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Veröffentlicht am 04.02.2021

Ich mag seine Sicht lieber, als ihre im Original, man muss es nur über den Anfang hinweg schaffen

Grey - Fifty Shades of Grey von Christian selbst erzählt
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Achtung: Band 1 einer Reihe!



Triggerwarnung: harter Sex / BDSM!



Der Milliardär Christian Grey hat ganz genaue Vorstellungen vom Leben. Er will Erfolg haben, er will weiterhin Geld verdienen, um ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!



Triggerwarnung: harter Sex / BDSM!



Der Milliardär Christian Grey hat ganz genaue Vorstellungen vom Leben. Er will Erfolg haben, er will weiterhin Geld verdienen, um für immer die Sicherheit zu genießen, die ein großes Vermögen mit sich bringt. Er will aber auch ein besseres Leben für die, die nichts haben. Er engagiert sich für die ärmsten der Armen. Er ist aber kein Gut-Mensch, das weiß er. In ihm wohnt eine Dunkelheit, die ihn zu verschlingen droht. Das Einzige, was da hilft ist, eine Sub zu dominieren. Ihre vollständige Unterwerfung, ihre Erziehung, ihre Bestrafung. Und mittlerweile ist es schon zu lange her, seit er eine Sub hatte.

Als die Studentin Anastasia Steele buchstäblich in sein Leben stolpert, weiß er, dass er sie haben muss. Um jeden Preis. Er weiß, dass er sie nicht wollen sollte, sie ist zu unschuldig für ihn, sie hat keine Ahnung von diesem Lebensstil und ist so schrecklich schüchtern. Aber er kann auch nicht von ihr ablassen. Sie beherrscht seine Gedanken, sie ist alles, was er will. Sie muss ihm und diesem Lebensstil einfach eine Chance geben, sie muss einfach! Aber was, wenn sie es nicht kann? Was, wenn sie daran zerbricht? Wenn er sie zerstört?





Anfangs besteht das Buch überwiegend aus Flüchen und Fantasien. Man merkt, wie sehr Ana Christian durcheinanderbringt. Man erfährt aber auch durch die vielen Rückblenden deutlich mehr über seine Vergangenheit, was einem ein besseres Verständnis für ihn ermöglicht.



Was man recht bald merkt ist, dass er Ana unbedingt will, sich aber sorgt, dass ihr seine Wünsche zu viel sein könnten. Dabei merkt er nicht, dass er bereits sehr früh ihr gegenüber mehr Gefühle zulässt, als bei all seinen vorherigen Subs. Er will sie als Sub, er will harten Sex mit ihr er will sie beherrschen und sie bestrafen. Er will ihr wehtun. Aber gleichzeitig will er sie auch nicht verletzen. Er will nicht, dass sie traurig ist oder wütend oder sich unwohl fühlt. Sie wirft ihn komplett aus seiner Comfort-Zone.



Dadurch, dass wir das Buch aus seiner Sicht zu lesen bekommen wird deutlich, was er von ihr erwartet und wie seine vorherigen „Beziehungen“ aussahen. Man merkt auch wie bei ihm immer diese zwei Wünsche gegeneinander kämpfen: Anas vollständige Unterwerfung als Sub und Ana so, wie sie ist. Er will beides. Und er will irgendwie auch nur ersteres. Er weiß einfach nicht, was er will. Er will Ana nicht überfordern, aber er kennt auch keine andere Art von Beziehung. Er wünscht sich, dass sie diese Art Lebensstil auch will und er kann mit dem Gedanken nicht umgehen, dass sie es vielleicht nie wirklich wollen wird. Der Gedanke, sie zu verlieren macht ihn fertig und das schon sehr früh im Buch. Allein dadurch merkt man bereits, dass mit Ana alles neu und anders für ihn ist, aber Christian wehrt sich mit aller Macht gegen diese Erkenntnis.





Ich persönlich mag ja die Shades of Grey Reihe sehr gern. Allerdings mag ich das erste Buch am wenigsten. Ich bin einfach kein Fan dieser „Erziehungssache“. Das ist mir hier auch wieder deutlich vor Augen geführt worden. Was mir aber wirklich gut gefiel war, wie man durch Christians Sicht diesen rätselhaften Mann so viel besser versteht. Ja, er kann ein Mistkerl sein und eiskalt, aber jetzt versteht man, wo das herkommt und was er sich dabei denkt.





Fazit: Ich bin sehr lange um dieses Buch herumgeschlichen. Ich habe so oft überlegt, ob ich es lesen soll oder nicht, auch weil ich das erste Shades of Grey Buch am wenigsten mag. Ich persönlich mag einfach diesen „Erziehungskram“ nicht. Ich kann damit nichts anfangen und alles in mir sträubt sich da total. Andererseits eröffnet Christians Sicht wirklich ein ganz anderes Verständnis für die Geschichte. Am Anfang denkt man sich „kann der auch noch was anderes als Sex-Fantasien und Fluchen?“ – es ist wirklich sehr viel, aber wenn man es da durch geschafft hat, lohnt es sich wirklich. Ich glaube, ich werde die Reihe nie wieder mit denselben Augen sehen und von jetzt an immer beide Bücher lesen, wenn ich die Reihe mal wieder re-reade.

Christian ist ganz anders, als man ihn sich in Fifty Shades of Grey vorgestellt hat. Erst jetzt erfährt man, wie es in seinem Inneren aussieht und das lohnt sich wirklich, finde ich!



Von mir bekommt es 4 Sterne.



Eine letzte Anmerkung: ich habe mich auch am Hörbuch versucht, aber das fand ich so schrecklich monoton, dass ich dann doch lieber zum Buch gegriffen habe.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Ein Mann mit mehr als 50 Facetten - aber immer für einen Re-Read gut!

Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
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Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!



Triggerwarnung: harter Sex / BDSM!



Ana hat eigentlich keine Lust ein Interview für ihre beste Freundin und Mitbewohnerin zu führen, aber Kate ist krank ...

Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!



Triggerwarnung: harter Sex / BDSM!



Ana hat eigentlich keine Lust ein Interview für ihre beste Freundin und Mitbewohnerin zu führen, aber Kate ist krank und Ana schafft es nicht, Nein zu sagen. Und natürlich blamiert sie sich mit ihrer Ungeschicklichkeit und dann auch noch ausgerechnet vor einem Mann wie Christian Grey, der einfach atemberaubend ist.

Niemals hätte Ana gedacht, dass er Interesse an ihr haben könnte, doch das hat er. Allerdings hat Christian Grey bestimmte Neigungen und Ana weiß nicht, ob sie in der Lage ist, ihm zu geben, was er will. Wird sie daran zerbrechen, es zu versuchen oder am Ende triumphieren?





Mittlerweile gibt es wahrscheinlich kaum noch jemanden, der die Bücher nicht gelesen, oder die Filme gesehen hat. Ich habe die Bücher schon mehrmals gelesen, sie aber noch nie rezensiert. Dies möchte ich nun nachholen.



Ana ist einerseits herrlich normal und das macht sie sympathisch und sie ist schlau. Andererseits ist sie sehr, sehr ungeschickt und extrem schüchtern. Wenn man Ana kennenlernt kommt man nicht auf die Idee, was wirklich in ihr steckt. Sie wirkt jung und sehr naiv. Aber Ana ist viel stärker als sie aussieht.



Erste Hinweise bekommt man durch die Emails zwischen ihr und Christian, die sehr oft sehr witzig sind. Hier erlebt man eine ganz andere Ana, die Ana, die sie normalerweise gut versteckt. Man mag sie mit jeder Email mehr.



Als ihr Christian eröffnet wer er ist, worauf er steht, ist das natürlich ein Schock. Doch Ana kann nicht mehr entkommen. Sie ist diesem Mann verfallen und sie will versuchen zu sein, was er will und braucht. Natürlich ahnt sie nicht, was bei diesem Lebensstil wirklich auf sie zukommt, aber sie möchte ihm eine Chance geben, weil sie diesen Gefühlen, die sie für Christian hat, eine Chance geben will.



Ich persönlich mag diesen ganzen „Erziehungs-Kram“ einfach nicht. Ich bin da wirklich ganz nah bei Ana und finde das auch eher demütigend als alles andere. Ja, es gehört dazu bei diesem Spiel und ja, es erregt sie auch irgendwie, aber sobald der Rausch verflogen ist, sind da einfach diese Gedanken und Gefühle. Ich kann sie da wirklich sehr gut verstehen, dieses Hin und Her zwischen dem was ihr Herz will und dem was ihr Verstand ihr sagt. Hat das mit ihnen überhaupt eine Zukunft, solange es so ist? Kann Ana damit leben? Oder zerbricht sie daran?



Was mich an dem Buch echt massiv gestört hat, ist Anas „Innere Göttin“, die ist mir echt auf die Nerven gegangen und das mehr als einmal. Ich kann verstehen, warum es sie gibt, aber mir war das immer wieder zu klamaukig.





Fazit: Es gibt wahrscheinlich kaum jemanden, der dieses Buch, bzw. die Reihe noch nicht gelesen hat. Für mich ist es auch nicht das erste Mal, aber ich habe die Reihe bislang noch nie rezensiert und das hole ich nun nach.

Ich persönlich mag dieses Buch der Reihe am wenigsten. Ich komme einfach mit diesem ganzen „Erziehungs-Kram“ nicht klar. Da sträubt sich alles in mir. Zudem ist es auch unter diesen Umständen nicht leicht, weil Christian so undurchschaubar und wechselhaft ist. Manchmal scheint ihm etwas an Ana zu liegen, wirklich zu liegen, dann ist er wieder kalt und abweisend. Dieses emotionale Schleudertrauma ist nicht leicht zu verkraften.

Mich hat ihre „Innere Göttin“ echt genervt. Das ist für meinen Geschmack recht bald überreizt und zu klamaukig.



Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Ein heftiges Buch mit wichtigen Themen, aber einem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil

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Triggerwarnung: Vergewaltigung, toxische Beziehung!

Tomas ist ein reicher Großbauer aus Spanien und eigentlich mit seinem Leben zufrieden. Doch dann erhält er die Diagnose Krebs. Er macht die Therapien, ...

Triggerwarnung: Vergewaltigung, toxische Beziehung!

Tomas ist ein reicher Großbauer aus Spanien und eigentlich mit seinem Leben zufrieden. Doch dann erhält er die Diagnose Krebs. Er macht die Therapien, die ihm verordnet werden, aber wirklich etwas ändern will er nicht. Bis er in der Dorfkneipe Suiza kennenlernt. Eigentlich heißt sie gar nicht so, aber jeder nennt sie bei diesem Namen. Sie sagen auch sie sei Schweizerin und dumm. Für Tomas zählt nichts davon. Ein Blick auf sie und er weiß, dass er sie haben muss. Eines Abends nimmt er sie einfach mit auf seinen Hof und er will nur eins: Suiza behalten.


Ich muss ganz ehrlich sagen, ich fand den Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig. Er ist nicht so ganz meins. Ich fand ihn ziemlich distanziert und es war nicht immer ganz leicht den Überblick zu behalten. Auch die Wortwahl war immer wieder sehr gegensätzlich von hochgestochen, hochtrabend zu plötzlich sehr umgangsprachlich und derb.
Tomas konnte ich leichter folgen als Suiza. Sie springt sehr und wirft einem plötzlich Informationen vor die Füße, komplett aus dem Zusammenhang gerissen. Andererseits ist es wichtig, auch Infos von ihr zu bekommen. Suiza ist nicht dumm, aber „anders“.

Die „Beziehung“ von Tomas und Suiza ist von Anfang an anders. Tomas ist besessen von ihr, er stürzt sich richtig auf sie und vergeht sich an ihr. Suiza wehr sich nicht, sie hat sich wohl noch nie gewehrt. Aber sie gibt auch nicht ihr deutliches Einverständnis, zumindest nicht immer. Bei Tomas merkt man immer wieder wie er hin und her schwankt. Mal will er Suiza glücklich sehen und im Endeffekt eine „normale“ Beziehung mit ihr, dann wieder möchte er sie beherrschen und unterwerfen. Ich bin mir die ganze Zeit nicht sicher gewesen, ob er sie als Frau sieht oder nicht doch als Besitz.

Über Suiza erfährt man sehr wenig. Je länger sie bei Tomas ist, desto mehr ihrer Talente und Neigungen werden bekannt und man merkt schnell, dass sie keineswegs dumm ist, aber auch nicht so wie jeder andere. Sie ist unschuldiger in ihrem Wesen. Freundlich, ruhig, zurückhaltend, aber es wird schnell deutlich, dass sie in ihrem Leben nie geliebt worden ist und sich verzweifelt danach sehnt. Sie fühlt sich nicht entführt von Tomas oder beherrscht. Sie möchte, dass er sie „behält“, aber es stellt sich dabei eben die Frage, inwieweit sie sich selbst überhaupt als Person sieht, oder ob sie sich als „Ding“ wahrnimmt, dass benutzt und irgendwann weggeworfen wird.

Tomas kann ein ziemlicher A… sein. Er stellt seine Begierde für Suiza und ihren Körper über alles andere und immer wieder verliert er auch die Kontrolle. Gleichzeitig begleitet man ihn auch bei seinem Kampf gegen den Krebs und fragt sich, ob Suiza nicht auch deswegen bei ihm ist, weil er sich in dieser schweren Zeit der Krankheit, die er ja vielleicht auch nicht überlebt, etwas „gönnen“ will.

Man merkt am Beispiel von Tomas sehr schön das Thema der toxischen Beziehung. Von seiner Seite aus beginnt alles mit Besessenheit. Suiza ist ein Objekt, Beute, für ihn. Man erfährt aber auch nicht, ob er diese Sicht jemals komplett ablegt. Er schwankt immer wieder. Suiza scheint nicht zu wissen, dass es auch eine andere Art „Beziehung“ gibt. Sie wurde schon so oft von Männern einfach zur Befriedigung ihrer Triebe benutzt, sie wehrt sich ja auch gar nicht, und man fragt sich, ob das so ist, weil sie einfach nichts anderes kennt.
Hinzu kommt noch, dass der größte Teil der Männer in dem Dorf in der Steinzeit stehen geblieben zu sein scheinen, wenn man sie so reden hört. Da möchte man als Frau echt gern reihum mit der Bratpfanne draufhauen.

Das Ende ist halboffen und sehr provokativ. Ich hätte es mir anders gewünscht, aber es passt wirklich zum Buch.


Fazit: Das Buch ist keinesfalls „einfach“. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, ich mochte ihn nicht so wirklich, aber der Inhalt ist wirklich sehr wichtig. Es geht um toxische Beziehungen, Besessenheit, die Frage nach der Freiwilligkeit und noch einige mehr, die ich nicht erwähnen kann, ohne zu spoilern.
Tomas ist nicht wirklich sympathisch. Man weiß oft nicht, was man von ihm halten soll. Ist er der „böse“ oder meint er es irgendwie doch gut? Ist er ein Narzist oder einfach nur irre? Hat er wirklich Gefühle für Suiza oder ist sie für ihn nur ein Objekt, das er besitzen will? Und was ist mit Suiza? Je mehr man über sie erfährt, desto sympathischer wird sie. Trotzdem wird deutlich, dass sie verdammt viel durchgemacht hat und viel zu oft ungeliebt ihr Dasein fristen musste oder Beute war.

Es werden viele kontroverse Themen verarbeitet und auch das Ende ist kontrovers und noch dazu halboffen. Das Kopfkino ist hier am schlimmsten. Man weiß nicht zu 100% genau, wie es endet, macht sich aber so seine Gedanken.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne. Es hat mich teilweise echt mitgenommen und ich finde die Themen, die behandelt werden echt mega wichtig, aber der Schreibstil war einfach nicht meins.

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Mir waren es teilweise einfach zu viele Längen, aber die Idee fand ich sehr gut

Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz
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Jessa ist eine Kämpferin. Sie gibt niemals auf. Und jetzt schon gar nicht. Sie hat sich in den Kopf gesetzt nach ihrer Schwester Alice zu suchen, die vor fünf Jahren spurlos verschwunden ist. Eine Bibliothekarin ...

Jessa ist eine Kämpferin. Sie gibt niemals auf. Und jetzt schon gar nicht. Sie hat sich in den Kopf gesetzt nach ihrer Schwester Alice zu suchen, die vor fünf Jahren spurlos verschwunden ist. Eine Bibliothekarin hat ein Buch gefunden, das Alice gehörte und Jessa sieht darin eine Fügung. Sie wird Alice nicht aufgeben, sie wird sie finden! Immerhin ist Alice alles, was Jessa überhaupt noch hat.
Ihre Suche führt sie zu einem verfallenen Herrenhaus und zu den Brüdern Christopher und Adrian. Sie versuchen Jessa mit allen Mitteln zu verjagen, aus Angst, sie könne den Fluch, der auf ihnen liegt, wieder zum Ausbruch bringen.


Ich fand die Idee echt gut mit dem Fluch und dessen Hintergrund, ebenso wie die Enthüllungen über die Vergangenheit der Brüder und ihren Taten und Erlebnissen. Das war teilweise echt erschreckend und berührend.

Jessa ist kein einfacher Charakter. Nach außen hin schaltet sie immer sofort auf Abwehr. Sie hat einige Zeit auf der Straße gelebt und das hat sie eine dicke Mauer um ihr Herz errichten lassen. Sie möchte niemanden an sich heranlassen aus Angst, wieder verletzt zu werden. Und sie hat ja auch allen Grund dazu, immerhin hat sie bis jetzt noch ausnahmslos jeden Menschen verloren, der ihr etwas bedeutet hat, zuletzt sogar ihre Schwester Alice.
Jessa hat es mir echt nicht leicht gemacht. Manchmal kam ich einfach nicht an sie heran, dann wieder war sie mir sympathisch. Es war ein ständiges hin und her.

Christopher ist auch so ein nicht einfacher Charakter. Einerseits ist er ein arroganter A…, andererseits steckt in ihm so viel Schmerz und Selbsthass, dass es einen umhauen kann. Wenn man erfährt, was da alles dranhängt wird einem wirklich ganz anders.

Adrian ist sympathischer als die anderen Protagonisten. Er ist einsam und leidet sehr, schaltet aber nicht direkt auf Abwehr. Er ist echt nett und man hat das Gefühl am ehesten zu ihm eine Verbindung aufzubauen.

Wie gesagt, ich fand die Idee echt toll, ebenso die Enthüllungen, die Wendungen und am Schluss auch die Protagonisten.
Aber mir war es teilweise wirklich zu langatmig. Manches hat sich ewig gezogen und einiges auch für mich zu krampfhaft. Ich habe einiges erraten, das noch einige Zeit hingezogen wurde, dadurch wirkte es auf mich ab und an einfach zu langatmig. Ich weiß, es soll eine Mischung aus Märchen, Jugendroman und Spannungsroman des 19. Jahrhunderts sein, aber manchmal hätte es dem Buch echt gut getan früher die Karten auf den Tisch zu legen, vor allem dann, wenn es relativ – zumindest für mich – offensichtlich war.
Hätte das Buch die Spannung konstant gehalten, hätte es mir deutlich besser gefallen.


Fazit: Ich fand die Idee super und auch die Entwicklung der Protagonisten hat mir gefallen. Allerdings sind sie mir nicht so ans Herz gewachsen, wie manch andere. Mir war vieles zu langgezogen. Ich konnte einiges vorzeitig erraten, was – für mich – zu lange krampfhaft geheim gehalten werden sollte.
Die Mischung aus Jugendroman, Märchen und Spannungsroman aus dem 19. Jahrhundert finde ich eine tolle Idee, ebenso der Bezug zu den Brontes. Allerdings hätte mir das Buch deutlich besser gefallen, wenn die Spannung konstant gehalten worden wäre und das Buch nicht zwischendrin immer wieder Längen gehabt hätte. Ich musste da echt aufpassen, um nicht abzudriften, was echt schade ist, weil das Buch sie eigentlich nicht nötig gehabt hätte.

Von mir bekommt es ganz knappe 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Mir war es zu viel Drama, aber die Message ist toll

All die Farben dazwischen
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Seit sie als Teenager von ihrer Mutter gezwungen wurde ihr Zuhause zu verlassen, war Charlotte nicht mehr in Wales. Jetzt kehrt sie zurück, zur Hochzeit ihrer Kindheitsfreundin. Diese schickt ausgerechnet ...

Seit sie als Teenager von ihrer Mutter gezwungen wurde ihr Zuhause zu verlassen, war Charlotte nicht mehr in Wales. Jetzt kehrt sie zurück, zur Hochzeit ihrer Kindheitsfreundin. Diese schickt ausgerechnet ihren Cousin Nick, um Charlotte vom Flughafen abzuholen und schon nach kurzer Zeit spüren beide so eine Verbindung. Sie landen im Bett und Charlotte glaubt schon fast daran, dass ihr Leben eine glückliche Wendung genommen hat, als sie am nächsten Tag Jenny kennen, Nicks Frau und Mutter seines Kindes. Charlotte fällt aus allen Wolken. Sie ist die andere Frau und das, nachdem sie ihrem Vater nie verziehen hat, dass er damals ihre Mutter betrogen und sie so ihr Zuhause hatte verlassen müssen. Was soll Charlotte jetzt nur tun? Dann begegnet sie auch noch ihrer Jugendliebe und das Chaos ist perfekt.


Für Charlotte war immer alles schwarz oder weiß, richtig oder falsch. Aber die Sache mit Nick wirft sie komplett aus der Bahn. Sie weiß nicht mehr, was sie glauben oder denken oder fühlen soll. Vor allem als einiges aus der Vergangenheit ans Licht kommt und einfach alles auf den Kopf stellt.

Das Leben ist nicht immer nur schwarz oder weiß. Und es ist auch nicht immer leicht, es zu leben. Gefühle sind nicht logisch und man kann sie nicht erzwingen. Und manchmal passieren Dinge, die das eigene Welt- und Selbstbild erschüttern.

Charlotte wollte niemals die „andere Frau“ sein. Sie hat gesehen, was der Betrug ihres Vaters bei ihrer Mutter angerichtet hat. Sie kam damals auch nicht zu seiner Hochzeit mit der „anderen Frau“. Aber was, wenn das, was Charlotte all die Jahre geglaubt hat, so nicht stimmt? Und wie soll sie damit umgehen, dass sie mit Nick geschlafen hat und nichts von seiner Frau wusste? Ist sie schuld, oder er? Er hätte es ihr sagen müssen! Aber weiß sie überhaupt alles? Charlotte hatte ja auch keine Ahnung davon, dass Nick damals in sie verliebt gewesen war, als sie das letzte Mal einen Sommer alle zusammen verbracht haben. Sie hat es nicht gesehen, sie hat ihn nicht gesehen und jetzt sieht sie ihn umso deutlicher.

Mir persönlich war das alles etwas zu über-dramatisch. Die Wendung mit Nicks Frau ist heftig und ein Schlag in den Magen, vor allem, wenn man Charlies Vorgeschichte bedenkt, das kann sie ja nur aus der Bahn werfen. Andererseits, wenn es nur das gewesen wäre, hätte mir das Buch einerseits besser, andererseits aber auch weniger gut gefallen. Ich weiß, verwirrend. Ich will euch aber nicht spoilern, deswegen kann ich nicht genauer werden.

Es geht darum, dass Charlie klar wird, dass man eben nicht alles in schwarz oder weiß beurteilen kann. Wie der Titel des Buches schon sagt, es gibt viele Farben dazwischen. Ich finde diese Message echt toll und wichtig! Denn genau das tun wir Menschen, meist unabsichtlich, die ganze Zeit. Ein Mann und eine Frau schlafen miteinander und einer der beiden ist verheiratet. Sofort sind für uns die beiden die Bösen. Sie ist eine Schlampe und er ein Hurenbock. Aber was, wenn das Ehepaar schon längst auf das Scheidungsurteil wartet? Was dann? Ist es dann noch Betrug? Oder was, wenn beide Partner fremdgehen? Macht es das besser, oder schlimmer? Was, wenn man verheiratet ist, sich aber in jemand anderes verliebt? Wie soll man damit umgehen? Macht es Liebe entschuldbar oder nur noch schlimmer? Ihr seht, es gibt viele Lesarten und viel Raum für Interpretation, Vorurteile, Missverständnisse und Hintergründe. Man könnte sagen, es gibt diverse Graustufen. Die Autorin sieht es allerdings eher als Farben zwischen den beiden Extremen.

Fazit: Wäre das Buch etwas weniger chaotisch-Teenie-angehaucht verlaufen, hätte es mir gut gefallen. Ich habe mich mit den Protagonisten nicht wirklich leicht getan. Ich weiß nicht, woran es lag, aber beide haben mich nicht wirklich gepackt. Davon abgesehen benahmen sie sich für mich zu oft wie Teenager. Es war mir zu viel Drama und ab und an auch zu viel Klischee. Gerade Richtung Ende. Es gibt aber auch schöne Szenen, wobei für mich das ganze Drama alles überlagert hat. Es war mir einfach zu viel. Für mich hat das leider die tolle Message überlagert.

Trotzdem fand ich das Buch nicht schlecht, aber es konnte mich nicht mitreißen. Von mir bekommt es ganz, ganz knapp 3 Sterne und die hat es vor allem seiner Message zu verdanken, die wir alle verinnerlichen sollten.

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