Profilbild von Dark_Rose

Dark_Rose

Lesejury Star
offline

Dark_Rose ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dark_Rose über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2020

Realistische Stalking-Darstellung, aber ich habe auch Kritik

Dem Wahnsinn entkommen
0

Seit 5 Jahren wird Sarah gestalkt. Max ist reich, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft und trotzdem macht er ihr das Leben zur Hölle. Sein Psychoterror wird mit jedem Tag schlimmer und scheint kein ...

Seit 5 Jahren wird Sarah gestalkt. Max ist reich, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft und trotzdem macht er ihr das Leben zur Hölle. Sein Psychoterror wird mit jedem Tag schlimmer und scheint kein Ende zu finden. Sarah ist ganz allein, isoliert und mit den Füßen ganz kurz vor dem Abgrund. Die Hoffnung, dass er irgendwann aufhört hat sie längst aufgegeben. Wie also soll das alles enden? Wird er einen Fehler machen und etwas tun, dass nachweislich illegal ist, oder wird Sarah am Ende tot sein, von Max ermordet, wie so viele andere Stalking Opfer?


Das Buch beschreibt den Psychoterror und die Angst, die mit Stalking einhergehen wirklich sehr realistisch. Ich selbst wurde gestalkt, zum Glück nicht so extrem wie Sarah, aber dennoch, ich weiß, wie sich diese Angst anfühlt. Die Zweifel, ob man sich etwas einbildet, oder nicht. Steht er wirklich da und beobachtet dich, oder bildest du dir das nur ein? Wirst du verrückt oder ist er es? Die Angst vor jedem Telefonklingeln und wie sehr einen die Angst auch noch Jahre später verfolgt, indem man sich monatelang überlegt, ob man sich bei den Sozialen Medien anmelden soll, ob man es wagt ein Bild von sich zu zeigen. Ich weiß, wie das ist. Diese Angst lässt einen niemals ganz los.
Man spürt die Angst in diesem Buch. Man ist ganz nah bei Sarah und spürt, wie sie daran zerbricht.

Ich habe zwei Kritikpunkte:
1. Verliere ich am Anfang die Orientierung. Zuerst sagt Sarah (deren Namen man erst später erfährt) ihr Stalker sei ihr Mentor. Später sagt sie es sei Max, ein Mann, den sie auf einer Kreuzfahrt kennengelernt hat. Aber so wie ich die Geschichte zwischen ihnen erlebe, war er nie ihr Mentor, sondern eine Affäre. Das ergibt für mich also keinen Sinn.
2. Es gibt im Buch einen Punkt, an dem Sarah eine Entscheidung trifft, die zieht eine ganze Menge weiterer Entscheidungen nach sich für die alle dasselbe gilt: ich kann sie absolut nicht nachvollziehen. Ich verstehe einfach nicht, wie sie so – in meinen Augen: dumm sein konnte! Das macht mich richtig wütend! Ich verstehe absolut nicht, warum sie sich so entscheidet. Absolut nicht! Ich hätte das nie im Leben getan. Und die weiteren Entscheidungen genauso wenig.

Das Buch ist immer wieder sehr spannend, vor allem dann, wenn Max komplett die Kontrolle verliert. Ich meine, wir alle kennen die Statistiken und die Berichte aus dem Fernsehen, wenn mal wieder – ja, mal wieder, denn es ist nichts Seltenes! – eine Frau von ihrem Stalker umgebracht wird. Man wartet irgendwie darauf, dass Max versucht Sarah umzubringen. Man hat die ganze Zeit, genauso wie Sarah, genau davor Angst. Wie sie glaubt man Max überall zu entdecken, fragt sich, wie weit er noch gehen wird.


Fazit: Ich finde dieses Buch wichtig. In Zeiten von Serien wie „You“, die einige wirklich „romantisch“ finden und sich zu Aussagen hinreißen lassen, wie „er liebt sie so sehr, dass er sie stalkt“ ist so ein Buch umso wichtiger. Nur fürs Protokoll: ich mag die Serie auch, aber ich sehe sie wie „Dexter“, man ist irgendwie auf der Seite des „Bösen“, obwohl einem klar ist, dass er böse ist und schlimme Dinge tut. Ich finde Joe nicht romantisch, er ist gruselig. Ich finde die Serie, als Serie gesehen sehr gut, aber wenn man noch nie mit dem Thema zu tun hatte oder eine andere Beziehung zu der Serie hat, dann kommt sie vielleicht wirklich bei einigen als „romantisch“ an. Bei mir allerdings nicht.
Stalking hat nichts mit Liebe zu tun. Die Täter reden sich ein es gehe um Liebe. In Wirklichkeit geht es um Kontrolle und Macht. Der Täter will das Opfer besitzen, er will die absolute Kontrolle. Es geht um Isolation und Psychoterror. Dieses Buch zeigt das sehr deutlich. Ich vermute, dass Sarah sich bei meinem 2. Kritikpunkt so verhält, um zu zeigen, welche Fehler man als Opfer machen kann. Dennoch kann ich ihr Verhalten an diesem Punkt einfach nicht nachvollziehen. Das liegt vielleicht auch an meinen persönlichen Erfahrungen, das kann sein.

Ich möchte das Buch allen ans Herz legen, die einmal das „wahre“ Gesicht von Stalking sehen wollen. Ich denke, es kann viel zur Aufklärung über die Thematik beitragen.

Den Inhalt, die Charaktere und dergleichen bekommen von mir 3,5 Sterne. Ich fand die Darstellung von Sarahs Angst wirklich ganz toll, konnte ihr Verhalten aber mehr als einmal absolut nicht nachvollziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2020

Richtig spannend kurz vor Schluss, aber ich konnte nicht im Buch versinken

Wenn Schmetterlinge fliegen lernen
0

Olivia hat sehr jung ihre Eltern verloren. Dieses Erlebnis hat sie nie verwunden. Ihre Großeltern nahmen sie auf, doch die Kindheit in deren Haus war nicht weniger traumatisierend. Olivia zieht sehr früh ...

Olivia hat sehr jung ihre Eltern verloren. Dieses Erlebnis hat sie nie verwunden. Ihre Großeltern nahmen sie auf, doch die Kindheit in deren Haus war nicht weniger traumatisierend. Olivia zieht sehr früh aus und reist durch die Welt. Doch als ihre Großmutter an Alzheimer erkrankt, muss sie zurück nach Zürich. Dort fordert sie der ehemalige Assistent ihres Vaters auf, den Umständen des Todes ihrer Eltern nachzugehen und dessen Forschungen bezüglich eines seltenen Schmetterlings. Ihr Jugendfreund Tom hilft ihr dabei. Olivia spürt, dass sich ihre Gefühle verändern, doch kann sie ihre Mauern einreißen, hinter denen sie ihr Herz beschützt?


Leider hat mich das Buch nicht packen können. Mir tat Olivia leid, aber ich hatte das Gefühl, von den Mauern, die sie um sich errichtet hat, ebenfalls abgeblockt zu werden.

Ich fand es tragisch, dass sie so viele geliebte Menschen verloren hat, das muss wirklich schrecklich sein. Ihre Kindheit bei den Großeltern war auch schlimm. Ich kann einfach nicht verstehen, wie ihre Großmutter einfach danebenstehen und zulassen kann, dass ihre Enkelin, die unter dem Tod der Eltern leidet von ihrem Großvater regelmäßig verprügelt wird! Ja, sie litt auch, aber sollte sie da nicht ihre Enkelin umso leidenschaftlicher verteidigen? Natürlich sieht sie das anders, als sie mal einen klaren Moment hat. Sie hätte zwar häufiger einschreiten sollen – so viel gibt sie wenigstens zu – doch sie sieht die Schuld bei Olivia, weil sie zwar aussah, wie ihre Mutter, doch vom Wesen her ihrem Vater zu sehr ähnelte und das den Großvater „provozierte“. Das ist für mich keine Erklärung und schon gar keine Entschuldigung! Gut, der Mann scheint schon immer schwierig gewesen zu sein, aber dennoch. Selbst wenn sie es gewohnt war, dass er sie und anfangs auch die Tochter mies behandelt hat, sie hätte doch ihre Enkelin beschützen wollen müssen. Kein Wunder, dass Olivia denkt, von beiden Großeltern gehasst worden zu sein!

Ich kam irgendwie nicht richtig rein in die Geschichte. Ich hatte nicht das Gefühl, emotional an die Charaktere heranzukommen. Ich fühlte mich auf Distanz gehalten. Natürlich tut mir Olivia leid, aber sie lässt mich nicht mitfiebern.

In diesem Buch gibt es viel Drama. Mir war es auch immer wieder zu viel. Es enthält auch Krimi-Elemente und wird auch kurz vor Schluss richtig spannend. Aber mir war einiges zu weit hergeholt. Im Endeffekt geht es in diesem Buch um Selbstfindung. Schafft Olivia es, sich nicht länger über die Verluste und Traumata ihrer Kindheit zu definieren? Kann sie ihre Schutzmauern einreißen, hinter denen sie ihre Gefühle versteckt und ihre alten Muster durchbrechen?
Das Gleichnis mit dem Schmetterling ist hier sehr gut gewählt.


Fazit: Mich hat das Buch einfach nicht packen können. Ich wurde mit den Charakteren nicht warm und fühlte mich immer auf Abstand gehalten, auch von der Geschichte selbst. Ich konnte nicht versinken.
Kurz vor Schluss wurde es richtig spannend. Der Teil gefiel mir am besten. Mir war es zu viel Drama, da tat die Spannung richtig gut.

Das Buch war leider nicht meins. Es bekommt von mir 2,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2020

Sehr verworren und zu detailversessen - ich habe immer wieder den Überblick verloren

Das Buch der Nacht
0

Achtung: Band 3 einer Reihe!

Diana und Matthew sind heil wieder in der Gegenwart zurück und Diana ist immer noch mit Zwillingen schwanger. Doch in ihrer Abwesenheit ist so einiges passiert und nur weniges ...

Achtung: Band 3 einer Reihe!

Diana und Matthew sind heil wieder in der Gegenwart zurück und Diana ist immer noch mit Zwillingen schwanger. Doch in ihrer Abwesenheit ist so einiges passiert und nur weniges davon ist gut. Noch immer sehen sie sich von allen Seiten von Feinden bedroht. Ihre Liebe ist verboten, ihre Kinder sind verboten und selbst Diana würden ihrer außergewöhnlichen Kräfte wegen so manche gern tot sehen. Können sie es schaffen sich ein sicheres Leben aufzubauen, oder sind die Opfer, die sie bringen müssen, einfach zu groß und ihre Feinde möglicherweise zu stark?


Ich fand es toll, dass man so viele liebgewonnene Charaktere wiedergetroffen hat und auch ein paar neue kennenlernen durfte. Darunter auch welche, die mir ganz persönlich sehr ans Herz gewachsen waren.
Leider sind aber auch die Feinde nicht einfach so verschwunden – obwohl es echt toll wäre, wenn sich mal eben der Erdboden öffnen und die alle verschlingen würde – sondern bringen sich in Stellung. Manch einen hatte man auf dem Plan, manch einen auch nicht und die Taten so einiger sorgen dafür, dass einem ganz anders wird.

Das Buch ist wieder sehr, sehr detailliert. Man erfährt alles über die genetischen Untersuchungen, die durchgeführt werden müssen, Theorien und auch über Dianas Arbeit. Im Prinzip verwandelt sich das Buch immer wieder in ein Sachbuch, dass einem verschiedene wissenschaftliche Disziplinen erklärt. Ich finde es an sich nicht schlecht, dass alles so genau beschrieben wird, aber hier sorgt es leider für Längen. Ich bin da leider oft weggedriftet. Ich musste mich manchmal wirklich anstrengen, dranzubleiben.

Interessant ist wieder die Handlung bezogen auf Dianas Kräfte, die ja scheinbar grenzenlos sind. Ich finde das faszinierend!

Wen ich mal wieder gehasst habe ist Baldwin. Ich verabscheue ihn wirklich sehr! Nicht nur wegen seines Verhaltens – manchmal ist er einfach nur böse und gemein – sondern auch vor allem dafür, dass es ihm absolut egal ist, wen er verletzt, vielleicht sogar dauerhaften Schaden zufügt. Zudem ist er einfach total halsstarrig und belehrungsresistent. Ein anderer kann einfach nicht recht haben. Punkt. Natürlich steckt auch in ihm mehr, als man denken würde, aber das dauert echt extrem lang.

Die Handlung ist sehr, sehr vielschichtig und verworren. Für meinen Geschmack macht das Buch zu viele Wendungen. Es dreht und wendet sich ohne Ende. Man bekommt sehr viele Informationen, oft zu viele, um den Überblick wirklich zu behalten. In meinen Augen, wollte es die Autorin besonders gut machen, indem sie für absolut alles eine Erklärung liefert, doch um das zu schaffen biegt sie andauernd ab. Die Erklärungen sind nicht in wenigen Sätzen geliefert, sondern ziehen sich manchmal gefühlt unendlich hin. Das Buch profitiert auch immer wieder davon, weil alles stimmig ist, aber man muss extrem aufpassen, um sich nicht in den 100.000 Details zu verlieren.


Fazit: Ich fand Band 3 besser als Band 2, aber an den ersten Band der Reihe, kommt es für mich nicht heran. Es verstrickt sich zu sehr in Details und eine Wendung und Enthüllung jagt die nächste. Immer wieder denkt man „jetzt kommt der Showdown!“, aber nein, er kommt nicht. Er wird abgebrochen und es zieht sich wieder. Ich habe für dieses Buch 2 Tage gebraucht, normalerweile lese ich jedes Buch innerhalb weniger Stunden, allein das zeigt, wie verworren es ist. Es hat seine Längen und macht es einem nicht leicht, dranzubleiben und nicht den Überblick zu verlieren.
In meinen Augen hat sich die Autorin zu sehr in Details verloren. Man kann den roten Faden manchmal nicht einmal mehr erahnen. Ja, die Details sind wichtig und fügen sich am Ende zu einem komplexen Puzzle zusammen, aber zwischendrin verliert man den Blick fürs Wesentliche.

Von mir bekommt das Buch knappe 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2020

Nicht ganz einfach zu lesen, aber sehr realistisch in meinen Augen

Wurfschatten
0

Adas Leben ist geprägt von Zwängen. Sie weiß, dass sie eigentlich anders sein müsste, aber sie schafft es einfach nicht. Eigentlich ist sie Schauspielerin, aber auch da machen es ihr die Zwänge schwer. ...

Adas Leben ist geprägt von Zwängen. Sie weiß, dass sie eigentlich anders sein müsste, aber sie schafft es einfach nicht. Eigentlich ist sie Schauspielerin, aber auch da machen es ihr die Zwänge schwer. Nun hat sie schon seit drei Monaten die Miete nicht mehr bezahlt und ihr Vermieter droht ihr mit „Konsequenzen“. Ada will ihre Wohnung nicht verlieren. Sie braucht sie und ihre geliebten Fische auch.
Ihr Vermieter findet eine Lösung: kurzerhand quartiert er Juri, seinen Enkel bei ihr ein. Ada kann damit überhaupt nicht umgehen. Er stört! Aber irgendwie nicht immer, vielleicht.


Das Buch ist nicht leicht zu lesen. Die Zwänge und damit verbundenen Erlebnisse von Ada werden sehr detailliert geschildert, ohne mit Fachausdrücken um sich zu werfen. Man erlebt alles mit Ada, so, wie sie es eben empfindet. Man merkt, wie einschränkend das ist und wie erschreckend. Ada kann einem nur leid tun. Ihr einzige Freude sind ihre Fische. Schon immer war sie fasziniert von diesen Tieren.

Als sie eines Tages nach Hause kommt ist plötzlich Juri da. In ihrer Wohnung! Und all ihre Sachen wurden in ein einziges Zimmer geräumt. Ada steht kurz davor durchzudrehen. Sie kann nicht gut mit Menschen und mit einem Eindringling schon gar nicht! Ada versucht ihr Möglichstes um Juri los zu werden. Aber egal was sie auch tut, er geht einfach nicht! Und was noch viel schlimmer ist, irgendwann fängt sie fast an, sich an ihn zu gewöhnen!

Das Buch ist komplett aus Adas Sicht, aber nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben. Dadurch erlebt man zwar alles aus Adas Sicht, bleibt aber ein Beobachter. Ich habe selbst so meine Probleme mit Menschen und ich könnte definitiv nicht mit einem Mitbewohner umgehen, aber ich habe wenigstens nicht so schlimme Ängste und Zwänge wie Ada. Sie tut mir ehrlich leid. Immer wieder versucht sie ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen und jedes Mal lassen sie ihre Ängste nicht.

Allerdings sind es auch genau diese Ängste und Zwänge, die das Buch schwer zu lesen machen. Man hüpft kreuz und quer durch Adas Gedanken und die sind oft genug seltsam und verworren. Genau das macht das Buch aber auch so authentisch. Ich habe selten ein Buch gelesen, dass so detailliert und realistisch das Leben eines Menschen mit Ängsten und Zwängen darstellt.

Aber es ist kein Buch, dass man mal eben so runterlesen kann. Der Stil ist anstrengend aber in meinen Augen auch das, was das Buch besonders und gut macht. Es wird nicht mein Lieblingsbuch, aber ich kann Simone Lappert nur dafür bewundern, wie sie es geschafft hat dem Leser diesen Einblick in die Welt eines Menschen zu gewähren, dessen Leben nicht von seinen Wünschen oder Taten bestimmt wird, sondern von dem, was ihm seine Psyche zugesteht. Ich persönlich habe jetzt das Gefühl diese ganze Thematik besser zu verstehen.


Fazit: Das Buch ist alles andere als leicht zu lesen. Der Schreibstil sorgt dafür, dass man wirklich dranbleiben muss. Man erlebt die Gedanken und Gefühlswelt einer jungen Frau, deren Leben von Ängsten und Zwängen dominiert wird. Oft sind die Gedanken und Gefühle konfus und verwirrend. Sie springen hin und her. Aber gerade dadurch wirkt das Buch unglaublich realistisch. Ada sieht und erlebt die Welt ganz anders. Jeder Tag, so viele Dinge, sind für sie eine Herausforderung. Man macht sich das einfach nicht oft genug bewusst, wie gut man es eigentlich hat, wenn man sich nicht mit Ängsten und Zwängen herumplagen muss, die so ausgeprägt sind, wie bei Ada.

Ich musste wirklich aufpassen, um nicht abzudriften, aber das dranbleiben hat sich gelohnt. Mir hat das Buch gut gefallen, aber es ist echt nicht leicht zu lesen. Zudem hätte ich mir ein weniger offenes Ende gewünscht.
Es hat mir aber etwas besser gefallen als „Der Sprung“. Ich bin gespannt, welches schwierige Thema sich Simone Lappert als nächstes vornimmt!

Von mir gibt es wohlmeinende 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2020

Mindestens genau so gut, wie Band 1, vielleicht sogar noch besser!

Duty & Desire – Verboten sinnlich
0

Achtung: Band 2 einer Reihe!



Jack wuchs in einem Bordell auf. Seine Mutter arbeitete dort als Prostituierte und er sobald er alt genug war als Entertainer. Er hielt die Freier bei Laune, bis sie an ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!



Jack wuchs in einem Bordell auf. Seine Mutter arbeitete dort als Prostituierte und er sobald er alt genug war als Entertainer. Er hielt die Freier bei Laune, bis sie an der Reihe waren. Diese Zeit hat ihn geprägt. Er hält sich selbst für wertlos. Das einzige, was er Frauen zu bieten hat ist Sex. Er ist richtig gut im Bett, er weiß, was er machen muss, damit es ein unglaubliches Erlebnis wird. Doch was niemand weiß ist, dass es ihm danach richtig schlecht geht. Er fühlt sich leer und benutzt. Er hat nie gelernt, dass er einen Wert hat.



Katie ist Olympiasiegerin. Sie hat alles diesem Traum geopfert, der nicht einmal der ihre war. Nach dem Tod ihres Bruders war das alles, was ihren Vater noch aufrecht hielt. Jetzt will sie ihr Leben leben und all das nachholen, was sie durch das viele Training versäumt hat und die Dinge, die sie immer mit ihrem Bruder tun wollte, wenn sie es endlich nach New York schaffen. Dabei begegnet sie Jack und es funkt gewaltig. Nur dumm, dass er einer der Rekruten ist, die sie in den nächsten zwei Wochen im Schießen unterrichten soll.





Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nach Band 1 nicht wirklich wusste, was ich von Jack halten soll. Er trinkt zu oft und zu viel, ist unmotiviert und scheint einfach keinen Bock darauf zu haben Polizist zu werden. In diesem Band erfahren wir, was dahintersteckt. Eigentlich wollte Jack nie Polizist werden, doch Danika, seine beste Freundin seit Kindheitstagen hat ihn ausgetrickst. Jetzt ist er Rekrut, aber nicht davon überzeugt es wert zu sein. Er wartet eigentlich nur darauf rausgeworfen zu werden. Noch nie hat ihm jemand gesagt, er sei etwas wert oder hätte eine Begabung für etwas anderes als Sex.

Die Begegnung mit Katie ändert alles für ihn. Sie ist sein Mädchen! Er hatte nie eins und wollte auch nie eins, aber auf keinen Fall wird er zulassen, dass sich irgendjemand anders an Katie heranmacht. Sie hat eine Liste mit Erlebnissen für ihre Zeit in New York und wenn sie ihm schon nicht gestattet sie besinnungslos zu küssen, dann begleitet er sie eben nur auf ihren Abenteuern. Er weiß, wie gefährlich die Stadt sein kann und auf gar keinen Fall wird er sie allein gehen lassen!



Jack kann so süß sein! Er versteckt es gut, er lässt niemanden den echten Jack sehen, aber durch seine Gedanken sind wir Leser im Vorteil und können ihn kennenlernen. Es ist echt süß, wie er sofort von Katie fasziniert ist. Er möchte sie so gern in seinem Leben, auch wenn er selbst noch nicht ahnt, wie das funktionieren soll. Eine Beziehung will er selbstverständlich nicht! Aber er möchte Katie haben und behalten. Das wirft ihn ziemlich aus der Bahn. Bei ihr fühlt er sich anders. Er fühlt sich weniger kaputt. Er hört für sie sogar mit dem Trinken auf! Wenn das nicht ein Zeichen ist!



Katie fällt aus allen Wolken und ist fest entschlossen Jack aus ihrem Leben zu streichen, als sie entdeckt, dass er ein Rekrut ist. Es ist gegen die Regeln, es geht sowieso nicht, weil sie ihn benoten muss und überhaupt ist er viel zu sehr ein Wolf, als dass sie ihn an sich heranlassen will. Sie wollte in New York ihre Unschuld an einen Nerd verlieren und nicht Tagträume über einen großen, verdammt gutaussehenden Wolf haben! Aber sie spürt, dass da mehr ist, als er nach außen hin zeigt und so schafft sie es einfach nicht, ihn zum Teufel zu schicken.



Als man erfährt, warum Jack immer wieder exzessiv trinkt, bricht einem wirklich das Herz. Ich rate dringend zu Taschentüchern! Man möchte in das Buch springen, ein paar Morde begehen und Jack in den Arm nehmen.





Fazit: Mir hat das Buch wieder wirklich richtig gut gefallen. Jack war so süß und gleichzeitig so zerbrochen. Er hat mich zu weinen gebracht. Er hat schreckliches erleben müssen und hält sich selbst für wertlos. Es ist wirklich herzzerreißend! Und dann ist er wieder so süß, dass „frau“ einfach dahinschmelzen muss!

Katie versucht ihren eigenen Weg zu finden, nicht einfach immer nur weiterhin das zu tun, was ihre Familie, vor allem aber ihr Vater von ihr erwartet.

Beide waren mir total sympathisch. Es war schön ihre Geschichte zu lesen und die Weichenstellung für den nächsten Band mitzuerleben. Ich bin echt gespannt wie es da weitergeht!



Absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere