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Veröffentlicht am 20.12.2017

Kubanische Zuflucht

Das Erbe der Rosenthals
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Armando Lucas Correra, den Autor musste ich erst einmal googeln. Sein erster Roman Das Erbe der Rosenthals ist eine Hommage an das Schiff St Louis, das 1939 erstmals die jüdischen Passagiere nicht in ...

Armando Lucas Correra, den Autor musste ich erst einmal googeln. Sein erster Roman Das Erbe der Rosenthals ist eine Hommage an das Schiff St Louis, das 1939 erstmals die jüdischen Passagiere nicht in Havanna von Bord gehen lassen durfte.
Ein großartiges Werk, ich konnte es fast nicht aus der Hand legen. So detailliert habe ich diese Episode noch nicht gelesen.
Der Roman beginnt 1939 mit der 12jährigen Jüdin Hannah. Nachdem ihr Vater Max Rosenthal in Berlin 2 mal verhaftet wurde, gehen sie an Bord der St Louis um über Kuba nach New York in Sicherheit zu kommen. Aber es dürfen nur Hanna und ihre schwangere Mutter an Land kommen. Max hatte eigentlich alles gut vorbereitet, sie besitzen ein Haus. Die Tragödien auf dem Schiff sind erschütternd. Mit den Jahren erleben wir die politischen Unruhen in Havanna.
Nebenbei lernen wir Hannahs Großnichte Anna aus New York im Jahr 2014 kennen. Die beiden Geschichten werden nebeneinander erzählt, bis sie zusammen kommen.
Ich war von dem Roman total gefesselt. Ich habe schon einiges aus der Zeit gelesen und erzählt bekommen, mich interessiert diee Geschichte sehr, bin aber immer wieder betroffen. Wie kann so etwas geschehen, dabei gibt es heute ähnliche Schicksale.
Deshalb darf nichts vergessen werden.


Veröffentlicht am 20.12.2017

Ergreifend

Das Leuchten der Erinnerung
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Das Leuchten der Erinnerung – Michael Zadoorian
Dieser Autor war mir bis jetzt unbekannt. Das Thema ist interessant, liebenswert und authentisch beschrieben.
Die Protagonistin Ella ist eine bemerkenswerte ...

Das Leuchten der Erinnerung – Michael Zadoorian
Dieser Autor war mir bis jetzt unbekannt. Das Thema ist interessant, liebenswert und authentisch beschrieben.
Die Protagonistin Ella ist eine bemerkenswerte Person, sie erzählt die Geschichte. Sie hat erfahren das sie schwer krank ist und ihr Mann John ist senil. Ich finde die Idee mit dem Wohnmobil zu verreisen, zwar riskant, aber besser, als nur auf das Ende zu warten. Klar das die Kinder nicht einverstanden sind und sich Sorgen machen.
Der Leser begibt sich mit den Beiden auf die Route 66 nach Disneyland.
Ellas Gedanken und Erinnerungen sinf interessant. John beobachtet sie genau und testet sein Gedächtnis immer wieder.
Es gibt einige Aufregungen. Trotz einiger Gefahren haben die Beiden sich gut gehalten.
Der Autor hat diesen Roman sehr einfühlsam geschrieben. Ich konnte ihn nicht aus der Hand legen, denn Sorgen habe ich mir um Ella und John auch gemacht. Ihre Liebe zu einander konnte ich fühlen. Ich konnte mich in ihre Lage hinein versetzen.
Den Roman kann ich nur empfehlen. Er ist verfilmt worden und ist bald im Kino zu sehen.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Teamfähig ja oder nein

Manche mögen's steil
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Manche mögen`s steil ist ein humorvoller Roman aus der Feder von Ellen Berg. Die Autorin schreibt Wohlfühlromane, ich habe einige gerne gelesen.
Die Protagonistin Vicky, 32 Jahre alt, lebt nur für ihre ...

Manche mögen`s steil ist ein humorvoller Roman aus der Feder von Ellen Berg. Die Autorin schreibt Wohlfühlromane, ich habe einige gerne gelesen.
Die Protagonistin Vicky, 32 Jahre alt, lebt nur für ihre Karriere. Freundschaften pflegt sie nur über Facebook. Eine Beförderung zur Teamleiterin steht an, aber es gibt einen Konkurrenten. Ein Teamtraining in der Bergwelt der Alpen findet statt. Witzig beschrieben wie Vicky und ihre Kollegen, fast alle sind richtige Großstadtpflanzen, sich dabei anstellen.
Und dann gibt es auch kein Internet und Handys mussten abgegeben werden. Das war das Schlimmst, würde ich nich auch wie amputiert fühlen. Da konnte ich mich richtig für begeistern.
Die Autorin lässt uns Leser immer wieder mit Humor durch ihren Roman reisen. Die Themen sind immer auch aktuell. Man kennt solche Situationen und kann sich dadurch gut in die Geschichte einfinden. Leichte Lektüre, aber nicht zu leicht.
Ich habe den Roman gerne und oft mit einem Lächeln gelesen und möchte ihn empfehlen.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Spannend

Totengrab
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Der britische Autor Keith Nixon beginnt mit seinem Krimi „Totengrab“eine neue Krimi-Reihe mit Detektive Sergeant Solomon Gray. Der hat schon seine Vergangenheit, vor 10 Jahren verschwand sein 6jähriger ...

Der britische Autor Keith Nixon beginnt mit seinem Krimi „Totengrab“eine neue Krimi-Reihe mit Detektive Sergeant Solomon Gray. Der hat schon seine Vergangenheit, vor 10 Jahren verschwand sein 6jähriger Sohn. Vor 5 Jahren nimmt sich seine Frau das Leben und die Schwiegereltern trennen ihn von der Tochter. So wird er zu einem Eigenbrötler.
Eigentlich gefällt mir dieser Protagonist, wenn da nicht seine Alkoholexzesse wären.
In Margate einer Kleinstadt an der Küste Englands stürzt ein 16jähriger Junge aus dem 5. Stock in den Tod. Für den Ermittler Gray ein Gefühlschaos, denn so alt ist sein Sohn jetzt. Er wird nie aufhören nach ihm zu suchen.Dann gibt es noch mehr Tote, sogar ganz in Grays Nähe. Es wird ordentlich spannend, der Mörder ist nicht so einfach zu finden.Die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Kollegen und Vorgesetzten sind fesselnd und aufregend. Die Emotionen kochen hoch.
Der Autor Keith Nixon ist für mich eine Neuentdeckung. Er versteht es die ganze Zeit den Spannungsbogen hoch zu halten.Ich gebe eine klare Leseempfehlung und werde auf den nächsten Teil warten.


Veröffentlicht am 10.12.2017

Trauer und Hoffnung

Die Nightingale Schwestern
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Der Roman Die Nightingal Schwestern von Donna Douglas ist ein Teil einer Reihe.Ich habe die Autorin leider erst jetzt entdeckt, das stört aber nicht, ich kam schnell hinein. Der Roman spielt 1941/42 mitten ...

Der Roman Die Nightingal Schwestern von Donna Douglas ist ein Teil einer Reihe.Ich habe die Autorin leider erst jetzt entdeckt, das stört aber nicht, ich kam schnell hinein. Der Roman spielt 1941/42 mitten im Krieg. In London wird alles knapp, da wird die Krankenschwester Jess Jago wird an ein ländliches Krankenhaus versetzt. Gerne gesehen sind die Londoner Schwestern, nicht, sie können angeblich nicht so gut arbeiten. Der Leser erlebt die Stimmung und Kälte genau mit. Die Charaktere der einzelnen Personen sind grundverschieden. Die Arbeit ist schwer, trotzdem versuchen die jungen Frauen noch etwas zu erleben.
Das Herrenhaus von Lady Millie wird von der Luftwaffe beschlagnahmt und es wird ein Flugplatz auf dem Gelände gebaut. Millie hat schon in früheren Teilen mitgespielt, sie ist inzwischen Witwe und hat einen kleinen Sohn.
Ins Herrenhaus ziehen kanadische Flieger, da gibt es Tanzveranstaltungen. Da liegen Spaß und Trauer sehr dicht beisammen. Nicht alle Flugzeuge kommen zurück. Im Krankenhaus sind sehr viele Verwundete, das ist oft ziemlich tragisch. Die Zivilbevölkerung leidet, da ist die Diphtherie nicht selten.
Die Autorin schont uns nicht. Sie lässt aber auch der Liebe Platz.
Es war ein wahres Leseerlebnis und schön spannend. Mal macht sich der Leser Sorgen, dann gibt es auch wieder Hoffnung.
Ich möchte den Roman gerne empfehlen.