Jack ist ein unglaublich netter Mann. Er ist der Typ Mann, bei dem eine Frau einfach nur seufzen und schmachten kann. Er kümmert sich um die Bewohner des Ortes und versucht allen ein guter Nachbar zu sein. Er spürt die Bedürfnisse der anderen und tut alles, damit es jedem gut geht. Er selbst hat lange Zeit beim Militär gedient und einiges gesehen und erlebt. Das hat Narben hinterlassen. Aber das hat ihn nicht hart gemacht, sondern sensibler für seine Mitmenschen.

Die Nebencharaktere sind auch alle sehr nett. Preacher zum Beispiel, der wie Jack beim Militär war und ein begnadeter Koch ist, obwohl er das nicht gelernt hat. Zum Glück bekommen wir in Band 2 der Reihe seine Geschichte erzählt, er fungiert wie Jack als Seele des Ortes.

Das Buch ist teilweise emotional nicht ohne. Beide Jack und Mel haben mit Verletzungen zu kämpfen und sie leiden zu sehen, tut einem als Leser manchmal echt weh.
Es gibt aber auch sehr spannende Stellen! Ebenso wie Szenen, bei denen einem vor Rührung die Tränen kommen.


Die Buchreihe gibt es seit kurzem auch als Serie auf Netflix. Ich habe sie bereits gesehen und sie gefiel mir gut. Allerdings wurde einiges verändert und ich persönlich finde das Buch um Längen besser. Mel ist mir am Schluss der Serie zu nervig. Ihr Verhalten ergibt da für mich keinen Sinn. Im Buch gibt es so etwas nicht. Ja, ich kann ihr nicht immer folgen, aber diese Szenen sind nur kurz und danach bin ich wieder voll bei ihr. Die Serie ist nicht schlecht, aber wie bei Serien üblich muss es am Ende einen Cliffhanger geben, bei dem erstmal alles Porzellan zerschlagen wurde, nur um in der nächsten Staffel schnellstmöglich wieder zusammengesetzt zu werden. Zumindest macht die Serie den Eindruck, dass es darauf hinauslaufen wird. Dennoch ist sie wirklich nicht schlecht, kann aber in meinen Augen dem Buch nicht das Wasser reichen.



Fazit: Dieses Buch bietet alles, was man sich von einem Liebesroman nur wünschen kann. Es ist romantisch, traurig, spannend und zum dahinschmelzen. Die Protagonisten sind total sympathisch, auch wenn man Mels Gedanken und Gefühlen nicht immer folgen kann, aber so ist Trauer nun mal.
Die Nebencharaktere sind auch sehr sympathisch und sie sind es die dieses Kleinstadt/Dorf-Feeling ausmachen. Sie sorgen dafür, dass man am liebsten sofort nach Virgin River ziehen möchte, um ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Die Menschen sind füreinander da, stehen einander bei und halten zusammen. Ich freue mich sehr, dass ich dieses Buch gelesen habe und fast noch mehr, dass ich Band 2 auch hier liegen habe und als nächstes lesen kann.

Na? Wer folgt mir nach Virgin River?

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