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Veröffentlicht am 03.05.2021

Ich fand es so, so schön!

The Wrong/Right Man
0

Dakota hat gerade ihre Beziehung beendet, nachdem ihr Mistkerl von Ex-Verlobten sie offensichtlich betrogen hat, ist in eine neue Stadt gezogen, um ihrem Bruder näher zu sein und hat gerade ihren Traumjob ...

Dakota hat gerade ihre Beziehung beendet, nachdem ihr Mistkerl von Ex-Verlobten sie offensichtlich betrogen hat, ist in eine neue Stadt gezogen, um ihrem Bruder näher zu sein und hat gerade ihren Traumjob angefangen zu dem auch noch ein Traumappartment gehört. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht Braxton. Er hat sich als ihr Date ausgegeben – eine Lüge – und Dakota ist seiner Anziehungskraft erlegen. Aber sie hat gerade eine Beziehung voller Lügen hinter sich gelassen, kann sie ihm je wieder vertrauen? Zumal er auch noch alles daran setzt Dakota in die Enge zu treiben. Er ist reich und mächtig und es nicht gewohnt zu verlieren, wenn er etwas haben will. Und jetzt will er Dakota.


Dieses Buch hat mich direkt gepackt. Ich konnte es nicht aus der Hand legen! Obwohl die Nummer von Braxton echt mies war und er auch ansonsten zu dominantem Verhalten neigt und ich ihm gern ab und an einen Drink ins Gesicht geschüttet hätte, kann ich mich ebenso wie Dakota seiner Anziehungskraft nicht entziehen. Er hat einfach so etwas an sich, dass frau sich permanent Luft zufächeln will.

Klar ist es nicht in Ordnung was er da gemacht hat und auch seine anderen Aktionen sind oft sehr überwältigend. Er drängt sich in Dakotas Leben, bedrängt sie, aber nicht auf eine gruselige Weise. Braxton ist einfach sehr intensiv. Ich hätte ihn manchmal gern irgendetwas über den Schädel gezogen oder ihn angebrüllt, aber ich kann auch sehr gut verstehen, warum es Dakota so schwerfällt, ähnliches zu tun. Seine Beharrlichkeit verschafft ihr Selbstbewusstsein und eine Gewissheit, von der sie nicht einmal wusste, dass sie sie braucht.

Die Chemie zwischen den beiden ist wirklich unglaublich. Obwohl bis auf den Epilog alles aus Dakotas Sicht geschrieben ist, hat man doch immer wieder das Gefühl in Braxtons Kopf zu sehen.

Ich mochte Braxton und Dakota beide sehr, sehr gerne, auch Jamie, Dakotas Bruder und die anderen Charaktere. Dakota hat sich lange gegen Braxton gewehrt, als man aber erfährt, was dahintersteckt finde ich das absolut verständlich.
Braxton hat bei mir für eine Gefühlsachterbahn gesorgt. Im einen Moment bin ich fast geschmolzen und im nächsten wollte ich ihn schütteln. Aber egal, was er gemacht hat, ich konnte mich seinem Charme nie entziehen.

Die Wendung habe ich so nicht kommen sehen. Als sie aber da war, war mir direkt klar, was dahintersteckt. Das hat mich aber überhaupt nicht gestört, im Gegenteil. Ich habe darauf gewartet, wann es herauskommt und fand den Teil trotzdem sehr spannend.


Fazit: Die Protagonisten haben eine unglaubliche Chemie. Sie ziehen einen direkt in die Geschichte hinein und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Dakota ist total sympathisch und Braxton ist einerseits unbeschreiblich süß und heiß und einfach sabber und nervtötend – leider aber auf eine irgendwie doch charmante Art.
Mich hat das Buch einfach total mitgerissen, ich fand es richtig, richtig, richtig gut!

Von mir bekommt es 5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Ich glaube das ist mein Lieblingsband

Deeply
1

Achtung: Band 3 einer Reihe!

Triggerwarnung: Vergewaltigung und Amputation!


Vor fünf Jahren hat sich Zoeys Leben für immer verändert. Sie war mit ihrem Bruder auf einer Party, verlor ihn aus den Augen ...

Achtung: Band 3 einer Reihe!

Triggerwarnung: Vergewaltigung und Amputation!


Vor fünf Jahren hat sich Zoeys Leben für immer verändert. Sie war mit ihrem Bruder auf einer Party, verlor ihn aus den Augen und wurde vergewaltigt. Es geht ihr heute schon viel besser, aber Panikattacken und Angst gehören noch immer zu ihrem Leben. Doch Zoey will sich davon nicht ihr Leben kaputt machen lassen, sie will es endlich leben. Ihre Eltern meinen es gut, aber durch ihre übergroße Angst um Zoey und ihre oftmals unglückliche Wortwahl, schleudern sie sie immer wieder zurück in diese Nacht. Zudem geben sie nach wie vor ihrem Bruder Lane die Schuld an dem, was ihr passiert ist und ignorieren ihn komplett. Für Zoey gehört er aber zu ihrem Leben dazu. Jetzt will sie endlich mehr Zeit mit ihm verbringen in der Hoffnung, ihm endlich klar zu machen, dass sie nicht dauerhaft kaputt ist und es wirklich, wirklich nicht seine Schuld war. Sie zieht in seine WG und hätte mit vielem gerechnet, nur nicht damit, einen Mann attraktiv zu finden, der dort lebt.


Dylan kennen wir schon aus den vorherigen zwei Bänden, als ernsthaften Studenten, der Socke über alles liebt und immer für seine Freunde da ist, auch wenn er das Kochen besser lassen sollte. Was wir nicht geahnt haben ist, dass auch Dylan ein Geheimnis hat: in Folge eines schrecklichen Unfalls musste Dylan ein Bein amputiert werden. Er kommt meistens gut klar, so gut, dass man es an seinem Gang oder so gar nicht merkt. Seine Freunde wissen nichts davon. Doch Dylan kämpft noch immer mit furchtbaren Schmerzen, die teilweise echt sind und teilweise Phantomschmerzen.
Als er Zoey begegnet, hat er eine grobe Ahnung von dem, was ihr passiert ist, aber er sieht in ihr nicht das Opfer, sondern einfach eine wunderschöne Frau. Er versteht sie auf eine besondere Art. Er sieht ihren Schmerz, er sieht sich selbst in ihr, aber er sieht auch ihre Stärke.

Zoey kann nicht verstehen, dass sie keine Angst vor Dylan hat. Er ist groß, muskulös und sollte ihr Angst machen. Warum tut er es dann nicht? Warum fühlt sie sich wohl und sicher bei ihm? Dylan schenkt ihr Sicherheit und Ruhe. Er steht ihr bei, wenn sie ihn braucht, drängt sie aber zu nichts.

In diesem Band geht es hoch her. Es wird sehr emotional und heftige Themen werden behandelt. Man erlebt mit Zoey was in jener Nacht geschah, die Folgen auf mehreren Ebenen und wie ganz normale Worte plötzlich eine andere Bedeutung bekommen können. Was alles triggern kann und dass einen ein Erlebnis wie ihres nie ganz verlässt.
Dylans Geschichte ist aber auch sehr heftig. Aber ohne sie, wäre er nicht der, der er heute ist. Ich mochte ihn schon in Band 1 sehr gern, er sorgt für viele Lacher. Aber er ist nicht albern oder so, er denkt nur oft echt witzige und süße Dinge. Ich glaube ich mochte ihn von allen Jungs am liebsten.

Dieses Buch ist sehr ruhig und langsam. Die Handlung entwickelt sich mit deutlich weniger Tempo als sonst. Es ist ein vorsichtiges sich annähern der Protagonisten, aber es wird dabei Intimität und Nähe geschaffen, ohne auf die üblichen Handlungen zurückzugreifen. Das liegt nicht nur an Zoeys Trauma sondern auch an Dylans.

Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen! Ich fand es wieder sehr „echt“ und die Reaktionen der Protagonisten komplett glaubwürdig. Die Handlung entwickelt sich langsam und vorsichtig, die Traumata werden aber auch nicht totgeritten. Sie sind greifbar, aber nerven nicht. Sie gehören einfach zu Zoeys und Dylans Leben dazu, sind ein Teil von ihnen.
In diesem Band wird es einerseits heftiger, durch die traumatischen Erlebnisse der beiden, andererseits witziger, weil gerade Dylan für viele Lacher sorgt. Ich glaube dieser Band ist vielleicht sogar mein Lieblingsband.

Von mir bekommt das Buch definitiv 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Sehr, sehr berührend mit einer starken Message

Madly
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Achtung: Band 2 einer Reihe!

June ist wunderschön, selbstbewusst, stark, mutig, eine Kämpferin! Zumindest ist sie das nach außen. June trägt eine Maske und zwar buchstäblich. Sie überdeckt ihr großes ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!

June ist wunderschön, selbstbewusst, stark, mutig, eine Kämpferin! Zumindest ist sie das nach außen. June trägt eine Maske und zwar buchstäblich. Sie überdeckt ihr großes Feuermal mit Spezialmake-up. Niemand darf sie ohne sehen. Zu tief sitzen die Wunden. Ihre Eltern haben ihr eingetrichtert, dass sie deswegen beschädigt ist, defekt, wertlos. Sie weiß, dass das so nicht stimmt, aber sie kann nichts dagegen machen. Schon einmal hat sie ihr Mal gezeigt und wurde zutiefst verletzt. Einzig ihre beste Freundin hat darauf anders reagiert, als alle anderen.
Schon seit sie ihn kennengelernt hat ist Mason hinter June her. Er bittet sie regelmäßig um ein Date, versucht sie mit seinem Charme und Geschenken zu bezirzen. Aber June darf ihm nicht nachgeben. Denn Mason kommt aus ihrer Welt. Er ist reich, ebenso wie Junes Eltern, er würde ihren Makel ebenso ablehnen wie sie und sie wäre eine Belastung für ihn, wie sie es auch immer für ihre Eltern war, das haben sie deutlich zu verstehen gegeben. June kann Mason einfach nicht an sich heranlassen, sie kann es einfach nicht. Sie würde es nicht ertragen, Ekel in seinem Gesicht zu sehen, wenn er ihr Mal sieht.


June haben wir schon in Band 1 kennengelernt und zwar als Feuerball auf Beinen. Sie ist mutig, selbstbewusst und immer für eine coole Aktion oder einen schlagfertigen Konter zu haben. Doch wir haben nie die echte June gesehen, die unsichere June, die verletzliche June. Die June mit dem Feuermal. Sie hat mir schon direkt am Anfang das Herz gebrochen, als man erfahren hat, wie ihre Eltern damit umgegangen sind. Und Mason genauso. Man merkt, wie viel ihm June bedeutet, dass es ernst für ihn ist, dass sie seine Welt ist, er aber immer nur auf Granit beißt. Wenn er seine Maske des toughen Geschäftsmannes fallen lässt und uns den echten Mason zeigt, den, den Junes Ablehnung und die Angst, dass sie ihn vielleicht wirklich, wirklich nicht wollen könnte, verletzt, bricht einem auch für ihn das Herz.

Man könnte jetzt sagen: „na dann zeig ihm halt dein Feuermal und schau wie er reagiert, du blöde Kuh!“ – ja, könnte man. Aber wer nie mit solchen Gefühlen zu kämpfen hatte, kann nicht verstehen, wie tief die Angst vor Ablehnung sitzt. Wer nicht mit dem Geflüster oder den höhnischen Bemerkungen zu kämpfen hatte, den Blicken, dem Ekel und der Ablehnung in den Gesichtern der anderen und diesem tiefen Gefühl der Wertlosigkeit, der bekommt hier durch June einen Einblick, wie es sich anfühlt. Bei mir war es kein Feuermal, aber Übergewicht – ich bin eben dick – und Neurodermitis. Ich habe noch glück, bei mir ist sie nicht so extrem ausgeprägt wie bei anderen, aber es reicht für Blicke, Ekel, Angst und Ablehnung, wenn ich einen Schub habe.
Also klar könnte man es June vorwerfen, dass sie sich uns Mason das Leben unnötig schwer macht, denn das tut sie ja auch, aber man muss sich auf ihre Motive einlassen. Es geht nicht um etwas „Simples“, ein Teenie-Problem, das eigentlich gar keins ist oder künstlich aufgebauscht wird. Es geht um eine junge Frau, die von klein auf von ihren Eltern eingeimpft bekommen hat, dass sie etwas ist, für das man sich schämen muss, dass man verstecken muss, dass mangelhaft und ungewollt ist. So sieht sie sich. Es hat nicht so sehr mit mangelndem Vertrauen in Mason selbst zu tun, sondern sie erwartet von ihm einfach die Reaktion, die sie immer erwartet und viel zu oft zu spüren bekommen hat.
Ich kann ihr das jedenfalls nicht vorwerfen, obwohl mir Mason auch wirklich schrecklich leid tut.

Abgesehen davon hätte ich Mason aber auch zwischenzeitlich gern mal erwürgt. Er hat da eine Idee, die gleichzeitig süß und total bescheuert und etwas fies ist.

Mason hat auch sein Päckchen zu tragen, das geht aber auch vor Junes Problemen nicht unter, das hat mir gut gefallen. Es wird deutlich, dass man einfach niemanden wirklich kennt, außer derjenige lässt einen wirklich rein und zeigt einem auch das, was er sonst versteckt oder für sich behält.

Das Buch ist aber nicht nur schwer und ernst – obwohl ich einmal geheult habe – es ist auch witzig und süß und die Gruppe Nebencharaktere muss man einfach mögen. Mein heimlicher Liebling ist und bleibt aber Socke.


Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich finde nicht nur die Message total wichtig und authentisch rübergebracht, sondern auch die Charaktere – und zwar alle! – mochte ich sehr gern. In diesem Buch wird besonders deutlich, dass man glauben kann einen Charakter zu kennen – zum Beispiel als Nebencharakter in einem anderen Band einer Reihe – ihn aber erst wirklich kennenlernt, wenn er einen lässt. June ist so jemand. Sie trägt ständig, buchstäblich, eine Maske, aber so tough und mutig, wie wir sie kennen ist sie nur, wenn sie ihr Feuermal verstecken kann. Unter ihrem Make-up ist sie ängstlich und verletzlich und bricht einem das Herz.
Auch Mason ist nicht so, wie man glaubt, dass er ist, als man ihn in Band 1 kennenlernt. Er ist viel sensibler als man es ihm zugetraut hätte.

Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Eine Aktion von Mason fand ich zwar gleichermaßen süß und bescheuert, aber das hat mich jetzt auch nicht so sehr gestört, dass ich dafür Sterne abgezogen hätte. Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ich liebe dieses Buch!

Like Day and Night
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Cole kann einfach nicht fassen, dass an einer roten Ampel ein Mädchen in seinen Pick-up springt und ihn anfleht Gas zu geben. Offensichtlich ist sie von Zuhause abgehauen, ihre Mutter ist ihr auf den Fersen. ...

Cole kann einfach nicht fassen, dass an einer roten Ampel ein Mädchen in seinen Pick-up springt und ihn anfleht Gas zu geben. Offensichtlich ist sie von Zuhause abgehauen, ihre Mutter ist ihr auf den Fersen. Cole weiß, dass er sie eigentlich aus dem Wagen werfen sollte, er kann echt keine weiteren Probleme gebrauchen, aber er erkennt in ihren Augen, ihre Verzweiflung, eine Verzweiflung, an die er sich noch gut erinnern kann. Also gibt er Gas.
Wäre er klug, wäre er sie direkt bei nächster sich bietender Gelegenheit los geworden und zu seiner Verteidigung: er hat es versucht! Aber Sophie, so ihr Name, gerät direkt in Schwierigkeiten und Cole schafft es einfach nicht, sie sich selbst und den Monstern dieser Welt zu überlassen, auch wenn er weiß, dass auch er ein Monster ist.


Sophie wurde ihr Leben lang von ihrer Mutter komplett isoliert. Sie durfte das Haus nicht verlassen, höchstens zur Gartenarbeit und nur in ihrer Begleitung. Sie durfte nicht lesen, außer in der Bibel, sie durfte nicht zur Schule und Fernsehen und Radio sind für sie ebenso fremd, wie alles andere in der Welt. Doch Sophie hat im Keller einen Schrank mit alten Romanen entdeckt und sie entfachen eine Sehnsucht nach Freiheit in ihr, die sie nicht bekämpfen kann, also läuft sie weg.

Sophie ist ein Charakter, den man entweder liebt oder wegen ihrer Naivität erwürgen will. Ich liebe sie. Durch die Art wie sie aufgewachsen ist, hat sie keine Ahnung von der Welt. Alles ist neu und aufregend. Aber allein würde sie nicht überleben. Sie vertraut jedem, glaubt jedem alles und kann sich nicht vorstellen, dass jemand wirklich „böse“ ist. Obwohl ihre Mutter ihr ständig gepredigt hat, die Welt und die Menschheit im Allgemeinen seien furchtbar und bösartig, Sophie glaubt nicht daran. Sie geht unschuldig und freundlich durch die Welt.

Cole hat einen schrecklichen Verlust erlitten und bestraft sich schon seit Jahren selbst dafür. Er hat schon immer ein hartes Leben geführt. Die Einzige, die er noch an sich heranlässt, ist Jules. Sie lässt sich einfach nicht vertreiben und weigert sich, ihren Bruder – für sie ist er genau das – aufzugeben. Cole will Sophie nicht in seinem Leben, er will sie so schnell wie möglich wieder los werden, aber er schafft es einfach nicht. Er ist kein guter Mensch, aber er weiß, dass da draußen noch viel Schlimmere unterwegs sind. Was, wenn Sophie etwas passiert? Damit könnte er nicht leben. Und so bleibt ihm nur zu hoffen, dass die Dunkelheit in seinem Leben die Finger von Sophie lässt und dieses unglaubliche Mädchen nicht zerstört.

Wie gesagt, Sophie ist ein Charakter, den man entweder liebt oder sie geht einem tierisch auf die Nerven. Ich liebe sie wirklich. Sie ist so unglaublich süß und lieb und ich wollte sie die ganze Zeit in den Arm nehmen. Auch Cole mochte ich sehr gern, obwohl ich ihn ab und an gern in einen See geschubst hätte. Jules ist zwar „nur“ ein Nebencharakter, aber auch sie habe ich in mein Herz geschlossen.


Fazit: Ich fand das Buch süß, spannend, romantisch, tragisch und einfach wunderschön. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und schon nach wenigen Seiten war mir klar, das wird ein Highlight-Buch. Ich liebe Sophie einfach, ich kann nichts dagegen machen. Ich wollte sie die ganze Zeit in den Arm nehmen, und Cole für jedes unsensible Wort treten. Aber auch ihn mochte ich sehr, obwohl mir sein Selbsthass manchmal echt auf die Nerven gegangen ist. Andererseits ist er einfach so. Er hat nie gelernt anders über sich zu denken.

Ich liebe das Buch. Von mir gibt es volle 5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Nicht einfach bloß ein Sex-Buch - Vorsichtig: Tiefgang!

Voyeur: Verbotene Blicke
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Oakley fällt aus allen Wolken. Ihre Eltern haben einfach ihr Studiengeld ausgegeben! Ja, sie haben es gebraucht, aber sie haben sie nicht einmal gefragt. Jetzt sitzt sie da und weiß nicht, wie sie die ...

Oakley fällt aus allen Wolken. Ihre Eltern haben einfach ihr Studiengeld ausgegeben! Ja, sie haben es gebraucht, aber sie haben sie nicht einmal gefragt. Jetzt sitzt sie da und weiß nicht, wie sie die Gebühren bezahlen soll. Ihre beste Freundin liefert die rettende Idee: Voyeur. Das ist ein Club, in dem die Gäste viel Geld dafür bezahlen den Angestellten bei sexuellen Handlungen zuzusehen. Sie sehen zu, mehr nicht. Aber kann Oakley es wirklich über sich bringen diesen Job zu machen? Andererseits, sie hat keine Wahl.

Callum kann keinen Sex mit Frauen haben. Er ist zutiefst traumatisiert und schafft es einfach nicht in eine Frau einzudringen, ohne Panikattacke. Seine Rettung ist das Voyeur. Hier findet er die Befriedigung, die ihm sonst versagt bleibt. Als er Oakley dort sieht, ist er sofort hin und weg. Sie beherrscht seine Gedanken und Fantasien. Ist sie womöglich die Frau, die ihm über sein Trauma hinweghelfen kann? Doch dann folgt die Ernüchterung: am nächsten Tag sieht Callum Oakley wieder, im Hörsaal als seine Studentin.


Gleich vorneweg: ich urteile über niemanden hinsichtlich seiner Fantasien oder sexuellen Vorlieben, solange alles einvernehmlich ist. Allerdings merkt man durch Oakley wie schmal dieser Grat wirklich ist. Ist es einvernehmlich, wenn du das Geld so dringend brauchst, dass du es dir schlicht nicht leisten kannst abzulehnen?

Oakley tat mir von Anfang an so leid! Was ihre Eltern getan haben fand ich so unbeschreiblich – mir fehlen da echt die Worte! Klar sie sind arm, aber was für Eltern ruinieren lieber ihre Tochter wirtschaftlich, als selbst zurückzustecken? Wenn sie sie wenigstens gefragt hätten, wäre das was anderes gewesen, aber das war einfach nur brutal.
Man erlebt mit Oakley einige Auftritte im Voyeur, andere mit Callum. Was aber bei ihr immer wieder klar wird ist zum einen die Lust, die ihr das bereiten kann, zum anderen aber auch die Scham darüber, so einen Job auszuüben. Die Gesellschaft geht hart mit Frauen ins Gericht deren Arbeit in irgendeiner Form mit Sex zu tun hat. Und Oakley schwankt immer wieder zwischen Lust und Scham, manchmal vielleicht sogar auch ein wenig Selbstverachtung. Das schlimme an der Sache ist, dass sie keine Wahl hat. Sie braucht das Geld.
Das wirft bei mir die Frage auf, ob wir uns wirklich einfach zurücklehnen können und sagen: die tun das ja freiwillig. Wie freiwillig ist es, wenn man schlicht keine andere Wahl hat? Entweder diese Art Arbeit, oder das wirtschaftliche Ende.

Callum tat mir auch so leid. Man erfährt sehr, sehr lange nicht, worum es bei seinem Trauma geht, aber das muss man auch nicht. Man erlebt es mit ihm. Man merkt, dass er nicht bloß so tut, dass es echt ist, dass er wirklich Panik hat. Das macht sein Leben alles andere als leicht. Welche Frau bleibt schon bei einem Mann, der sie zwar befriedigt, aber sich nie von ihr anfassen lässt, oder „richtig“ Sex mit ihr hat? Aber so sehr es sich auch wünscht, er kann das nicht.
Seine einzige Chance auf wahre Befriedigung ist das Voyeur. Andere zu beobachten und sich vorzustellen selbst dabei zu sein. Oakley ändert alles für ihn. Noch nie war die Befriedigung so stark und noch nie fühlte er sich so sehr zu einer Frau hingezogen. Sie geht ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er weiß, dass es falsch ist, er weiß, dass sie ihn dafür hassen wird, wenn sie erfährt, dass er sie beobachtet, aber er kann einfach nicht anders. Sie ist fast wie eine Droge für ihn, seine einzige Chance.


Fazit: Ich fand es echt toll, dass es hier nicht einfach bloß um Voyeurismus geht. Es geht darum klar zu machen, dass es immer zwei Seiten gibt. Man macht es sich zu leicht zu urteilen. Die Leute, die da zusehen sind einfach pervers / die Frauen, die dort auftreten sind Huren. Dass die dabei zusehen und masturbieren ist widerlich / die machen das ja freiwillig. Wer sind wir über die sexuellen Vorlieben anderer zu urteilen? Diese Menschen tun ja niemandem etwas. Und es gibt eben auch Menschen, die keine andere Wahl haben, die nur so Befriedigung erlangen können. Und es gibt auch Menschen wie Oakley, die keine andere Wahl haben, als so einen Job auszuüben und sich ständig mit den zwei Seiten auseinandersetzen müssen: Lust und Scham. Und es gibt Menschen, die einfach Spaß daran haben zuzusehen und den Job zu machen. Wer sind wir zu Urteilen? Solange niemand zu schaden kommt, haben wir kein Recht dazu und das ist richtig so.

Ich mochte die beiden Protagonisten sehr und konnte total mit ihnen mitfühlen. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe mit ihnen mitgefiebert und -gelitten – auch wenn ich Callum zwischendrin echt gern eine geknallt hätte.

Von mir bekommt das Buch trotzdem 5 Sterne, weil es etwas ganz anderes ist und ich es wirklich nicht aus der Hand legen konnte.

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