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Veröffentlicht am 13.11.2020

Fiebrig gepackt! Durch und durch!!!

Tag X
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Brisanter Thriller, von dem ich mal hoffe, daß diese Fiktion nicht von der Realität eingeholt wird! Extrem spannend und hypnotisch! Klasse!

Ein Flugzeug wird vom eigenen Computer manipuliert und stürzt ...

Brisanter Thriller, von dem ich mal hoffe, daß diese Fiktion nicht von der Realität eingeholt wird! Extrem spannend und hypnotisch! Klasse!

Ein Flugzeug wird vom eigenen Computer manipuliert und stürzt ab. Der Ermittelnde, Nicolas Eichborn muß sich schnell vergegenwärtigen, daß der Drahtzieher, Einfluß in den mächtigsten militärischen und politischen Kreisen hat und skrupellos über Leichen wandelt.

Eine ganze Serie anormaler gewalttätiger Ereignisse lassen Eichborn, seine Frau Helen und das Team nicht zur Ruhe kommen. Allerdings offenbaren sich mehr und mehr Grautöne. Wer ist Täter? Wer Opfer? Haben die brutalen Angreifer nicht aus freiem Willen agiert?

Das Komplott zieht sich europaweit und um den Caput moderandi, den Mastermind zu finden, läßt sich Eichborn auf ein riskantes, doppeltes Spiel ein. Er riskiert sehr viel, aber er hat keine Optionen mehr. Die Demokratie selbst droht zum Mordopfer zu werden.

Der politische Krimi, Thriller. Der es in sich hat!

Eichborn und sein Team werden voll darein geschmißen und müssen reell auf ihr Bauchgefühl, ihre Intuition hören. Droht ein Umsturz? In der BRD? Das wäre allerhand. Wenn sich die richtigen Gruppen miteinander verbinden .... gewiße Personen mit Renommee da involviert wären ...

Eichborn hat Probleme wem er denn hundert Prozent trauen kann. Das Internet wird leider zum Bösen mißbraucht. Eine Blutspur .... Leichtgläubigkeit? Von wem an wen?

Das Buch weckt Reminiszenzen an die besten Thriller von John Le Carré! Der Roman war ein Attentat auf meine Nerven! Wow! kann ich da nur sagen. Der Autor, V. S. Gerling kann mit jedem amerikanischen und englischen Schriftsteller auf sehr hohem Niveau mithalten. Sogar welche locker übertrumpfen!

Spannend und mitreißend bis zum Ende und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Authentische Protagonisten und Setting, sowie äußerst erschreckendes Szenario. Tranceartiger Sog, der einen richtig hineinzieht, nicht arm an Action. Nicht aus der Hand legen bis zum Ende! Echt phantastisch! Danke!

Dies ist der sechste Thriller aus dieser Reihe, kann man aber sehr gut ohne Vorkenntnis der früheren Bände gelesen werden.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Kann Liebe einen Krieg überstehen? 💑👫💏

Eine Liebe zwischen den Fronten
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Ein binationales Paar, Paul, der Deutsche und Madeleine werden durch den Krieg ihrer Länder gegeneinander auseinandergerissen! Dramatisch!😭

Paul und Madeleine lernen sich in Berlin kennen und lieben. ...

Ein binationales Paar, Paul, der Deutsche und Madeleine werden durch den Krieg ihrer Länder gegeneinander auseinandergerissen! Dramatisch!😭

Paul und Madeleine lernen sich in Berlin kennen und lieben. Leider kommt ihnen anno Ares 1870 der deutsch - französische Krieg dazwischen. Paul muß als Arzt nach Coblenz.

Weiter geht es nach Saarbrücken. Metz wird hart erkämpft und viele Tote pflastern den Kriegspfad. Madeleines Vater stirbt auf dem Weg in die Heimat und so muß sie sich selbst durchkämpfen.

Ihrer Mutter gefällt die neue Art ihrer Tochter nicht. Madeleine arbeitet in Lazaretten bis zum Umfallen. Zufällig trifft sie Paul wieder, bevor der wieder weiter muß. Jeder hat Angst um den anderen.

Karim, ein Turco aus Algerien, muß für die Franzosen kämpfen. Djamila, seine Schwester, arbeitet im Hause von Madeleine. Sie freundet sich an mit Madeleine und Clement, deren Bruder. Dieser geht zu einer Guerilla - Gruppe und gegen den französischen Kaiser, will mehr liberté als auch Rechte für das Volk.

Der Krieg zieht sich hin und die Preußen siegen meistens in den Schlachten. Napoleon III ergibt sich den Preußen und trotzdem geht der andere Krieg intern in Frankreich weiter. Der Aufstand des Volkes bringt auch viele Tote. Auge um Auge und die ganze Welt ist blind! Der Kampf geht weiter!

Der preußische König wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Kaiser gekrönt.

Werden Paul und Madeleine wieder zusammenfinden sowie ein gemeinsames Leben führen können? Was wird aus Madeleines Bruder Clement werden? Und Djamila sowie Karim?

Das Buch ist sehr genau und wissenschaftlich fundiert recheriert und geschrieben. Ansonsten kann man sehr viel über Historie aus staubtrockenen Sachbüchern lernen ( es gibt aber mehr und mehr rühmliche Ausnahmen! Pardon, muß gerade husten! ) lernen, die großen Gestalten, aber nie über das einzelne, unbekannte Individuum ( außer der Sachbuchautor hat das anders intendiert und geht bewußt auf Unbekannte ein ).

Bei Maria W. Peter ist das komplett anders. Sie kombiniert die historische Genauigkeit mit den Schicksalen normaler Leute, die nicht berühmt oder berüchtigt sind. Es mag sein, daß ihre konkreten Hauptprotagonisten fiktional sind, aber ich denke doch, daß die Erlebnisse der Charaktere, deren Traumata, so oder ähnlich wie im Buch geschildert, tatsächlichen Personen widerfahren sind. Denn gibt es nicht im jeden Krieg bi - nationale Paare, zwischen denen dann auf einmal ein Konflikt steht?

Die Autorin schildert die Geschichte packend, dramatisch, emotional, ungeschönt, denn die grausamen Auswirkungen und Folgen kann man nicht aussparen und kalt läßt einen das Buch nicht.

Ein opulentes Gemälde, mitten aus dem pulsierenden Leben, der nur scheinbar erstarrten Historie entrissen. Die Protagonisten sind derart authentisch, daß man sie regelrecht atmen hört, sie sieht und sogar riecht. Vielschichtig, sympathisch, tiefgründig, liebenswert, so sehr, daß ich sie tief in mein Herz geschlossen habe.

Die furchtbaren Szenen von den Schlachtfeldern sind von einer realistischen Beklommenheit wiedergegeben, daß man den Schmerz der Verletzten zu verspüren meint und sogar den Geruch des Schießpulvers riechen kann.

Heute, am 19. Juli, vor genau 150 Jahren fing diese furchtbare Metzelei an. Das Buch mahnt eindringlich gegen solche Aktivitäten unbelehrbarer und gewalttätiger Menschen. Ohne, daß die Moralkeule geschwungen wird! Die jeweiligen Herrscher wollten doch nur diesen Konflikt, um ihren jeweiligen Machtbereich auszudehnen.

Von der Französischen Revolution über Napoleon bis zum diesen Krieg hier und dann noch zu den Katastrophen der kriegerischen Art des 20. Jahrhunderts hatte all dieses Treiben furchtbare Folgen. Mit den vielen Toten könnte man das Wasser des Atlantiks gegen Blut austauschen. Traurig und erschütternd! So muß ein Buch sein und Maria W. Peter ist das gelungen.

Weil meine Vorfahren mütterlicherseits aus Lothringen und dem Elsaß kommen, kann ich nur sagen: "Toll, Maria W. Peter! Danke dafür, merci und Grüße!

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Ein steiniger Weg!

Mit den Augen der Odile
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Berührende Geschichte über die Schutzheilige des Elsass. Schön geschrieben und kurzweilig!

Die Heilige Odile, aus dem Elsass, mußte auch etliches mitmachen, bevor sie die Tore der Ewigkeit durchschreiten ...

Berührende Geschichte über die Schutzheilige des Elsass. Schön geschrieben und kurzweilig!

Die Heilige Odile, aus dem Elsass, mußte auch etliches mitmachen, bevor sie die Tore der Ewigkeit durchschreiten durfte. Der Vater wollte unbedingt einen Jungen und war ziemlich sauer, als es nur ein Mädchen war. Er will das Mädchen umbringen lassen, als er erfährt, daß es blind ist.

Elisabeth nimmt das Kind, mit Erlaubnis der Mutter und bringt es in Sicherheit in ein Kloster. Mit zwölf Jahren wird sie getauft, von einem Wanderbischof aus Regensburg.

O Wunder, sie kann wieder sehen. Odile verspricht Jesus, daß sie seine Braut sein wird. Sie dient im Kloster und betet viel. Gott zu dienen, das ist ihr Lebensmotto.

Irgendwann erfährt sie, sie hat einen Bruder, Hugo. Hugo freut sich und lädt die Schwester ein. Odile kommt. Ihrem Vater paßt das nicht und er schlägt Hugo. Der stirbt nach ein paar Tagen an seinen Verletzungen. Der Vager sucht Peter als Odiles zukünftigen Gatten aus.

Auf ihrer Flucht, vor der Heirat, geschehen Wunder. Peter sieht es. Odile geht wieder zurück ins Kloster, nachdem ihr Vater nach einem Schlaganfall stirbt. Die Mutter folgt ihm auch bald.

Odile wird zur Oberin des Klosters und sie wollen es vergrößern, weil sie eine Warteliste haben. Es wird gebaut und Odile kann, mit Hilfe Gottes, jemanden retten.

Kunigunde will ins Kloster und bringt viel Geld mit. Sie will Oberin werden und intrigiert gegen Odile. Odile verweist sie des Hauses. Peter ist in ihrer Obhut gestorben.

Agnes kommt ins Kloster. Kunigundes Geld wurde zurückgezahlt. Sie bauen weiter. Odile ist nun auch schon alt und fühlt ihr Ende nahen. Sie weiß ihr Lebenswerk in guten Händen und stirbt mit einem Lächeln im Gesicht. Jesus hat sie in ihrem wahren Heim empfangen.

Es ist eine schöne, traurige, berührende Geschichte mit und über Odile. Wer solch einen Glauben hat, muß doch belohnt werden. Der Himmel und die Engel, natürlich der Heiland selbst haben auf sie gewartet, sie willkommen geheißen. Sie kann nun ihr Lebenswerk im Elsass von oben sehen und glücklich sein.

Ein kurzweiliges, schönes Buch, eine erbauliche Novelle eines Menschen ganz Kind ihrer Zeit und doch wie ewig aus der Zeit gefallen, schon zu Lebzeiten auch der Ewigkeit anheim versprochen. Jenem Reiche hinter der unseren plumpen materiellen Ebene, die doch im Grunde so schwerfällig ist.

Wer einen Blick in höhere Sphären erhaschen darf, wird entweder durch schlichte Überforderung wahnsinnig, weil sein Geist diesem überirdischen Licht nicht gewachsen ist oder wird so wie Odile oder auch Jeanne D'Arc, die für immer als einsame Leuchttürme, Bollwerke der Illumination, überlebensgroß hervorstechen.

Ein eindringlicher, verdichteter Erzählstil, äußerst angenehm, dessen Lektüre noch lange nachwirkt.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

In seiner eigenen Luftblase gefangen?

Das schüchterne Organ
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Etwas komplett anderes, wenn man den gebügelten, hochglänzenden Einheitsbrei satt hat! Einfühlsam, ernst ( aber nicht moralinsauer ), witzig!!!

Ruben leidet unter Paruresis. Was bedeutet das? Er kann ...

Etwas komplett anderes, wenn man den gebügelten, hochglänzenden Einheitsbrei satt hat! Einfühlsam, ernst ( aber nicht moralinsauer ), witzig!!!

Ruben leidet unter Paruresis. Was bedeutet das? Er kann in anderer Leute Anwesenheit nicht pinkeln. Sehr unangenehm, wenn man sich erleichtern muß, aber bei den Urinalen jemand ist oder hinzukommt.

Ruben ist eher introvertiert, was ihm die Teilnahme an Diskussionen ( engagiert isser ja! ) und das Anflirten von Frauen ungemein erschwert. Wenn die Probleme kommen und gedeihen, dann aber megaprächtig! Uah!

Drogen sind eine temporäre Lösung für seine Paruresis. Doch er lernt tatsächlich eine Frau kennen, Rosa und die zartenen seidenen Bande einer sein Herz umschlingenden Liebe blühen auf. Dann noch einen Altrocker, der ihn sehr ungewöhnlich zu coachen beginnt. Wird sich alles zum Besseren wenden? Wird sein schüchternes Organ ( seine bedauernswerte Blase ) in Gegenwart anderer endlich extrovertierter? Wird die Liebe ihn als Flächenbrand entflammen, bis all das, was ihn behindert, ein Häuflein Asche ist?

Marius Harrer hat einen außergewöhnlichen eleganten, charmanten Erstling auf die staunende Literaturwelt losgelassen. Und wer ihn noch nicht kennt, wird ihn noch ( auf positive Art selbstredend ) noch kennenlernen.

Er nimmt seinen Protagonisten Ruben ernst in dem Sinne, daß er ihn nicht lächerlich macht oder eindimensional darstellt. Er versteht es dennoch trotzdem, dem Leben, das an sich absurd ist, Humor abzugewinnen. Ein vielschichtiges, tiefgründiges Debüt! ( Wenn ich da an manch überschätztes anderes Debüt denke, die gleich unverdientermaßen mit Preisen überschüttet wurden, obwohl sie das Paper, auf dem sie gedruckt wurden, nicht wert sind! )

Ruben ist ein ganz eigener, aber sehr sympathischer Charakter, den ich gleich ins Herz geschlossen habe, authentisch inklusive seiner Genese.

Der Autor schafft es unter diesen Prämissen ein fluffiges Panorama unserer seltsamen Gegenwart zu entwerfen, die wir ohnehin alle kollektiv neurotisch sind, ja, es sein müssen, um zu überleben.

Das Buch liest sich gut weg, hat eine wunderbare Aura, ist informativ und unterhaltend, ohne bleiern zu sein.

Von diesem Autoren ist noch viel zu erwarten. Skurril, realistisch, ansprechend, witzig auf niveauvolle Art ( ohne jemals plump zu sein ) und liebenswert!

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Frauen müssen immer eine Spur raffinierter sein! 😏

La Maitresse
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Ein schwelgerisches Buch mit einer starken Frau, die viel riskiert und gewinnt? Mit erotischer Spannung und eine gute Spiegelung der Societé!

Es bedeutet das Aus, der gesellschaftliche Tod, weil Minna ...

Ein schwelgerisches Buch mit einer starken Frau, die viel riskiert und gewinnt? Mit erotischer Spannung und eine gute Spiegelung der Societé!

Es bedeutet das Aus, der gesellschaftliche Tod, weil Minna Dupont es wagte, mit einem der meistgesuchten Männer Englands eine Affair fatal zu haben.

Zurück in den vertrauten Gefilden der französischen Hauptstadt versteht sie es, nach ihrem Sturz ihr Krönchen wieder zu richten und legt einen komplett neuen Grundstein ihres Lebens. Minna ist nicht auf den Kopf gefallen und sehr intelligent, geradezu raffiniert.

Sie nutzt geschickt neue Liaisons, um voranzukommen.

Aber die Vergangenheit, die ruhende Bestie, erwacht erneut zu fauchendem Leben ...

In einer formvollendeten, geschliffenen Sprache versteht es Freja Schaub sowohl die Gesellschaft zu spiegeln als auch ein Psychogramm einer ehrgeizigen Frau zu generieren.

Es ist verdichtet, aber nicht überfrachtet oder weitschweifig. Es entrollt eine epische Handlung.

Es ist spannend und kehrenreich. Man fiebert mit Minna mit. Die Emotionen sind greifbar. Liebe und Erotik kommen nicht zu kurz in jenen wilden 1970er Jahren.

Die dunklen Seiten kommen auch zum Tragen mit Verrat, Intrigen, Hass und Neid. Vielschichtig und fesselnd, realitätsnah sowie plastisch. Das Setting und die Protagonisten gehen eine perfekte Verbindung ein.

Logische Brüche bleiben aus und die Geschichte bleibt bis zum Ende in sich stimmig.

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