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Veröffentlicht am 27.08.2021

Schotten sind doch Barbaren, oder nicht?

Die stolze Braut des Highlanders
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1103: Um die Verbindung zwischen England und Schottland zu stärken, befiehlt König Edgar den verwitweten Laird Alec Kincaid, vom Clan der Kincaid und Junggesellen Laird Daniel Ferguson, beide Highlander, ...

1103: Um die Verbindung zwischen England und Schottland zu stärken, befiehlt König Edgar den verwitweten Laird Alec Kincaid, vom Clan der Kincaid und Junggesellen Laird Daniel Ferguson, beide Highlander, zwei hochwohlgeborene englische Ladies zu ehelichen.

Der englische König Henry wählt die Töchter des Barons Jamison aus und erteilt ihm den Befehl, daß er nach der Wahl der Schotten zwei seiner vier Töchter aushändigen muß. Warum wurde er auserwählt? Weil er "vergessen" hatte, seine jährliche Steuer abzuführen.

Er hat drei leibliche Töchter aus einer früheren Ehe, Zwillingsmädchen, Mary und die Stieftochter Jamie, die in die zweite Ehe hineingeboren wurde, nachdem ihre verwitwete Mutter diesen Baron ehelichte.

Jamie denkt wirklich, ihr Vater liebe sie, aber er nutzt sie nur aus. Beak ist der Stallmeister und Schotte aus den Lowlands, der schon älter ist und ihr im Grunde genommen ein wahrer Vater ist. Jamie ist verwegen und sehr gut beim Reiten, beherrscht Bogenschießen und jagen, beherrscht Gälisch und ist Heilerin.

Es herrscht große Aufregung und Bestürzung, als sie erfahren, daß zwei von ihnen zwangsverheiratet werden sollen. Sie erzählen sich alle möglichen Horror Stories über die barbarischen, rückständigen Schotten.

Beak sieht Jamies Chance gekommen, daß sie ihrem ausbeuterischen Vater entkommen kann. Die beiden Lairds kommen drei Tage zu früh und das nutzt er, um sie abzufangen.

So kommt es, daß Jamie Alec heiraten muß, weil er die erste Wahl hat und Daniel Mary. Da kommt es bereits zu ersten Irrungen, Wirrungen sowie Reibungen.

Jamie als auch Alec haben einen unbeugsamen Willen, sind stur und stolz, besitzen aber ebenso Passion, Sinnlichkeit und Humor.

Sie beschließt, sich ihm zu widersetzen und immerzu Widerworte zu geben. Aber wie lange kann sie dem sexy Highlander widerstehen?

Angekommen, auf seiner Burg, geht das verbale Tohuwabohu erst einmal weiter und Mißtrauen gegen die Engländerin herrscht ebenso, aber als Heilerin hat sie die Chance, sich schon früh zu bewähren. Könnte das Eis zwischen den beiden doch schmelzen? Aber sie ahnt nicht, daß sie, bedingt durch eine unbekannte dritte Person, in großer Gefahr schwebt, ihr Leben zu verlieren ...

Dieses Buch zu lesen ist ein echtes Vergnügen. Jamie steht kühn ihre Frau gegen Alec und ist schlagfertig sowie scharfzüngig. Alec ist nicht anders. So entstehen unglaublich viele witzige Dialoge und Mißverständnisse. Vor allem, weil man immer wieder das jeweilige Denken Alecs und Jamies erfährt.

Die Historie ist sehr gut recheriert und die Autorin versteht es, mit ihren Beschreibungen des Settings alles sehr lebendig in satten Farben erstrahlen zu lassen.

Ich mag Jamie und Alec sehr, aber auch andere wie Gavin, Marcus und Angus. Julie Garwood hat sie sehr liebevoll imaginiert und umgesetzt. Jeder und jede ein echtes Unikat.

Emotionen kommen nicht zu kurz, Dramatik, Humor, intelligente Dialoge, Wendungen und sehr inspirierende Erotik sind ebenso gegeben. Ein wunderbares Buch!!

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Wie sich Pech zu Glück transformieren kann ...

Wie ich Pepa fand und mein Pech verlor
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Der zwölfjährige Fritz und seine alleinerziehende Mama scheint das Pech immerzu an den Hacken zu pappen. Nichts scheint zu klappen.

Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt der junge Mann Pepa daher. ...

Der zwölfjährige Fritz und seine alleinerziehende Mama scheint das Pech immerzu an den Hacken zu pappen. Nichts scheint zu klappen.

Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt der junge Mann Pepa daher.

Er ist der neue Haushaltshelferich. Er versteht zwar nicht wirklich etwas von seinem Job, aber ist ein vierblättriges Kleeblatt in Menschengestalt.

Pepa ist voller unaufdringlichem Positivismus und Optimismus. Er leitet die gute Wende ein.

Fritz und Pepa gründen einen Geheimclub, um anderen Leuten Wünsche wahr werden zu lassen. Fritz gewinnt mehr Zuversicht und Selbstvertrauen, weil er tiefere Einblicke in das Leben erhält, die sein Dasein bereichern.

Die Illustrationen bereichern das Buch und harmonieren mit der Geschichte. Sie sind von Meike Töpperwien.

In der ersten Person erzählt, schlüpft man sehr leicht in Fritzens Haut. Empathisch geschrieben, kindgerecht, humorvoll und authentisch schreibt Daniel Völzow. Ebenso berührend!

Tiefgründig und emotional, ohne daß es je bleiern wird, zeigt das Buch auf, daß es manchmal nur eines kleinen Anstoßes bedarf, damit das Leben sich zum Besseren verändert und man so inspiriert wird, das weiterzugeben.

1977 erbebte Ostwestfalen, um anzukündigen, daß Daniel Völzow geboren worden ist. Er ist Literaturwissenschaftler und Werbetexter. Danke, Daniel Völzow!!!!!

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Wunderschöne Freundschaft - Fotos top! Text Flop!

Wo die Liebe hinfliegt
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Dieses Buch dokumentiert in sehr schönen, atmosphärischen Bildern eine Freundschaft. Poldi, der Steinkauz und Ingo, der belgische Schäferhund sind ziemlich beste Freunde.


Liebevoll und zärtlich ist ...

Dieses Buch dokumentiert in sehr schönen, atmosphärischen Bildern eine Freundschaft. Poldi, der Steinkauz und Ingo, der belgische Schäferhund sind ziemlich beste Freunde.


Liebevoll und zärtlich ist Ingo und Poldi erwidert diese Zuneigung. Selbstverständlich haben Tiere Intelligenz und Emotionen. Und es ist bewiesen, daß Tiere verschiedener Spezies miteinander Freundschaft schließen können. Das Buch hier bestätigt es erneut.

Tanja Brandt ist nicht nur Fotografin, sondern auch Falknerin. So gibt es noch mehr beschwingte Mitglieder der Familie, die man ebenso visuell bewundern kann. Sei es Gandalf, Phoenix, Uschi, Bärbel, Finchen oder Gonzo, Poldis Tochter, die ebenfalls enge Freundschaft mit Ingo pflegt. Poldi heißt übrigens im Grunde genommen Napoleon.

Die Fotos sind top, der Text zum Teil ein Flop. Warum halten manche Menschen eigentlich Tiere, wenn man dann von Tanja Brandt Kommentare wie diese lesen muß? Wie nachfolgend:

- ( als Poldi ein Nestling war ) Zugegeben: Ein Anblick, den nur eine Mutter lieben kann

- er hat eine ausgeprägte Wasserphobie und trotzdem setzt sie ihn auf ein Floss, wo er prompt nass wird. Das findet sie lustig? Denn sie schmiß sich weg vor Lachen. Nur des Fotos wegen.

- ( über Ingo ) Er war der kleinste und auf den ersten Blick der häßlichste Welpe ....

- ( über Schneeule Uschi ) Seien wir ehrlich - Schneeulen sind mitunter unfassbar dumm.

- ( über den Sibirischen Uhu Bärbel ) Wobei sie selbst als Jungtier nicht gerade vorteilhaft aussah.

Usw.

Was sollen eigentlich diese Kommentare? Wenn sie wirklich Tiere liebte, gäbe sie nicht solch abwertendes Geschwurbel von sich.

Deswegen für dieses Buch: Fünf Sterne für die Fotos, einen Stern für den Text, ergo: drei Sterne

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Und wenn es nur ein kleiner Tautropfen Licht ist ...

Manchmal sucht sich das Leben harte Wege. SPIEGEL-BESTSELLER. Wahre Geschichten, die berühren und Zuversicht geben. Von der Suche nach neuem Lebensmut: Wie Sie eine Lebenskrise meistern und Schicksalsschläge überwinden
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Und wenn es nur ein kleiner Tautropfen Licht ist ...

das ist mein persönliches Motto. Nichts im Leben ist sicher, außer dem Tod, sagt schon ein beredtes Sprichwort.

Nicht jeder kann darauf hoffen, sehr ...

Und wenn es nur ein kleiner Tautropfen Licht ist ...

das ist mein persönliches Motto. Nichts im Leben ist sicher, außer dem Tod, sagt schon ein beredtes Sprichwort.

Nicht jeder kann darauf hoffen, sehr alt zu werden,, zuhause sich ins Bett legen, die Augen schließen und nie mehr aufwachen. Friedvoll entschlafen. Ein schöner Wunschtraum, der sich für manche tatsächlich erfüllt.

Oft genug aber ist der Tod, und noch öfters das Sterben davor, qualvoll, voller Schmerzen und Angst. Bei einem längeren Sterben aber kann man sich zumindest darauf ein klein wenig vorbereiten, daß es zu Ende ging, auch wenn hinterher die Trauer nichtsdestotrotz zerschmetternd ist.

Noch eine Stufe apokalyptischer ist es, wenn jemand unerwartet, plötzlich und abrupt aus dem Leben gerissen wird, sei es durch Unfall, Mord oder irgendeiner körperlichen Ausfallerscheinung, die fulminant zum schnellen Tode führt ( unentdecktes, gerissenes Aneurysma, Sekundenherztod usw. ).

Kann man sich überhaupt vorstellen, was die Angehörigen und Freunde dieser Dahingegangenen erleiden? Oder generell bei einem Trauerfall, auch wenn der Tod vorhersehbar war?

Katharina Afflerbach selbst merkte erst die unermessliche Tiefe des Abgrunds der Schwärze, als ihr Bruder Flo, 35jährig 2016 durch ein Auto zu Tode kam.

Der Schock, der Unglauben, die Irrealität, die Fassungslosigkeit. Das Leben davor und danach. Auf einmal scheint man vom Rest der Menschheit getrennt. Willkommen auf dem düsteren Planeten Trauer!

Die Autorin verbrachte als Sennerin danach Zeit in den Alpen. Das war wohl ihre erste Phase das Ungeheuerliche zu adaptieren und zu integrieren.

Sie befragte dann aus ihrem Umfeld, Freunde, Freunde von Freunden, ehemalige Schulkameraden, Bewohner aus ihrem ehemaligen Heimatdorf, die Leiterin der Selbsthilfegruppe Verwaiste Geschwister in Köln nach ihren persönlichen Erfahrungen mit diesen ihren Schicksalsschlägen.

Das Buch beginnt damit, daß die Autorin erst einmal in Zeitraffer ihre Kindheit und Jugend rekapituliert, ihre Begegnungen mit dem Tod, daß ihr heißgeliebtes Familienmitglied, Katze Minki starb, aber auch ihre Oma, bis es dann zur absoluten Zäsur ihres erwachsenen Lebens kommt, die sie eindringlich und eindrücklich schildert und die Zeit danach.

Es folgt dann jener Teil, in welchem die von ihr Interviewten, von ihren persönlichen Traumata erzählen, Brüder, verloren durch Suizid, Sternenkinder, kleine Kinder, die viel zu früh sterben, durch einen Gendefekt und Krebs, Autounfälle, plötzlicher, unerwarteter Tod des Partners, Suizid des Vaters, das Sterben der altgewordenen Eltern, die Ermordung des Seelenfreundes, auch Sabine, die Schwester der Autorin äußert sich, das Sterben der Mutter.

Katharina Afflerbacher hat eine sehr sensible und empathische Art, wie sie mit ihren Gesprächspartnern umgeht und wie sie dann anschließend die verbalen Interaktionen hier in Sätze faßte.

Es ist tiefgründig, berührend, ergreifend, todtraurig, erschütternd. Ich mußte öfters weinen. Unangemessene, unsensible Reaktionen, die schon mal auftraten, kommen auch zur Sprache. Manche Menschen sind wie die Axt im Walde. Leider. Unmöglich!

Trauer hat einige universelle Gemeinsamkeiten, aber ansonsten ist sie so individuell wie jeder Mensch selbst. Es gibt keine Phase, jetzt trauerst du, und dann, jetzt hast du wieder fröhlich zu sein. Jedem sollte man die Zeit zugestehen, die er oder sie braucht und nicht genervt reagieren, wenn die Person nach ein, zwei, drei Jahren und länger immer noch schlechte Phasen hat. Pathologische Trauer gibt es nicht. Da zeigt sich nur das Unbehagen der Gesellschaft, die Sterben und Tod verdrängt und tabuisiert hat. Soviele sterben im Hospital, kaum noch einer zu Hause. Das sagt schon viel aus.

Über ihre Gesprächspartner reflektiert die Autorin auch immer wieder ihre eigene Trauer, um dann darüber zu schreiben, was sich sehr gut mit dem Text durch das ganze Buch hindurch verbindet.

Aber durch ihre Gesprächspartner zeigt sich auch zarte Hoffnung und leise Zuversicht, auch wenn es nur der eine Lichtstrahl ist, der in die Finsternis fällt. Überall findet sich Trost, ebenso in Phänomen, die ich ebenso schon erlebt habe. Die Autorin selber schildert ebenso, woraus sie Trost, Zuversicht und Kraft schöpft.

Zum Ende hin schreibt sie noch über Energiequellen, die Trauernden Kraft geben können und gleichzeitig kann dieser Abschnitt Leuten dabei helfen, Orientierung zu geben, wie sie mit Trauernden umgehen könnten.

Die Autorin jedenfalls schreibt in einem lichten Stil voller Emotionen von und über wahre Geschichten Betroffener und sich selbst, was höchstmögliche Authentizität ist und einem unter die Haut fließt und kriecht. Es macht nachdenklich und läßt bei einem selbst viele Erinnerungen aufsteigen. Danke, Katharina Afflerbach!!!!!

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Die Sinnlichkeit der Erotik

Anna und Marcel
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Julian van den Berg erwähnt höchstselbst in seinem Vorwort zu den nachfolgenden acht Kurzgeschichten, daß es eben solche seien: Short Stories! Keine Novelle, kein Roman, keine Poeme.

In der Kürze liegt ...

Julian van den Berg erwähnt höchstselbst in seinem Vorwort zu den nachfolgenden acht Kurzgeschichten, daß es eben solche seien: Short Stories! Keine Novelle, kein Roman, keine Poeme.

In der Kürze liegt die Würze bei diesem Literaturgenre und dies ist dem Autoren gelungen.

In den Kurzgeschichten wird die Entwicklung der ehelichen Erotik von Anna und Marcel aufgezeigt. Die Geschichten sind verdichtet, ansprechend, atmosphärisch, stimmig und von sinnlicher Erotik geprägt.

Er bedarf nicht vieler Worte, um stimulierende Bilder zu generieren, die sich von selbst weiterspinnen, im Kopf des Lesers. Das war seine erklärte Absicht und Klischees wollte er auch vermeiden, was ihm durchaus gelungen ist.

Das Gewitter; Watt; Das Krimi-Dinner; Sauna; Antalya; Der Nachtisch; Bull und Teneriffa heißen die Geschichten.

Sei es Liebe im Sommerregen, Rollenspiele der doppelten Art, Bisexualität (des Mannes ), ein flotter Vierer oder Cuckolding. Diese beiden haben Libido und Phantasie. Sie verstehen es, ihr Liebesleben aufzupeppen.

Egal, ob das Buch reine Fiktion ist oder alles bzw. ein Teil auf Wahrheit beruht, spielt hier gar keine Rolle. Denn ich bin überzeugt, daß es da draußen mehr als genug Annas und Marvels gibt.

Ein toller, leckerer Lesesnack! Gewitter und Antalya sind meine persönlichen Favoriten! Danke, Julian van den Berg!!!!!

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