Profilbild von Dark_Rose

Dark_Rose

Lesejury Star
offline

Dark_Rose ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dark_Rose über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2023

Mir hat es richtig gut gefallen, aber ein kleines bisschen Kritik gibts trotzdem

Ihr zweiter Tod
0

Vor vier Jahren veränderte ein Telefonanruf Zachs Leben für immer. Der Footballstar war gerade im Urlaub, als er darüber informiert wurde, dass seine Ex-Frau im Koma lag und er darüber entscheiden sollte, ...

Vor vier Jahren veränderte ein Telefonanruf Zachs Leben für immer. Der Footballstar war gerade im Urlaub, als er darüber informiert wurde, dass seine Ex-Frau im Koma lag und er darüber entscheiden sollte, ob man sie gehen lassen oder am Leben erhalten sollte. Er entschied, die Verantwortung ihren Eltern zu überlassen, die ihn in der Öffentlichkeit fertig gemacht haben. Jetzt, nach all der Zeit muss sich Zach erneut entscheiden, denn die Staatsanwältin Kate will den Mann, der für Rebeccas Zustand verantwortlich ist, erneut vor Gericht stellen, nicht wegen Körperverletzung, sondern wegen Mordes, doch dafür muss Rebecca sterben. Entweder auf natürlichem Wege, wobei niemand weiß, wann das sein wird und die Gefahr besteht, dass sich der reiche Eban bis dahin abgesetzt hat, oder indem man sie gehen lässt. Das allein ist schon eine heftige Situation, doch sie wird noch brisanter, als Eban erfährt, was ihm blühen könnte und er hat keine Lust noch einmal im Knast zu landen …


Das Buch behandelt ein umstrittenes Thema und stellt viele, teils unangenehme Fragen. Die wenigsten von uns setzen sich in jungen Jahren damit auseinander, was mit uns geschehen soll, sollte der Fall eintreten, dass wir mit minimalen Gehirnfunktionen vor uns hinvegetieren. Doch die wenigsten würden sich das wünschen. Das Problem ist, wenn Glaube, Liebe und die persönlichen Wünsche aufeinandertreffen. Darf man jemandem das Leben nehmen unter diesen Umständen, oder wäre das Mord? Darf man es tun, um in letzter Konsequenz für Gerechtigkeit zu sorgen? Und wenn man selbst derjenige ist, der entscheiden soll, wie trifft man so eine Entscheidung? Kann man das überhaupt?

Es stecken viele schwierige Fragen in dem Buch, die allen Beteiligten zu schaffen machen. Brisant wird es dadurch, dass man auch denjenigen kennenlernt und Kapitel aus seiner Sicht liest, der für den vegetativen Zustand von Rebecca verantwortlich ist. Eban zeigt keinerlei Reue, er verspürt keine Schuldgefühle, sondern ärgert sich nur darüber, dass ihm seiner Meinung nach unrecht getan wurde. Man wünscht sich, dass er „richtig“ bestraft wird, man will, dass er für immer im Gefängnis verrottet, vor allem, weil er ja auch nichts daraus gelernt hat. Andere Menschenleben bedeuten ihm nicht das Geringste.

Zachs Leben ging seit diesem einen Anruf den Bach runter – zumindest in bestimmten Bereichen. Seine Footballkarriere ging deswegen zu Ende und er musste einigen Mist von der Presse ertragen, aber ansonsten ist sein Leben ganz okay, bis Kate bei ihm vor der Tür steht und ihn in diesen moralischen Konflikt katapultiert. Zudem ist diese kleine zierliche Frau auch die erste, die ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen will, obwohl er sie auch ein bisschen dafür hasst, dass sie seinen Frieden zerstört hat.

Kate lebt dafür, anderen Gerechtigkeit zu verschaffen, doch in diesem Fall geht es um mehr als das. Aber es ist ein Drahtseilakt und Kate weiß, wie schnell alles zu Bruch gehen kann, wenn sie nur einen falschen Schritt macht, oder Eban davon erfährt, dass sie hinter ihm her ist. Sie darf Zach nicht heiß finden und sie darf sich definitiv nicht vorstellen, wie es wohl wäre, von ihm geküsst zu werden! Trotzdem sind diese Gedanken hartnäckig.


Fazit: Ich fand das Buch viel besser, als die letzten von Sandra Brown. Ich mochte den moralischen Konflikt und die vielen kontroversen Fragen die aufgeworfen wurden. Die menschlichen Abgründe und auch so ein bisschen der erhobene Zeigefinger, sich um diese Dinge selbst rechtzeitig zu kümmern.
Ich mochte Zach und Kate sehr gern, sie waren mir echt sympathisch, obwohl ich stellenweise meine Probleme mit Zach hatte. Ja, es ist eine sehr schwierige Situation für ihn – das kann man sehr gut nachvollziehen, genauso wie, dass Zach einfach nur seine Ruhe will, trotzdem reagiert er gerade am Anfang oft wie ein bockiges Kleinkind mit Wutanfall. Da konnte ich mehrmals nur die Augen über ihn verdrehen.
Kate brennt für ihren Job und ihre damit einhergehende Mission für Gerechtigkeit zu sorgen. Manchmal wirkt sie besonders am Anfang deswegen recht kalt und kalkuliert, aber man merkt schon recht bald, dass sie eigentlich ganz anders ist.
Eban war ein unglaublich egoistisches A… – das wurde direkt klar. Er lebt nur fürs Geldausgeben, das Leben und die körperliche Unversehrtheit anderer ist ihm total egal.

Ja, das Buch war vorhersehbar aber auch gut. Es wurde zum Ende hin sehr spannend und beide Protagonisten wuchsen mir ans Herz. Mit Eban hatte man auch jemanden, den man aus voller Seele hassen konnte. Durch die moralischen Fragen und Konflikte wurde das Buch für mich erst richtig interessant und ich fand es toll, wie das herausgearbeitet wurde.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2023

Sehr glaubwürdig, aber auch sehr heftig

The way I used to be
0

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber man kann mit dem Ende leben.

Triggerwarnung: Vergewaltigung, Trauma.

Von einem Moment auf den anderen teilt sich Edens Leben in ein Davor und Danach. Ein Davor, in dem ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber man kann mit dem Ende leben.

Triggerwarnung: Vergewaltigung, Trauma.

Von einem Moment auf den anderen teilt sich Edens Leben in ein Davor und Danach. Ein Davor, in dem sie bloß eine junge Frau war, fast noch ein Kind, langweilig, durchschnittlich, unsichtbar. Und ein Danach, in dem nichts mehr so ist, wie es vorher war und vor allem nicht Eden.
Nichts ist mehr normal, aber für die Welt da draußen hat sich nichts verändert. Niemand sieht, dass sie nicht mehr die Eden ist, die sie gestern noch war, niemand deutet ihr Verhalten richtig und Eden kann das, was geschehen ist, einfach nicht in Worte fassen, zu sehr ist das, was ER ihr in dieser Nacht sagte, in ihren Verstand eingedrungen: „Niemand wird dir glauben“ und „wenn du etwas sagst, bringe ich dich um“.
Eden sagt nichts, sie wird nur eine andere Eden – Eden 2.0.


Was Eden passiert ist, ist schrecklich und grausam und passiert viel zu vielen Mädchen und Frauen auf der Welt. Und doch sind die Gedanken unmittelbar nach der Tat immer dieselben: Warum habe ich es nicht kommen sehen? Warum habe ich es nicht verhindert? Warum habe ich nicht dieses oder jenes getan, dann wäre es nicht passiert. Und wie so oft bei Opfern in Edens Alter, ist der Täter jemand, dem sie vertraute, der ein Teil ihres Lebens, ihrer Welt war, Kevin, der beste Freund ihres großen Bruders und für Eden praktisch ein zweiter großer Bruder. Und das macht es für sie nur noch schwieriger.

Man erlebt an ihrer Seite die unterschiedlichen Stadien der Bewältigung bzw. des Traumas. Zuerst der Schock, dann die Vorwürfe an sich selbst. Warum hat sie nicht die Tür abgeschlossen? Andererseits, warum sollte sie, wenn sie es sonst nie tut? Wie hätte sie es ahnen können oder sollen, dass Kevin ihr das antun wollte? Sie konnte es nicht wissen, sie konnte es nicht verhindern. Aber die Stimme in ihrem Kopf sieht das anders.

Ihr Umfeld bemerkt, dass etwas los ist, findet aber lauter „simple“ Gründe dafür. Ihre Mutter sieht das Blut in ihrem Bett – also muss Eden ihre Tage bekommen haben. Eden will Kevin nicht mehr begegnen, also ist sie eifersüchtig auf ihn – oder noch schlimmer, in ihn verknallt, was auch Kevin als Story in Umlauf bringt. Eden verändert sich, verhält sich anders – sie ist eben ein launischer, schwieriger Teenager. Für alles werden Erklärungen gefunden, niemand kommt auf die Idee, dass etwas geschehen sein könnte und je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird es für Eden, selbst noch daran zu glauben, dass ihr etwas passiert ist und nicht sie das Problem ist.

Eden verändert sich auch in ihrer Erzählweise, sie wird distanzierter, kühler, geht mehr auf Abstand zum Leser, wie sie auch auf Abstand zu allen in ihrem Umfeld ging. Verzweifelt versucht sie, mit dem Geschehenen klar zu kommen, durch Verleugnen und Verdrängen und später auch, indem sie versucht, die Kontrolle über ihren Körper zurückzubekommen.


Fazit: Toll dargestelltes Trauma, aber teilweise echt hart zu lesen. Leider bleibt man lange recht auf Distanz zu Eden, wie auch sie sich von ihrem Trauma und allem anderen distanziert. Da wird das toll auf die Erzählweise übertragen, sorgt aber auch dafür, dass man sich schwerer damit tut, bei Eden zu bleiben.
Niemand sieht was mit ihr los ist, alles wird auf die Hormone geschoben oder sie als „schwierig“ oder „Bitch“ abgestempelt. Sie zeigt deutliche Anzeichen aber niemand weiß sie zu deuten. Das finde ich vor allem auch deswegen wichtig, damit man selbst einen Einblick bekommt, welche Verhaltensmuster oder Verhaltensänderungen vielleicht ein Hinweis bzw. Warnzeichen sind. Es passiert so vielen Mädchen, dass sie zu Opfern werden und die meisten von ihnen schweigen darüber aus unterschiedlichen Gründen. Aber wenn das potenzielle Umfeld lernt, worauf es achten kann, vielleicht kann dann dieses Buch nicht nur den Opfern eine Stimme geben, sondern auch das potenzielle Umfeld schulen, worauf es achten kann und sollte, um vielleicht einem betroffenen Mädchen oder einer Frau, die Gelegenheit zu geben, ihr Schweigen zu brechen und wenn es nur für sie ist, damit sie nicht mehr mit diesem Geheimnis leben muss, das ihr durch die Tat eines anderen aufgezwungen wurde.
Das Ende hätte ich persönlich mir mit mehr Ausblick auf die Zukunft gewünscht, aber da ich mittlerweile erfahren habe, dass es ein zweites Buch geben wird, denke ich, wird das deswegen so sein.

Das Buch ist heftig, aber auch richtig gut. Man wird lange auf Distanz gehalten, aber auf mich wirkte das wie ein Stilmittel, um Edens Distanz zu allem und jedem deutlich zu machen. Von mir bekommt es volle 5 Sterne und ich werde definitiv auch Band 2 lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2023

Wie Märchen unsere Sprache beeinflussten - ich fand es total interessant!

Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
0

„Spieglein, Spieglein an der Wand …“, „Kreide fressen“ oder das „hässliche Entlein“ – unseren Märchen verdanken wir bis heute viele Redewendungen und geflügelte Worte. Man könnte sagen: „Und weil sie nicht ...

„Spieglein, Spieglein an der Wand …“, „Kreide fressen“ oder das „hässliche Entlein“ – unseren Märchen verdanken wir bis heute viele Redewendungen und geflügelte Worte. Man könnte sagen: „Und weil sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute.“

Ja, dieses Intro passt, wie die Faust auf’s Auge. Man könnte das Buch aber auch wie folgt beschreiben: Die Wahrheit über „Es war einmal“.

In diesem Buch geht es um unsere Sprache und darum, wie Märchen aller Art sie geprägt haben. Bei manchen Redewendungen wissen wir, dass sie aus Märchen stammen, bzw. uns dank Märchen im Gedächtnis geblieben sind, wie „Spieglein, Spieglein an der Wand …“ oder das „hässliche Entlein“, ebenso „Es war einmal“ – aber es gibt noch zahlreiche mehr, die so tief in unserem Sprachgebrauch verwurzelt sind, dass wir keine Ahnung haben, wo sie eigentlich mal herkamen.

Ich als Lektorin, Buchbloggerin und begeisterte Leserin liebe Sprache. Ich spiele gern mit ihr, haben einen recht großen Wortschatz und liebe alles, was mit Sprache und deren Entwicklung zu tun hat. Daher war für mich klar, dass ich dieses Buch lesen muss.

Rolf-Bernhard Essig klatscht einem hier nicht einfach bloß hin, dass diese oder jene Redewendung aus einem Märchen stammt, er erklärt uns ganz genau wo sie herkommt, wo ihre Wurzeln liegen, wie sie sich vermutlich entwickelt hat.

Ursprünglich hatten Märchen den Zweck Lehren zu vermitteln und Wissen weiterzugeben. Die Märchen, die wir heute aus unserer Kindheit kennen, sind stark zensierte Fassungen, die Originale sind weitaus brutaler und blutiger und zahlreicher. Nicht nur die Gebrüder Grimm haben Märchensammlungen zusammengetragen, auch andere taten dies, allerdings sind ihre Namen heute weitaus weniger bekannt.

Märchen haben heute den Hauptzweck zu unterhalten, aber die erhalten auch einige Worte und Redewendungen, die wir heute so sonst nicht mehr verwenden. Sprache ist lebendig, sie entwickelt sich ständig weiter und genauso wie immer wieder Begriffe hinzukommen, gibt es auch welche, die verloren gehen und von der Realität des Sprachgebrauchs ausgemustert werden.

Heute finden sich in klassischen Fassungen der Märchen, die also nicht dem modernen Sprachgebrauch angepasst wurden, immer noch Redewendungen und Begriffe, die einem so kaum noch im Alltag begegnen. Trotzdem finde ich sie faszinierend, ebenso wie ihre Herkunft. Oder hättet ihr gewusst, dass die berühmteste Märcheneinleitung „Es war einmal“ eigentlich gar nicht so oft im Original vorkam, wie sie es heute tut? Heute fängt gefühlt jedes Märchen mit dieser Einleitung an, bei den Grimmschen Hausmärchen nur ein Viertel. Dennoch hat sie sich uns allen als DIE Einleitungsformulierung für Märchen eingeprägt.


Fazit: Ich fand das Buch unheimlich interessant. Ich liebe Sprache und finde es so spannend, wie sie sich entwickelt hat. Gerade in diesem Zusammenhang gab es einige Überraschungen. Bei manchen Redewendungen wissen wir, dass sie mit Märchen in Verbindung stehen, aber es gab hier zahlreiche, bei denen mir das nicht klar war, oder auch wie sehr Märchen die Bedeutung eines Begriffes prägen können.

Ich fand das Buch sehr gut und übersichtlich aufgebaut, die Informationen keineswegs langweilig oder trocken formuliert. Ich habe die Lektüre echt genossen und möchte das Buch jedem ans Herz legen, der sich für Sprache oder Märchen interessiert.

Von mir bekommt es volle 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 26.09.2023

Ich mochte Band 1 lieber, aber schlecht war es nicht

Cold Case Academy – Ein tödliches Rätsel
0

Achtung: Band 2 einer Reihe, nicht unabhängig lesbar!

Die Ereignisse aus Band 1 haben Spuren bei Cassie hinterlassen, dennoch ist sie weiterhin fest entschlossen ihre Ausbildung zur Profilerin fortzusetzen. ...

Achtung: Band 2 einer Reihe, nicht unabhängig lesbar!

Die Ereignisse aus Band 1 haben Spuren bei Cassie hinterlassen, dennoch ist sie weiterhin fest entschlossen ihre Ausbildung zur Profilerin fortzusetzen. Allerdings haben sich einige Dinge verändert. Sie fühlt sich gleich zu zweien ihrer Mitbewohner an der Cold Case Academy hingezogen und will keinen der beiden verlieren. Und dann ist da auch noch die neue Ausbilderin/Überwacherin/Tochter des FBI-Direktors, die Cassie vom ersten Moment an nicht leiden kann – was scheinbar auch auf Gegenseitigkeit beruht. Das alles bietet genug Potenzial für jede Menge Drama, doch auch dieses Mal kann es die Vergangenheit nicht lassen, sich auf unangenehme Art zu melden, eine Leiche wird aufgefunden und der Modus Operandi des Täters ähnelt dem von Deans Vater auf erschreckende Art und Weise. Aber der sitzt immer noch im Gefängnis, also wer treibt hier seine Spielchen mit ihnen? Sind sie überhaupt das Ziel oder geht es um etwas ganz anderes?


Cassie hat noch immer an dem zu knabbern, was in Band 1 geschah. Sie macht sich Vorwürfe, nicht erkannt zu haben, was vor sich ging, zweifelt an ihren Fähigkeiten und hat Schuldgefühle, weil andere ihretwegen verletzt worden sind. All diese Gefühle kochen hoch, als eine neue Ausbilderin an der Academy auftaucht, die sehr schnell deutlich macht, dass sie sie alle für kleine Kinder hält, die nichts als Probleme machen und lieber die Theorie als die Praxis lernen sollten. Besonders Cassie scheint in ihrem Fadenkreuz zu stehen, denn egal, was schiefgeht, sie ist immer die, die verantwortlich gemacht wird.

Gleichzeitig taucht eine Leiche auf, die unangenehme Erinnerungen bei Dean wachruft. Der Modus Operandi des Täters weist zu viele Gemeinsamkeiten mit dem seines Vaters auf. Was also hat das zu bedeuten? Sein Vater sitzt im Gefängnis, das ist sicher – gibt es einen Nachahmer? Einen Partner, der damals übersehen worden war? Noch dazu verdächtigen viele, nicht nur beim FBI sondern auch in der Außenwelt Dean – er ist immerhin der Sohn seines Vaters.

Cassie ist hin und hergerissen hinsichtlich ihrer Gefühle für ihre beiden Mitbewohner. Dean, der sich immer von allen zurückzieht und mit seinen Dämonen zu kämpfen hat, aber glaubt, nicht gut genug für irgendwen zu sein. Und Michael, der sein Leben für sie riskiert hat und zwei so unterschiedliche Seiten hat. Sie will keinen der beiden verletzen, weiß aber einfach nicht, welchen sie will.

Die neue Ausbilderin behandelt sie alle wie kleine Kinder, was sie alle umso mehr stört, weil sie spüren, wie sehr dieser neue Fall Dean zu schaffen macht. Sie wissen, dass es gefährlich sein kann, in laufenden Fällen zu ermitteln, aber was, wenn nur sie den Täter finden können? Ist es das Risiko wert? Auch das Risiko, dass ihre neue Ausbilderin die Academy dichtmacht?


Fazit: Ich fand diesen zweiten Band teilweise ähnlich interessant, wie den ersten, aber teilweise war er mir diesem auch zu ähnlich. Es hing diese komische schwere Stimmung über allem und es gab viel Unausgesprochenes zwischen den Charakteren. Mir persönlich lag zu viel Fokus auf dem Liebesdreieck und dem typischen Erwachsenen-Jugendlichen-Konflikt, dass Erstere betonen Letztere seien noch Kinder und diese daraufhin krampfhaft beweisen wollen, dass das nicht stimmt, indem sie große Risiken eingehen, wodurch sie zwar Ergebnisse liefern, aber auch beweisen, dass sie vorschnell und leichtsinnig handeln.

Ich fand Band 2 der Reihe nicht schlecht, es wurde auch richtig spannend und interessant, aber er konnte mich nicht ganz so begeistern wie Band 1. Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2023

Leider mochte ich die Wendung nicht

Men of Manhattan - The Rules of Dating
0

Für Colby ist es Liebe auf den ersten Blick als er die Tattoo-Künstlerin Billie kennenlernt – und das obwohl die Umstände alles andere als vorteilhaft sind. Billie hat nämlich gerade erfahren, dass ihr ...

Für Colby ist es Liebe auf den ersten Blick als er die Tattoo-Künstlerin Billie kennenlernt – und das obwohl die Umstände alles andere als vorteilhaft sind. Billie hat nämlich gerade erfahren, dass ihr Freund – mittlerweile Ex! – nebenher mit x Frauen auf Tinder geflirtet hat. Statt ihm also zum Geburtstag das Tattoo zu stechen, das sie für ihn entworfen hat – er wollte sich überraschen lassen – sticht sie ihm ein pinkes Tinder-Logo und bestellt seine Tinder-Flirts ein.
Ihre nächste Begegnung ist weniger explosiv, doch während Colby schmachtet, hat Billie der Männerwelt abgeschworen. Zudem hat Colby eine süße kleine Tochter und Billie ist sich nicht sicher, ob sie eine Mutter sein kann.
Doch Colby gibt nicht auf und überredet Billie zu Nicht-Dates. Wird Billie ihren Vorsatz fallen lassen? Und was, wenn das Leben anfängt die beiden vor Herausforderungen zu stellen?


Teilweise habe ich das Buch echt geliebt. Colby und seine kleine Tochter sind purer Zucker. Er tut wirklich absolut alles für sie. Und obwohl er Billie unglaublich toll findet, respektiert er Grenzen. Er bedrängt sie nicht extrem oder aufdringlich, sondern versucht sich egal wie einen Platz in ihrem Leben zu verdienen.

Während Colby und Billie Freunde werden und Nicht-Dates haben, mag ich die beiden unheimlich gern. Sie sind so süß und ich finde es toll, was sie sich alles einfallen lassen, um einander kennenzulernen.

Leider nimmt das Buch aber dann eine Wendung, die ich bereits sehr früh genau so befürchtet habe. Es kommt exakt so, wie ich es mir nicht gewünscht habe und ab da hat mich das Buch leider zunehmend verloren.

Bereits in der Phase der Nicht-Dates hatte ich erste, kleinere Probleme. Ich konnte Billies Bedenken echt gut verstehen, aber es wiederholte sich zu viel. Dadurch fing sie an, mich mit diesen immer gleichen Gedankengängen zu nerven.
Bis zur Wendung wurde es allerdings immer besser, wodurch ich das Buch genießen konnte. Doch die Wendung war mir zu Klischee und hat mich einfach nur extrem genervt.


Fazit: Beide Colby und Billie haben ihre Fehler, sie neigen beide zu Überreaktionen, aber ich mochte sie insgesamt, ebenso wie ihren jeweiligen Freundeskreis. Saylor, Colbys kleine Tochter, ist Zucker pur und man muss sie einfach mögen. Dabei ist sie aber auch nicht zu erwachsen, sondern wirkt wie ein „echtes“ Kind auf mich.
Was mich gestört hat, waren zum einen die Wiederholungen am Anfang, vor allem aber die Wendung, die mir zu klischeehaft war und für viel unnötiges Drama sorgte. Die Geschichte hätte ohne diesen Handlungsstrang meiner Meinung nach genug geboten.
Was mir zudem negativ auffiel, waren einige grobe Fehler und ein paar Ungereimtheiten im Buch, die mich leider aus der Geschichte warfen.

Insgesamt kann ich dem Buch leider nicht mehr als ganz knappe 3 Sterne geben – und das war wirklich eine richtig knappe Sache.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere