Leider noch sehr viele Kritikpunkte
KörpersammlerDer FBI-Agent Magnus Craig hat eine besondere Gabe – er kann sehen, wohin eine Person gegangen ist, was sie berührt hat. Am Tatort ein Segen, doch oft ein Fluch für ihn selbst. Er und sein Team sind auf ...
Der FBI-Agent Magnus Craig hat eine besondere Gabe – er kann sehen, wohin eine Person gegangen ist, was sie berührt hat. Am Tatort ein Segen, doch oft ein Fluch für ihn selbst. Er und sein Team sind auf der Spur eines brutalen Serienmörders, der bald beginnt, ein perfides Katz- und Maus-Spiel mit den Ermittlern zu starten.
Zunächst einmal möchte ich mich für das Rezensionsexemplar beim Bastei Lübbe Verlag bedanken.
Mich hat sowohl der Klappentext, als auch die Leseprobe total neugierig auf das Buch gemacht. Da es genau ein Thriller nach meinem Geschmack zu sein schien.
Für mich ist es das erste Buch, das ich vom Autor gelesen habe. Sein Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, er bedient sich weniger Spezialwörter und wenn er dies tut, kommt eine Erklärung mit dazu. Das hat mir wirklich gut gefallen.
Die Charaktere hat der Autor gut ausgearbeitet und den Wichtigen von ihnen mittels Hintergrundinformationen auch entsprechende Tiefe verliehen, so dass sie nicht nur oberflächlich beleuchtet wurden. Das Ermittlerteam rund um Magnus war einfach klasse und hat mir gut gefallen.
Der Einstieg ins Buch fiel mir relativ leicht, da es gleich spannend los geht und man die besondere Fähigkeit von Magnus und seine Arbeit kennen lernt. Allerdings hat meine anfängliche Euphorie schnell einen Dämpfer erhalten. Denn der Autor bleibt nicht bei der Geschichte, sondern er hält sich mit unglaublich vielen Nichtigkeiten auf, die nichts zur Handlung beitragen und die auch keine wichtigen Informationen zu einer Person enthalten, die für die Geschichte wichtig ist. Ein Beispiel: Er trifft sich mit Heather zum essen und es wird erst einmal ausführlich die Aussicht beschrieben – ich lese einen Thriller, keinen Liebesroman.
Durch diese Nichtigkeiten habe ich mich oft dabei ertappt, wie ich diese einfach nur überflogen habe und es fiel mir zunehmend schwerer, mich an die wirklich essentiellen Dinge der Geschichte noch zu erinnern.
Sehr gestört hat mich auch die deutsche Übersetzung des Spitznamens von Magnus Craig (hier stimmt der Klappentext im übrigen nicht, denn dort heißt er Marcus, im Buch aber Magnus). Selbst im Klappentext wird er als „Steps“ bezeichnet, was als Eigenname sehr gut hätte stehen bleiben können. Allerdings wurde er mit „Schritter“ übersetzt. Ein Wort, über das man das ganze Buch hindurch stolpert. Wirklich unglücklich.
Erst im letzten Drittel des Buches bleiben die vielen Umschreibungen unwichtiger Dinge weg und der Autor konzentriert sich auf die eigentliche Geschichte, die Ermittlungsarbeit, die Suche nach Puzzleteilen, nach dem Mörder...
Ab hier blieb es dann auch konstant spannend und ich habe den Abschnitt sehr schnell gelesen gehabt. Allerdings ging es mir etwas zu schnell. Zuvor diese ewigen Umschreibungen unwichtiger Dinge, dann als es zur Sache geht, wird alles ganz schnell abgehandelt. Und so kommt es auch, dass viele Fragen unbeantwortet bleiben.
Außerdem gestört hat mich auch die psychische Verfassung von Magnus. Das geht für mich nicht, wenn er doch ein Agent beim FBI ist.
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, der Epilog bietet jedoch Ausblick auf den nächsten Band. Was mir wiederum gut gefallen hat.
Ich gebe dem Buch 3 Sterne, da mir die Idee dahinter wirklich gefällt, die Agenten echt sympathisch sind und das letzte Drittel des Buches es noch etwas raus gerissen hat. Ob ich die Reihe weiter verfolge, weiß ich noch nicht. Aber ich denke, ich gebe dem zweiten Band noch eine Chance. Vielleicht lässt der Autor ja zukünftig die Nichtigkeiten weg.