Wer sagt, daß der Tod seiner Arbeit gerne nachgeht?
Herz des TodesDarf der Tod Emotionen und Verbundenheit zu Sterblichen haben? Ist es ihm gestattet zu zweifeln? Darf er auch desperat sein?
Hier ist er wahrhaftig der personifizierte Tod. Wer sagt, daß ihm seine Aufgaben ...
Darf der Tod Emotionen und Verbundenheit zu Sterblichen haben? Ist es ihm gestattet zu zweifeln? Darf er auch desperat sein?
Hier ist er wahrhaftig der personifizierte Tod. Wer sagt, daß ihm seine Aufgaben und Pflichten leichtfielen? Wer will in Abrede stellen, daß er ebenso von tiefer Melancholie heimgesucht wird?
Wir lernen das Mädchen Aru von Geburt an kennen und wie sie zur jungen Frau heranwächst sowie ebenso die Liebe entdeckt.
Jener Tod lernt sie eben kennen, als sie ganz klein ist und schließt sie tief in sein Herz.
Kann das aber gutgehen? Er liebt die knospende Magnolienblüte Aru, aber diese wird zu seinem Kummer nicht erwidert. Bringt er involuntar Unglück und dunkle Schatten über ihr Leben?
Er läßt sie nie im Stich, aber zu welchem Preis?
Aru kann mit Bäumen kommunikativ interagieren. Allerdings passieren ebenso Dinge, die nachhaltig und irreversibel die profunde Freundschaft zum Tod erschüttern könnten ...
Vorneweg: Das Buch ist divers und vielschichtig. Erstgenanntes deswegen, weil die Agierenden people of colour sind, was ich außerordentlich begrüße.
Die radikalsten Stimmen fordern, daß nur "Schwarze" über "Schwarze" schreiben sollten, "Behinderte" über "Behinderte", "Homosexuelle" über "Homosexuelle" usw.
Diese Forderung teile ich nicht, weil wir in erster Linie vor allem Menschen sind und uns erst dann nachrangig differenzieren. Wozu allerdings diese Schubladen gut sein sollen ...
Das Buch ist atmosphärisch, stimmig und Poesie in Prosa, spirituell auf angenehme Weise, ohne religiös verbrämt zu sein, philosophisch, melancholisch.
Magret Kindermann hat sich auf superbe Weise tiefgründig Gedanken gemacht und der Leser*in diffundiert das Ergebnis in ungeahnte Tiefen. Exquisit umgesetzt!
Für viele ist das Tabuthema Tod nur schwer zu digerieren. Jedoch hat die Autorin mit viel Herzblut, Wärme und Empathie ihre Protagonisten wie auch den Plot ersonnen. Beide sind mir ans Herz gewachsen und das Buch imponiert und imprägniert einen nachhaltigen Impakt bei mir. Schön, daß u. a. ebenso ein Huhn mitwirkt.
Ein stilles, aber bewegendes, berührendes Werk. Ebenso ist leiser, unterschwelliger Humor sowie Ironie präsent. Zynismus und Sarkasmus sind zum Glück absent.
Trotz der Thematik ist das Buch nicht bleischwer und belastet nicht, regt hingegen zum Reflektieren an, wie man selbst zu diesem Komplex steht. Unbedingt lesen. Vertraut mir! Ich weiß, was ich tue! Danke, Magret Kindermann!!!!!