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Veröffentlicht am 01.07.2020

Ich fand Band 1 und 2 schöner

Tied To Pain (The Moretti Family 3)
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Achtung: Band 3 einer Kurzroman-Reihe – in sich abgeschlossen!

Als Gavin in das Clubhaus einer Motorrad-Gang durchsucht – nachdem er alle Mitglieder mit einem Schlafmittel ausgeknockt hat – findet er ...

Achtung: Band 3 einer Kurzroman-Reihe – in sich abgeschlossen!

Als Gavin in das Clubhaus einer Motorrad-Gang durchsucht – nachdem er alle Mitglieder mit einem Schlafmittel ausgeknockt hat – findet er in einem Käfig Elsie, die Tochter des Bandenchefs. Irgendwie zieht sie ihn an, auch wenn er nicht weiß warum, immerhin macht sie ihm nur Probleme. Doch als er die vielen Verletzungen an ihr sieht, ist eines klar: er wird sie mit seinem Leben beschützen und niemals wieder gehen lassen.


Gavin ist so ein Idiot! Echt, er macht wirklich alles falsch, was er falsch machen kann, er sperrt Elsie ein, obwohl sie ihr Leben lang eingesperrt war, er hält sie im Prinzip auch in einem Käfig. Und dann macht er alles nur noch schlimmer, indem er ihr sogar ein Halsband verpasst. Ist es da ein Wunder, dass Elsie auf Abstand geht und nur weg will?

Gavin will sie um jeden Preis beschützen, aber auch für sich. Das Problem ist nur, dass er nicht weiß, wie er mit ihr umgehen muss. Einerseits will er ihr auf keinen Fall weh tun, aber er sieht nicht, dass die Art, wie er sie behandelt genauso schlimm ist.

Elsie tut einem echt leid. Ihr Leben bisher war die absolute Hölle und jetzt scheint die Freiheit zum Greifen nah zu sein, doch Gavin lässt sie nicht gehen. Er hält sie ebenso gefangen, wie ihr Vater. Er behandelt sie wie ein Haustier und das ist für sie fast noch schlimmer, als die Schläge. Andererseits bedeutet Gavin ihr auch etwas, sie weiß nur nicht was.

Das Buch ist anders, als die anderen beiden Bände der Reihe. Gavins Gefühle sind nicht so deutlich, wie die von Quentin und Sage. Es ist auch eine ganz andere Herangehensweise. Irgendwie fehlt so diese verzweifelte Leidenschaft. Gavin will Elsie, aber er verhält sich ihr gegenüber ganz anders als die anderen beiden. Es geht ihm immer nur drum sie gefangen zu halten. Er scheint sich wohl wirklich ein Leben mit ihr aufbauen zu wollen, aber sie erfährt nie etwas darüber. Woher soll sie wissen, was er wirklich von ihr will?


Fazit: Ich fand Band 1 und 2 besser. Gavin hat es mir ab und an übertrieben, zudem waren seine Gefühle nicht so greifbar, wie die von Quentin und Sage, was ich echt schade fand, weil das diese dominanten Kerle erträglicher macht.
Elsie tat mir echt leid. Sie hat so viel Pech! Ich konnte ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen. Dafür wurde es kurz vor Schluss noch sehr spannend. Zudem finde ich es toll, wie die Romane sich am Ende immer wieder überschneiden und man erste Hinweise auf die weiteren Kurzromane erhält.

Trotzdem dieses Mal von mir nur 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Wirklich heftig, aber die Idee ist echt gut

Das Dorf (Finsterzeit 1)
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Achtung: Band 1 einer Reihe!

Die Welt wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Jeder kämpft gegen jeden und was man selbst nicht zum Überleben braucht, wird zerstört, damit es kein anderer bekommt. ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!

Die Welt wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Jeder kämpft gegen jeden und was man selbst nicht zum Überleben braucht, wird zerstört, damit es kein anderer bekommt. In dieser Welt Leben Thomas und Lara jetzt. Sie versuchen sich zur „Festung“ durchzuschlagen, die von Thomas Großvater geführt wird, nicht ahnend, dass dieser Ort alles andere als sicher ist. Unterwegs treffen sie auf Viktor, den Anführer des „Dorfs“, einer Gruppe Überlebender, die einander unterstützen. Was sollen sie tun? Hoffen, dass das Dorf wirklich so „normal“ ist, wie es scheint, oder dem ursprünglichen Plan folgen? Dann werden sie von den Ereignissen überrannt und es gilt, um das eigene Leben zu kämpfen und um die, die man liebt.


Das Buch malt eine erschreckende Zukunftsvision. Eine Dystopie vom Feinsten. Man weiß lange nicht, wer gut und wer „böse“ ist, wem man vertrauen kann und wem nicht und ob das Leben im Dorf oder in der Festung sicherer ist.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Lara, Viktor und Walter erzählt. Jeder erlebt ganz unterschiedliche Dinge, bis sich irgendwann ihre Wege kreuzen. Lara ist mit Thomas unterwegs, der alles tut, um sie zu beschützen und ihren Hund Katze. Doch Thomas hat auch viele Geheimnisse. Viktor ist der Anführer des Dorfs und man weiß anfangs nicht, was man von ihm halten soll. Walter lebt in der Festung und beschreibt uns das Leben an diesem Ort, der für Thomas und Lara etwas überspitzt ausgedrückt das gelobte Land darstellt. Ein Ort, an dem sie endlich sicher wären. Doch niemand ist in der Festung wirklich sicher. Auch dort geht es brutal und grausam zu – für meinen Geschmack etwas zu sehr.

Die Ereignisse sorgen dafür, dass Lara und Thomas im Dorf landen und nun müssen sie entscheiden, ob sie dort rasten oder gar bleiben wollen. Ist es hier wirklich sicher? Sind die Menschen wirklich die, die sie zu sein vorgeben? Und was ist mit der Festung? Wären sie dort nicht sicherer?

Durch die drei Sichtweisen bekommt man einen sehr guten Überblick über die Folgen des „Anschlags“, wie er genannt wird, der zu all dem geführt hat. Jeder hat seine eigenen Erlebnisse gemacht und grausame Dinge gesehen. Sie haben gelernt, dass jeder Mensch ein Feind ist und doch suchen sie alle drei nach der Menschlichkeit in ihrem Gegenüber.

Das Buch ist wirklich spannend und vor allem zum Ende hin, als die Weichen für Band 2 gestellt werden, wird es heftig. Ich bin richtig gespannt, wie es weitergeht, aber habe ich ziemliche Angst um die Charaktere.

Lara und Thomas waren mir direkt sympathisch – später kommen noch einige weitere Charaktere auf diese Liste –, aber von Anfang an merkt man, dass Thomas Geheimnisse hat. Er verbirgt so einiges und immer wieder verhält er sich wie ausgewechselt. Man weiß einfach nicht, was man von ihm halten soll. Man bewundert sein Können, aber diese Stimmungswechsel sind auch irgendwie gruselig.


Fazit: Ich fand das Buch wirklich sehr spannend. Die Charaktere waren sympathisch und man bekam viel zu tun, wenn man die Motive der einzelnen Personen herausbekommen wollte. Allerdings gab es immer wieder Momente, in denen ich die Charaktere verloren hatte und ein paar Seiten brauchte, um zu ihnen zurückzufinden. Ich vermute, damit sollte ein erlittener Schock dargestellt werden, zumindest würde es passen.
Mir persönlich war das Geschehen in der Festung ab und an eine Spur zu heftig. Aber das sind einfach meine persönlichen Vorlieben. Es gibt einfach Dinge, von denen ich nicht gern lese.
Band 2 verspricht ebenso spannend und heftig zu werden, allerdings unter anderen Voraussetzungen, aber ich will nicht zu viel verraten.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Leider verhält sich die Protagonistin immer wieder haarsträubend doof, aber das Buch ist trotzdem interessant

Violent Delights - Die Kartellprinzessin
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Achtung: Band 1 einer Reihe!

Natalia ist die Tochter eines mächtigen Kartell-Bosses. Als Kind hat sie ihre Mutter sterben sehen und hielt Cristiano, einen Mann, der sie bislang immer beschützt hatte für ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!

Natalia ist die Tochter eines mächtigen Kartell-Bosses. Als Kind hat sie ihre Mutter sterben sehen und hielt Cristiano, einen Mann, der sie bislang immer beschützt hatte für den Täter. Er floh damals, doch jetzt ist er zurück und Natalia weiß nicht, was er vor hat. Doch eines ist klar: er will sie.
Natalia liebt seinen Bruder Diego und ist fest entschlossen ihn zu heiraten. Ihr Vater ist dagegen und auch Cristiano versucht ihr einzureden, dass Diego nicht der richtige für sie ist. Aber kann sie ihm überhaupt ein Wort glauben? Wie weit würde er gehen? Steckt überhaupt noch etwas von dem Mann in ihm, an den sie sich erinnert?


Natalia ist echt total dämlich. Wirklich, total! Sie vertraut Diego blind, sie sieht nicht, dass er sie manipuliert, pausenlos. Sie will es nicht sehen. Wäre das nicht gewesen, hätte das Buch von mir volle 5 Sterne bekommen.
Es ist wirklich offensichtlich, dass sie für ihn auch nur eine Sache ist, die man besitzt. Die Frage ist nur, ob Cristiano besser ist.

Natalia versucht die Augen vor der Wahrheit des Kartell-Lebens zu verschließen. Sie will ein Leben außerhalb führen, mit Diego. Doch kann er sich wirklich von diesem Leben lösen? Oder ist es schon zu tief in ihm verwurzelt? Das ist jedenfalls die Befürchtung ihres Vaters.

Ihr Vater hat Cristiano wiederaufgenommen, nachdem er den angeblichen Mörder und Vergewaltiger ihrer Mutter übergeben hat. Aber sie kann sich doch an den Geruch von Schießpulver auf seiner Haut erinnern. Er war da, als sie ihre sterbende Mutter fand und sie flehte um Natalias Leben.

Natalia weiß nicht mehr, was sie glauben soll. Ein Teil von ihr glaubt nach wie vor, dass er ihre Mutter ermordet hat. Ein anderer Teil jedoch, ist sich nicht mehr ganz so sicher. Und dann wäre da auch noch die Art, wie er sie behandelt. Er macht ihr absichtlich Angst, schüchtert sie ein und berührt sie mit seinen brennenden Händen. Er will sie. Die Frage ist nur, ob er sie nur körperlich will, oder ob sie mehr für ihn ist. Bedeutet sie ihm etwas? Oder ist sie nur ein Spielzeug? Eine Schachfigur?

Sie ist sich Diegos Gefühle sicher, obwohl ziemlich deutlich rüberkommt, dass er in ihr ein Sprungbrett nach oben sieht. Es ist nicht klar ersichtlich, ob er wirklich Gefühle für sie hat und wenn ja, was für welche.

Natalia findet sich plötzlich inmitten von Intrigen und tödlicher Gefahr wieder. Was ist die Wahrheit? Wer ist das Monster? Oder sind es gar beide Brüder? Wer wird noch stehen, wenn sich der Rauch verzogen hat?


Fazit: Ich fand das Buch einerseits wirklich richtig gut. Die Geschichte ist spannend und interessant aufgebaut. Leider ziemlich durchschaubar, aber das stört mich eher weniger. Was mich dafür aber total genervt hat, war die Protagonistin, Natalia. Sie ist so dämlich! Man kann es echt nicht anders sagen. Ihr Freund Diego manipuliert sie von Anfang bis Ende und sie sieht es einfach nicht. Sie ist so blind für ihn und sein Handeln, dass sie es nicht mal dann sehen würde, wenn seine Manipulationen ein Weihnachtsmannkostüm trügen und vor ihren Augen singend herumhüpfen würden. Ja – so offensichtlich ist es und das wirklich schon extrem früh. Man fragt sich, ob er sie nur zu seinen Gunsten manipuliert, oder ob es ihm einfach durch seinen Job so in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass er es nicht mehr merkt. Er und Cristiano erzählen immer so unterschiedliche Geschichten, dass man nicht weiß, wem man noch glauben soll. Fest steht allerdings, dass weder Diego noch Cristiano „gut“ sind. Natalia ist der Spielball in diesem Spiel aus Machtgier, Rache und Intrigen. Alles läuft auf einen Showdown hinaus und die große Frage ist, wer am Ende wohl noch steht.

Wäre Natalia nicht so offensichtlich und wirklich lächerlich blind für Diegos Manipulationen hätte ich dem Buch 5 Sterne gegeben. So sind es leider nur 4 geworden. Ich bin schon sehr gespannt auf Band 2 und 3.

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Veröffentlicht am 15.06.2020

Ein sehr gutes Jugendbuch, aber für Erwachsene ab und an zu "Teenie"

Playlist
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Mira ist 14 Jahre alt und verdammt glücklich mit ihrem Leben. Sie kommt super mit ihrer Familie klar, hat tolle Freundinnen, eine Band und in ihrer Lieblingseisdiele wartet immer ihr geliebtes Pistazieneis ...

Mira ist 14 Jahre alt und verdammt glücklich mit ihrem Leben. Sie kommt super mit ihrer Familie klar, hat tolle Freundinnen, eine Band und in ihrer Lieblingseisdiele wartet immer ihr geliebtes Pistazieneis auf sie. Zufällig entdeckt sie einen Flyer für einen Bandcontest und ihre Band beschließt mitzumachen. Zusammen mit einer ihrer Freundinnen drehen sie das Bewerbungsvideo und es kommt sehr gut an, vor allem, weil Mira alles mögliche Ungeschickliche passiert.
Sie beschließen auf die positiven Kommentare zu reagieren, indem sie noch mehr Videos mit Mira drehen. Alles läuft wie am Schnürchen, bis Mira irgendwann erkennen muss, dass nicht alles, was man im ersten Moment für eine tolle Idee hält, auch wirklich etwas in den sozialen Medien zu suchen hat. Sie sorgt für ziemliches Chaos und es stellt sich die Frage, ob sie das wieder hinbiegen kann.


Mira war mir direkt sympathisch. Sie ist nett, lieb und ziemlich tollpatschig. Aber sie nimmt das mit Humor. Sie kann sowieso nichts daran ändern, also warum sollte sie sich verrückt machen? Niemals hätte sie gedacht, dass das da draußen so gut ankommen würde! Aber das tut es. Mira ist überwältigt und lässt sich von der Begeisterung anstecken.

Allerdings merkt sie auch bald die Schattenseiten des Erfolgs. Druck kommt auf, die Schule leidet darunter und auch Zuhause gibt es immer öfter Stress. Als Mira dann auch noch in einer sehr emotionalen Situation ein Vlog aufnimmt und das ins Internet stellen lässt, wird deutlich, dass nicht alles, etwas in den sozialen Medien zu suchen hat. Es ist verführerisch, diesen unbekannten Menschen da draußen dein Herz auszuschütten. Aber du weißt eben auch nie, wer das alles sieht und vor allem dann, wenn du auch andere Menschen erwähnst, kann es passieren, dass deine Aussagen das Leben dieser Menschen negativ beeinflussen, oder sie sogar verletzen.

Hier merkt man vor allem, wie jung Mira wirklich noch ist. Zu Anfang fällt das gar nicht so auf, erst in der Mitte des Buches nimmt das langsam Überhand. Man merkt, wie ihr die Kontrolle entgleitet und sie reagiert eben wie ein Teenager darauf, was man ihr auch nicht vorwerfen kann, allerdings kann sie die potentiellen Konsequenzen nicht überblicken.
Ein weiterer Punkt bei dem ihr Teenager-sein zu Tage tritt, ist die Ich-Bezogenheit. Es gibt eine Sache im Buch, die nur angedeutet wird, jemand redet mit ihr und sie bezieht alles auf sich, sie denkt, sie sei gemeint, obwohl das mit keinem Wort in der Richtung angedeutet wurde, sondern im Gegenteil, die „Wahrheit“ ziemlich offensichtlich ist. Aber auch das ist normal. Als Teenager bezieht man einfach immer alles auf sich. Ich kann mich noch gut daran erinnern.


Fazit: Ich finde das Buch ist als Jugendbuch sehr gut geeignet, um der Social Media-Generation die Folgen, Konsequenzen und Gefahren aufzuzeigen, die diese Medien mit sich bringen können. Man sollte einfach immer gut überlegen, bevor man etwas postet, ob das, was man da schreibt oder sagt, wirklich an die Öffentlichkeit gehört und ob man damit nicht vielleicht andere verletzen könnte.
Mira tut dies nicht und stürzt damit ihr Leben ins Chaos, lernt aber daraus. Das Buch zeigt auch, wie schnell die Jagd nach Likes und Klicks zu Stress ausarten kann und wie schwer es manchmal ist, das echte Leben und das Social Media Leben unter einen Hut zu bekommen.

Das Buch ist sehr gut für Jugendliche geeignet. Mir persönlich war Mira in ihrem Verhalten immer wieder zu „jung“. Es passt zum Buch und es ist wichtig, aber mir fiel auf, dass ab ungefähr der Hälfte des Buches dieses „junge“ Verhalten immer mehr Raum einnahm, was ich schade fand. Immer wieder blitzt aber auch die „alte“ Mira durch, dann macht es mehr Spaß.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne, weil es als Jugendbuch für jüngere Leser/innen in meinen Augen sehr gut die Problematik des Umgangs mit Social Media verdeutlicht, allerdings für mich ab und an ein wenig zu sehr ins „Teenie“ abdriftet.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Ich persönlich mag das Buch lieber, aber das Hörspiel ist auch sehr gelungen!

Amokspiel
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Ein Mann telefoniert mit seiner Freundin, die eigentlich gleich zu Hause sein sollte. Das Gespräch wird immer unverständlicher, bis es schließlich abbricht. Minuten darauf klingelt die Polizei bei dem ...

Ein Mann telefoniert mit seiner Freundin, die eigentlich gleich zu Hause sein sollte. Das Gespräch wird immer unverständlicher, bis es schließlich abbricht. Minuten darauf klingelt die Polizei bei dem Mann und teilt ihm mit, seine Freundin seit bei einem Autounfall verstorben. Aber er hat doch gerade eben noch mit ihr telefoniert, da kann sie doch nicht schon tot gewesen sein!
8 Monate später nimmt der Mann in einem Radiosender Geiseln. Es geht um Menschenleben, darunter auch das von Kitty, der Tochter der Unterhändlerin Ira Samin, die eigentlich an diesem Tag Selbstmord begehen wollte. Der Mann verlangt, mit seiner Freundin zu sprechen, die, so die Recherchen der Polizei, tot ist. Ist der Mann verrückt? Hat er Wahnvorstellungen? Oder spielt jemand ein falsches Spiel? Er ruft wahllos Menschen in Berlin an, melden die sich nicht mit einem vorgegebenen Slogan, bringt er Geiseln um. Die Zeit drängt.


Dieses Buch war mein allererster Fitzek. Ich weiß noch, dass ich es verschlungen habe und noch am selben Tag „Das Kind“ bestellte. Amokspiel ist ein heftiges Buch. Es geht um einen verzweifelten Mann, bei dem man einfach nicht weiß, ob er total verrückt ist, oder ein Opfer im Spiel von anderen Menschen. Auf jeden Fall nimmt er Geiseln, bedroht das Leben von mehreren Menschen, darunter auch das von Kitty. Sie ist Volontärin und die Tochter der Unterhändlerin. Die beiden haben sich voneinander entfremdet, aber dennoch sind sie Mutter und Tochter und Ira würde alles tun, um Kitty zu retten.

Was mich echt ankotzt, ist Iras Chef, Steuer. Er führt sich auf wie ein HB-Männchen, oder für die, die das nicht mehr kennen, wie Rumpelstilzchen. Ein Wutanfall jagt den nächsten. Er baut Mist ohne Ende und wer ist schuld, wenn es schiefgeht? Natürlich: Ira! Sie warnt davor, dieses oder jenes zu tun, er lässt es trotzdem tun und wem gibt er die Schuld: Ira. Das kotzt mich echt an. Alles was sie tut ist selbstverständlich falsch, sie sei unfähig, eine Alkoholikerin, etc. Ja, Ira ist am Ende, aber sie kann ihren Job, nur leider macht er sie so lautstark fertig und in Gegenwart von möglichst vielen anderen, dass ihr niemand mehr irgendetwas glaubt oder zutraut.

In diesem Buch darf man absolut nichts glauben. Nichts ist, wie es scheint. Die Auflösung ist wirklich, richtig gut! Damit rechnet man eigentlich nicht. Aber am Ende ergibt alles Sinn.

Das Buch war damals mein allererster Fitzek. Ich weiß noch, wie ich an den Seiten gehangen habe und das Buch einfach nicht mehr weglegen konnte. Mittlerweile habe ich es schon so oft gelesen! Dieses Mal allerdings zum allerersten Mal als Hörspiel. Mir gefiel das Hörspiel sehr gut. Aber mir ist das Buch trotzdem lieber. Die Auflösungen erscheinen im Hörspiel für mich unrealistischer oder einfach „too much“, im Buch war das nicht so.

Das Buch wurde mittlerweile auch verfilmt, ich persönlich fand den Film ok, aber nicht so gut, wie das Hörspiel oder das Buch. Die schauspielerische Leistung wirkt auf mich im Film oft unglaubwürdig. Eine Überreaktion jagt die nächste. Das ist so schade! Im Hörspiel und im Buch wirken die Charaktere dagegen echt und glaubwürdig auf mich. Gut, Steuer spinnt total und dreht die ganze Zeit viel zu hoch, aber so ist das eben und das kommt im Hörspiel auch gut rüber.


Fazit: Dieses Buch ist und bleibt mein Lieblings-Fitzek. Ich finde es so toll, wie hier die Spannung aufgebaut wird, Verbindungen gezogen werden und man bald absolut keine Ahnung mehr hat, wem man was überhaupt noch glauben kann. Allerdings ist mir das Buch lieber als das Hörspiel, obwohl auch letzteres gelungen ist.
Ich persönlich werde definitiv noch häufiger Hörspiele hören! Irgendwie hat das einfach was.

Von mir bekommt das Hörspiel 4 Sterne.

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