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Veröffentlicht am 20.09.2022

Durchaus berührend und bewegend, aber ich hatte auch meine Probleme

Der Klang der Erinnerung
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Am Tag seines Abschlusses seiner Ausbildung zum Bestatter – mit Auszeichnung! – meldet sich William freiwillig, um in Aberfan zu helfen. Das kleine walisische Dorf hatte eine Katastrophe erlebt und eine ...

Am Tag seines Abschlusses seiner Ausbildung zum Bestatter – mit Auszeichnung! – meldet sich William freiwillig, um in Aberfan zu helfen. Das kleine walisische Dorf hatte eine Katastrophe erlebt und eine ganze Schule voller Kinder war dabei umgekommen. Die Arbeit ist wichtig und bedeutend, aber die Folgen trägt William für den Rest seines Lebens mit sich herum. Aberfan lässt ihn nicht los, genauso wenig wie das, was damals in Cambridge passierte, als er dort Chorknabe war. Beide Ereignisse haben ihn geprägt und überschatten sein weiteres Leben. Aber was genau ist damals passiert?


Was am 21. Oktober 1966 in Aberfan geschah ist auch aus heutiger Sicht kaum zu ertragen. Der Haldenrutsch kostete 144 Menschen das Leben, 116 davon waren Kinder. Allein diese Zahlen scheinen unbegreiflich. Aber das dann unterfüttert zu bekommen mit dem, was William damals sah, was er tun musste und wie das bei ihm eine PTBS auslöste, das macht es noch einmal schwerer. All das Leid, all die Bilder, die ihn verfolgen. Da ist mir echt das Herz für ihn gebrochen.

Die Ereignisse von Aberfan haben William nie losgelassen und ihn sein weiteres Leben über verfolgt. Aber da war noch ein solches Ereignis in seinem Leben, ursprünglich wollte William nämlich gar nicht Bestatter werden, sondern Chorsänger.

Man wird das gesamte Buch über im Unklaren darüber gelassen, was damals vorgefallen ist, warum William nur noch für Tote singt, nicht mehr damit umgehen kann, angestarrt zu werden oder im Mittelpunkt zu stehen und warum er nicht mehr mit seiner Mutter spricht, obwohl sie sich einst so nah standen, wie es nur ging.

William war mir nicht unsympathisch, oft tat er mir leid. Aber immer wieder konnte ich seine Entscheidungen nicht nachvollziehen. Häufig ist William sehr schwarz/weiß eingestellt und radikal in seinen Entscheidungen. So fand ich den Grund für sein Trauma bezogen auf den Chor und den Kontaktabbruch mit seiner Mutter nicht so gewaltig, wie er ihn aufgebauscht hat. Ja, in dem Moment war es schlimm für ihn, keine Frage, aber diese krasse Reaktion fand ich übertrieben.
Dass ihn Aberfan traumatisiert hat, ist kein Wunder. Das ging wahrscheinlich jedem so, der dort war und jedem, der getan hat, was William dort tat. Ich denke die Bilder verfolgen da jeden. Nur leider macht William keine Therapie – das war 1966 leider so, da musste und sollte man allein klarkommen. Das Trauma beeinflusst nicht nur sein weiteres Leben, sondern auch seine Beziehung zu Gloria.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden konnte ich leider nicht fühlen. Sie wirkte auf mich eher wie eine Randnotiz.


Fazit: Ich finde es toll, dass die Katastrophe von Aberfan hier auf diese Art in einem Buch verewigt wird. Nicht nur mit ihren düsteren schrecklichen Seiten, sondern auch ganz kurz vor Schluss noch auf eine andere Art.
William tat mir oft leid, er musste viel durchmachen in seinem Leben, aber mir war er immer wieder zu schwarz/weiß, zu radikal in seinen Entscheidungen, die ich häufig nicht nachvollziehen konnte. So empfand ich den Grund für den Bruch mit der Musik und seiner Mutter als nicht ausreichend für diese krasse Entscheidung.
Was ich dafür gut fand, war die Art, wie Williams Trauma dargestellt wurde und wie man am Ende nach Aberfan zurückkehrte. Das war wirklich sehr berührend.

Das Buch hat definitiv etwas, aber ich hatte meine Probleme mit William. Immer wieder gab es berührende und bewegende Momente, aber oft genug, konnte ich seine Entscheidungen nicht nachvollziehen.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Ich fand den letzten Teil um Längen besser als den Rest

So federleicht wie meine Träume
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Ihr Leben lang hat Alina auf ihren Traum Primaballerina zu werden hingearbeitet und jetzt, kurz bevor ihr Traum zum Greifen nah war, ist alles vorbei. Ein Unfall, ein zertrümmertes Bein, und nichts ist ...

Ihr Leben lang hat Alina auf ihren Traum Primaballerina zu werden hingearbeitet und jetzt, kurz bevor ihr Traum zum Greifen nah war, ist alles vorbei. Ein Unfall, ein zertrümmertes Bein, und nichts ist mehr wie vorher. Sie kann nie wieder Spitzentanzen, nie wieder Balletttanzen. Wer ist sie, wenn sie nicht mehr tanzen kann? Was soll aus ihr werden?
Um ihrer Freundin Margot einen Gefallen zu tun, bewirbt sie sich für das Musical ihrer Highschool und wird tatsächlich genommen. Dadurch lernt sie Jude kennen, der so anders ist als alle anderen und in ihrem zerbrochenen Traum Chancen sieht, statt einem Ende.


Alinas Welt drehte sich immer nur um das Ballett, um ihren großen Traum und sonst um nichts anderes. All ihre Freizeit steckte sie ins Training und all ihre Freunde gehörten ebenfalls zu dieser Welt. Als sie sie verliert, verliert sie ihre Identität und weiß nicht mehr, wer sie ist. Gleichzeitig wird sie in eine andere Welt katapultiert, voller Highschool-Dramen, und Gruppen, zu denen sie nicht dazugehört. Sie war durch ihr Engagement immer eine Außenseiterin und jetzt plötzlich soll sie ihren Platz finden.

Anfangs hatte ich große Probleme mit Alina. Einerseits tat sie mir schrecklich leid. Andererseits war es nicht einfach mit ihr und ihren Launen. Sie bestand zu Beginn nur aus Extremen. Entweder schon fast depressiv oder stinkwütend. Sie gab sich ihrem Selbstmitleid hin, brach den Kontakt zu ihrer besten Freundin ab – ebenfalls eine Balletttänzerin – und muss jetzt neue Freunde finden, obwohl sie nichts kennt, was für alle anderen normal ist.
Margot, ihre bislang einzige Freundin, ist großer Musical-Fan und schleppt Alina mit zum Vorsprechen für das Musical ihrer Highschool, dem Highlight des Schuljahres. Mit dabei ist Jude, ein Junge, der so ganz anders ist als alle, die Alina kennt. Er wirkt immer so positiv. Einerseits macht sie das wütend, andererseits fasziniert er sie auch.

Ich kann verstehen, warum Alina den Kontakt zu Colleen abbricht. Sie spricht da immer wieder von "Neidbomben". Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Andererseits hat sie die Unart um sich zu schlagen, wenn sie überfordert ist.

Jude war mir lange sympathischer als Alina. Auch er hat sein Päckchen zu tragen, geht damit aber anders um als Alina.

In dem Buch steckt noch viel mehr, vor allem ausgelöst durch Alinas Schwester. Alina hat ihr geliebtes Ballett nie hinterfragt, ihre Schwester dafür schon. Das sorgt für Probleme zwischen ihnen, neben anderen Dingen. Aber dadurch werden auch Themen angesprochen, mit denen sich Alina nie auseinandergesetzt hat, denen sie aus dem Weg gegangen ist, obwohl sie sie mehr als einmal direkt betrafen.


Fazit: Ich hatte meine Probleme mit dem Buch. Mir war Alina immer wieder zu sehr Teenie, zu launisch. Ich kann ihre Gefühle, ihre Wut, durchaus verstehen, aber manchmal war sie mir einfach zu extrem. Sie schlägt immer wieder um sich und versinkt im Selbstmitleid. Nachvollziehbar, aber diese Phase dauerte für mich zu lang an. Jude war mir da deutlich sympathischer.
Der letzte Teil des Buches gefiel mir allerdings um Längen besser als der Rest. Diesen letzten Teil fand ich richtig, richtig gut.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Leider hatte das Buch für mich einige Schwächen, aber die Idee an sich fand ich gut

Emerdale 1: Two Sides of the Dark
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Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Taylor hat ihr Leben in einer geheimen Einrichtung verbracht. Sie ist eine Dale, C8 und alle Erinnerungen, an ihr Leben vor Emerdale wurden ihr genommen, als ...

Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Taylor hat ihr Leben in einer geheimen Einrichtung verbracht. Sie ist eine Dale, C8 und alle Erinnerungen, an ihr Leben vor Emerdale wurden ihr genommen, als die Einrichtung ihr Leben rettete, aber zu einem schrecklichen Preis. Taylor wurde zu einer perfekten Soldatin herangezogen und die übernatürlichen Fähigkeiten, die man ihr und den anderen Dales verschaffte, kennen kaum Grenzen. Doch von einem auf den anderen Tag ändert sich alles. Taylor wird zur Flucht aus Emerdale gezwungen und muss ihre Familie, die anderen Dales, zu sterben zurücklassen.
Jetzt lebt sie ein neues Leben im Verborgenen, aber immer mehr Ungereimtheiten machen ihr zu schaffen, hat Teddy, der Wissenschaftler, der ihr zur Flucht verhalf, Geheimnisse vor ihr?
Als sie Jo kennenlernt, einen ehemaligen berühmten Schauspieler, der, seit er eines seiner Beine verlor, nicht mehr weiß, wer er eigentlich ist und wie es weitergehen soll, erlebt Taylor zum ersten Mal, was es bedeutet, Gefühle für jemanden zu haben, der kein Dale ist. Aber darf sie überhaupt Zeit mit ihm verbringen, oder bringt sie ihn dadurch vielleicht in Gefahr?


Ich fand die Idee sehr interessant und den Anfang auch. Ich war sofort drin und es wurde auch direkt spannend. Im Verlauf des Buches hat es mich aber zunehmend mehr verloren.

Mir waren Taylor und Jo sympathisch. Mir persönlich ging es ab einem bestimmten Punkt etwas schnell mit den tiefen Gefühlen, aber das ist ja oft so. Ihr Kennenlernen und vorsichtiges Annähern mochte ich dafür sehr.
Was mir allerdings fehlte, war das Prickeln oder die Chemie.

Was mich wirklich gestört hat, waren mehrere Logikbrüche. Leider kann ich auf die nicht genauer eingehen, ohne zu spoilern. Für mich passten einfach einige Dinge nicht zusammen. Auch, was die Handlungen der Charaktere angeht, gerade bei Taylor.

Vieles wird auch sehr lang im Dunkeln gelassen – muss es auch, ich weiß, aber durch diese "schwammigen" Hinweise, dass Taylor die Stärkste und Mächtigste Dale ist und "du hast keine Ahnung, wozu sie im Stande ist", etc. kam für mich keine Spannung auf, sondern ich hätte mir einfach gewünscht, dass das auch mal ein wenig unterfüttert wird, warum sie das denn angeblich sein soll.

Zudem empfand ich einige der Charaktere als bestenfalls moralisch fragwürdig.


Fazit: Ich fand die Idee echt super, aber das Buch selbst konnte mich nicht ganz überzeugen. Zum einen gab es für mich einige Längen, was ich aber schlimmer fand, waren die Logikbrüche, die mich leider sehr gestört haben.
Die Liebesgeschichte entwickelte sich am Anfang schön und glaubwürdig, dann aber kamen mir zu schnell zu große Gefühle auf, die mir nicht genug mit Chemie oder Prickeln unterfüttert wurden. Sie waren einfach irgendwie da.

Der Cliffhanger sorgte bei mir nicht für Spannung oder große Emotionen, sondern nur für ein großes "Hä???".

Leider hatte ich meine Probleme mit dem Buch. Von mir bekommt es ganz, ganz knappe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Kam für mich leider nicht an Band 1 heran

Blush
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Achtung: Band 2 einer Reihe, unabhängig lesbar, aber man sollte lieber nach der Reihe lesen.

Als Teenager war Lizzy total in Ryder, den besten Freund ihres Bruders, verknallt. Obwohl er ein Womanizer ...

Achtung: Band 2 einer Reihe, unabhängig lesbar, aber man sollte lieber nach der Reihe lesen.

Als Teenager war Lizzy total in Ryder, den besten Freund ihres Bruders, verknallt. Obwohl er ein Womanizer ist und unerreichbar, aber trotzdem. Doch darüber ist sie mittlerweile hinweg. Seit dem, was ihr passiert ist, hat sie ganz andere Probleme. Lizzy zeigte Zivilcourage, als mehr als 20 andere Leute einfach nur zusahen und das hat ihr Leben zerstört. Lizzy hat nichts mehr mit der quirligen jungen Frau zu tun, die sie einst war. Sie ist erst 18 Jahre alt und hat schon mehr verloren, als es ein Mensch eigentlich ertragen kann, darunter auch ihre Stimme.
Ryder wollte eigentlich nur den Sommer vor der Law School genießen, doch plötzlich steht Lizzy vor der Tür und irgendetwas an ihr berührt ihn. Er kann sich ihr nicht entziehen und schon gar nicht, kann er ihren Schmerz ignorieren. Doch er will sich nicht binden und Lizzy ist tabu. Wie soll das also gut gehen?


Es ist ein Schock Lizzy "wiederzusehen". Man kennt sie aus Band 1 und da war sie so quirlig, so lebendig, so voller Freude und Energie und jetzt ist sie nur noch ein Schatten ihrer selbst. Sie hat ihre Stimme verloren, wo sie doch damals ohne Punkt und Komma redete, und wird von Albträumen gequält. Nichts ist mehr so, wie es war und das bricht einem für sie wirklich das Herz.

Ich mochte beide schon in Band 1 sehr gern und war total auf ihre Geschichte gespannt. Durch Lizzys Trauma hat die sich allerdings ganz anders entwickelt, als ich es mir vorgestellt hatte.
Ich fand es toll, wie Ryder Lizzy als einziger nicht das Gefühl gab, mit ihr stimme etwas nicht. Er hat sich einfach um ihre Grenzen herumbewegt, sie akzeptiert, ohne zu drängeln. Er hat sie so genommen, wie sie jetzt ist.

Jetzt kommen wir aber leider auch schon zum ABER. So toll Ryder mit Lizzy auch am Anfang umgeht, er bringt auch ein paar Aktionen, die ihm bei mir einige Minuspunkte eingebracht haben. Er redet sich gern Dinge ein und entscheidet dann einfach über Lizzys Kopf hinweg, was gut für sie ist, was "das Richtige" ist. Zudem hat er stellenweise eine Denkweise, die mich echt extrem aufgeregt hat. Es gibt einen großen Konflikt in dem Buch, da geht es um Ethik, aber auch um Gefühle. Ryder argumentiert da in seinem Sinne, aber Lizzys Argumente beziehen sich auf ihre Gefühlsebene, was Ryder einfach abbügelt und Lizzy gedanklich dann als Kind abtut. Da merke man jetzt einfach ihr Alter. Geht’s noch? Er ist 22 und damit gerade mal vier Jahre älter als Lizzy, nicht zehn oder fünfzehn! Und nur weil sie mittels Gefühlen argumentiert, heißt das noch lange nicht, dass es keine Argumente sind. Wo er sich sonst so gut in sie hineinfühlen kann, wirkt es hier so, als wolle er das gar nicht.
Vielleicht reagiert Lizzy da etwas heftig, ja, aber bedenkt man, was sie durchgemacht hat, ist das echt verständlich. Nur will ihr Ryder da kein Stück entgegen kommen, er hat recht, also warum sollte er – so seine Meinung.

Ein anderer Punkt, der mich echt gestört hat, bezieht sich auf Lizzys Bruder. In Band 1 war er extrem einfühlsam und wird auch hier so dargestellt, als würde er versuchen, immer auf Lizzy Rücksicht zu nehmen. Es gibt aber einen Teil der Handlung, in dem ich ihn als extrem unsensibel empfunden habe. Das ist ein Thema, das Lizzy zu schaffen macht, aber nicht ein einziges Mal fragt er sie, wie sie sich dabei fühlt oder ob es etwas gibt, das er tun kann, um es ihr leichter zu machen. Und das hat mich echt aufgeregt.


Fazit: Einerseits mochte ich das Buch sehr, Lizzys Trauma wurde gut dargestellt, nachvollziehbar und man musste einfach mit ihr mitfühlen und wollte sie nur in den Arm nehmen. Ryders Trauma wird dagegen nur ein einziges Mal angesprochen und fällt dann unter den Tisch, das fand ich schade.
Zudem hatte ich zunehmend meine Probleme mit ihm. Spätestens als es den großen Konflikt gibt, verspielt er bei mir viele Sympathie-Punkte, indem er Lizzys Argumente auf der Gefühlsebene, einfach abschmettert und sie nicht ernst nimmt "da merke man halt ihr Alter" – geht’s noch?!
Auch ihr Bruder stellte sich bei einem Thema als sehr unsensibel heraus, was ich ebenfalls schade fand.

Insgesamt bekommt das Buch von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Mir gefiel der letzte Teil des Buches um Längen besser als der Rest

My One And Only
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Triggerwarnung: Angststörung, Panikattacken, Trauma!

Schon immer wird Lavenders Leben von Angstmonstern bestimmt. Doch nachdem, was ihr in ihrer Kindheit passiert ist, wird alles noch viel, viel schlimmer. ...

Triggerwarnung: Angststörung, Panikattacken, Trauma!

Schon immer wird Lavenders Leben von Angstmonstern bestimmt. Doch nachdem, was ihr in ihrer Kindheit passiert ist, wird alles noch viel, viel schlimmer. Lange Zeit war Kodiak ihr sicherer Hafen, ihre Rettung im Sturm der Angst. Und sie konnte ihm genauso beistehen. Doch dann verschwand er aus ihrem Leben. Und jetzt, scheint er sie nur noch zu hassen. Er quält Lavender, demütigt sie und bricht ihr immer und immer wieder das Herz. Lavender ahnt nicht, was in Kodiak vorgeht.


Ich hatte von Anfang an große Probleme mit Kodiak. Ich habe ihn echt gehasst dafür, wie er Lavender behandelt hat. Sie ist mir direkt ans Herz gewachsen und mir war Kodiaks Verhalten einfach zu krass. Er ist echt unglaublich gemein und verletzend und jedes Mal, wenn er ihr wehtut, habe ich ihn noch mehr gehasst.

Natürlich steckt da mehr dahinter, das ist klar. Durch Rückblenden erfährt man immer mehr und irgendwann dann auch von Kodiak selbst. Das Problem: Ich fand sein Verhalten trotzdem total überzogen. Es hätte andere Wege gegeben. Die Erklärung dafür, warum es die für ihn nicht gab und gibt, war für mich dürftig. Er ist mir zu weit gegangen und das zu oft.

Lavender hat es echt nicht leicht. Ihr Leben ist von Ängsten geprägt und ein ständiger Kampf. Entweder man kann das nachvollziehen und sich darauf einlassen, oder man empfindet Lavender als übertrieben. Ich konnte mich sehr gut in sie einfühlen und sie tat mir so oft unglaublich leid. Nicht nur, weil ihr so viel passiert ist und das Leben bis heute schwer für sie ist, sondern auch, weil sie so unter Kodiak leidet.

Von ihren Brüdern hätte ich eigentlich mehr erwartet. Sie sind es gewohnt, sich um ihre Schwester zu kümmern, tun es aber seit sie bei ihnen wohnt eigentlich gar nicht mehr, bis auf ihren Zwilling, der benimmt sich dafür eher wie ein Wachhund. Was da dahintersteckt konnte man sich denken, aber er tat einem auch sehr leid.


Fazit: Ich hatte von Anfang an Probleme mit dem Buch – oder vielmehr mit Kodiak. Er ist mir persönlich zu lang zu oft zu weit gegangen. Ich fand sein Verhalten wirklich furchtbar. Er hat Lavender so oft verletzt und gedemütigt, ich wollte ihn echt im Pool ertränken. Natürlich erfährt man irgendwann, was dahintersteckt, aber mir war die Erklärung zu dürftig. Es hätte andere Wege gegeben.

Der letzte Teil des Buches gefiel mir allerdings deutlich besser – wirklich um Längen besser, weswegen das Buch für mich letztlich im Mittelfeld gelandet ist. Von mir bekommt es 3 Sterne.

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