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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2018

Ein Highlight

Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
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Dieser Roman hat mich total begeistert, Die Autorin hat einen super Schreibstil. Es ist ein poetischer Roman über Familie und Freunde.Es geht um Eifersucht, Neid und Scham. Der Roman ist um 1987, den Anfangsjahren ...

Dieser Roman hat mich total begeistert, Die Autorin hat einen super Schreibstil. Es ist ein poetischer Roman über Familie und Freunde.Es geht um Eifersucht, Neid und Scham. Der Roman ist um 1987, den Anfangsjahren der Krankheit Aids angelegt.
June Elbus ist 13 Jahre alt, als ihr geliebter Patenonkel Finn daran stirbt. Jetzt erst lernt sie seinen Partner kennen, so etwas wie ein Vermächtnis Finns. Die beiden sollen sich gegenseitig trösten. Schon wieder Heimlichkeiten, aber June erfährt dadurch noch mehr über ihren Onkel.
In der Familie gibt es einiges an Problemen und Verheimlichungen, das beginnt schon mit Junes Mutter, die Finns Schwester ist und Junes 16jährige Schwester Greta ist genauso betroffen. Die Autorin hat mich bei der Lektüre dieser Geschichte sehr gefesselt und ich konnte mich in alle Personen gut einfühlen. Es ist traurig, wie in der Familie jeder ziemlich einsam ist. Die Eltern bekommen wenig von den Ängsten ihrer Töchter mit. In einigen Dingen sollte sie aufmerksamer sein und in anderen toleranter.
Ein geschickt konstruierter Roman, der den Leser in freundlicher und trauriger Stimmung zurück lässt. Ein wunderbarer Debütroman der Autorin Carol Rifka Brunt. Dieses Buch ist sogar mit dem schönen Cover und dem Titel „ Sag den Wölfen, ich bin zu hause“ für mich überzeugend.
Ein besonders überzeugender Roman. Für mich ist er ein Highlight.
Ich kann ihn nur weiterempfehlen und er bekommt von mir die volle Punktzahl.



Veröffentlicht am 21.02.2018

Coco Chanel

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
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Die große Modezarin Coco Chanel wird von Michelle Marly wunderbar lebendig beschrieben. Coco Chanell ist für alle Frauen ein Begriff, das Chanel-Kostüm, das kleine Schwarze und Chanel No 5 kennen wir gut. ...

Die große Modezarin Coco Chanel wird von Michelle Marly wunderbar lebendig beschrieben. Coco Chanell ist für alle Frauen ein Begriff, das Chanel-Kostüm, das kleine Schwarze und Chanel No 5 kennen wir gut. Ihre Hüte sind ein Gedicht. Das ist Haute Couture in Paris. Das Leben der Gabrielle Chanel, Coco ist ein Kosename, wird in diesem Roman gut dargestellt. Von ihr ist vieles bekannt. Ich habe vor Jahren schon mal einen Film über sie gesehen, ich habe einiges wieder erkannt.
Als 1919 ihr Geliebter tötlich verunglückt, ist sie voller Trauer und sie will ein Parfüm, in Gedenken an ihn, herstellen. Da beginnt der Roman. Gabrielle hat eine bestimmte Duft des Parfüms in der Nase, eine große Suche beginnt, bis sie ihn endlich findet. Die Autorin lässt mit Raffinesse Gabrielle mit vielen berühmten Personen in Verbindung bringen.
Eine schöne Lebensgeschichte vom armen Waisenmädchen bis zu einer berühmten reichen Geschäftsfrau, es wird ein interessantes Bild von ihr, mit ihren Träumen und Ängsten, gezeichnet.
Ein toller Gesellschaftsroman in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.






Veröffentlicht am 16.02.2018

Wo ist Lila

Die Geschichte des verlorenen Kindes
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Die Geschichte des verlorenen Kindes ist der vierte Teil und das Finale der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante. Der Stil ist weiter angenehm.
Die Personen werden gut und typisch neapolitanisch dargestellt. ...

Die Geschichte des verlorenen Kindes ist der vierte Teil und das Finale der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante. Der Stil ist weiter angenehm.
Die Personen werden gut und typisch neapolitanisch dargestellt. Die beiden Protagonisten Elena und Lila haben sich weiter entwickelt. Elena ist mit ihren Töchtern wieder nach Neapel. Irgendwie ist sie nicht gerade vom Glück verfolgt, ihre Männerwahl ist nicht so gut. Außerdem trifft sie oft nicht die klügsten Entscheidungen. Lila ist zwar die Praktische aber auch nicht viel besser. Eigentlich sind sie beide schwierige Charaktere.
In dem Roman kommen verschiedene Gesellschaftsschichten Italiens ins Spiel typisch italienisch. Sie leben in einem düsteren Teil Neapels,
da müssen sie sehen, wie sie überleben.
Ich habe alle vier Teile gelesen. Mir gefiel der zweite Teil an Besten und dann wollte ich ja wissen, wo Lila, die von ihrem Sohn vermisst wurde, hin ist. Dieser Teil ist wieder prima. Eine perfekte Geschichte über die Höhen und Tiefen einer Freundschaft. Allerdings erleben wir Lila, nur wie Elena sie sieht.
Die Romane kann man gut lesen, aber sie haben auch kleine Längen, die aber nicht groß stören.
Ich kann bis heute nicht verstehen, warum so ein Geheimnis um die Schriftstellerin gemacht werden musste.
Ein lesenswerter und spannender Roman







Veröffentlicht am 16.02.2018

Der Letzte von uns

Der Letzte von uns
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Der letzte von uns ist ein beeindruckender Roman über zwei Epochen. Ein Teil fängt 1944 in Deutschland an, der zweite 1969 in Manhatten. Die Personen sind alle lebendig geworden. Man erlebt die Geschichten ...

Der letzte von uns ist ein beeindruckender Roman über zwei Epochen. Ein Teil fängt 1944 in Deutschland an, der zweite 1969 in Manhatten. Die Personen sind alle lebendig geworden. Man erlebt die Geschichten hautnah mit. Die Erzählungen der beiden Epochen, wechseln sich immer wieder ab.
Werner Zilch wird im Februar 1945 in einer Bombennacht in Dresden geboren. Seine Mutter fleht: Rettet ihn, denn er ist der letzte von uns, dann stirbt sie.Seine Tante kümmert sich um ihn und in Begleitung von Wernher von Braun, kommt er in die USA. Plötzlich ist er ein Adoptivkind.
Mit 25 Jahren ist er in der Baubranche dabei, sich zu etablieren. Er verliebt sich in die reiche Rebecca Lynch. Als ihre Eltern ihn kennenlernen erstarrt ihre Mutter. Es kommt zu einer riesigen Bewährungsprobe ihrer Liebe. Dann ist da noch seine ungeklärte Herkunft. Eine interessante Suche beginnt.
Der Roman erzählt von einigen tragischen Schicksalen, aus einer Zeit die ich nicht erleben möchte.
Es ist so geschrieben, das ich mir den Roman als Film vorstellen kann. Ich sehe die Personen sowieso bildhaft vor mir und leide und freue mich mit den Protagonisten.
Ich kann den Roman nur empfehlen.

Veröffentlicht am 13.02.2018

Ein großartiger Roman um eine intelligente Frau.

Frau Einstein
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Marie Benedict lässt in ihrem Roman Frau Einsteim, ihre Protagonistin Mileva Maric, als Icherzählerin brillieren. Die Autorin zeichnet ein bewegtes Bild der Wissenschaftlerin.
1896 kommt Mileva aus Serbien ...


Marie Benedict lässt in ihrem Roman Frau Einsteim, ihre Protagonistin Mileva Maric, als Icherzählerin brillieren. Die Autorin zeichnet ein bewegtes Bild der Wissenschaftlerin.
1896 kommt Mileva aus Serbien nach Zürich, um als erste Frau, am Polytechnikum in den Fächern Mathematik und Physik zu studieren. Das Studium und die Art der Professoren sind interessant. Ein Kommilitone ist Albert Einstein. Die Beiden werden zu einem Liebespaar und das ist der Anfang vom Ende ihrer Karriere. Sie heiraten und arbeiten zusammen an wissenschaftlichen Prozessen. Aber Albert lässt immer wieder ihren Namen aus den Aufsätzen streichen. So erntet er die Lorbeeren. Leider ist es für Frauen zu der Zeit nicht üblich, selber zu entscheiden. Sie wird immer wieder von ihrem Mann enttäuscht. Albert Einstein hat seinen Ruhm seiner Frau gestohlen. Über seine Aussprüche kann ich mich nur ärgern. Er degradiert seine Frau zu einer einfachen Hausfrau und Mutter. Ich kann nur nicht verstehen, warum sie so gutgläubig war. Was wäre aus dieser Frau in heutiger Zeit geworden. So macht Einstein Karriere.
Erst 2005 wurde Mileva Maric, laut Wikipedia, in Zürich von der ETH und der Gesellschaft zu Fraumünster als Mitwirkende der Relativitätstheorie, geehrt.
Die Autorin schreibt diesen Roman mit biographischem Hintergrund und fiktiven Passagen sensibel und berührend. Mich hatte Frau Einstein gefesselt und kann den Roman weiter empfehlen.