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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2018

Kindheit im Exil

Du springst, ich falle
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Maryam Madjidi ist eine 1980 in Teheran geborene Autorin, mit 6 Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Frankreich.
Du springst, ich falle ist ihr autobiografischer Debütroman, der 2017 unter dem Originaltitel ...

Maryam Madjidi ist eine 1980 in Teheran geborene Autorin, mit 6 Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Frankreich.
Du springst, ich falle ist ihr autobiografischer Debütroman, der 2017 unter dem Originaltitel Marx et la poupée veröffentlicht wurde.
Die Übersetzerin ist Julia Schoch.

Der Roman besticht durch seine poetische Sprache. Maryam erzählt aus ihrer Kindheit in Teheran. Sie soll ihr Spielzeug verschenken, damit sie lernt ohne Besitz zu lesen.. Ihre Eltern arbeiten gegen das Regime. Sie erzählt von der Flucht ihrer Mutter durch die Universität, als die im 7. Monat schwanger war. Als Maryam 6 Jahre alt wird, verlassen sie das Land, der Vater war schon 1 Jahr vorher nach Frankreich geflüchtet.
Man erfährt dann von den Empfindungen der Flüchtlinge. .
Die Geschichten haben mit Jahreszeiten gewechselt, es geht mal vor und dann wieder zurück. So wie die Gedanken spielen. Maryam sieht die Gespenster der Vergangenheit. Sie bringt uns den Iran nahe und was es heißt im Exil zu leben.

Der Roman ist ein faszinierendes Werk mit viel Poesie. Mich hat diese Geschichte sehr interessiert und habe sie gerne gelesen.


Veröffentlicht am 18.05.2018

Schwierige Kindheit

Blanca
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Dieser Roman „Blanca“ fängt ruhig an, nimmt dann aber langsam Tempo auf.
Die 15jährige Blanca verlässt ihre hysterische Mutter. Die hat immer wieder ihre Koffer gepackt und ist mit Blanca weiter. Vor ...

Dieser Roman „Blanca“ fängt ruhig an, nimmt dann aber langsam Tempo auf.
Die 15jährige Blanca verlässt ihre hysterische Mutter. Die hat immer wieder ihre Koffer gepackt und ist mit Blanca weiter. Vor Jahren wohnten sie mal bei Karl und seinem Sohn Toni. Da fühlte Blanca sich wohl und Zuhause, und da will sie jetzt hin. Es beginnt eine strapaziöse Reise.

Blanca ist die Icherzählerin des Romans. Was sie erlebt ist oft erschreckend und wie sie sich immer wieder selbst Mut macht ist gut mit zu empfinden. Ich habe mit ihr gehofft und gefiebert.

Die Autorin Mercedes Lauenstein lässt Blamca lebendig werden und ihre Erlebnisse, Überlegungen und Strapazen werden bildhaft erlebt. Sie hat es geschafft, diesen Erzählstil interessant werden zu lassen, obwohl wir nur Blancas Stimme und Meinung hören. Eine ungewöhnliche Geschichte.


Veröffentlicht am 18.05.2018

Berührend

Der Sommer der blauen Nächte
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Stefanie Gregg ist für mich eine Neuentdeckung. „ Der Sommer der blauen Nächte“ ist ein berührender toller Roman.

Jules Mutter ist gestorben und beim Aufräumen, gemeinsam mit ihrem Bruder, interessiert ...

Stefanie Gregg ist für mich eine Neuentdeckung. „ Der Sommer der blauen Nächte“ ist ein berührender toller Roman.

Jules Mutter ist gestorben und beim Aufräumen, gemeinsam mit ihrem Bruder, interessiert sie sich hauptsächlich für die Dinge, mit denen die Mutter am meisten gelebt hatte. Dabei findet Jule Bilder eines fremden Mannes, sie dachte doch die Eltern wären glücklich gewesen. Sie sucht in ihren eigenen Erinnerungen und fährt nach Italien in die Villa, wo sie mit ihrer Mutter war. Die Mutter war eine begeisterte Malerin.
Die Bewohner erinnern sich noch an die Mutter.
Manchmal kann ich ihren Ärger ja nicht verstehen, Eltern haben auch ein Recht auf Glück und wenn die Kinder auch glücklich sind, ist doch alles in Ordnung.
Mir hat gefallen, wie Jule über ihre Arbeit als Therapeutin erzählt.

Es war ein besonderes Vergnügen über Jules Vergangenheitsbewältigung zu lesen. Stefanie Gregg hat einen farbigen unterhaltsamen Schreibstil.
Der Roman fasziniert und unterhält, was will man mehr.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Wunderbar

Duft der Stille
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Duft der Stille ist ein außergewöhnlicher einfühlsamer Roman von Angelika Lauriel.
Es geht um den gehörlosen Jacob und um Lauras Geschichte.

Jacob lebt bei seinen liebevollen Großeltern. Jacobs Gedanken ...

Duft der Stille ist ein außergewöhnlicher einfühlsamer Roman von Angelika Lauriel.
Es geht um den gehörlosen Jacob und um Lauras Geschichte.

Jacob lebt bei seinen liebevollen Großeltern. Jacobs Gedanken werden dem Leser intensiv nahegebracht.
Das besondere an seinem Krankheitsbild ist sein Geruchssinn. Lauras Duft macht seine Welt bunt.
Lauras Eltern trennen sich, sie bleibt bei der Mutter Gesine, die ziemlich überängstlich ist.
Jacob steht jeden Tag am Zaun und sieht Laura an, die beiden kommen sich nicht näher. Laura empfindet ihn als ihren Schutzengel, denn er ist immer da. Von Lauras 4. Geburtstag bis sie 16 Jahre alt wird.

Nach und nach erfahren wir alles über Jacobs Taubheit und Gesines Trauma. Die Autorin hat einen so guten Schreibstil. Das Cover ist schön zu der Atmosphäre passend, so stelle ich mir Laura vor, wie Jacob sie sieht.
Dieser Roman hat mich gefesselt und berührt vom Anfang bis zum Ende.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Leider nichts für mich

Fische
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Melissa Broders Roman Fische ist locker geschrieben. Teils konnte sie mich unterhalten, aber es gab auch ein paar eklige Szenen. Aus der Beschreibung konnte ich das nicht richtig erfahren.
Die Protagonistin ...

Melissa Broders Roman Fische ist locker geschrieben. Teils konnte sie mich unterhalten, aber es gab auch ein paar eklige Szenen. Aus der Beschreibung konnte ich das nicht richtig erfahren.
Die Protagonistin hat gerade Probleme, ihr Partner hat sie verlassen, sie hat nicht mehr viel Zeit für ihre Doktorarbeit.
Da übernimmt sie das Sitten beim Hund ihrer Schwester.
Dieses Zitat: Das Leben konnte bezaubernd sein, man darf nur nicht zu viel erwarten, gefiel mir.
Lucis Sexualleben ist ziemlich daneben und die Sache mit dem Meermann konnte mich leider nicht begeistern.

Für mich war der Roman eher ein Fehlgriff, aber es gibt bestimmt genug Leser, die diese Art mögen.