Ich bin leider ziemlich enttäuscht
Ministry of Souls – Das SchattentorLondon, 1850: Unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgt das Ministerium für endgültige Angelegenheiten dafür, die Seelen Verstorbener auf die andere Seite zu befördern. Der angehende Soulman Jack will sich ...
London, 1850: Unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgt das Ministerium für endgültige Angelegenheiten dafür, die Seelen Verstorbener auf die andere Seite zu befördern. Der angehende Soulman Jack will sich endlich im Außeneinsatz beweisen. Sein erster Auftrag führt ihn ausgerechnet auf das Gelände des Buckingham Palace. Dort wurde eine arabische Gesandtschaft ermordet. Jack soll den Tatort von ihren Geistern befreien ― und entdeckt, dass Naima, die Tochter des Emirs, noch lebt. Als er ihr helfen will, wird er von einem schattenartigen Biest angegriffen. Um Naima zu schützen, befördert Jack sie in die Zwischenwelt! Und bricht damit eine der wichtigsten Regeln der Soulmen.
Das Cover ist ganz im Thema des Buches gehalten. Denn es spielt mit Licht und Schatten. So ist der Soulman darauf nur als Schatten zu sehen und auch die Katze ist nur ein Schatten. Rein vom Cover wäre es allerdings kein Buch, das mich spontan anspricht.
Bei "Das Schattentor - Ministry of Souls 1" handelt es sich um den ersten Band einer Reihe. Wie viele Bände noch folgen werden, konnte ich bislang nicht in Erfahrung bringen.
Ich habe bereits mehrere Bücher des Autors gelesen und sein Schreibstil ist mir daher gut bekannt und ich mag ihn sehr gerne.
Der Einstieg in diese Geschichte allerdings fiel mir nicht so leicht. Wo das erste Kapitel mich noch total neugierig gemacht hat, ist es ab dem zweiten Kapitel bereits weniger geworden. Unter anderem lag das auch an Jack, der mir bis zum Schluss nicht wirklich nahe gekommen ist. Auch Naima war für mich nicht richtig greifbar, dabei sollten gerade die beiden Charaktere doch wichtig sein. Die absoluten Highlights waren für mich Agatha, Oz und Ramses.
Auch die Geschichte an sich konnte mich nicht wirklich mitnehmen. Es hat mehr als 50 % gedauert, bis ich neugierig war, bis sie mich etwas gepackt hat. Davor war es ein Dahingeplätscher mit vielen Infos, die aber meiner Meinung nach nicht essentiell waren für die Geschichte. Es ging einfach nicht vorwärts. Noch dazu macht auch dieses Buch den Trend der langen Kapitel mit. Das nervt mich leider ungemein.
Auch die Welt, die der Autor hier neben London erschaffen hat, bekam in meinem Kopf keine richtige Kontur. Ich war nicht richtig mit dabei, konnte es mir nicht so vorstellen. Das hat mich echt enttäuscht, denn ich bin von dem Autor ganz anderes gewöhnt. In Paramythia konnte ich zum Beispiel jedes Buch, jeden Gang, jedes Wesen vor mir sehen. Hier kam leider nix rüber…
Die Gefühle zwischen Jack und Naima waren leider für mich gar nicht zu spüren, irgendwie aus der Luft gegriffen. Der Kuss hat nicht gepasst und auch nicht ihre Sehnsüchte nacheinander. Wenn es wirklich einen Hintergrund gibt, warum es so ist, wäre es schön, den zu kennen. Denn so ist es für mich einfach nicht nachvollziehbar, woher die Gefühle kommen. Sie haben sich ja nicht wirklich gesehen, nur ein paar Momente geteilt…
Man merkt schon, denke ich, dass ich nicht so viel Positives an dem Buch finden konnte. Die Idee ist absolut toll und die Leseprobe hat mich total begeistert. Leider war es das auch schon. Die Charaktere sind nicht bei mir angekommen, das Setting ebenfalls nicht und ich konnte das Buch jederzeit aus der Hand legen, ohne dass ich den Drang verspürt habe, schnell weiter zu lesen. Ich bin leider ziemlich enttäuscht, da meine Erwartungen an dieses Buch und den Autor echt hoch waren.
Es gibt daher von mir drei Sterne und ich bin mir wirklich unsicher, ob ich den nächsten Band lesen werde oder ob hier schon Schluß ist für mich.