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Veröffentlicht am 26.04.2021

Zu junge Charaktere, zu viele Ungereimtheiten - leider absolut nicht meins

A New Chapter. My London Bookshop - My-London-Series, Band 1
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Lia weiß nicht, was sie tun soll. Sie hat ihren Vater verloren und jetzt muss sie sich entscheiden, wie es mit seinem Buchladen – ihrem Lieblingsort – weitergehen soll. Sie kann ihn nicht schließen oder ...

Lia weiß nicht, was sie tun soll. Sie hat ihren Vater verloren und jetzt muss sie sich entscheiden, wie es mit seinem Buchladen – ihrem Lieblingsort – weitergehen soll. Sie kann ihn nicht schließen oder verkaufen, aber kann die hochsensible Studentin den Laden allein führen? Er läuft nicht gut und sie hat keine Ahnung vom Umgang mit Menschen. Um den Laden am Laufen zu halten braucht sie Kundschaft und darf sich nicht vor ihr verstecken. Kann das gut gehen? Ihr Studium muss sie auch stemmen und dann ist da auch noch Drew, er kommt immer wieder in den Laden und irritiert und fasziniert Lia gleichermaßen. Warum scheint er ihre Nähe zu suchen, wo sie doch so unterschiedlich sind?


Ich habe mich von diesem wunderschönen Cover und dem Klappentext verführen lassen, er klang einfach so toll! Leider hat aber schon ein Punkt der Ausgangshandlung für mich keinen Sinn gemacht. Das war so kompliziert gedacht und gehandelt, dass ich nur dasaß und den Protagonisten schütteln und fragen wollte: was hast du dir denn dabei gedacht?! Zudem fand ich Drews Absichten Lia gegenüber am Anfang einfach nur bescheuert und mies.

Ja, Drew hat es nicht einfach, ich kann verstehen, dass er sich oft hilflos fühlt und einfach nur versuchen will, alles irgendwie hinzukriegen, damit es seinem kleinen Bruder gut geht. Es ist eine beschissene Situation, aber Drew sieht nicht, dass das alles so, wie es im Moment ist, zwangsläufig zum Scheitern verurteilt ist. Anstatt es besser zu machen, macht er es nur schlimmer.

Ich konnte mich recht gut in Lia einfühlen mit ihrer Schüchternheit und Hochsensibilität. Ich fand es toll, dass sie so tief in der Buch-Welt lebt, inklusive Bookstagram und umso besser gefiel es mir, dass sie auch Autorin ist.

Leider gab es in diesem Buch einige – meiner Meinung nach – Ungereimtheiten. Teilweise bissen sich die Informationen, die man über einen Charakter bekam, mit dessen Verhalten, teilweise handelten mir die Charaktere einfach viel zu jung für ihr Alter oder auch ihren Hintergrund. Sie tragen gefühlt die Last der ganzen Welt auf ihren Schultern, benehmen sich aber immer wieder plötzlich wie Teenies.
Vor allem wie Drew und Lia einander kennenlernen, dieser ganze Teil der Handlung ist für mich viel zu konstruiert, zu künstlich kompliziert und aufgebauscht. Drew versteckt einen USB-Stick mit belastendem, verschlüsseltem (!) Material im Laden und als er ihn abholen will, ist er weg. Statt jetzt aber Lia danach zu fragen, denkt er sich komplizierte Pläne aus, wie er den USB-Stick zurückbekommen – sprich stehlen – kann. Das fand ich einfach total bescheuert und unrealistisch.
Auch beim Buchladen gibt es einige Ungereimtheiten für mich. Die Grundidee finde ich interessant und gut mit dem Laden, aber bei der Umsetzung wirkt es auf mich eher wie im Märchenland, jedes Puzzleteil fällt an seinen Platz, ein bisschen Feenstaub und der Realismus der Geschäftswelt fliegt zum Fenster raus.


Fazit: Ich fand die Idee total interessant, aber insgesamt war das Buch einfach nicht meins. Für mich gab es zu viele Ungereimtheiten, zu viele – in meinen Augen – Logikbrüche. Das Verhalten der Charaktere hat immer wieder für mich keinen Sinn gemacht. Sie waren mir zu jung. Vieles war zu aufgebauscht, zu künstlich dramatisch. Ich habe die meiste Zeit über die Charaktere einfach nur den Kopf geschüttelt.

Es tut mir echt leid, aber das Buch war leider gar nicht meins. Ich hatte mehrmals überlegt es abzubrechen. Von mir bekommt es nur 1,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Sehr vorhersehbar und ohne emotionale Tiefe

Deadly Rendezvous – Süßer Kuss der Gefahr
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Lara kann es gar nicht fassen! Sie, ausgerechnet sie, darf ihren Jugendschwarm, den Filmstar Brice treffen! Sie wurde von ihm auf sein Anwesen eingeladen, um ihm persönlich ein Portrait zu überreichen, ...

Lara kann es gar nicht fassen! Sie, ausgerechnet sie, darf ihren Jugendschwarm, den Filmstar Brice treffen! Sie wurde von ihm auf sein Anwesen eingeladen, um ihm persönlich ein Portrait zu überreichen, das sie von ihm gemalt hat. Gut, Brice ist kein junger Mann mehr, aber gutaussehend ist er noch immer. Und er scheint Lara aufrichtig zu mögen. Kurze Zeit später bietet er ihr den Job als Assistentin an, sie soll ihm helfen seine Memoiren zu schreiben. Bald merkt Lara, dass da mehr ist, als bloß eine Arbeitsbeziehung zwischen ihr und Brice. Doch es gibt dunkle Schatten in seiner Vergangenheit und als dann auch noch einen Mord gibt und Brice Verwicklung in einen früheren Mordfall in anderem Licht erscheint, weiß Lara nicht mehr, was sie noch glauben soll. Ist sie mitten in einem tödlichen Vipernnest gelandet?


Ich hatte anfangs große Probleme in das Buch hineinzufinden. Ich kann nicht genau sagen, woran es lag. Ich habe mich einfach sehr schwergetan. Ich kam nur langsam an die Protagonisten heran, habe aber leider zu keinem Zeitpunkt eine richtige Verbindung zu ihnen gefühlt. Sie haben mich nicht kaltgelassen, aber gepackt haben sie mich auch nicht.

Ich konnte leider schon sehr früh einiges erraten und dann zum frühstmöglichen Zeitpunkt den kompletten Rest. Das an sich hat mich zwar etwas enttäuscht, aber auch nicht massiv gestört. Ich fand es aber schade, dass es so lange gedauert hat bis etwas „passiert“ ist. Die Geschichte plätschert ziemlich vor sich hin und kommt gefühlt nicht voran. Immer wieder wird scheinbar künstlich auf die Bremse getreten.

Ich hatte erwartet, dass mich die Liebesgeschichte mitreißen würde, dass ich dahinschmilzen würde und Brice und Lara ganz fest die Daumen drücken würde. Doch leider ist das nicht passiert.

Das lag zu einem Großteil sicherlich auch daran, wie die Protagonisten dargestellt wurden. Brice war oft ein jähzorniges A… und ist Lara über den Mund gefahren, als wäre sie ein kleines Kind. Lara wurde als nachtragend und überreagierend dargestellt, was ich echt schade fand, weil sie auf mich eben nicht so wirkte. Das machte auf mich den Eindruck von Klischee.
Gut, Brice Verhalten sollte vielleicht dafür sorgen, dass man ihm die Morde zutraut, aber er wirkte dadurch nicht wie ein potentieller Mörder auf mich, sondern wie ein bockiges Kind, das einen Wutanfall bekommt.


Ein Hinweis noch an die Leser: in diesem Buch gibt es keine expliziten Szenen. Für wen das ein Must-have ist, würde bei diesem Buch enttäuscht.


Fazit: Ich fand die Idee gut, aber mir hat letztlich die Tiefe gefehlt. Abgesehen davon, dass ich beinahe alles erraten habe, fand ich es einfach nur schade, dass die Protagonisten für mich recht blass geblieben sind. Ja, es gab Wutanfälle, Trotzanfälle und jede Menge Vorwürfe, aber mir hat die emotionale Tiefe gefehlt. Dadurch konnte ich mit den beiden keine so enge Bindung eingehen. Sie haben mich nicht kaltgelassen, aber mitgerissen haben sie mich leider auch nicht.

Ich hatte leider mehr erwartet. Von mir bekommt das Buch 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Ein Buch, das einem die rosarote Brille von der Nase reißt

Der Fall des Präsidenten
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Der amerikanische Ex-Präsident Turner wird in Athen verhaftet und einem Gericht vorgeführt, das entscheiden muss, ob er dem ICC in Den Haag überstellt wird oder nicht.
Tuner ist sich keiner Schuld bewusst. ...

Der amerikanische Ex-Präsident Turner wird in Athen verhaftet und einem Gericht vorgeführt, das entscheiden muss, ob er dem ICC in Den Haag überstellt wird oder nicht.
Tuner ist sich keiner Schuld bewusst. Die engagierte junge Anwältin Dana Marin könnte nicht überzeugter vom Gegenteil sein. Der amtierende US-Präsident steckt mitten im Wahlkampf und will nur eins: seine Wiederwahl retten, egal wie. Ein Whistleblower muss plötzlich um sein Leben fürchten und sich entscheiden, Wahrheit und Lebensgefahr oder Schweigen und Sicherheit? Aber kann überhaupt jemand sicher sein in einer Welt, in der die Mächtigen Kriegsverbrechen noch und nöcher begehen, ohne dafür jemals zur Rechenschaft gezogen zu werden?


Dieses Buch ist unbequem. Es öffnet einem die Augen – so sie denn noch verschlossen gewesen waren – und konfrontiert einen mit all dem, das man eigentlich am liebsten ignorieren will. Seien wir mal ehrlich, ja, wir sind empört, wenn wir von den Taten hören, die in diesem Buch begangen werden, aber tun wir etwas dagegen? Demonstrieren wir? Informieren wir uns? Oder zucken wir letztlich doch nur die Achseln und richten unseren Fokus lieber auf unsere eigenen Probleme? Wenn wir ganz ehrlich sind, tragen wir alle noch eine rosarote Brille und wollen sie auch gar nicht absetzen. Wir reden uns ein, dass es so etwas wie Gerechtigkeit gibt und das sie siegen wird. Egal, wie oft wir mitbekommen, dass es nicht so ist. Wir blenden es aus. Es wäre zu deprimierend es nicht zu tun.

Genau hier setzt dieses Buch an. Es führt uns all diese Missverständnisse geradezu brutal vor Augen. Es zwingt uns hinzusehen, unseren Kopf zu benutzen.

Die Reaktionen auf die Verhaftung des Ex-Präsidenten sind, wenn wir ehrlich sind, nicht überraschend. Dem amtierenden Präsidenten geht es nur um seine Wiederwahl, die EU kann und will sich nicht einigen und keines der Mitgliedsstaaten will es sich mit den USA verscherzen.
Die Politik übt Druck aus wo es nur möglich ist, sieht weg, wann immer es geht und hofft im Prinzip, dass sich alles in Luft auflöst oder zumindest nicht zu ihnen zurückverfolgt werden kann.

Die „kleinen Leute“ geraten dabei unter die Räder. Sie werden öffentlich durch Rufmordkampagnen fertig gemacht, diffamiert, bloßgestellt. Sie kann man ja über die Klinge springen lassen, kümmert doch keinen. Es ist ungerecht, es ist kriminell und gegen das Gesetz, aber es ist nur ein „kleines Licht“, das macht vielleicht einen Tag lang Schlagzeilen, dann ist es vergessen. Stichwort: Kollateralschäden.

Ich fand die zahlreichen Charaktere nicht unsympathisch, vor allem Dana mochte ich sehr. Allerdings springt das Buch ständig zwischen den Charakteren hin und her, auch mehrmals mitten im Kapitel, ohne Vorwarnung. Ich musste da oft echt aufpassen, um nicht den Überblick zu verlieren. Klar steigert das, wie auch die kurzen Kapitel, die Lesegeschwindigkeit und lässt einen die Bedrohung und die Gefahr ganz anders spüren, aber es verwirrt eben manchmal auch. Für die Geschichte waren die Sprünge und die vielen Perspektiven wichtig, aber ich hätte es schöner gefunden, wenn die Namen über den jeweiligen Teilen gestanden hätten zur Orientierung.


Fazit: Dieses Buch liefert eine sehr zynische, aber leider auch realistische Darstellung unserer politischen Welt, wie sie wirklich ist. Es ist erschreckend. Niemand will das eigentlich wirklich so klar vor Augen geführt bekommen, weil es sämtliche Illusionen zerstört. Aber genau so läuft das, so läuft es immer.
Ich fand das Buch echt sehr gut und es war definitiv nicht mein letztes des Autors. Allerdings haben mich die vielen schnellen Perspektivwechsel immer wieder verwirrt und ich musste manchmal eine Stelle öfter lesen, bis ich verstanden hatte, bei wem ich denn jetzt wieder gelandet war.

Das halboffene Ende passte für mich sehr gut zum Buch und hat in meinen Augen die Message noch zusätzlich verstärkt.

Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich sehr gut gefallen, daher bekommt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ich liebe dieses Buch!

Like Day and Night
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Cole kann einfach nicht fassen, dass an einer roten Ampel ein Mädchen in seinen Pick-up springt und ihn anfleht Gas zu geben. Offensichtlich ist sie von Zuhause abgehauen, ihre Mutter ist ihr auf den Fersen. ...

Cole kann einfach nicht fassen, dass an einer roten Ampel ein Mädchen in seinen Pick-up springt und ihn anfleht Gas zu geben. Offensichtlich ist sie von Zuhause abgehauen, ihre Mutter ist ihr auf den Fersen. Cole weiß, dass er sie eigentlich aus dem Wagen werfen sollte, er kann echt keine weiteren Probleme gebrauchen, aber er erkennt in ihren Augen, ihre Verzweiflung, eine Verzweiflung, an die er sich noch gut erinnern kann. Also gibt er Gas.
Wäre er klug, wäre er sie direkt bei nächster sich bietender Gelegenheit los geworden und zu seiner Verteidigung: er hat es versucht! Aber Sophie, so ihr Name, gerät direkt in Schwierigkeiten und Cole schafft es einfach nicht, sie sich selbst und den Monstern dieser Welt zu überlassen, auch wenn er weiß, dass auch er ein Monster ist.


Sophie wurde ihr Leben lang von ihrer Mutter komplett isoliert. Sie durfte das Haus nicht verlassen, höchstens zur Gartenarbeit und nur in ihrer Begleitung. Sie durfte nicht lesen, außer in der Bibel, sie durfte nicht zur Schule und Fernsehen und Radio sind für sie ebenso fremd, wie alles andere in der Welt. Doch Sophie hat im Keller einen Schrank mit alten Romanen entdeckt und sie entfachen eine Sehnsucht nach Freiheit in ihr, die sie nicht bekämpfen kann, also läuft sie weg.

Sophie ist ein Charakter, den man entweder liebt oder wegen ihrer Naivität erwürgen will. Ich liebe sie. Durch die Art wie sie aufgewachsen ist, hat sie keine Ahnung von der Welt. Alles ist neu und aufregend. Aber allein würde sie nicht überleben. Sie vertraut jedem, glaubt jedem alles und kann sich nicht vorstellen, dass jemand wirklich „böse“ ist. Obwohl ihre Mutter ihr ständig gepredigt hat, die Welt und die Menschheit im Allgemeinen seien furchtbar und bösartig, Sophie glaubt nicht daran. Sie geht unschuldig und freundlich durch die Welt.

Cole hat einen schrecklichen Verlust erlitten und bestraft sich schon seit Jahren selbst dafür. Er hat schon immer ein hartes Leben geführt. Die Einzige, die er noch an sich heranlässt, ist Jules. Sie lässt sich einfach nicht vertreiben und weigert sich, ihren Bruder – für sie ist er genau das – aufzugeben. Cole will Sophie nicht in seinem Leben, er will sie so schnell wie möglich wieder los werden, aber er schafft es einfach nicht. Er ist kein guter Mensch, aber er weiß, dass da draußen noch viel Schlimmere unterwegs sind. Was, wenn Sophie etwas passiert? Damit könnte er nicht leben. Und so bleibt ihm nur zu hoffen, dass die Dunkelheit in seinem Leben die Finger von Sophie lässt und dieses unglaubliche Mädchen nicht zerstört.

Wie gesagt, Sophie ist ein Charakter, den man entweder liebt oder sie geht einem tierisch auf die Nerven. Ich liebe sie wirklich. Sie ist so unglaublich süß und lieb und ich wollte sie die ganze Zeit in den Arm nehmen. Auch Cole mochte ich sehr gern, obwohl ich ihn ab und an gern in einen See geschubst hätte. Jules ist zwar „nur“ ein Nebencharakter, aber auch sie habe ich in mein Herz geschlossen.


Fazit: Ich fand das Buch süß, spannend, romantisch, tragisch und einfach wunderschön. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und schon nach wenigen Seiten war mir klar, das wird ein Highlight-Buch. Ich liebe Sophie einfach, ich kann nichts dagegen machen. Ich wollte sie die ganze Zeit in den Arm nehmen, und Cole für jedes unsensible Wort treten. Aber auch ihn mochte ich sehr, obwohl mir sein Selbsthass manchmal echt auf die Nerven gegangen ist. Andererseits ist er einfach so. Er hat nie gelernt anders über sich zu denken.

Ich liebe das Buch. Von mir gibt es volle 5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Spannend - aber ich habe auch Kritik

Kill me softly
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Achtung: Band 1 einer Reihe!

Liv hat eine richtige Pechsträhne. Das Restaurant, das sie für ihren Vater führen soll, ist am Ende, er verbietet ihr es zu schließen und nach Hause zu kommen, aber was soll ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!

Liv hat eine richtige Pechsträhne. Das Restaurant, das sie für ihren Vater führen soll, ist am Ende, er verbietet ihr es zu schließen und nach Hause zu kommen, aber was soll sie tun? Sie beschließt, sich ihm zu widersetzen, doch schon geht ihre Pechsträhne weiter: ihre beste Freundin Julie ist nicht wie erwartet zu Hause, sodass Liv während sie auf sie wartet von einer Gruppe Männer attackiert wird. Wer weiß, was sie ihr alles angetan hätten, wäre da nicht plötzlich dieser merkwürdige Mann aufgetaucht. Er erschießt einen der Männer und rettet Liv das Leben. Allerdings zwingt er sie auch mit ihm zu kommen. Liv ahnt nicht, dass es noch viel, viel komplizierter kommen wird.


Drake kann nicht fassen, dass er jetzt ein Mädchen am Hals hat. Normalerweise mischt er sich nicht ein, außer er wird dafür bezahlt, aber er konnte sie auch nicht sich selbst überlassen oder diesen Typen. Sie hat außerdem sein Gesicht gesehen und weiß, dass er ein Mörder ist. Als er dann aber erfährt, wer sie wirklich ist, weiß er überhaupt nicht mehr, was er denken soll. Er will sie für sich, aber er traut ihr nicht und irgendwie doch. Aber er wird sich von ihr definitiv nicht von seiner Rache abhalten lassen – zu lange wartet er schon darauf, das endlich tun zu können und einen Schlussstrich unter die Sache zu ziehen. Auch wenn er damit dem Mädchen das Herz bricht. Sie sollte ihm sowieso egal sein. Warum ist sie es nicht?

Liv sollte Drake hassen, vor allem als sie erfährt, was er vor hat. Aber ihr blöder Körper fühlt sich extrem zu ihm hingezogen. Was stimmt bloß nicht mit ihr? Er macht ihr Angst und dann wieder fühlt sie sich bei ihm sicher.

Ich fand beide Protagonisten gleichermaßen sympathisch und anstrengend. Liv neigt zum Überreagieren und wirkt immer wieder wie ein bockiges Kind. Zudem geht ihr hin und her, einem bald auf die Nerven. Immer wieder schwankt sie mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Bei Drake ist es ähnlich. Mal will er unbedingt mit Liv ins Bett, dann misstraut er ihr wieder extrem und unterstellt ihr alles Mögliche. Gut, in seiner Welt wahrscheinlich üblich und in gewissem Maße nachvollziehbar, aber irgendwann einfach zu viel.
Das Hin und Her hat einfach zu lange gedauert für mich. Da hätte es andere Konflikte gegeben, die man in meinen Augen stärker hätte gewichten können.

Ich fand es auch schade, dass Livs Gefühle immer wieder relativ schnell abgehandelt wurden. Ich meine, was sie da erlebt ist echt heftig und ich hätte erwartet, dass sie Zeit braucht, um das zu verarbeiten. Stattdessen kommt da von jetzt auf gleich ein Haken dran und es dreht sich wieder alles um das Hin und Her mit Drake.

Die Wendung mit den Enthüllungen fand ich gut und das passte für mich auch. Liv tat mir da sehr leid und endlich hat sie auch mal in Bezug auf etwas anderes als Drake Emotionen gezeigt. Klar war das vorhersehbar, aber das hat mich nicht wirklich gestört.


Fazit: Ich fand das Buch spannend und interessant, aber ich hatte so meine Probleme mit den Protagonisten. Ich fand sie sympathisch, aber auch anstrengend. Mir war der Fokus zu sehr auf dem Hin und Her mit den beiden. Liv wurde immer wieder als bockiges Kind dargestellt und Drake als launischer Mistkerl. Ständig ging es zwischen zwei Extremen hin und her, sodass manch anderes Thema total unterging. Dabei hätte Liv echt gewinnen können, wenn der Fokus manchmal auf einen anderen Teil der Handlung gelegt worden wäre. So war mir das leider zu eindimensional.

Da ich das Buch aber spannend fand gibt es von mir ganz knappe 3 Sterne.

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