Lege artes für den Nachwuchs oder so ähnlich
MânilDer Autor ist auch Tänzer und dieses Gefühl für Rhythmus hat sich ebenso auf das Buch übertragen. Dazu später mehr.
Der Auftakt hat 611 Seiten. Aber bitte nicht abschrecken lassen. Jede Seite ist es ...
Der Autor ist auch Tänzer und dieses Gefühl für Rhythmus hat sich ebenso auf das Buch übertragen. Dazu später mehr.
Der Auftakt hat 611 Seiten. Aber bitte nicht abschrecken lassen. Jede Seite ist es mehr als wert, gelesen zu werden. Dazu gleich mehr.
Oder jetzt sofort. Oder ...
Gleich zu Beginn des Werkes gibt es ein sehr hilfreiches Glossar.
Mânil, sechzehn Jahre, muss feststellen, dass er über magische Fähigkeiten verfügt. Und deswegen braucht er Unterweisung.
Er wird also in ein Gebäude verfrachtet und gerät unter die Fuchtel des Privatlehrers Suketo.
Es gibt Ärger, aber Mânil kann den durchaus dank seines staubtrockenen Humors, die er in exquisite Schlagfertigkeit umwandeln kann, abwehren.
Und das ist doch alles erst der Anfang. Was soll das bloß werden? Kann Mânil sich glücklich schätzen?
Es ist kein Abklatsch von Harry Potter und vergleichbaren literarischen Erzeugnissen. Au contraire.
Das Buch lebt von viel Humor, die sich durch Ironie, Sarkasmus und viel kreativem Wortwitz auslebt.
Und es ist kein reines Jugendbuch. Natürlich können Teenager es lesen, aber für Erwachsene ist es erst recht geeignet.
Allein die spritzige Interaktion sowie Dialoge zwischen Mânil und Suketo sind sehr lesenswert.
Ernste Untertöne gibt es aber auch, was Dissoziative Identitätsstörung und Übergriffigkeit einschließt.
Ich habe Tränen gelacht und die Charaktere schon liebgewonnen. Die Darstellung der unkonventionellen Protagonisten ist wie eine superbe, frische Brise. Queerness ist ebenso thematisiert.
Ein Buch, das zwar zur Fantasy gezählt wird, aber eigentlich die Grenzen des Genres sprengt.
Danke, Desiderius M. Rainbow!