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Veröffentlicht am 09.02.2020

Sehr sympathische Protagonisten, aber viele verwirrende Perspektivwechsel

Borgia - Die Vergeltung
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Achtung: Band 2 einer Reihe!


1497: Rom ist fest in der Hand der Borgias und jedermann weiß, dass man sich mit ihnen besser nicht anlegen sollte. Juan ist tot, Cesare soll sein Nachfolger bei der pästlichen ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!


1497: Rom ist fest in der Hand der Borgias und jedermann weiß, dass man sich mit ihnen besser nicht anlegen sollte. Juan ist tot, Cesare soll sein Nachfolger bei der pästlichen Garde werden, doch dazu muss er aus der Kardinalswürde entlassen werden. Die Borgias wissen, dass das nicht einfach wird, haben sie doch genügend Feinde. Dann werden drei Kardinäle nacheinander ermordet. Der Täter entkommt immer unerkannt, nur beim dritten Mord gibt es einen Zeugen, einen jungen Adligen und Künstler Andrea Gianani. Bevor der jedoch erzählen kann, was er sah, streut der Mörder das Gerückt Andrea sei der Mörder und die Borgias haben kein Interesse daran, den wahren Schuldigen zu finden. Andrea muss fliehen und findet Unterschlumpf bei Gemma, einer Bauerstochter. Aber die Häscher sind Andrea auf der Spur.


Ich fand das Buch wieder sehr interessant. Man lernt auch in diesem Band viel über eine Zeit, in der man sich nur rudimentär auskennt. Wieder wird die Handlung von vielen einzelnen Charakteren erzählt, wodurch man wie auch in Band 1 sehr aufpassen muss, um nicht abgehängt zu werden. Die Borgias spielen in diesem Band eine Nebenrolle. Sie sind nicht die Hauptcharaktere.

Andrea ist ein netter Mann, ein Künstler, der niemandem etwas zu Leide tun würde, doch er ist am falschen Ort zur falschen Zeit und kann nichts tun, um sich zu verteidigen. Er ist verletzt und im Moment hilflos und selbst wenn er wieder gesund ist, wie soll er seine Unschuld beweisen?

Gemma tat mir unglaublich leid. Mit 14 Jahren wurde sie von ihrer Familie an einen Händler verkauft, der die Schulden der Familie bezahlte. Seitdem ist sie seine Gefangene. Er vergewaltigt sie, schlägt sie und ist extrem eifersüchtig. Obwohl Gemma nicht seine Frau ist, hat er panische Angst, dass sie ihn betrügt. Gemma würde alles tun, um diesem Gefängnis zu entkommen, aber sie kann nicht gehen, ohne ihre Familie ins Unglück zu stürzen.

Gleichzeitig folgt man dem Ermittler, der zunächst von der Schuld Andreas überzeugt ist, es ist ja auch am einfachsten so. Doch es kommen immer mehr Dinge ans Licht, die zu dieser Version nicht passen. Aber kann er sich offen gegen die Borgia wenden, oder wird er dann bald die nächste Leiche sein?

Ich fand es toll, wie das Buch immer wieder Geschehnisse aus dem ersten Band, rund um den Mord an Juan Borgia aufgegriffen hat. Allerdings fand ich es schade, dass man so wenig Zeit mit Gemma und Andrea verbracht hat. Immer wieder mal ein Kapitel, aber die Mehrheit drehte sich um andere Beteiligte.
Der Schluss war zwar schön und interessant, aber auch hier blieb mir zu viel offen was Gemma und Andrea anbelangt. Ich hätte es schöner gefunden, wenn ihnen mehr Aufmerksamkeit geschenkt worden wäre.


Fazit: Das Buch ist wieder sehr vielschichtig angelegt und wirkt dadurch total glaubhaft. Aber es sind wieder extrem viele Charaktere und man muss echt genau lesen, um nicht den Überblick zu verlieren. Die Verknüpfungen mit Band 1 gefielen mir sehr gut und auch die Atmosphäre wirkte auf mich glaubhaft. Man merkt, dass da viel Recherche drinsteckt.
Was mir weniger gut gefiel war, dass die in meinen Augen Protagonisten Gemma und Andrea nur wenige Szenen bekamen. Sie waren zwar irgendwie die Protagonisten, aber doch nur zwei Charaktere von vielen, wenn es um den Anteil an der Geschichte geht. Zudem fand ich es schade, dass das Ende auf die beiden bezogen sehr offen war. Ich mag es lieber, wenn am Ende alles aufgedröselt ist und keine Fragen mehr offen sind.
Die Geschichte an sich war sehr interessant und fesselnd. Allerdings nicht ganz leicht zu folgen, wegen der vielen Perspektivsprünge. Das macht es nicht leicht den Überblick zu behalten.

Ich fand es einerseits besser als Band 1, weil mir Gemma und Andrea sehr sympathisch waren, mehr als die Charaktere in Band 1, aber andererseits auch schwächer als den Vorgängerband, da die Perspektivwechsel hier nicht ganz so deutlich einem roten Faden folgten und das Ende für meinen Geschmack etwas zu offen war.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.02.2020

Leider nicht so schön, wie Band 1 aber trotzdem gut

Love Challenge
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Achtung: Band 2 einer Reihe!

Niemals hätte My gedacht, dass sich ausgerechnet in einem Waschraum, den sie putz, ihr Leben verändern würde. Doch genau das passiert. My versucht mit ihrer Arbeit ihre Familie, ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!

Niemals hätte My gedacht, dass sich ausgerechnet in einem Waschraum, den sie putz, ihr Leben verändern würde. Doch genau das passiert. My versucht mit ihrer Arbeit ihre Familie, inklusive ihrer fünfjährigen Tochter über Wasser zu halten. Als eine ältere Dame plötzlich vor ihr steht und ihr anbietet sie für 6 Monate nach Amerika zu holen, damit sie ihren Sohn heiratet. My will nicht, aber das ist gleichzeitig auch die Chance ihren Vater zu finden, den sie nie getroffen hat und der von ihrer Existenz nichts weiß. Also stimmt sie zu.
Khai ist Autist und liebt seine Routine. Aber dann bringt ihm seine Mutter eine Fremde ins Haus. Esmeralda, wie sich My nun nennt, bringt alles durcheinander. Er will sie nicht in seinem Haus haben, sie soll nicht alle möglichen Sachen an die falschen Stellen tun und schon gar nicht will er sich von ihr angezogen fühlen! Er kann nicht lieben, das sagen alle und er weiß das auch, aber er kann mit keiner Frau zusammen sein, die so ist wie My, wenn er sie nicht liebt! Khai ist total verwirrt. Außerdem wissen er und seine Familie nichts von Mys Tochter. Wie soll das gut gehen?


Ich muss ehrlich sagen, dass ich meine Probleme mit dem Buch hatte. Band 1 der Reihe gehört zu meinen Lieblingen des vergangenen Jahres, aber dieses Buch kommt für mich da nicht wirklich ran. Ich finde das Konzept schon fragwürdig, My einfach um die halbe Welt zu karren, damit sie Khai in sie verliebt macht. Zudem finde ich es falsch von ihr, niemandem von ihrer Tochter zu erzählen. Ich weiß, warum sie es tut, weil sie Angst hat sonst den „Job“ nicht zu bekommen, aber trotzdem!
Sie wird mir allerdings später im Buch sympathischer, doch für mich sorgte diese Sache für eine Grundstimmung, die mir nicht wirklich gefiel.

Kahi ist alles andere als einfach. Das Problem ist, dass er dem gängigen Autismus-Klischee nicht entspricht. Er hat zwar seine Eigenarten, aber das meiste spielt sich in seinem Inneren ab. Er macht einfach den Mund nicht auf und erklärt fast nie, was los ist. Er sagt My zwar irgendwann, dass er Autist ist, aber er sorgt nicht dafür, bzw. bemerkt er nicht, dass sie mit dem Wort nichts anfangen kann. Ich denke, hätte er das klargestellt, hätte es 90% der Konflikte nicht gegeben.

Khai und My sind süß zusammen, auch wenn bei mir der Funke nicht so überspringt wie beim Vorgänger „Kissing Lessons“. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber was mir an diesem Buch am besten gefällt ist nicht das Prickeln oder die Gefühle, sondern die witzigen Szenen mit den beiden und wenn Khai sich selbst Vorwürfe wegen seiner Erektion macht. Ich habe viel gelacht.
Erst im letzten Drittel kommen bei mir Gefühle an. Trotzdem habe ich bei den beiden nicht so mitgefiebert, wie bei Band 1.

Was wieder interessant war, war der Einblick in die vietnamesische Kultur, über die man hier ja, wenn, dann nur sehr wenig weiß. My ist Vietnamesin und das sorgt anfangs für einige Konflikte, weil sie versucht alles so zu machen, wie zuhause, aber in Amerika eben vieles anders läuft.

Fazit: Ich fand das Buch gut, aber es konnte mich nicht so packen, wie Band 1 der Reihe. Irgendwie hat mir etwas gefehlt, aber ich kann nicht wirklich sagen, was es war. Es lag auch am Gefühl. Khai kann seine Gefühle nicht richtig ausdrücken. Ab und an wird deutlich was er fühlt, wenn er feststellt, dass er es mag, wenn My Knutschflecke hat, weil er sie damit als „sein“ kennzeichnet, aber es sind immer nur ganz kurze Augenblicke. Zudem finde ich es falsch, dass sie ihre Tochter verschweigt. Ich kann die Gründe verstehen, aber ich finde es dennoch nicht richtig.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Die erste Hälfte war so gut - die zweite fiel leider stark ab

Heartbreaker
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Gesucht: Persönlicher Puffer

„Oft mürrische, arbeitssüchtige und anspruchsvolle Führungskraft sucht kurzfristig »Puffer« für lästige äußere Ablenkungen alias Menschen. Aufdringliche Freigeister mit übertriebenen ...

Gesucht: Persönlicher Puffer

„Oft mürrische, arbeitssüchtige und anspruchsvolle Führungskraft sucht kurzfristig »Puffer« für lästige äußere Ablenkungen alias Menschen. Aufdringliche Freigeister mit übertriebenen Marotten oder genereller Überempfindlichkeit werden nicht eingestellt. Bewerber sollten rund um die Uhr verfügbar sein.
Gehalt verhandelbar. Diskretion obligatorisch.“

Wen spricht diese Stellenbeschreibung an? Also mich nicht. Aber Clover schon. Sie ist ein Freigeist, lebt ihr Leben, wie sie es will, reißt um die Welt und engagiert sich in vielen Projekten. Gerade braucht sie dringend Geld, um in ein paar Monaten nach Australien reisen zu können, dort gibt es vom Aussterben bedrohte Kängurus und das schreit geradezu nach Clover.


Sawyer ist alles andere als begeistert sich mit den Bewerbern auf die Anzeige herumschlagen zu müssen, die sein Bruder aufgegeben hat. Außerdem ist er nicht mürrisch, sondern beschäftigt!
Als aber seine Mutter wieder eine „ich werde dich verheiraten und wenn es das letzte ist, dass ich tue“-Attacke auf ihn loslässt, ist es Clover, die seine Mutter zum Rückzug zwingt. Das kommt so selten vor, dass er ihr sogar den Job anbietet, obwohl er mit jemandem wie ihr eigentlich nicht umgehen kann.
Sie beeindruckt ihn und das erschreckt ihn. Zudem fühlt er sich von ihr angezogen und das geht gar nicht. Sawyer schafft es sich vor ihr als totales A... hinzustellen und jetzt muss er sehen, wie er da wieder rauskommt.



Ich fand Clover direkt total sympathisch. Sie ist so erfrischend anders! Sie sabbert nicht bei Sawyers Anblick und sie ist auch nicht auf den Mund gefallen. Zudem mag ich ihre Art wirklich gern. Als Sawyer ihr mit einer seiner Aktionen den Boden unter den Füßen wegzieht endet das Kapitel. Das nächste beginnt mit den Worten:

„Endlich würde Clover lernen, wie man ein Spannbettlaken richtig faltet. Natürlich würde sie sich diese Fähigkeit in der Gefängniswäscherei aneignen, nachdem sie Sawyer getötet hatte.“ (Kapitel 5)

Ich musste so lachen! Ihre direkte Art ist total erfrischend und so „normal“. Ich meine, wer von uns hatte nicht schon mal Mordgelüste?

Aber obwohl Clover so taff und selbstbewusst ist, hat auch sie Ängste und Selbstzweifel. Und genau das macht sie so nahbar. Sie ist keine Überfrau oder Über-Protagonistin, bei der sofort klar ist, dass sie so perfekt ist, dass man als Leserin keine Chance hat da mitzuhalten. Clover ist das nicht. Klar wäre ich auch gern so schlagfertig, aber ansonsten ist sie einfach eine zwar ungewöhnliche aber trotzdem „sterbliche“ Frau.


Sawyer hat zwei Seiten, den normalen, netten Sawyer, den nur seine Familie zu sehen bekommt und den A...-Sawyer, der leider beim Anblick Clovers Freigang haben will. Ich finde es aber toll, wie Clover damit umgeht.

Leider schafft es das Buch aber nicht seinen unabhängigen Weg auf Dauer weiterzuverfolgen. Zwischen Mitte und Dreiviertel des Buches biegt es leider in die Klischeebahn ein und macht es sich dort gemütlich. Alles könnte natürlich sofort mit einem offenen und ehrlichen Gespräch geklärt werden, aber das geht nicht, obwohl beide doch sonst immer kein Problem damit hatten ehrlich zu sein.



Was mich mindestens genauso gestört hat war eine bestimmte Szene. Sawyer ist mal wieder ein Ober-A... und Clover ist verständlicherweise wütend. Er ist aus irrationalen Gründen wütend auf sie, bzw. ist er eher wütend auf sich selbst und redet sich ein er sei wütend auf Clover. Beide streiten und Sawyer schlägt verbal um sich. Aber nur kurze Zeit später haben sie Sex. Das ist etwas, was mich oft bei amerikanischen Filmen, Serien und Büchern stört, dass die Protagonisten sämtliche Gefühle mit Sex verarbeiten. Wut -> Sex, Angst -> Sex, Trauer -> Sex. Das nervt!



Zum Ende hin kriegt sich das Buch zwar wieder ein, aber es findet dennoch nicht zu seiner alten Stärke der ersten Hälfte zurück. Und das ist wirklich schade, weil ich so begeistert war von diesem Buch.





Fazit: Die erste Hälfte des Buches gefiel mir so extrem gut! Ich habe so viel gelacht und beiden Protagonisten die Daumen gedrückt. Ich fand das Buch so erfrischend und die Charaktere einfach toll. Leider hat es dann aber für mich seinen Weg verloren. In meinen Augen ist es falsch abgebogen und hat sich in einen typischen klischeehaften Liebesroman verwandelt. Die Protagonisten, die zu Anfang so anders waren, haben sich ebenfalls zum Negativen verändert. Das ist einfach schade. Der Witz, der mich in der ersten Hälfte so zum Lachen gebracht hat, war einfach nicht mehr da.



Ich habe lange überlegt, wie ich das Buch bewerten soll und mich letztlich dafür entschieden, jedes Viertel einzeln zu bewerten. Das erste Viertel bekommt 5 Sterne, das zweite ebenso. Das dritte leider nur 2 Sterne, das letzte ganz knappe 3 Sterne. Insgesamt macht das 3,75 Sterne, also muss ich mich zwischen 3,5 und 4 Sternen entscheiden. Da es aber in meinen Augen den Weg aus den Klischees nicht mehr herausgefunden hat am Schluss, habe ich mich für 3,5 Sterne entschieden.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Eine richtig tolle Idee, aber man muss konzentriert lesen, sonst verpasst man den Anschluss

Marienblut
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Achtung: Stellenweise gibt es blutige Szenen!


Seit sechs Wochen träumt die 17-jährige Leetha davon, wie junge Frauen namens Maria ermordet werden. Sechs Frauen in sechs Wochen. Doch nie hätte sie erwartet, ...

Achtung: Stellenweise gibt es blutige Szenen!


Seit sechs Wochen träumt die 17-jährige Leetha davon, wie junge Frauen namens Maria ermordet werden. Sechs Frauen in sechs Wochen. Doch nie hätte sie erwartet, eines Tages wirklich die Leiche einer dieser Frauen vor sich zu sehen, an ihrer Schule. Was hat es mit ihren Träumen auf sich? Und warum behauptet der Mann, den sie in ihren Träumen sieht, immer, Gott habe kein Interesse an den Menschen und er finde sie widerlich?
Dann ertrinkt ihre Freundin Anja beinahe im Freibad, wird von einem bösen Mädchen in die Tiefe gerissen und kann nur durch die Hilfe ihrer Freundinnen gerettet werden. Doch kaum ist Anja aus dem Becken heraus, ist es plötzlich verschwunden.
Warum sieht Leetha immer wieder Orte und Ereignisse, die genauso schnell auch wieder verschwunden sind? Und was weiß ihre Familie darüber? Ihr Bruder John hat einen Streit mit ihren Eltern, er möchte Leetha beschützen, aber wovor? Was ist bloß los?


Das Buch springt andauernd zwischen sämtlichen Charakteren hin und her, man muss da echt extrem aufpassen, um nicht den Überblick zu verlieren. Es gibt ein gruseliges Mädchen, dass scheinbar irgendetwas mit diesem mörderischen Mann zu tun hat, der die Menschen hasst und verachtet. Was ist er? Ich vermute ein Engel – denn er spricht so verächtlich über Gott und dessen Vergebung zu den Menschen und über die Menschen, die sich von ihm Rettung versprechen, die nicht kommen wird. Aber es gibt noch mehr seltsame Wesen in diesem Buch.
Immer wieder wird es recht unübersichtlich. Nicht nur wegen der vielen Sichtweisen, die oft ganz plötzlich wechseln. Es sind immer nur drei *** die einen warnen und schon ist man wieder bei einem anderen Charakter. Aber alle, vor allem Leetha und ihre besten Freundinnen werden von diesen Wesen gejagt. Ebenso wie Lexington, der beste Freund von Leethas Bruder John. Aber warum? Man springt und springt und immer mehr Wesen tauchen auf und die jeweiligen Eltern scheinen etwas zu wissen, aber man erfährt ganz lange einfach gar nichts darüber.

Andererseits sind die Teenager-Charaktere relativ leicht zu durchschauen, was ihre Persönlichkeiten und Wünsche anbelangt. Es war mir schon bald klar, was es mit Leetha auf sich hat und ich hatte auch schnell einen Verdacht bei John. Anja war auch nicht so schwer zu durchschauen, bei den anderen war es nur deshalb etwas schwieriger, weil der Fokus in ihren Abschnitten eher darauf lag, dass merkwürdige und gruselige Dinge geschehen, als auf ihrer Persönlichkeit.

So undurchsichtig und verwirrend das Buch lange Zeit auch ist, es lohnt sich wirklich durchzuhalten. Aber man muss echt aufpassen nicht den Überblick zu verlieren. Die zweite Hälfte ist in meinen Augen deutlich besser, als die erste und das letzte Drittel so richtig gut!
Man braucht bei diesem Buch Geduld, aber das passt irgendwie auch zur Story, sie entfaltet sich nur langsam.

Was ich schade fand war, dass es sich stellenweise etwas gezogen hat. Das lag weniger an den Geschehnissen selbst, sondern daran, dass einem ein gewisser Überblick gefehlt hat. Man wusste als Leser kaum mehr, als die Charaktere. Ich denke das Buch könnte den Leser leichter bei der Stange halten, wenn man früher mehr erfahren würde.
Ich fand es auch schade, dass sich die Charaktere immer wieder in Teenie-Dramen verstrickt haben. Ich finde die Handlung und Wendung mit Leetha und John wirklich richtig, richtig gut, aber sie hätte für mich schon viel früher Fahrt aufnehmen können.

Fazit: Ich bin bei diesem Buch zwiegespalten. Einerseits finde ich die Idee richtig gut und bin echt gespannt, wie es in dem geplanten zweiten Band weitergeht! Andererseits steckt in diesem Buch so viel drin, dass ich teilweise echt Mühe hatte nicht komplett den Überblick zu verlieren. Die Handlung springt von Charakter zu Charakter, oft nach nur wenigen Absätzen und immer wieder so gegensätzlich, dass einem fast schwindelig wird.
Doch die Idee ist wirklich gut. Wenn man sich bis zur Hälfte durchkämpft, ergibt immer mehr Sinn und das letzte Drittel ist richtig gut. Allerdings ist dies ein Buch, bei dem man nicht einfach alles, was man liest blind glauben darf. Ich denke, da steckt noch viel mehr dahinter und bin echt gespannt, was in Band 2 passieren wird.
Klar wäre es leicht zu sagen bei knapp 800 Seiten könnte man kürzen und schon wäre es nicht mehr so unübersichtlich. Aber ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was man kürzen könnte. Gut, es ist etwas viel Teenie-Drama, aber es sind immerhin Teenies und ohne das Drama würde man nichts über die Charaktere erfahren.
Immer wieder wird es recht blutig, aber das sind immer nur kurze Szenen, die nicht zu Tode geritten werden, aber ich erwähne es vorsichtshalber, weil das nicht jedermanns Sache ist.

Wer komplexe und ab und an verwirrende Bücher mag, mit einer tollen Story und einer richtig guten Idee, der ist hier genau richtig. Aber man muss wirklich konzentriert lesen, sonst verpasst man den Anschluss.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne. Ich kann ehrlich gesagt nicht fassen, dass das Buch in bislang keinem Online-Shop und in keiner Buchcommunity rezensiert worden ist. Ich hoffe, es werden sich mir jetzt einige anschließen.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Ein locker leichtes Buch über Freundschaft und die Bedeutung bestimmter Orte, aber mich hat es nicht ganz gepackt

Im Freibad
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Rosemary ist alt, das ist ihr bewusst. Ihr Körper schmerzt und vieles geht nicht mehr so gut wie früher. Früher das war, als sie noch sehr, sehr viel Zeit im örtlichen Schwimmbad verbracht hat. So viel ...

Rosemary ist alt, das ist ihr bewusst. Ihr Körper schmerzt und vieles geht nicht mehr so gut wie früher. Früher das war, als sie noch sehr, sehr viel Zeit im örtlichen Schwimmbad verbracht hat. So viel Zeit, dass es sich wie „ihr“ Schwimmbad angefühlt hat.

Kate will endlich eine richtige Journalistin werden! Sie will nicht mehr über entlaufene Haustiere berichten, sondern Karriere machen! Ihr Chefredakteur gibt ihr endlich eine Chance. Das Schwimmbad soll geschlossen und das Gelände für viel Geld an eine Baufirma verhökert werden, die dort angeblich einen exklusiven Fitnessclub eröffnen will, um die ebenfalls von ihnen gebauten, super teuren Luxuswohnungen noch besser verkaufen zu können. Es gibt Widerstand und Kate soll buchstäblich eintauchen in die Story.



Niemals hätte sie erwartet, dass sie bei ihrer Recherche und den Interviews mehr finden würde als nur eine gute Story: eine Freundin, eine faszinierende Geschichte und sich selbst.



Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Kate und Rosemary erzählt. Dazwischen finden sich immer wieder Kapitel aus der Sicht von Menschen, die das Schwimmbad benutzen, ihnen allen bedeutet es etwas. Diese Personen sind aber keine „richtigen“ Charaktere, sie treten nur einmal auf und dann nie wieder. Sie sind nur dazu da zu zeigen, dass das Schwimmbad vielen Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise am Herzen liegt und nicht nur Rosemary.



Rosemarys Geschichte ist sehr interessant. Sie hat so vieles erlebt und immer war das Schwimmbad ein Teil davon. Sie bewegt einen, vor allem wenn sie davon spricht, wie viel ihr das Freibad bedeutet.



Es ist schockierend, wie die Verantwortlichen der Stadt sich benehmen. Und es ist auch schockierend, dass erst die drohende Schließung dafür sorgt, dass die Mehrheit im Viertel erkennt, wie wichtig ihnen das Schwimmbad ist.



Man erfährt so viel über Rosemary, über ihr Leben. Aber auch darüber, was die Nebencharaktere dort erlebt haben. Das Freibad ist für so viele Menschen ein Ort, an dem sie ihre Kindheit verbracht haben, mit dem sie wunderschöne Erinnerungen verknüpfen.



Ich finde es toll, wie die Charaktere um das Freibad kämpfen und sich dabei alle näher kommen. Es entsteht eine richtige eingeschworene Gemeinschaft, verbunden durch die Liebe zu diesem Freibad und Freundschaft.



Ich hätte mir den Schluss anders gewünscht. Ich kann zwar verstehen, warum das Buch so endet, aber ich hätte es mir einfach anders gewünscht. Ich kann natürlich nicht sagen, warum, ich will ja nicht spoilern, aber es wäre einfach meiner Meinung nach anders schöner gewesen.



Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht. Es ist interessant, hat sympathische Charaktere und es hat einen tollen Aufbau mit den Kapiteln aus unterschiedlicher Sicht und den eingeflochtenen Erinnerungen bzw. Momenten aus dem Leben von Figuren, die nur dieses eine Mal in Erscheinung treten, um zu zeigen, warum dieses Freibad so wichtig ist.

Allerdings hat mich das Buch nicht komplett gepackt. Ich fand es interessant, ja, aber ich habe nicht an den Seiten gehangen. Ich wollte wissen, wie es ausgeht, aber es ist für mich kein Buch, das ich nicht aus der Hand legen kann. Es hat durchaus seine spannenden Momente und die Freundschaft zwischen Kate und Rosemary ist wirklich wunderschön, aber mich hat es nicht in seinen Bann gezogen.



Von mir bekommt das Buch wohlmeinende 3,5 Sterne.

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