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Veröffentlicht am 29.08.2020

Längen über Längen und viel zu viele Personen

Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin
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Mächtige Frauen lenken und beeinflussen das Schicksal ihrer Welt, ob als Königin, Magierin oder Drachenreiterin. Doch die Welt ist geteilt: Während im Westen alle Drachen als absolut böse verdammt werden, ...

Mächtige Frauen lenken und beeinflussen das Schicksal ihrer Welt, ob als Königin, Magierin oder Drachenreiterin. Doch die Welt ist geteilt: Während im Westen alle Drachen als absolut böse verdammt werden, werden diese im Osten als göttergleiche Wesen verehrt. Trotz dieser gegensätzlichen Weltanschauungen müssen die Menschen des Ostens und des Westens zusammenarbeiten, als ein riesiger bösartiger Drache aus der Vergangenheit wieder aufersteht. Drei starke Frauen nehmen die Herausforderung an, die Bewohner beider Reiche zu vereinen, um die Menschheit zu retten …

Als erstes möchte ich auf das Cover eingehen. Erst wenn man das Buch in der Hand hält, sieht man, wie toll es eigentlich ist. Auf dem Cover zu sehen ist ein mächtiger Drache, der sich um einen Turm schlängelt. Dieser Drache ist in blau gehalten, auf dem Rest des Covers dominiert die Farbe gelb/orange. Nimmt man den Schutzumschlag ab, hat man ein komplett gelbes Buch in der Hand. Das gefällt mir sehr gut, da diese Farbe bei Büchern doch eher selten ist. Das Schönste jedoch ist der Drache, der toll ausgearbeitet ist und der glänzt und schimmert und wirklich wichtig was her macht. Das Blau des Drachen fühlt sich, wenn man mit dem Finger drüber streicht, an, als wären es richtige Schuppen.

Bei "Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin" handelt es sich um den ersten Teil einer Dilogie. Der zweite Band mit dem Untertitel "Die Königin" erscheint bereits im Oktober diesen Jahres. Im Original handelt es sich um einen Einzelband.

Bereits der Einstieg in die Geschichte fiel mir schwer. Man wird erschlagen von Namen. Dabei sind diese nicht mal Stolpersteine, wie man es oft bei High Fantasy hat, sondern die alleinige Masse an Namen, Personen, Geschichten, erdrückt einen einfach. Mir fiel es das komplette Buch hindurch schwer, die Namen überhaupt Personen zuzuordnen. Das ist mir nur bei ein paar gelungen. Zwar findet sich am Ende des Buches eine 10-seitige Aufstellung der Personen, doch hätte ich da jedes Mal nachgeschlagen, wäre ich mit dem Buch überhaupt nicht weiter gekommen.

Und so komme ich auch schon zu meinem nächsten Kritikpunkt. Dieses Buch hat unendliche Längen. Es wurde immer wieder versucht von der Autorin Spannung zu erzeugen. Das ist ihr leider erst sehr spät gelungen. Gute 400 Seiten lang habe ich mich gefragt, warum das Buch diesen Titel trägt. Erst dann kam so etwas wie eine Erklärung.

Der Schreibstil der Autorin war dank des Glossar auch ganz ok zu lesen, richtig flüssig ist mir das allerdings nicht gelungen. Ich bin doch oft hängen geblieben und hab dann wieder überlegen müssen, was es mit der Person auf sich hatte, über die ich gerade lese.

Die Geschichte an sich wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Es gibt mehrere Hauptcharaktere, um die sich die Geschichte dreht. Wirklich nahe bringen konnte mir die Autorin keinen so richtig. Einzig Ead hat Potential gezeigt.

Viel zu kurz gekommen sind für mich auch die Drachen, auf die ich mich so richtig gefreut habe. Aber die gehen total unter. Ebenso wie die Magie.

Leider ist es der Autorin auch nicht gelungen, ihr Setting so zu beschreiben, dass ich mir die Orte hätte vorstellen können. Und meiner Meinung nach lebt High Fantasy genau davon.

Wirklich gut und spannend war die Geschichte dann auf den letzten 100 Seiten. Bei einem Buch von über 500 Seiten ist das viel zu wenig.

Ich habe eine ganze Weile überlegt, wie ich dieses Buch nun bewerten soll. Kritik habe ich zuhauf, aber es ist nicht komplett durchgefallen. Mit dem letzten Teil der Geschichte hat die Autorin mich echt noch gepackt und neugierig gemacht. Die Idee finde ich auch super und es gefällt mir, dass hier die Frauen das starke Geschlecht sind. Deshalb vergebe ich 2 Sterne, bin mir aber noch total unsicher, ob ich den zweiten Band lesen möchte, tendiere momentan eher zu nein, weil die Befürchtung zu groß ist, dass dieser wieder so viele Längen aufweist und ich dann erneut das Gefühl habe, die Geschichte tritt auf der Stelle und ich komme keinen Meter weiter.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Was für ein gelungenes Finale!

Izara 4: Verbrannte Erde
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Die Hexenkönigin wurde wiedererweckt und hat der Liga den Krieg erklärt. Einzig Lucian, der nun über das ewige Feuer verfügt, könnte Mara noch Einhalt gebieten. Doch seit Ari in seinen Armen gestorben ...

Die Hexenkönigin wurde wiedererweckt und hat der Liga den Krieg erklärt. Einzig Lucian, der nun über das ewige Feuer verfügt, könnte Mara noch Einhalt gebieten. Doch seit Ari in seinen Armen gestorben ist, hat der Brachion nur ein Ziel vor Augen: Rache an Tristan und seinem Vater. Auf seiner Jagd steckt er die Welt der Primus und Menschen in Brand und ist auf dem besten Weg, zu dem rücksichtslosen Tyrannen zu werden, von dem die Izara-Legende berichtet. Und Ari ... Ari muss all dem hilflos zusehen. Körperlos schwebt sie über dem Geschehen, da ihre menschliche Hälfte zwar gestorben ist, doch die unsterbliche Essenz in ihr überlebt hat. Niemand nimmt sie wahr – niemand, außer dem Mann, der sie getötet hat.

Als erstes möchte ich auf das Cover eingehen. Es sieht wieder toll aus und passt optisch natürlich super zu den ersten drei Bänden. Es zeigt die zweite Hälfte von Lucian. Somit ist sowohl das Gesicht von Ari, als auch das von Lucian nun vollständig. Nimmt man den Schutzumschlag beim Hardcover ab, erwarten den Leser schöne Ornamente auf einem ansonsten schwarzen Buch. Sobald man das Buch dann aufschlägt ist man erst mal sprachlos, denn was einen erwartet ist einfach wunderschön.

Bei „Izara – Verbrannte Erde“ handelt es sich um den vierten und letzten Band einer Reihe. Es ist zwingend erforderlich, die ersten drei Bände zu lesen, um der Geschichte überhaupt folgen zu können. Aber das lohnt sich garantiert!

Der dritte Band ist bei mir schon eine Weile her gewesen, ich war allerdings sehr schnell wieder in der Geschichte drin. Da ich sowohl die ersten drei Bände der Reihe, als auch „Cassardim“ aus der Feder der Autorin bereits gelesen habe, ist mir ihr Schreibstil mittlerweile bekannt und ich mag ihn sehr gerne. Ich liebe es einfach, wie sie ihre Charakter ausarbeitet und damit meine ich nicht nur die Hauptcharaktere, sondern vorallem auch ihre Nebencharaktere. Allen voran natürlich mein absoluter Liebling dieser Reihe – Belial. Er ist und bleibt einfach genial und demnächst wird auch sein Zeichen verewigt werden.

Abgesehen von ihren tollen Charakteren gelingt es der Autorin auch immer, dass ich mich sofort in die Szene versetzen kann, die sie gerade beschreibt. Und ich fühle mit den Charakteren. Sie weiß es, Spannung aufzubauen, schafft aber auch immer wieder mal einen ruhigen Moment, in dem man durchatmen kann.

Wundervoll ist für mich auch die Liebe zwischen Ari und Lucian. Sie war für mich immer besonders und auch wenn sie sehr prägnant ist, so ist sie nicht dominant und drängt sich nicht ständig in den Vordergrund. Sie ist immer da, immer spürbar auf sehr angenehme Art und Weise.

Dieser finale Band hat mit der ein oder anderen Überraschung aufgewartet, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Aber trotzdem sind die Charaktere sich selbst treu geblieben. Für mich war der „Endkampf“ sehr gelungen und die Autorin hat für mich einen tollen Abschluss dieser Reihe geschaffen. Ich war zu jedem Zeitpunkt voll dabei, habe gelacht und auch getrauert. Ich kann gar nicht anders, als diese Reihe wärmstens zu empfehlen und volle fünf Sterne für ein absolut tolles Buch vergeben.

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Veröffentlicht am 08.08.2020

Absolut solider 11. Band der Hunter und Garcia Reihe

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Taschendiebin Angela Wood hatte einen guten Tag. Sie gönnt sich einen Cocktail, als ihr in der Bar ein Gast auffällt, der sich rüpelhaft benimmt. Um ihm eine Lektion zu erteilen, stiehlt sie seine teure ...

Taschendiebin Angela Wood hatte einen guten Tag. Sie gönnt sich einen Cocktail, als ihr in der Bar ein Gast auffällt, der sich rüpelhaft benimmt. Um ihm eine Lektion zu erteilen, stiehlt sie seine teure Ledertasche. Ein schwerer Fehler, die Tasche enthält nichts Wertvolles, nur ein kleines Notizbuch. Ein Albtraum beginnt. Das Buch enthält Skizzen und Fotos von 16 Folter-Morden. 16 Polaroids der Opfer, 16 DNA-Analysen. In Panik schickt Angela das Buch an das LAPD, wo Robert Hunter und Carlos Garcia sofort erkennen, dass der sadistische Täter ein Experte sein muss. Das ist ihr einziger Hinweis. Eine blinde Jagd beginnt, bis der Killer Hunter ein Ultimatum stellt.

Das Cover dieses Teils wird hauptsächlich von der Farbe rot dominiert, was natürlich passend zum Titel ist. Dieser findet sich, ebenso wie der Name des Autors in der Mitte des Covers horizontal nach unten auf schwarzem Hintergrund. Überall auf dem Cover befinden sich blutige Nägel und man findet relativ schnell heraus, was es damit auf sich hat. Auf jeden Fall passt das Cover zu allen Vorgängerbänden.

Bei "Bluthölle" handelt es sich um den 11. Teil der Hunter und Garcia Reihe von Chris Carter. Alle Teile sind abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Ich habe inzwischen die meisten Bände dieser Reihe gelesen, so dass mir der Schreibstil des Autors schon bestens bekannt ist. Auch in diesem Teil ist es ihm wieder sehr schnell gelungen, meine Neugierde zu wecken. Toll finde ich außerdem immer, dass die Kapitel so kurz und prägnant sind. Diese sind aus unterschiedlichen Sichtweisen geschrieben. Nicht nur Hunter kommt zum Zuge, sondern auch in die Gedanken des Killers erhält man Einblick.

Mir gefallen auch in diesem Band die Charaktere wieder richtig gut. Robert und Carlos sind einfach ein geniales Duo, ich mag auch ihre Chefin und Angela, mit der dieser Band ja beginnt, ist ebenfalls ein sehr interessanter Charakter. Der Autor hat wie immer seinen Charakteren Tiefe verliehen. Angela bringt ihre eigene Geschichte mit, was mir gut gefallen hat. Und wie gewohnt hat der Täter seine ganz persönliche Story, die ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist.

Natürlich hat Chris Carter mit diesem Thriller sprichwörtlich das Rad nicht neu erfunden. Aber das muss er auch gar nicht. Wer diese Reihe liest und Teil für Teil verfolgt, tut dies unter anderem ja auch wegen Hunter und Garcia. Ich fand es wieder absolut gelungen, spannend und ich habe, wie immer erfolglos, versucht, herauszufinden, wer der Killer ist.

Das Buch war auf jeden Fall sehr schnell gelesen und ich war absolut gefesselt und neugierig, wer dahinter steckt, welche Motive ihn antreiben…

Zu meckern hab ich nix, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne. Ich freue mich auf jeden Fall, noch mehr von Robert Hunter und Carlos Garcia zu lesen.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Ein tolles Finale und eine deutliche Steigerung zu Band 3

Die Greifenreiterin 4
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Wieder konnte Zemzee Rayna und ihren Verbündeten entgehen. Mehr noch, er versetzte ihnen einen schweren Schlag, von dem sich vor allem die Shealif erst erholen müssen.

Die einzige Möglichkeit, um einen ...

Wieder konnte Zemzee Rayna und ihren Verbündeten entgehen. Mehr noch, er versetzte ihnen einen schweren Schlag, von dem sich vor allem die Shealif erst erholen müssen.

Die einzige Möglichkeit, um einen Krieg jetzt noch zu verhindern, ist, die Steine im Verborgenen zu zerstören. Doch Zemzee hat einen großen Vorsprung, den eine Streitmacht der vereinten Völker nicht schnell genug verringern kann.

Daher wird Rayna zusammen mit Ferril und ihren Freunden geschickt, um dem Alptraum ein für alle Mal ein Ende zu setzen. Doch werden sie das schaffen, was bisher immer gescheitert ist?

Wie so oft möchte ich als erstes auf das Cover eingehen. Dieser Band ist in verschiedene Rosatönen gehalten. Zu sehen sind wieder Rayna und Ferril ganz in schwarzem Scherenschnitt. Hinter ihnen die Landschaft und es sind Funken zu sehen, die wohl Feuer darstellen sollen. Vögel fliegen durch die Luft und am oberen Rand des Covers sind wieder Äste zu sehen, die Blätter und blaue Blüten tragen. Ebenfalls in der oberen Häfte befindet sich der Titel „Die Greifenreiterin“ samt dem Untertitel dieses Bandes, der „Rache“ lautet. Das Cover gefällt mir wieder sehr gut und ist sehr passend und stimmig zu den Vorgängerbänden.

Bei „Die Greifenreiterin – Rache“ handelt es sich um den vierten und finalen Band einer Reihe. Es müssen zwingend die anderen Bände vorher gelesen werden, um der Geschichte folgen zu können. Nur diesen Band zu lesen macht überhaupt keinen Sinn, da die Bände nicht in sich abgeschlossen sind.

Dank des sehr angenehmen Schreibstils den die Autorin hat und der mir von all ihren vorherigen Büchern bestens bekannt ist, ist es mir sehr leicht gefallen, wieder in die Geschichte rund um Rayna, Ferril, Hyron und die anderen einzutauchen. Ich war sofort wieder angekommen. Die Charaktere haben, wie ich es von Sabine Schulter gewohnt bin, Tiefe erhalten. Jeder für sich hat seine eigene Geschichte. Manch eine war bereits erzählt, andere wurden noch erzählt. Mir hat es wieder sehr gefallen, so mehr über denjenigen oder diejenige zu erfahren.

Im Gegensatz zum Vorgängerband, an dem ich einige Kritikpunkte gefunden habe, passiert hier sehr viel mehr. Es hat mich unheimlich gefesselt, mit den Freunden rund um Rayna auf Reisen zu gehen, da sie so wahnsinnig unterschiedliche Charaktere darstellen. Jeder für sich spannend, eigen und ich habe alle mehr oder weniger in mein Herz geschlossen. Ganz besonders ist mir das Kapitel in der Hütte im Kopf geblieben. Es ist schön, wie alle doch etwas gemeinsam haben und man hat dort so sehr gespürt, wie sich alle verbinden, egal was sie doch eigentlich trennt. Hier wurden sie eins. Und die Beziehung von Rayna und Hyron war nicht mehr sooo sehr im Vordergrund wie im Band zuvor, wo ich davon so richtig genervt war. Ja, ich hab auch in diesem Band vielleicht zwei mal kurz mit den Augen gerollt, aber darüber seh ich hinweg.

Die Autorin hat mich sehr überrascht mit dem großen Geheimnis, das an der Grenze gelüftet wurde. Damit hätte ich absolut nicht gerechnet. Der große Showdown war für mich ebenfalls absolut passend und rund. Und auch alles was danach noch war lässt mich zufrieden zurück.

Von mir gibt es für einen tollen finalen Band volle fünf Sterne und ich gebe eine klare Leseempfehlung ab für diese Reihe.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Naives Verhalten, erzwungene Dreiecksgeschichte - kann man sich sparen

Stolen 1: Verwoben in Liebe
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Wenn der erste Junge, den du küsst, deine Seele stehlen will, dann läuft etwas gewaltig schief. So wie bei Abby Woods. Sie hat schon viele Fehler begangen. Diese haben sie nach Darkenhall geführt, eine ...

Wenn der erste Junge, den du küsst, deine Seele stehlen will, dann läuft etwas gewaltig schief. So wie bei Abby Woods. Sie hat schon viele Fehler begangen. Diese haben sie nach Darkenhall geführt, eine Londoner Schule, die sich rühmt, auch aus den unbezähmbarsten Schülern bessere Menschen zu machen. Als sie dort dem charismatischen Tristan und seinem geheimnisvollen Bruder Bastian begegnet, begeht sie einen noch viel größeren Fehler. Sie stiehlt Bastians Ring, nicht ahnend, welche Kraft sie damit entfesselt. Denn die Tremblays sind keine gewöhnlichen Schüler, und der Ring kein einfaches Schmuckstück. Abby gerät in große Gefahr und sie muss erkennen: Einen Tremblay küsst man nicht.

Das Cover des Buches macht richtig was her. Diagonal steht in großen Buchstaben der Titel „Stolen“ auf dem Cover. Hauptsächlich ist es in unterschiedlichen Blautönen gehalten. Es soll aussehen, als wäre es mit Adern durchzogen. Der Buchschnitt, welcher limitiert ist, ist ebenfalls besonders, denn er ist blau und auch auf ihm finden sich diese Adern. Diese stellen einen guten Bezug zur Geschichte dar.

Bei „Stolen – Verwoben aus Liebe“ handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie. Wann der zweite Band erscheint, ist mir nicht bekannt.

Auf dieses Buch war ich richtig neugierig. Nicht nur wegen des Covers, sondern weil mir der Klappentext gut gefallen hat und echt viel versprochen hat. Für mich ist es das dritte Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ich kenne bereits ihre Silberschwingen-Dilogie.

Der Einstieg ins Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils der Autorin leicht gefallen. Man lernt gleich die Protagonistin Abby kennen und Darkenhall, wo die Geschichte spielt. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Das wars allerdings schon so ziemlich an Positivem, was ich diesem Buch abgewinnen konnte.

Abby ist wohl ein typischer Teenie, sie schmachtet, sie schwärmt mal für den, mal für den, ein ständiges hin und her, das den Leser fast schwindelig macht. Tristan der Bad Boy. Also totales Klischee. Leider hat Abby nach einem guten Drittel noch immer keine Tiefe, sie war für mich naiv, hat sich total dämlich und oft widersprüchlich verhalten. Ihr Verhalten war für mich so gar nicht nachvollziehbar, was wohl daran liegt, dass die Autorin einfach zu wenig erklärt hat. Sie hat viel zu viel im Dunkeln gelassen, was die Geschichte wohl hätte spannend machen sollen. Nur leider ist das Gegenteil passiert. Um zu verstehen, wie ein Charakter in einer Geschichte handelt, muss dieser Charakter seine eigene Geschichte bekommen, die das erklärt. War leider nicht so. Und der Satz "Ich stampfte frustriert auf" sagt ja eigentlich schon alles zum Charakter von Abby. Dann schreit sie wieder, obwohl sie gerade aus einem Zimmer geflüchtet ist und nicht entdeckt werden will. Wenn man sich mit 17 Jahren so verhält, ist das nur noch kindisch…

Und auch sonst wird nichts so richtig erklärt, wie das Weben und das Wüten, um das es in dieser Geschichte ja essentiell zu gehen scheint. Man tappt so richtig im Dunkeln und was passiert macht die Geschichte nicht mal annähernd so interessant, dass man neugierig wird. Es tröpfelt so richtig vor sich hin. Bei Bastian, dem Gegenpart zu Tristan, hatte ich anfangs ein gutes Gefühl, das hat sich im Laufe der Geschichte allerdings auch gedreht und ich fand ihn leider ebenso doof wie Abby.

Leider hat mir auch das Setting der Geschichte nicht wirklich etwas geben können. Darkenhall ist zwar beschrieben, aber nicht so, dass ich es mir hätte vorstellen könne, so dass ich dabei gewesen wäre. Mir war es viel zu oberflächlich.

Es hat mehr als die Hälfte des Buches gedauert, bis endlich ein wenig Erklärung zu Bastian, Tristan und Ihrem Anderssein gekommen ist. Viel zu spät meiner Meinung nach. Abgesehen davon fand ich es total übertrieben, wenn Bastian als Monster bezeichnet wird. Die Erklärung seines Aussehens, wenn er sich verändert, rechtfertigt das meiner Meinung nach in keinster Weise.

Und dieses ewige Geschmachte, wie toll der ist und wie toll der ist, diese erzwungene Dreiecksbeziehung, diese hin und her, das war einfach nur unglaubwürdig. Auf der einen Seite pocht Abby auf etwas, auf der anderen bekommt sie es dann und hat nichts besseres zu tun, als sich einem der beiden Jungs an den Hals zu werfen. Ähm Moment, wie war das mit es ist so wichtig, dass jetzt gleich das und das gemacht werden muss?

Vielleicht bin ich dieser Geschichte auch einfach schon entwachsen, wobei ich sehr viele Jugendbücher lese. Aber dieses ging mal so überhaupt nicht. Mir hat die Struktur gefehlt, die Spannung war nicht so, wie sie hätte sein sollen. Ich habe mehrfach überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll, wollte die Hoffnung aber nicht aufgeben, dass es doch noch besser wird.

Leider wurde es nicht besser, ich war durchgehend genervt von Abby, von Bastian, von Tristan und davon, dass man irgendwie keinen Meter weiter kommt und ständig auf der Stelle tritt.

Von mir gibt es daher keine Leseempfehlung und auch nur einen Stern. Dieses Buch war leider verschenkte Zeit.

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