Die Bibliothek in der Bibliothek
Die Goldene SchreibmaschineZunächst möchte ich kurz auf das Cover eingehen. Zu sehen ist die Protagonistin Emily, die inmitten einer Bibliothek sitzt und dort auf der goldenen Schreibmaschine tippt. Das Cover gefällt mir sehr gut, ...
Zunächst möchte ich kurz auf das Cover eingehen. Zu sehen ist die Protagonistin Emily, die inmitten einer Bibliothek sitzt und dort auf der goldenen Schreibmaschine tippt. Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist schön gestaltet mit kleinen Details, die man entdecken kann. Und auf den ersten Blick würde man nicht unbedingt vermuten, dass es sich um ein Kinderbuch handelt.
Bei Die Goldene Schreibmaschine handelt es sich um einen Einzelband. Die Geschichte ist abgeschlossen. Außerdem handelt es sich um das Kinderbuchdebüt des Autors.
Bislang habe ich noch nichts vom Autor gelesen, allerdings sein wohl aktuell bekanntestes Werk Der Buchspazierer als Hörbuch gehört, was mir wirklich gut gefallen hat. Noch ein Grund, neugierig auf dieses Buch zu sein.
Auch wenn ich aus dem Kinderalter mit 43 schon eine Weile raus bin, lese ich sehr gerne Kinderbücher. Hier gibt es in der Regel viel weniger Dramen, Zickereien und komplizierte Liebesgeschichten als in der Jugendliteratur.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir schnell und leicht. Man wird auch sofort mitten in Emilys Leben katapultiert, in eine Schulstunde. Und hier treffen wir auch direkt auf den Antipath der Geschichte - Dr. Dresskau, der in meinem Kopf immer anders geheißen hat, weil mein Hirn aus diesem Namen unbedingt was anderes basteln wollte, das aber nur am Rande.
Neben Dr. Dresskau lernt man als Leser auch sehr schnell alle anderen in Emilys Leben wichtige Personen kennen und erfährt, wie Emilys Leben bislang so verlaufen ist.
Alle Charaktere haben vom Autor Tiefe erhalten, was mir als Leserin sehr wichtig ist. Denn nur so werden diese nahbar und man stellt eine Verbindung zu ihnen her.
Richtig gut gefällt mir, dass der Autor immer wieder wirklich wichtige Themen aufgreift, die ganz aktuell sind. Sei es z. B. gefährdete Arten oder auch die Politik. Die Parallelen zur Entwicklung in Deutschland sind hier unverkennbar und das ist auch gut so.
Auch die Geschichte selbst hat mir gut gefallen, auch wenn sie mich manchmal leider nicht so fesseln konnte, wie ich es mir gewünscht hatte. Ich vermute, dass das daran liegt, dass Emily in einem Alter sein dürfte, in dem die Pubertät ziemlich zuschlägt. Zumindest lässt ihr Verhalten des Öfteren darauf schließen. Und das hat mich tatsächlich gestört, denn ich bin froh, dass Kinderbücher normal eher frei davon sind.
Trotzdem hat mir die Geschichte in ihrer Gesamtheit gut gefallen. Sie zeigt, wie viel Macht Worte und Geschichten haben, wie nachhaltig sie beeindrucken und wie sehr sie die Welt verändern können. Von mir gibt es vier Sterne.