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Veröffentlicht am 19.01.2023

Zwei Prinzen Two Princes

Gendarm des Königs
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Das Buch beginnt im Jahre 1886 mit dem berühmten bayerischen König Ludwig II.

Danach reist es ins Jahr 1864, als dessen Regentschaft begann.

Da bekommt auch das "Urvieh" von Bayer Staudacher seinen ...

Das Buch beginnt im Jahre 1886 mit dem berühmten bayerischen König Ludwig II.

Danach reist es ins Jahr 1864, als dessen Regentschaft begann.

Da bekommt auch das "Urvieh" von Bayer Staudacher seinen eigenen Prinzen, seinen Sohn Ludwig, Kosename: Wiggerl.

Das Buch ist eine kongeniale Kolportage aus Fakten sowie Fiktion. Der Autor verwebt die Biographien beider Ludwigs.

So gewinnt man exzellente Impressionen beider Individuen.

Wiggerl ist auch anders, bisexuell und Gendarm. Er wird sogar seinem Namensvetter begegnen.

Illustrationen von Mike Maurus und gesondert gekennzeichnete Einschübe eines Historikers sind wunderbare Zugaben des Buches.

Bayerischer Dialekt samt Übersetzung in den Fußnoten sind selbstverständlich. Obwohl dieser Dialekt mir immer noch wie eine Mischung aus Klingonisch und Niederländisch anmutet.

Liebevolle Details wie "antik" anmutendes Design der Datierungen passen ebenfalls wie das Weiß aufs Blau. Oder wie das Soda auf den Markus.

Armer König Ludwig! Galt als verrückt und verschwenderisch. Dabei wünschte sich Bayern heute, sie hätte noch mehr von diesen Schlössern, die doch geldträchtige Attraktionen sind. Danke, Moses 🐺 f!

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Totalitarismus tot? Niemals!

Turn me on, dead man
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In dieser Dystopie leben drei Männer mehr der Not gehorchend, als dem freien Willen in einer Zweckgemeinschaft in einer WG zusammen.

Der Staat ist allgegenwärtig. Es gibt keinen Aspekt des Lebens, der ...

In dieser Dystopie leben drei Männer mehr der Not gehorchend, als dem freien Willen in einer Zweckgemeinschaft in einer WG zusammen.

Der Staat ist allgegenwärtig. Es gibt keinen Aspekt des Lebens, der nicht von ihm kontrolliert würde.

Strafen folgen prompt auf dem Fuße, wer nicht der Gleichform entspricht.

Selbstredend geraten auch Unschuldige in diese Mühle. Aber ist das nur ein Kollateralschaden oder verbirgt sich in diesem Wahnsinn doch System?

Am nüchternen Erzählstil, der durchaus den Ereignissen angemessen ist, gibt es nichts auszusetzen.

Allerdings wird Potential insoweit verschenkt, weil es zuviele Rückblicke gibt, die unverhältnismäßig den Lesefluss stören.

Ich habe eigentlich prinzipiell nichts gegen dieses Stil-Mittel, aber nicht wenn es zu exzessiv gebraucht wird.

Das ist schade, denn das trübt das Leseerlebnis etwas.

Die Idee selbst aber ist großartig. Denn Totalitarismus ist eben nicht mit dem Dritten Reich und dem Stalinismus gestorben, sondern noch immer sehr virulent.

Wer denkt, dass Historie dergestalt unbedeutend sei, na, weil eben vergangen, begeht einen schweren Denkfehler.

Wer nicht aus der Geschichte lernt, ist verdammt, sie zu wiederholen. Und Bücher wie dieses schärfen das Denkvermögen. Danke, Frank Bodtländer!

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Veröffentlicht am 19.01.2023

A. Alert L. Liebenswert. T. Temperamentvoll

Jetzt erst recht!
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Was bitte heißt hier alt oder nicht alt? Man darf doch auch nicht wegen des Alters diskriminiert werden, oder? Viele dumme Vorurteile kursieren dennoch. Kaum wirst du vierzig, fällt dein Gesicht auseinander ...

Was bitte heißt hier alt oder nicht alt? Man darf doch auch nicht wegen des Alters diskriminiert werden, oder? Viele dumme Vorurteile kursieren dennoch. Kaum wirst du vierzig, fällt dein Gesicht auseinander und mit fünfzig bist du schon halb in der Gruft.

Scherz beiseite. Manche Frau bekommt tatsächlich Muffensausen, je älter sie wird, und Wege die 4, 5 oder 6 vor der Null naht.

Dann kommen noch die unvermeidlichen Wechseljahre, und unter Umständen damit viel Stress.

Deswegen ist dies Buch als Motivation gedacht, das schöne Geschlecht jeden Alters aufzubauen.

Verschiedene feminine Individuen äußern sich über ihr Leben und erzählen, was ihnen persönlich das Dunkel und Hell bringt. Wie sie gewachsen sind sowie an Stärke dazugewonnen haben.

Mein Kritikpunkt besteht hier darin, dass es ausschließlich erfolgreiche Ladies sind. Nicht aus Neid, denn es sei ihnen vergönnt. Der Grund ist ein anderer, dass der große, breite "Mittelstrom" der "ganz gewöhnlichen Durchschnittsfrau" nicht wirklich berücksichtigt wird.

Die Autorin selbst berichtet originell, tiefsinnig und humorvoll aus ihrem Leben, über das Werk verteilt.

Eine Gynäkologin und Therapeutin kommt ebenso zu Wort, was dem Buch einen Mehrwert liefert.

Zudem gibt es Fotografien der Zeuginnen der Weiblichkeit. Danke!

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Mahnung und nie endende Trauer zugleich

Aufbrüche ins Ungewisse
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Das Dritte Reich und der von ihm entfesselte Zweite Weltkrieg hat dabei mitgewirkt, eine verhängnisvolle Kettenreaktion auszulösen.

Keiner wird je genau wissen, wie viele Millionen "genau" ihr Leben ...

Das Dritte Reich und der von ihm entfesselte Zweite Weltkrieg hat dabei mitgewirkt, eine verhängnisvolle Kettenreaktion auszulösen.

Keiner wird je genau wissen, wie viele Millionen "genau" ihr Leben verloren.

Aber was den Menschen in Südosteuropa bzw. Osten widerfahren, diejenigen, die von der Propaganda Volksdeutsche genannt wurden, ist ebensowenig zu rechtfertigen. Die Verbrechen, die ihnen angetan wurden, unterschiedslos, als ob alle Täter gewesen wären.

Diese unbeschreiblichen Untaten sind auf keiner Seite eine Glanztat des Menschengeschlechtes und wirken bis heute nach.

Revanchismus, Blutdurst und Irredentismus sind auf Dauer nur neue Zeitbomben.

In diesem großformatigen kreativ gesehen blaublütigen Buch, hat der Herausgeber Dr. Wolfgang Knop sechs Künstler versammelt, die allesamt einen Nenner haben. Flucht nach dem Krieg und das Leben in der DDR.

Das wären: Lutz Gode, Renate Herfurth, Karl-Georg Hirsch, Günter Lerch, Werner Wolfgang Neumann und Werner Schinko.

Künstlerisch hochwertig und ein Fest für das Auge sind all die Illustrationen, verbunden mit der jeweils einzigartigen Geschichte der Betreffenden.

Erschütternd, aufwühlend, geht einem das doch sehr nahe. Und zugleich ist das Werk eine wichtige Mahnung gegen das Vergessen und für die Zukunft.

Kurzbiografien der Künstler sind ebenfalls enthalten. Danke, edition progris!

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Wird es eine (ferne) Zukunft geben?

Facetten der Zukunft
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Der Homo Austriensis hat wieder auf beste Art und Weise zugeschlagen und diesmal sogar kollektiv.

In Form von dreizehn Kurzgeschichten, deren gemeinsamer Nenner die Science Fiction ist.

13 Autor*innen ...

Der Homo Austriensis hat wieder auf beste Art und Weise zugeschlagen und diesmal sogar kollektiv.

In Form von dreizehn Kurzgeschichten, deren gemeinsamer Nenner die Science Fiction ist.

13 Autor*innen haben sich hier verewigt. Vor jeder Short Story gibt es eine Vita und Content Notes.

Werner Skibar, Faye Hell, Jacqueline Mayerhofer, Caroline Hofstätter, Michael Marcus Thurner, Stefan Cernohuby, Jana Paradigi, Roman Schleifer, Nora Bendzko, Andreas Gruber, Mia Faber, Leo Lukas und Melanie Vogltanz geben den Lesern viel Stoff zum Denken und Verdauen.

KI, wortwörtliche Schwarmintelligenz, Konzerne der Zukunft und und und.

Viele Themen, die uns schon heute auf den Nägeln brennen, werden hier aufgegriffen.

Originell, kreativ, reflektierend, durchaus philosophisch und ethisch, aber niemals mit erhobenem Zeigefinger ist das Buch ein veritables Meisterwerk aus österreichischen Landen.

Humor gibt es aber auch und unterhaltsam wie emotional sind die Geschichten ohnehin. Klasse! Danke!

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